Zwei Top-Sportevents

Das erste Februar-Wochenende bietet in Dormagen gleich zwei Sportevents mit Top-Niveau: Am Samstag beim „Preis der Chemiestadt“, dem Weltcup der Juniorinnen und Junioren im Säbelfechten, und am Sonntag beim Heimspiel der Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen gegen den HSV Hamburg. Ort des Geschehens in beiden Fällen: das Sportcenter.

Am Samstag, 1. Februar, messen sich dort die weltweit besten Säbelfechterinnen und -fechter der Junioren. Das Weltcup-Turnier „Preis der Chemiestadt“ findet bereits zum 45. Mal in Dormagen statt. Mehr als 300 Fechter aus rund 30 Nationen erwartet Olaf Kawald, Sportlicher Leiter Fechten beim TSV, am Höhenberg. „Die Favoriten kommen in diesem Jahr aus Russland, den USA und auch aus Italien. Aber vielleicht erleben wir auch eine faustdicke Überraschung. Alles ist möglich“, gibt Kawald eine vorsichtige Prognose ab. Natürlich stehen beim Heim-Weltcup vor allem die Starter aus Deutschland und im Speziellen aus den Reihen des gastgebenden TSV im Fokus. Bei den Damen ruhen die Hoffnungen des Deutschen Fechter-Bundes auf Julika Funke vom FC Würth Künzelsau, die bereits mehrfach international auf sich aufmerksam machen konnte. Aus den Reihen des TSV könnte Lisa Rütgers für eine Überraschung sorgen. Bei den Herren waren die beiden Dormagener Stefan Friedheim und Leon Schlaffer zuletzt in guter Form. „Wir freuen uns auf ein tolles Sportevent mit Fechtsport der Spitzenklasse und viele Gäste aus Sport und Politik, besonders aber natürlich über jeden Sportfan, der den Weg ins Sportcenter findet und die Athleten unterstützt“, so Kawald. Besonders spannend wird es am Samstag ab 18.30 Uhr, wenn auf der Hauptplanche die Finalgefechte (Top acht) starten.

Am Sonntag, 2. Februar, geht es um 17 Uhr im Sportcenter weiter: Zum Auftakt nach der Pause wegen der Handball-Europameisterschaft empfängt die Handball-Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic als Tabellensechster der Zweiten Bundesliga die Hamburger mit ihrem Trainer und Ex-Weltmeister Toto Jansen. Der HSV hat nur einen Punkt weniger auf dem Konto als der TSV. Der Spieltag der RheinLand-Versicherungsgruppe wartet mit verschiedenen Aktionen auf. Um 15 Uhr beginnt der „Familientag“ der Handball-Abteilung. Eine Hüpfburg ist vorhanden, geplant ist zudem Kinderschminken. Auf alle Gäste wartet eine riesige Kuchentheke. Gegen 15.30 Uhr präsentieren die Tanzmäuse der Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“ ihr Können. Zwei Stunden vor dem Anpfiff werden die Tageskassen öffnen. Zuvor gibt es Tickets auch online auf www.handball-dormagen.de (print@home). (-oli)

Geschichten aus dem Stadtbus

Den Stadtbus nutzen meist die Menschen, die keinen Führerschein haben, wie beispielsweise Schüler. Aber auch Senioren sind häufig Fahrgäste. Demnach müssten die Busfahrer vielen verschiedenen Menschen begegnen. Das kann Oma Hilde von nebenan sein, die entweder mit dem Fahrer oder mit dir als Fahrgast einen kurzen Plausch hält, oder aber auch eher unbequeme Menschen wie ein angetrunkener Alkoholiker. Doch muss der Busfahrer betrunkene Menschen wirklich mitnehmen? Gemäß Paragraph 22 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) besteht eine Beförderungspflicht im Straßenpersonenverkehr. Demnach ist der Unternehmer zur Beförderung regelmäßig verpflichtet. Doch geht von dem zu befördernden Fahrgast eine Bedrohung oder Gefährdung für die anderen Fahrgäste aus, darf der Betrunkene auch an der Haltestelle stehen gelassen werden. Leider hat dies ein Busfahrer in Dormagen nicht getan. So wurde ein älterer, sichtlich betrunkener Mann im Bus mitgenommen und zog durch wirres Gerede sämtliche Blicke auf sich. Ich war dabei. Der „Walk of Fame“ war es ganz bestimmt nicht.

Dann gibt es ja auch noch solche Personen, denen es nie schnell genug geht. Bedingt durch die Baustelle zwischen Zons und Stürzelberg entfallen in der Zollfeste gerade die Haltestellen „Kurfürstenstraße“ und „Nievenheimer Straße“. Dadurch entsteht eine zirka fünfminütige Wartezeit an der Haltestelle „Zollstraße“;  der Busfahrer nutzt die Zeit für eine Verschnaufspause und liest seine Zeitung. Dies passte einem jungen Mann offenbar nicht: Er beschwerte sich lautstark über die Wartezeit und das seiner Meinung nach „nicht angepasste Verhalten des Busfahrers“. Der Busfahrer forderte den Fahrgast daraufhin auf auszusteigen und den Weg zu Fuß fortzusetzen, wenn es ihm nicht schnell genug geht. Der junge Mann gab anschließend kleinlaut bei und blieb mucksmäuschenstill. Er wollte auf dem schnellsten Weg in die Innenstadt gelangen und das offensichtlich nicht zu Fuß.

Wie aus diesen Erlebnissen unschwer zu erkennen ist, erleben sowohl der Fahrgast als auch der Busfahrer Tag für Tag jede Menge. Busfahren ist im übertragenen Sinn so etwas wie eine Sozialstudie unserer Gesellschaft. Am schönsten sind doch immer die unerwarteten Begegnungen mit fremden Menschen. Wenn Oma Gisela von ihrer ersten Liebe schwärmt und Opa Herbert von seiner Zeit bei der Bundeswehr erzählt, dann ist das wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, zumindest für meine Fahrzeit von 20 Minuten.

Nun sind Sie gefragt, liebe Leserinnen und Leser. Schicken Sie uns ihre spannenden Erlebnisse und besondere Geschichten, die Ihnen während einer Busfahrt im Stadtgebiet von Dormagen passiert sind – am besten per E-Mail an redaktion@schaufenster-online.de. Wir freuen uns auf Ihre bunten Beiträge, die wir hinterher ganz oder teilweise im „Schaufenster zum Sonntag“ veröffentlichen wollen. (Amelie Vallbracht)

Hallenboden defekt

Im Jahr 2013 hat die Schulleitung der Christoph-Rensing-Schule den ersten Antrag mit dem Ziel gestellt, eine grundlegende Sanierung der gesamten Grundschule zu erreichen. Die ist bis heute nicht erfolgt. Immerhin: Eine Förderung durch das Land NRW in Höhe von 80 Prozent und das dazu gehörige  Stadtteilerneuerungsprojekt mit dem „LernOrt Horrem“ machen es möglich, dass eine Modernisierung und Erweiterung geplant sind. Dass die bauliche Ausführung auf sich immer länger warten lässt, liegt an den Verzögerungen bei der Sanierung der Sekundarschule. Die ist mit ihrem Schulbetrieb mittlerweile komplett in die ehemalige Realschule am Sportpark ausgewichen. Erst wenn die Sekundarschüler dort zum Unterricht gehen können, wo ihre eigentliche Schule steht, können die Grundschüler aus Horrem in die alte Realschule einziehen. Erst danach können die Baumaßnahmen an der Knechtstedener Straße anlaufen. Eine zeitliche Prognose ist schwierig, aber anderthalb Jahre wird es bis dahin wohl noch mindestens dauern.

Diese insgesamt für die Schulgemeinde sehr unerfreuliche Entwicklung ändert nichts daran, dass es immer mal wieder kurzfristigen Sanierungsbedarf gibt. Aktueller Fall: Im vergangenen Dezember entschied sich die Schulleitung dazu, die Turnhalle der Grundschule zu sperren. Grund dafür war der kaputte Hallenboden. Dort hatten sich Bahnen an ihrer Verbindungsstelle gelöst. Die Verletzungsgefahr für die Kinder wurde einfach zu groß. Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien rückte eine Fachfirma an, um die mangelhaften Verbindungsstellen zu schweißen. Dieses Unterfangen wurde schnell abgebrochen, weil es nicht zum gewünschten Erfolg führte respektive deutlich zu aufwendig war. Ein zweiter Anlauf der Mängelbeseitigung sollte am Freitagvormittag, 17. Januar, erfolgen.  Der zuständige Eigenbetrieb hatte für die notdürftigen Ausbesserungsarbeiten eine Bodenleger-Firma beauftragt. Diese hatte einen Mitarbeiter dafür eingesetzt, der sich aber just an diesem Morgen krank meldete. Die Firma sagte zu, den Auftrag am Montagmorgen, 20. Januar, zu erledigen – und dies unabhängig davon, ob der Mitarbeiter weiter krank ist oder nicht. „Damit sollte eine Verlegung des Sports an der Schule erst zum vollständigen Austausch des Bodens in Frage kommen“, schrieb der städtische Sport-Service am vergangenen Freitag auf Anfrage des RA dazu. Fakt ist: Seit Dezember behelfen sich Lehrer und Schüler damit, dass der Sportunterricht ersatzweise an der frischen Luft auf dem Schulhof oder in einem der Räume der Offenen Ganztagsschule stattfindet, der eine Kletterwand hat. Das Problem daran: Auch der Asphaltbelag des Schulhofs hat einige kritische Stellen, zumal das sportliche Treiben dort wetterabhängig ist. Auf Anfrage des RA verwies die Pressestelle der Stadt Dormagen darauf, dass „die Schließung der Turnhalle in der Verantwortung der Schulleitung“ lag. Rothenburg: „Mir war das Risiko zu groß, dass Kinder dort stolpern und sich dabei verletzen.“ (Oliver Baum)

Zwei Personalien

Zwei Personalien gab Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen jetzt bekannt: Joshua Reuland hat seinen Vertrag um zwei weitere Jahre bis 2022 verlängert. Der Linksaußen kam 2018 an den Höhenberg. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Josh. Er ist in seinen Leistungen deutlich konstanter geworden. Daher war es keine große Überlegung, mit ihm auch weiterhin unseren Weg zu bestreiten“, sagt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Der 25-Jährige ist mit aktuell 75 Treffern (23 Siebenmetern) nach Ante Grbavac (81/14) der erfolgreichste Dormagener Torschütze. „In der Hinrunde lief es gut – bei mir und dem gesamten Team. Ich hoffe natürlich, dass wir alle auf dem Niveau weiterspielen werden“, betont Reuland. Die gestiegene Konkurrenzsituation spiele für seine starke Leistung im abgelaufenen Jahr eine gewisse Rolle. „Entscheidender ist aber meiner Meinung nach der Sprung von der Dritten in die Zweite Liga. Der war doch sehr groß und da muss man sich erst zurecht finden.“ In die Schlussphase geht es mit seinem Sport- und Geschichtsstudium an der Kölner Uni und Sporthochschule. In diesem Jahr will Reuland gerne seine Masterarbeit schreiben und dann vor dem späteren Referendariat die Gelegenheit nutzen, um schon mal in den Lehrbetrieb einer Schule reinzuschnuppern. „Ich bin zuversichtlich, dass dies in Dormagen möglich sein wird. Der TSV verfügt ja im Rahmen seiner anerkannt guten Nachwuchsarbeit über beste Kontakte.“

„Spieler bleiben beim Verein, neue kommen, einige verlassen uns“, erinnerte Barthel beim Neujahrsempfang des TSV an übliche Veränderungen zum Saisonende. Dabei wusste der Handball-Geschäftsführer, dass er einen Spieler auf jeden Fall am letzten Spieltag dieser Saison am 23. Mai verabschieden wird: Eloy Morante Maldonado hatte den TSV nämlich darüber informiert, dass er nach fünf Jahren in Dormagen eine neue Herausforderung sucht. „Natürlich hätten wir Eloy sehr gerne in unserem gewachsenen Team weiterhin halten wollen. Wir können jedoch den Wunsch sich verändern zu wollen nachvollziehen“, sagt Barthel. Maldonado, der am 25. Februar seinen 22. Geburtstag feiert, werde sicher Spuren in Dormagen hinterlassen. Barthel: „Dafür sorgen schon seine Leistungen in der Dormagener A-Jugend, in der Dritten und nun in der Zweiten Liga.“ Deutschlandweit ist er in der Handballszene durch seine Einsätze in den Nachwuchs-Nationalmannschaften bekannt. Man werde auch die loyale und freundliche Ausstrahlung des aus Wermelskirchen stammenden Rückraumspielers vermissen. „Wir spielen eine tolle Saison. Und ich werde bis zur letzten Sekunde Vollgas für den TSV geben“, kündigt Eloy Morante Maldonado an. (md/-oli)

Bei Zuschauern auf Platz 14

Wenn der TSV Bayer Dormagen am Sonntag, 2. Februar, ab 17 Uhr im Sportcenter das erste Spiel in der Zweiten Handball-Bundesliga nach der EM-Pause bestreitet, dann trifft er dort auf Rang 14 liegend auf den Tabellenersten: Gemeint ist die Zuschauertabelle, die der HSV Hamburg nach dem ersten Spieltag der Rückrunde und nach bisher acht Heimspielen mit einem Schnitt von 3.697 Zuschauern anführt (gesamt 29.580). Der TSV (auch acht Heimspiele) begrüßte im Schnitt 1.294 Zuschauer im Sportcenter (gesamt 10.353). Sportlich betrachtet sieht die Lage anders aus: Mit 20:16 Punkten rangiert die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic auf dem sechsten Tabellenplatz. Die Norddeutschen folgen mit 19:17 Punkten, aber dem besseren Torverhältnis (plus 34 zu plus 25) auf dem neunten Rang. Das Hinspiel gewann das Team von Trainer Torsten Jansen am 1. September, dem zweiten Spieltag der Saison 2019/20, mit 26:22. „Gegen Hamburg müssen wir topfit sein, das ist ein sehr guter Gegner“, so Bilanovic am Montag, 13. Januar, beim Trainingsauftakt nach der „Winterpause“.

Bis Samstag holt Bilanovic seine Truppe zweimal täglich zum Training zusammen, am Samstag dann „nur“ noch einmal. Denn am Sonntag, 19. Januar, fahren die „Wiesel“ zur HSG Wetzlar, um gegen den dortigen Erstligisten um 17 Uhr ein Testspiel zu absolvieren. Immerhin kann er für das Wetzlar-Spiel fast mit dem gesamten Kader planen. Rechtsaußen Jakub Sterba weilte zwar bei der tschechischen Nationalmannschaft, wurde dann aber doch nicht für die Europameisterschaft benötigt, da die Erstbesetzung auf der Position rechtzeitig wieder fit wurde. Rückraumspieler Julian Köster war mit dem U20-Nationalmannschaft bei einem Vier-Länder-Turnier in Portugal im Einsatz – und das rundum erfolgreich (drei Siege in drei Spielen). Er wurde am Montag zurück in Dormagen erwartet, hat aber noch bis Freitag drei Tage frei, um sich zu regenerieren. Sorgenkind ist hingegen der am Finger operierte Ian Hüter, der noch immer nicht mit dem Ball trainieren kann und darf. Grund dafür: Das kleine Fingergelenk über dem operierten Mittelgelenk ist nach wie vor entzündet.

Nach dem Test in Hessen ist der Montag trainingsfrei. Dann geht es weiter mit der Vorbereitung, in deren Rahmen für Samstag, 25. Januar, ein weiteres Testspiel geplant ist. Für das der Gegner aber noch offen ist. Bilanovic: „Die Dritte Liga und die Nordrheinliga darunter spielen ja schon wieder. Wir brauchen einen adäquaten Gegner.“ Sollte der nicht gefunden werden, wird der Trainer ein internes Testspiel ansetzen. „Unser Kader ist breit genug, so dass wir zwei Mannschaften bilden können, die zwei mal 30 Minuten unter vollen Wettkampfbedingungen gegeneinander spielen“, so Bilanovic.

Dann beginnt die konkrete Vorbereitung auf das Hamburg-Spiel. Der Trainer und seine Spieler hoffen dabei auf ein ähnlich volles Sportcenter wie am Gründonnerstag 2019. Vor 1.754 Zuschauern feierte der Aufsteiger in der Rückrunde der Vorsaison einen 31:28-Sieg über den seinerzeit punktgleichen HSV. Ein volles Sportcenter würde dem TSV aktuell auch dabei helfen, in der Zuschauertabelle etwas auf die Hamburger aufzuholen. (Oliver Baum)

Müll richtig trennen

Allein im Jahr 2017 sind im Stadtgebiet Dormagen 31.185 Tonnen Müll angefallen. Das sind umgerechnet 473 Kilogramm Haushaltsabfälle (ohne Elektrogeräte) pro Kopf. Damit liegt Dormagen über dem bundesweiten Durchschnitt von 462 Kilogramm. Auch bei den Zahlen für Haus- und Sperrmüll steht die Chemiestadt mit rund 260 Kilogramm pro Kopf wesentlich schlechter da als der bundesweite Durchschnitt (188 Kilogramm). „Die Zahlen zeigen, dass wir zu viel Müll produzieren. Und zwar vor allem zu viel nicht abbaubaren Müll“, erläutert Anna Krziwania, die bei der Stadtverwaltung im Bereich „Abfallwirtschaft“ arbeitet. „Um das zu ändern, sollten wir unser Handeln hinterfragen. Jeder Einzelne kann etwas tun“, so Krziwana weiter.

Es gehe vor allem darum, Müll zu vermeiden und diesen im nächsten Schritt richtig zu trennen. „Denn nur so gehen wertvolle Ressourcen nicht verloren. Rohstoffe und Energie können dann in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden“, erklärt Krziwana. Schätzungen zufolge landet etwa die Hälfte der Bioabfälle noch immer im Restmüll. Der Bioabfallanteil lag in Dormagen 2017 bei 18 Prozent, bundesweit dagegen bei immerhin bei 27 Prozent. Und das, obwohl gerade Bioabfälle wertvolle Ressourcen sind. Die braune Biotonne ist in Dormagen für diejenigen, die ein Restmüllgefäß (graue Tonne) bis 240 Liter nutzen, kostenlos. Viele Dormagener, so die Verwaltung, seien verunsichert, wenn es um die richtige Entsorgung geht. Deshalb an dieser Stelle die wichtigsten Tipps:

BIOMÜLL Während Eierschalen, Kaffeefilter, Obst und Gemüseabfälle in die braune Tonne gehören, sollten etwa Knochen, Blumenerde sowie Steine und Sand im Restmüll (graue Tonne) entsorgt werden. Ebenfalls wichtig: Biomüll sollte möglichst trocken sein. Dabei hilft auf dem Tonnenboden ausgebreitetes Zeitungspapier.

PLASTIKMÜLL Im Stadtgebiet von Dormagen sind im Jahr 2017 knapp 2.100 Tonnen Kunststoff angefallen. „Die Verwertungspraxis des Kunststoffs liegt noch weit hinter ihren Möglichkeiten. Dennoch ist es auch dabei wichtig zu trennen. Nur so kann überhaupt recycelt werden“, betont Krziwania und gibt noch einen Praxis-Tipp: „Die Folie sollte man immer vom Becher entfernen, alles separieren, nicht ineinander füllen damit das Material in der Sortieranlage aufgeteilt werden kann.“

PAPIERMÜLL Insgesamt 4.360 Tonnen Altpapier sind in Dormagen im Jahr 2017 angefallen, Tendenz sinkend. Besonderheit: Die Papiertonne in Dormagen ist grün und nicht blau wie in anderen Kommunen. Und zwar seit 1985. Damals startete ein Pilotprojekt in den Stadtteilen Horrem und Dormagen-Nord. Ab Januar 1988 wurde die grüne Tonne dann im Stadtgebiet flächendeckend eingeführt und schließlich beibehalten. Eine Frage, die immer wieder diskutiert wird: Gehören Pizzakartons ins Altpapier? Ja, wenn sie nicht besonders verschmutzt sind. Ansonsten müssen sie im Restmüll entsorgt werden.

ALTGLAS Altglas hat mit 100 Prozent die beste Recyclingquote und kann ohne Qualitätsverlust beliebig oft zu neuen Glasverpackungen verarbeitet werden. 1.690 Tonnen Glasmüll sind in Dormagen im Jahr 2017 angefallen. Achtung: Nur Glasgefäße mit Hohlraum gehören in die Glascontainer. Fenster- und Spiegelglas, Porzellan oder Glühbirnen dürfen auf diese Weise nicht entsorgt werden. (md/-oli)

Prinz wurde proklamiert

Unter dem Motto „Jeder hät sing eije Aat“ proklamierte das „Festkomitee Worringer Karneval“ am vergangenen Samstagabend seine Tollität Prinz Domink II.. Auch in diesem Jahr konnte Festkomitee-Präsident Klaus Dittgen zahlreiche Gäste, unter anderem den Präsidenten des Kölner Festkomitees, Christoph Kuckelkorn, begrüßen. Eröffnet wurde die Proklamation mit dem Aufzug der Fahnenabordnungen, der dem Festkomitee angeschlossenen Karnevalsgesellschaften, dem Männergesangsverein, der Zuggruppe „Jecke vom Berg“ und dem Ausschuss der Grundschulen für den Kinderkarnevalszug (KIKA). Inmitten der großen Abordnung der Karnevalsgsellschaft (KG) „Änze Kääls“ zog dann Dominik Müsch in den Festsaal ein. Der 35-Jährige wurde an diesem Abend von seiner Familie und seiner Lebensgefährtin Franziska Sturm unterstützt. Beruflich ist er als Lehrer für die Fächer Mathematik und Geschichte am Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich tätig. Aktuell ist Müsch zugleich Klassenlehrer einer sechsten Klasse. Nachdem er die Frage des Präsidenten, ob er gewillt sei das Amt auszuüben, mit „Ja“ beantwortet hatte, erhielt er von Dittgen die Prinzenkette und aus der Hand seines Vorgängers das Zepter sowie die Standarte. Als traditionelles Zeichen der Schlüsselgewalt über Worringen bekam Prinz Dominik II. von Kaspar Dick, Bürgervereinsvorsitzender, den Ortsschlüssel überreicht. „Ich bin stolz auf meinen Hofstaat, auf meine Karnevalsgesellschaft und vor allem auf uns Worringer“, so der Karnevalsprinz. Sein Hofstaat besteht aus Hofnarr Alexander Kourtis, den Hofdamen Anika Roth, Vanessa Müsch, Michelle Axler, Michaela Müsch, den Prinzenschlagersängern Katharina Zimmermann und Frank Sandmeier, dem Prinzenführer  Christian Müsch, dem Prinzenschatzmeister Manuel Roth, dem Präsidenten Edgar Müsch und dem Prinzenstandartenträger Sascha Schüller.

Im Anschluss an die Proklamation folgten im Rahmen der Auftaktsitzung flotte Auftritte von den Tanzcorps KG Löstige Junge, KG Änze Kääls, KG Närrische Grielächer, KG Immerfroh, MGV Dänzer sowie des Funkencorps der großen Karnevalsgesellschaft. Für musikalische Unterhaltung sorgte unter anderem das Doppelquartett mit einer Coverversion von „An Tagen wie diesen“ und Doris Pesch mit „Rötsch mer jet“. Viele Lacher erntete Bernd Wirtz mit seiner Rede „Ne Pitterlig“, in der er sich über Glaubensgründe ausließ. Während der Sitzung standen auch drei besondere Ehrungen an: Präsident Dittgen kann auf 25 Jahre Mitgliedschaft zurückblicke. Er war Gesellschaftsvertreter der KG „Immerfroh“, Vizepräsident und ist seit 2009 Präsident des „Festkomitee Worringer Karneval.“ Ehrenrat Herbert Ott und Ehrenrat Karl-Heinz Dünwald können auf 50 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. Ott war Schatzmeister und Dünwald Gesellschaftsvertreter des Männergesangvereins. Die Gruppe „junge Änze Kääls“ gab in ihrem Sketch dem Publikum einen Crash-Kursus im „Vertretungslehrer werden“. Helmut und Lars Steinfeld hatten sich als „Ne Anstricher und Sohn“ sehr viel zu erzählen. Die Worringer „Jecken“ freuen sich auf die Session. „Seid nett zueinander“, mahnte Prinz Dominik II. am Ende. (av)