Rheinderby wird verlegt

Handball-Bundesligist TSV Bayer Dormagen erklärte am Dienstagabend, 10. März: Der TSV Bayer Dormagen steht in Sachen Coronavirus im engen Austausch mit der Handball-Bundesliga und den zuständigen örtlichen Behörden. Nunmehr müssen wir auf einen aktuellen Erlass der Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 10. März reagieren: Dieser Erlass sieht vor, dass wegen des Coronavirus Großveranstaltungen, bei denen mehr als 1000 Personen erwartet werden, grundsätzlich abgesagt werden müssen – oder ohne Zuschauer stattfinden.

Der Erlass ist bindend und zeitlich nicht befristet. Auch eine Durchführung mit weniger als 1000 Zuschauern wird aufgrund sehr hoher hygienischer Auflagen nur schwer machbar sein. Da wir aufgrund unseres Zuschauerschnitts davon ausgehen, dass wir die genannte Grenze auch im Lokalderby zwischen dem TSV und der HSG Krefeld am Samstag, 14. März, überschreiten, haben wir offiziell bei der HBL um Spielverlegung gebeten. Wir sind daran interessiert, dass unsere Mannschaft von den Fans unterstützt wird und wollen alles versuchen, um Spiele vor möglichst vollen Rängen durchzuführen.

Die erworbenen Tickets für das Spiel gegen Krefeld behalten vorerst ihre Gültigkeit für einen noch nicht festgelegten Nachholtermin. Darüber hinaus werden wir für alle weiteren Spiele der Saison den Ticketverkauf vorerst einstellen.

Am Montag, 16. März, findet eine außerordentliche Ligaversammlung statt, bei der ein gemeinsamer Weg des Handballs mit Blick auf die Durchführung der Meisterschaftsspiele vereinbart werden soll. Danach werden wir eine Erklärung zu den nächsten Schritten bekanntgeben. Vorrangiges Ziel bleibt es, alle Entscheidungen bzgl. Auf- und Abstieg bis zum Saisonende unter gleichen Voraussetzungen für alle Zweitligisten im sportlichen Wettbewerb zu ermitteln.

Wir haben Verständnis für das Vorgehen der Behörden aufgrund der aktuellen Bedrohung durch das Coronavirus. Gleichfalls hoffen wir auf Verständnis unserer Fans für die Entscheidungen, die uns alle vor eine große Herausforderung stellen. (md/-oli)

Bronze für Säbelteam

Das Herrensäbel-Quartett des Deutschen Fechter-Bundes (DFB) hat sich am vergangenen Sonntag für die Olympischen Sommerspiele in diesem Jahr in Tokio qualifiziert. Dem Team von Bundestrainer Vilmos Szabo reichte dazu Bronze beim Weltcup in Luxemburg. Beim Turnier, das eigentlich im italienischen Padua hätte stattfinden sollen und aufgrund des Corona-Virus nach Luxemburg verlegt worden war, setzte sich die deutsche Mannschaft im Auftaktgefecht souverän mit 45:32 gegen Georgien durch. Max Hartung, Matyas Szabo, Richard Hübers (alle Dormagen) und Björn Hübner-Fehrer (Werbach) kämpften zusammen nicht nur um die Olympia-Quali, sondern auch für ihren TSV-Teamkameraden Benedikt Wagner, der sich am Vortag im Einzelwettkampf schwer verletzt hatte und bereits am Sonntag in Köln operiert wurde. „Der Verlust von Benedikt wiegt natürlich schwer. Er hat einen Patellasehenabriss erlitten, die OP ist gut verlaufen, die Folgen für die nächsten Monate aber noch nicht abzusehen“, erklärte Olaf Kawald, Sportlicher Leiter Fechten beim TSV. Im Tableau der besten Acht schlug die deutsche Mannschaft das Quartett des Irans deutlich mit 45:28. Im Halbfinale unterlag das DFB-Team anschließend dem späteren Siegerteam aus Korea, das zuvor schon Deutschlands direkten Olympia-Konkurrenten Frankreich eliminiert hatte, mit 37:45. Das so wichtigen Gefecht um Platz drei gegen Ungarn entwickelte sich zu einer echten Nervenschlacht. Hübner-Fehrer war als Schlussfechter der deutschen Equipe gefragt, übernahm das Gefecht beim Stand von 40:39 und brachte es mit 45:44 hauchdünn – aber verdient – nach Hause. Damit sicherte sich das Team von Bundestrainer Vilmos Szabo den dritten Platz. „Was für ein toller Erfolg! Die Olympia-Quali war das große Ziel der Saison,  die Jungs haben Nerven aus Stahl bewiesen und dieses Ziel heute erreicht“, jubelte der Bundestrainer. Im Einzelwettbewerb konnte Matyas Szabo mit Platz 22 das beste Ergebnis für Deutschland holen. Die übrigen DFB-Fechter schieden für ihre Verhältnisse überraschend früh aus. (-oli/ra)

Gesicht zeigen – Stimme erheben

Unter dem Motto „Gesicht zeigen – Stimme erheben“ laden Dormagens Schüler der weiterführenden Schulen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus alle Interessierten zu einem gemeinsamen Aktionstag ein. Am Freitag, 20. März, bieten sie in der Aula des Bettina-von-Arnim Gymnasiums ein facettenreiches Programm. Dieses hält einiges für die Besucher bereit – von musikalischen Stücken, über Poetry Slam, einer Theateraufführung und kurzen Filmvorführungen bis hin zu Mitmachaktionen wie etwa einem Quiz, einer digitalen Rallye und einer Foto-Ecke.

Die Idee einer von Jugendlichen gestalteten Veranstaltung entstand beim Treffen des Runden Tisches gegen Rassismus und Diskriminierung Mitte November 2019. Angesichts der Ergebnisse der vergangenen drei Landtagswahlen in Ostdeutschland und des antisemitisch motivierten Anschlages in Halle (Saale) überlegten die Veranstalter, wie sie ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen können. Dazu sollte ihrer Meinung nach eine Aktion ins Leben gerufen werden, die vor allem auch junge Menschen mit einbezieht und ihnen die Möglichkeit bietet, Flagge zu zeigen. Die Idee fand bei vielen Schülern großen Anklang, nicht umsonst tragen die meisten weiterführenden Schulen in Dormagen den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Am 20. März bieten sechs Schulen ab 14 Uhr gemeinsam ein buntes Programm an: das Leibniz-Gymnasium, das Bettina-von-Arnim-Gymnasium, das Norbert-Gymnasium Knechtsteden, die Bertha-von Suttner-Gesamtschule, die Realschule Hackenbroich und das Berufsbildungszentrum. Bei der Gestaltung ihrer Beiträge hatten die Schüler freie Hand. Zusätzlich zum Bühnenprogramm werden im Foyer der BvA-Aula verschiedene Info- und Mitmachstände aufgebaut. Bürgermeister Erik Lierenfeld wird die Veranstaltung um 14.30 Uhr offiziell eröffnen. Der Eintritt ist frei. (md/-oli)

Frau wurde verletzt

Am Freitag, 6. März, kam es gegen 8.15 Uhr zu einem Verkehrsunfall in Horrem, bei dem eine Autofahrerin Verletzungen erlitt. Nach bisherigen Informationen der Polizei kam ein Lastwagen von der Autobahn 57 und beabsichtigte, nach links auf die Provinzialstraße (Landstraße 280) abzubiegen. Zur gleichen Zeit befuhr ein Opel die „Alte Heerstraße“ in Richtung Autobahn. Im Kreuzungsbereich kam es zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge. Die Frau am Steuer des Opels erlitt Verletzungen. Sie wurde mit einem Rettungswagen zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei sperrte die Kreuzung für die Dauer der Unfallaufnahme. Die Maßnahmen wurden durch das Zentrale Verkehrsunfallaufnahmeteam der Polizei im Rhein-Kreis Neuss unterstützt. Ein Abschleppunternehmen musste beide Fahrzeuge von der Unfallstelle entfernen, da sie nicht mehr fahrbereit waren. Die Feuerwehr band auslaufende Betriebsmittel ab. Die Straßensperrung konnte gegen 10.20 Uhr aufgehoben werden. (md/-oli)

Erste Infektion im Kreisgebiet

Bei einem 49-jährigen Mann aus Neuss-Norf ist am Abend des 3. März (Dienstag) eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt worden. Bislang zeigt er nur leichte Erkältungssymptome. Er wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern durch die Stadt Neuss auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes bis zum 17. März unter Quarantäne gestellt.

Ein Kind der Familie besucht die Kindertagesstätte Lessingplatz, eines die St. Andreas-Grundschule in Neuss-Norf. Die Kindertagesstätte sowie die Grundschule wurden bis zum 17. März geschlossen. Den betroffenen Kindern, Lehrern und Erziehern sowie weiteren Kontaktpersonen der Familie wurde eine Kontaktreduktion empfohlen. Der Mann wurde dem Kreisgesundheitsamt am 3. März als Verdachtsfall gemeldet, da er Kontakt zu einem mit dem Coronavirus infizierten Kollegen aus Heinsberg an der Arbeitsstätte in Köln hatte. Er wurde nach Bekanntwerden des Kontaktes umgehend unter Quarantäne gestellt.

„Es besteht für die Menschen im Rhein-Kreis Neuss weiter kein Grund zur Angst. Für gesunde Menschen ist eine Infektion in der Regel nicht gefährlich und hat einen ähnlichen Verlauf wie eine Grippe“, ordnet Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ein. „Das gut strukturierte und ruhige Handeln aller Beteiligten hat gezeigt, dass wir gut vorbereitet sind“, so der Landrat. Petrauschke rät aber zur Vorsicht: „Der wirksamste Schutz ist weiter eine gute Handhygiene, also häufiges und gründliches Händewaschen. Die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus steigt in der Regel erst bei einem mindestens 15-minütigen Kontakt mit einem Abstand von weniger als zwei Metern an.“

Insgesamt sind aktuell 34 Personen im Kreisgebiet aufgrund eines Kontaktes mit einem mit dem Virus infizierten Patienten in Quarantäne gesetzt. Hiervon wohnen zehn Personen in Neuss, neun Personen in Grevenbroich, sieben in Kaarst, sechs in Meerbusch und je eine in Jüchen und Korschenbroich. Alle durch das Kreis-Gesundheitsamt empfohlenen Maßnahmen richten sich nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes.

Für wichtige Fragen hat das Kreis-Gesundheitsamt unter der Tel. 02181/601 77 77 eine auch am Wochenende besetzte Hotline eingerichtet. Diese ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr erreichbar. (md/tg)

Corona-Diagnostik-Zentrum eingerichtet

Das Praxisnetz Dormagen richtet in Zusammenarbeit mit dem Rheinlandklinikum Dormagen und der Stadt ein Corona-Diagnostik-Zentrum (CDZ) ein. „Dort können ab Mittwoch, 4. März, die Abstriche für Tests auf das Coronavirus zentralisiert so durchgeführt werden, wie vom Robert Koch-Institut gefordert“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld in einer Pressemitteilung am Dienstagvormittag, 3. März. Bürger, die den begründeten Verdacht haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben – etwa, weil sie entsprechende Symptome zeigen oder Kontakt zu Infizierten hatten – sollen sich zunächst telefonisch an ihren Hausarzt wenden. Der Hausarzt wiederum empfiehlt dann gegebenenfalls einen Test im CDZ – und überweist die Betroffenen dorthin.

„Wir planen derzeit, das CDZ an drei bis vier Tagen in der Woche für jeweils zwei Stunden mit ärztlichem Personal zu besetzen“, sagte Dr. Udo Kratel, Sprecher des Praxisnetzwerks. Im CDZ führen niedergelassene Ärzte des Praxisnetzes außerhalb ihrer Dienstzeiten auf Überweisung der Hausärzte freiwillig die Tests durch. „Das ist eine sinnvolle Bündelung von Ressourcen für besorgte Menschen in Dormagen und Rommerskirchen“, sagt Claudia Benthake, Direktorin des Rheinlandklinikums. Denn auch Patienten aus Rommerskirchen können von den dort ansässigen Hausärzten ins Dormagener CDZ überwiesen werden. (md/tg)

Coronavirus: Sechste Klasse am NGK mit einem Verdachtsfall

Im Rhein-Kreis Neuss gibt es Stand Sonntag (1. März) insgesamt 16 begründete Verdachtsfälle auf das Coronavirus. Bei keiner der Personen zeigen sich bislang Krankheitssymptome. Das teilte die Kreisverwaltung am Samstagabend, 29. Februar, mit.

Eine vierköpfige Familie aus Grevenbroich-Hülchrath hatte am Rosenmontag auf einer Familienfeier Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person. Die Familie wurde durch die Stadt Grevenbroich auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes bis zum Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit am 9. März unter Quarantäne gesetzt. Ein Kind dieser Familie besucht das Norbert-Gymnasium Knechtsteden. Die 6. Klasse des Kindes mit 34 Schülern und die sechs Lehrer, die in der Klasse seit Rosenmontag unterrichtet hatten, wurden durch die Schulleitung auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes ebenfalls bis zum 9. März vom Unterricht befreit.

Das zweite Kind besucht die Kindertagesstätte „Spatzennest“ in Grevenbroich-Hülchrath. Die Einrichtung wurde durch die Stadt Grevenbroich auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes bis zum 9. März geschlossen. Die betroffenen Schüler und Kinder sollen möglichst zuhause bleiben und Kontakt zu weiteren Personen meiden. Die Familie wird durch das Kreis-Gesundheitsamt täglich zum Auftreten von Symptomen befragt. Ein erster Test, ob eine Infizierung mit dem Coronavirus erfolgt ist, wurde durchgeführt. Er fiel für die Familie zwar negativ aus, aber da der Test erst ab einer bestimmten Anzahl von Viren anschlägt, die sich noch vermehren können, ist dies noch kein abschließender Befund.

Eine vierköpfige Familie in Meerbusch wurde durch den Kreis Wesel bis zum 10. März unter Quarantäne gesetzt. Je ein weiterer Bürger aus Grevenbroich, Kaarst, Korschenbroich und Neuss hatten Kontakt zu einem mit dem Coronavirus infizierten Mann aus Mönchengladbach. Diese wurden durch die Städte auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes unter Quarantäne gesetzt. Auch diese Personen werden täglich zum Auftreten von Symptomen befragt. Alle durch das Kreisgesundheitsamt empfohlenen Maßnahmen richten sich nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

Das Robert-Koch-Institut schätzt die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland weiter als gering bis mäßig ein. Für die meisten jungen Menschen oder Menschen im mittleren Alter ist das Virus laut Gesundheitsexperten nicht lebensgefährlich, wenn sie grundsätzlich gesund sind. Die meisten Erkrankten zeigen vermutlich nur einen Infekt der oberen Atemwege, also erkältungsähnliche Symptome. Bei den bisher gut dokumentierten Fällen allerdings weiß man: Gefährlich ist das Coronavirus für ältere Menschen und die mit Vorerkrankungen. Es gibt (bisher) kaum schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen, und Männer sind ein wenig stärker betroffen als Frauen.

Umfangreiche Informationen zum Coronavirus finden sich auf der Homepage des Robert-Koch-Institutes: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste.html. Für wichtige Fragen hat das Kreisgesundheitsamt unter der Tel. 02181/601-7777 eine auch am Wochenende besetzte Hotline eingerichtet. (md/-oli)