Ab in den Park

Rund 280 interessierte Bürger waren der Einladung von Bürgermeister Erik Lierenfeld zu einer Infoveranstaltung der Stadtverwaltung zu aktuellen Themen für den Bereich „Dormagen-Mitte“ in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums (BvA) gefolgt. Erwartungsgemäß interessierten sich in der vergangenen Woche die meisten der Teilnehmer für das von der Stadt geplante Neubaugebiet „Beidseits der Beethovenstraße“ (Beethovenquartier).

Lierenfeld skizzierte in seinem Eingangsstatement den bisherigen Verfahrensablauf des Projektes: „Bei dem Architektenwettbewerb, den wir durchgeführt haben, waren am Ende 450 Wohneinheiten Stand der Dinge. Jetzt, im Vorentwurf des Bebauungsplanes, sind wir bei 350 Wohneinheiten.“ Das schon vorliegende Verkehrsgutachten, so der Verwaltungschef, habe belegt, dass auch 450 Wohneinheiten vom Verkehr her „möglich“ seien. Die vorgesehene Bebauung soll etwas für „den kleinen und großen Geldbeutel“ sein und sich von der maximalen Gebäudehöhe her, so Lierenfeld, unterhalb des „atypischen“ Hochhauses an der Ecke Haberlandstraße/Beethovenstraße bewegen.

Vertreter der Interessengemeinschaft (IG) „Mozartstraße“, der mittlerweile auch Bewohner der Schubertstraße, der Sebastian-Bach-Straße und der Robert-Koch-Straße angehören, äußerten insbesondere im Hinblick auf die Gebäudehöhen (Anzahl der Vollgeschosse), die optische Einbindung, das Verkehrsaufkommen und die Vernichtung des vorhandenen, alten Baumbestandes mehrfach und teilweise sehr eindringlich ihre Bedenken. „Die römischen Ziffern in dem Bebauungsplan geben die Zahl der Vollgeschosse an. Wenn dort nicht die maximale Gebäudehöhe genau definiert wird, eröffnet das die Möglichkeit, Staffelgeschosse in beliebiger Anzahl oben drauf zu setzen“, kritisierte Michael Wierich für die IG. Dieter Hartig betonte in diesem Zusammenhang, dass die Angaben der IG in ihrem Flyer auch keine „Lügen“ seien: „Wir haben die tatsächliche Geschossanzahl eingetragen.“ Bei dem in der Mitte des Beethovenquartiers vorgesehenen Gebäude mit fünf Geschossen werde, so Hartig, eine Höhe von bis zu 17 Metern erreicht: „Das wollen wir nicht. In unserem Bereich ist das Maximale zehn Meter.“ Die benachbarten Anwohner befürchten neben dem Schattenwurf vor allem eine Einschränkung ihrer Privatsphäre, weil die Zuzügler ihnen von oben in die Gärten, auf die Terrassen und in ihre Häuser schauen könnten.

Der Bürgermeister wies mehrfach darauf hin, dass es an der Stelle keinen „Dissens“ gebe. Im weiteren Verlauf des Bebauungsplanverfahrens würden die Gebäudehöhen und die genaue Ausführung textlich aufgenommen und damit festgelegt. Es stünde auch noch nicht fest, wie viele Bäume gerade im Bereich des Sportplatzes gefällt werden müssten. „Wir können auch darüber reden, die Anzahl der Wohneinheiten noch mal zu reduzieren und den vorhandenen 5.000 Quadratmeter großen Spielplatz doch nicht zu verlegen“, erklärte Lierenfeld. Um sich ein genaues Bild vor Ort zu machen, haben sich die Vertreter der IG und der Bürgermeister verabredet. Gemeinsam soll eine Begehung des Parks stattfinden. Bei dieser Gelegenheit will die IG Lierenfeld auch die bereits gesammelten Unterschriften übergeben: Mehr als 800 Menschen haben sich gegen die bisherige Dimension der Planungen für das Beethovenquartier ausgesprochen. (Oliver Baum)

Streit um das Personal

Die CDU wirft Bürgermeister Erik Lierenfeld vor, er verlange bei jeder neuen Aufgabe neues Personal. Davon gebe es im Dormagener Rathaus aber genug. Der Verwaltungschef verteidigt sich und wird dabei von der SPD unterstützt.

„Die Aussagen zur städtischen Personalsituation von Bürgermeister Lierenfeld waren typisch für ihn und haben uns wenig überrascht“, reagierte der Dormagener CDU-Parteichef Hans Ludwig Dickers auf ein Interview mit Bürgermeister Erik Lierenfeld, das in einer Tageszeitung erschienen war (Rheinische Post/NGZ vom 25. Mai). „Neue Aufgaben erfordern neues Personal“ – Diese Formel sei einfach, so die CDU, aber in der Sache vollkommen falsch und „zeugt einzig von fehlenden Führungsqualitäten des Bürgermeisters“. Gefragt seien eine intelligente Aufgabenverteilung und ein nachhaltiges Personalmanagement. Genau dabei scheine es dem Bürgermeister an Erfahrung zu mangeln. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Kai Weber: „Es geht nicht darum, Mitarbeiter ,zu verheizen’! Es geht darum, Prozesse in der Verwaltung zu überdenken und neu zu organisieren, so dass die Mitarbeiter von unsinnigen Aufgaben entlastet werden und sich auf das Wesentliche konzentrieren können.“ Führungsqualität eines Verwaltungschefs würde sich in gescheiten Umstrukturierungen zeigen und nicht in purer Personalaufstockung zu Lasten und auf Kosten der jüngeren Generationen. „Diesbezüglich lässt der Bürgermeister entweder mangels Kompetenz oder wegen fehlendem Gestaltungswillen keinerlei Qualitäten erkennen. Es wird mit Blick auf das Ende dieser Wahlperiode höchste Zeit, dass er nicht länger nur ein Bürgermeister für die SPD-Mitglieder oder für einzelne Ortsteile ist, sondern Verantwortung für die gesamte Stadt und für zukünftige Generationen übernimmt“, forderte Dickers in einer Pressemitteilung.

„Dass die Kernkompetenz der CDU nicht gerade im Bereich der Arbeitnehmerfragen liegt, beweist sie mit ihren aktuellen Äußerungen zur städtischen Personalsituation“, reagierte Carsten Müller, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Dormagen, in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten. „Das Hin- und Herschieben von Personal unter den Gesichtspunkten von Einsparpotentialen als intelligente Aufgabenverteilung und nachhaltiges Personalmanagement zu bezeichnen, ist gegenüber den Menschen, die in der Verwaltung arbeiten, eine Frechheit“, betonte Müller. Lierenfeld hatte in der jüngsten Ratssitzung mehr Personal gefordert, um sein „SOS-Paket“ zur Verbesserung von Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit in der Stadt und insbesondere am Bahnhof bewältigen zu können. Unterstützung bekam und bekommt er dabei von der Personalratsvorsitzenden Renate Dixon, auch in dem Zeitungsinterview. Lierenfeld erhielt zwar die Zustimmung des Rates für seine Vorschläge, allerdings keine für eine Aufstockung des Personals. Der Verwaltungschef hatte auch schon davor öfter darauf hingewiesen, dass neue Aufgaben nur mit neuem Personal zu bewältigen seien. „Ganz abgesehen davon, dass ein Arbeitgeber nicht einfach qualifizierte Mitarbeiter für Reinigungs- und Sicherheitsdienste in den Schicht- und Wochenenddienst versetzen kann und darf, wäre so ein willkürliches Verhalten ein Schritt zurück ins letzte Jahrhundert“, so die stellvertretende SPD-Stadtverbandsvorsitzende Susanne Uhlman. Wenn es laut Weber darum gehe, Prozesse in der Verwaltung zu überdenken und neu zu organisieren, scheine er, so Müller, nicht zu wissen, dass in den Jahren 2015/16 eine umfangreiche Untersuchung der Verwaltung zu den Themenfeldern Aufgabenkritik, Interkommunale Zusammenarbeit und Personalentwicklung gab: „Aus den Ergebnissen wurden und werden die entsprechenden Konsequenzen gezogen. Darüber ist auch die CDU informiert.“ (eb/-oli)

CiDo-Sitzung öffentlich

Was macht eigentlich der Sieben-Punkte-Plan zur Vitalisierung der Innenstadt, wann kommt endliche der Aufzug an der Sparkassen-Treppe? Diese und viele andere Innenstadtfragen werden bei der Mitgliederversammlung der City-Offensive Dormagen (CiDo)  am Mittwoch, 12. Juni, um 19.30 Uhr im Hotel-Restaurant „Höttche“ beantwortet und diskutiert. Präsentiert  wird im Ramen der öffentlichen Mitgliederversammlung auch der Entwurf der neuen Internetseite der Interessenvertretung der Händler und Dienstleister in der Innenstadt. Außerdem wird Wilhelm von der Gathen von der Agentur „Werbepraxis von der Gathen“ etwas zum neuen Konzept für den Weihnachtsmarkt sagen. Die Werbepraxis hatte sich in einem Juryauswahlverfahren durchgesetzte und den Auftrag bekommen, den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt von 2020 bis 2024 auszurichten. Zu der Mitgliederversammlung der CiDo sind auch Gäste herzlich willkommen. Der Vorstand hat im Vorfeld auch alle Innestadtunternehmen angeschrieben, die nicht Mitglied der CiDo sind und „deren Adresse man ermitteln konnte“ (CiDo-Vorsitzender Guido Schenk). (-oli/eb)

Klassenerhalt ist perfekt

Nach dem begeisternden 28:16-Heimsieg des TSV Bayer Dormagen gegen die DJK Rimpar Wölfe und den anderen Ergebnissen vom vergangenen Wochenende, dem drittletzten Spieltag der Saison 2018/19, ist der Klassenerhalt für den Aufsteiger in der Zweiten Handball-Bundesliga praktisch perfekt.

Nur noch rein theoretischer Natur sind die Chancen des Wilhelmshavener HV, der nun den ersten Abstiegsplatz (16) belegt, an den beiden letzten Spieltagen die vier Punkte Rückstand und die Differenz im Torverhältnis von 65 Treffern gegenüber dem TSV, der sich auf Tabellenplatz 13 verbesserte, aufzuholen. Praktisch ist es unmöglich, denn das Torverhältnis liegt eindeutig zu weit auseinander, um es in zwei Begegnungen zu drehen. Der WHV spielt am nächsten Samstag, 1. Juni, in Rimpar und beim Saisonfinale am Samstag, 8. Juni, gegen die HSG Nordhorn, die bereits als zweiter Aufsteiger neben der HBW Balingen-Weilstetten in die Erste Liga feststeht. Die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic muss am Samstag, 1. Juni, nach Nordhorn, eine Woche später kommt der insolvente HC Rhein Vikings ins Sportcenter. Der Tabellenletzte aus Düsseldorf brachte am Freitag, 24. Mai, das Kunststück fertig, mit nur acht Feldspielern bei Eintracht Hagen mit 30:23 zu gewinnen und den VfL damit mit in die Dritte Liga zu nehmen. Alle Partien der letzten beiden Spieltage werden übrigens parallel um 18 Uhr angepfiffen.

Die Blicke der Spieler, der Verantwortlichen und vieler Fans richteten sich am Sonntag, 26. Mai, ab 17 Uhr auf den TV Großwallstadt, der letztlich verdient dem HC Elbflorenz mit 24:27 unterlag – und damit den eigenen Abstieg sowie den Klassenerhalt für die Dormagener besiegelte. Während Bilanovic bei seiner noch in Aurich wohnenden Ehefrau sofort wusste, dass nun eine weitere Saison in der Zweiten Liga „safe“ (sicher) ist, brauchte Handball-Geschäftsführer Björn Barthel noch ein paar Minuten, bis auch ihm endgültig klar wurde, dass der TSV sein großes Saisonziel schon zwei Spieltage vor dem Saisonende erreicht hat. Als Absteiger stehen damit die Vikings, Dessau, Hagen und Großwallstadt fest. Wilhelmshaven könnte noch Dresden und den TV Emsdetten, die beide drei Punkte (29) mehr haben, einholen. Die „Wiesel“ stehen derzeit bei 30 Zählern, wollen es dabei – wie Bilanovic erklärte – aber nicht belassen. Zumindest am letzten Spieltag soll im Sportcenter noch ein weiterer Sieg gegen den schon lange als Absteiger feststehenden Gast aus Düsseldorf her, ehe der Klassenerhalt zusammen mit den Fans groß gefeiert werden soll.

Gefeiert wurde auch schon am Freitagabend, 24. Mai, im Sportcenter: Mit dem von der Differenz her höchsten Sieg in dieser Spielzeit beseitigte der Aufsteiger vor 1.249 begeisterten Zuschauern die letzten Zweifel am Klassenerhalt. Grundlage für den auch in der Höhe verdienten 28:16-Erfolg (13:8) war die konstant starke Abwehr um den wiedergenesenen Heider Thomas und dahinter im Tor die beste Saisonleistung von Sven Bartmann, der eine Fangquote von knapp 52 Prozent hatte. Dabei musste der TSV in dieser Partie auf seinen Haupttorschützen im Rückraum, Lukas Stutzke, verzichten, der sich zwei Tage zuvor im Training einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. „Dann müssen für ihn eben andere Spieler in die Bresche springen“, hatte Bilanovic vor der Partie erklärt. Das tat vor allem der erst 19 Jahre alte Julian Köster (Foto auf Startseite: Archiv/TSV), der fünf Tore erzielte und über 50 Minuten auch in der Abwehr als Noch-A-Jugendlicher seinen Mann stand. (Oliver Baum)

TSV setzt Ausrufzeichen

Der TSV Bayer Dormagen hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Zweiten Handball-Bundesliga am Freitag, 24. Mai, ein dickes Ausrufezeichen gesetzt: Die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic gewann vor 1.249 Zuschauern im Sportcenter nach einer begeisternden Vorstellung gegen den Tabellenneunten DJK Rimpar auch in der Höhe verdient mit 28:16 (13:8). Damit finden sich auf dem Punktekonto des Aufsteigers nun 30 Zähler, die Tordifferenz verbesserte sich auf minus 26 (vor dem Spiel minus 38). Der TSV kletterte durch den wichtigen Heimsieg auf den 13. Tabellenplatz.

Dabei mussten die Hausherren auf ihren torgefährlichsten Spieler im Rückraum, Lukas Stutzke, verzichten. Der Halblinke, der zuvor beim Erfolg in Dessau zehn Tore erzielt hatte, hatte sich zwei Tage vor dem Spiel beim Training einen Muskelfaserriss zugezogen. Doch der TSV konnte dies gegen Rimpar eindrucksvoll kompensieren. „Dann müssen eben andere Spieler für ihn in die Bresche springen“, hatte Bilanovic vor der Partie gesagt. So war es: Julian Köster, diese Saison noch in der A-Jugend aktiv, bewies in Angriff (5 Tore) und Abwehr, was für einen Rohdiamanten der TSV nächste Saison fest im Kader der ersten Mannschaft haben wird. Auch Eloy Morante Maldonado (6) und Ian Hüter (4) hauten sich im Rückraum richtig rein. Sieggarant war neben einer über 60 Minuten starken Deckung um den wiedergenesenen Heider Thomas vor allem die überragende Vorstellung von Torhüter Sven Bartmann, der seine mit Abstand beste Saisonleistung darbot und eine starke Fangquote von knapp 52 Prozent hatte. Den schönsten Treffer des Abends erzielte Tim Wieling (3) nach einem feinen Zuspiel von Nuno Rebelo (2) per Kempa-Trick von Rechtsaußen.

Von den Mannschaften, die wie der TSV noch um den Klassenerhalt kämpfen, patzte der VfL Eintracht Hagen, der gegen den bereits als Absteiger feststehenden, insolventen HC Rhein Vikings in eigener Halle völlig überraschend mit 23:30 verlor. Auch der TV Emsdetten, nun in der Tabelle direkt hinter Dormagen, unterlag Tabellenführer Balingen mit 23:27. (Oliver Baum)

Zwei Neue für den TSV

Der TSV Bayer Dormagen hat für die Saison 2019/20 zwei neue Rückraumspieler unter Vertrag genommen, die auf der halblinken Seite Lukas Stutzke und auf der halbrechten Seite Daniel Eggert ersetzen werden. Stutzke, der in der laufenden Spielzeit nur noch über ein Zweitspielrecht am Höhenberg war, wechselt zum 1. Juli endgültig zum Erstligisten Bergischer HC. Eggert wechselt nach dem letzten Zweitliga-Spieltag am 8. Juni zum niederländischen Club Bevo in der Nähe von Venlo.

Der Rückraumlinke Ante Grbavac (auf dem Foto auf der Startseite links; Foto: TSV), der aus Split in Kroatien stammt, unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag beim TSV. Zuletzt spielte der Rechtshänder in der Ersten Liga in Österreich für Linz. TSV-Trainer Dusko Bilanovic hatte einen direkten Draht zu dem 25-Jährigen und informierte die Verantwortlichen am Höhenberg über die Möglichkeit, den 1,98 Meter langen und 105 Kilogramm schweren Shooter zu verpflichten. „Er wird zusammen mit Julian Köster die Lücke schließen können, die Lukas Stutzke nach seinem Wechsel zum Bergischen HC hinterlässt“, so Bilanovic. Grbavacs Frau Ivona brachte vor drei Wochen Tochter Ani zur Welt. Das Geburtsdatum 3. Mai wird der künftige Dormagener auf dem Trikot mit der Nummer 35 zeigen. Grbavac begann als Siebenjähriger mit dem Handballspiel beim HRK Izvidac, der in Ljubuski in Bosnien und Herzegowina beheimatet ist. Dort studierte er auch und machte seinen Master of Law. Sein herausragender Erfolg ist die Vize-Weltmeisterschaft mit der kroatischen U19 im Jahre 2013. Seine internationale sportliche Laufbahn setzte er vor drei Jahren mit seinem Wechsel zu Vaci KSE in Ungarn fort. Die nächste Station war AHC Dunărea Călărași in Rumänien, bevor Grbavac nach Österreich ging.

André Meuser steigt mit seiner Körpergröße von 2,03 Metern hoch, um für Rostock ein Tor aus dem rechten Rückraum zu erzielen. (Foto: TSV/HCE)

Auch Linkshänder André Meuser vom Drittligisten HC Empor Rostock hat am Höhenberg einen Vertrag für zwei Spielzeiten unterschrieben. Der 21-jährige Halbrechte kann mit dem HCE aktuell noch in die Zweite Liga aufsteigen. In der Relegation der Meister der vier Dritten Ligen unterlag Rostock in Hin- und Rückspiel nur hauchdünn der HSG Krefeld, die damit genau wie der ThSV Einsenach aufgestiegen ist. Meuser und Empor müssen in einer weiteren Relegation gegen die HSG Konstanz nachsitzen. Der 2,07 Meter lange und 103 Kilogramm schwere Rückraumspieler verspürte nach sieben Jahren in Rostock „einfach mal das Bedürfnis, handballerisch etwas Neues zu probieren“. Der mit 127 Treffern drittbeste Torschütze des HCE möchte in Dormagen nicht zuletzt sein Abwehrspiel verbessern. Meuser, der vor einem Jahr das Abitur machte, möchte nach seinem Umzug ein duales Studium aufnehmen oder „Soziale Arbeit“ studieren. In einem Jahr will ihm seine Freundin Hanna folgen und im Rheinland Zahnmedizin studieren. Meusers Hobby gefällt sicher auch dem TSV-Vorsitzenden Karl-Josef Ellrich, der ebenfalls ein leidenschaftlicher Angler ist. (-oli/eb)

SPD kontert FDP-Kritik

Nach der jüngsten Sitzung des städtischen Jugendhilfeausschusses zeigt sich die FDP-Fraktion verärgert, weil SPD und CDU angeblich ihre Mehrheit in diesem Gremium „eiskalt“ ausgenutzt hätten. „Da hat die FDP wohl übersehen, dass die Koalition in dem Fachausschuss lediglich über sechs von 15 Stimmen verfügt“, betont Michael Dries, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Es sei also gar nicht möglich, einen Mehrheitsbeschluss nur mit den Stimmen der Großen Koalition durchzusetzen. „Um einen ordentlichen Beschluss zu fassen, bedarf es immer auch der Unterstützung weiterer Ausschussmitglieder“, so Dries.

Die FDP-Fraktion stelle zudem die These auf, dass nach einem Beschluss des Jugendhilfeausschusses (JHA) alle Eltern von kinderreichen Familien von Vergünstigungen auf die Musikschulgebühren durch den Familienpass des Rhein-Kreises Neuss ausgeschlossen würden. „Auch das ist falsch“, erläutert Dries (Foto auf Startseite: Archiv). Die beschlossenen Richtlinien zum Familienpass berücksichtigten auch Familien, deren monatliches Einkommen bis zu 15 Prozent über den Bedarfssätzen nach dem SGB II beziehungsweise SGB XII liegen. Dabei können dann beispielsweise Familien mit drei Kindern – einschließlich der Eltern – mit einem Monatseinkommen von deutlich mehr als 3.000 Euro die Vergünstigungen durch den Familienpass in Anspruch nehmen. „Es ist Unsinn, wenn die FDP in diesem Zusammenhang behauptet, Eltern mit niedrigem Einkommen werden zur Kasse gebeten“, erklärte der SPD-Fraktionssprecher im JHA. Weiterhin entbehre die Behauptung, dass auf Druck der FDP die Senkung der Elternbeiträge für Kita- und OGS-Betreuung zustande gekommen seien, jeder Grundlage: „Jeder weiß, dass die SPD in den Beratungen zum Haushalt 2019/20 eine weitreichende finanzielle Entlastung von Familien gefordert hat. Der Vorschlag der FDP, nur die Einkommensgrenzen anzuheben, wäre lediglich wenigen Familien zugutegekommen.“ Die „überschaubare“ Forderung der Liberalen sei, so Dries, in dem entscheidenden gemeinsamen Antrag von SPD und CDU berücksichtigt worden.

„Wenn am Ende von Diskussionen und dem Austausch aller nur möglichen Argumente zu einem Thema dann noch Beratungsbedarf angemeldet wird, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass ein Beschluss verschleppt werden soll“, so Dries zu einem weiteren Vorwurf der FDP, Vertagungsanträgen nur zuzustimmen, wenn dies im Interesse der Großen Koalition läge. „Da ist es doch klar, dass sich die Mehrheit aller Ausschussmitglieder nicht an diesem Spiel beteiligt“, ergänzte der SPD-Politiker. „Entweder hat die FDP versucht Geschenke für Gut- und Besserverdienende auf Kosten des Steuerzahlers durchzusetzen und ist jetzt beleidigt oder sie war schlichtweg nicht vernünftig vorbereitet“, merkte Dries an. (eb/-oli)