Druck war zu groß

Der TSV Bayer Dormagen hat im Abstiegskampf der Zweiten Handball-Bundesliga am Samstag, 11. Mai, das vierte Spiel in Folge verloren. Die junge und unerfahrene Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic unterlag dem Tabellennachbarn HC Elbflorenz Dresden im Sportcenter vor 1.253 Zuschauern mit 24:25 (11:11). Dabei hatten die Hausherren in der letzten Spielminute nach einer Auszeit von Bilanovic noch 37 Sekunden Zeit, um sich durch einen Treffer zumindest einen Punkt zu sichern. Doch ausgerechnet Daniel Eggert, einer von nur drei Spielern im TSV-Kader mit Zweitliga-Erfahrung, bescherte den Gästen mit einem Fehlpass direkt ins Aus den nicht unverdienten Auswärtssieg.

Dabei sah es beim 14:11 in der 33. Spielminute danach aus, als würde die Rheinländer die Partie nach einer zerfahrenen ersten Halbzeit endlich in den Griff bekommen. Doch danach war das Spiel der Hausherren ähnlich wie vor der Pause in Angriff und Abwehr zu fehlerhaft, so dass Elbflorenz nicht nur ausgleichen (14:14; 37.), sondern wieder in Führung gehen konnte (15:17; 40.). Nach der berechtigten Roten Karte gegen Roman Becvar, der dem auf Linksaußen frei abspringenden Joshua Reuland voll auf den Fuß des Sprungbeins getreten war, brachte der TSV es in dreifacher (!) Überzahl in fast anderthalb Minuten fertig, kein Tor zu erzielen. Bis zum 17:17 (43.) war es ein hartes Stück Arbeit, das unter anderem dadurch geprägt war, dass bei einem Gegenstoß ein Pass auf dem Fuß des eigenen Mitspielers landete – ein weiterer technischer Fehler, der einmal mehr für Entsetzen bei den heimischen Fans sorgte. Die erlebten über die gesamte Spielzeit ein Wechselbad der Gefühle. Beim 22:24 (56.) hatte Dresden mit Ballbesitz die Chance, auf drei Tore vorentscheidend wegzuziehen, vergab diese aber. Doch nach dem umjubelten 24:24 (58.) trafen nur noch die über die gesamte Spielzeit bissig und kompakt agierenden Gäste (59.).

Auf den ganzen Spieltag gesehen hatte der TSV aber noch Glück, obwohl er das wichtige Heimspiel gegen den HC offensichtlich vor allem aufgrund des zu großen Drucks nicht für sich entscheiden konnte: Bis auf Elbflorenz, das nun 26:42 Punkte hat und mit dem TSV die Plätze tauschte, haben an diesem Wochenende alle anderen Mannschaften in der Abstiegszone verloren. Damit steht die Bilanovic-Truppe auf dem ersten Nichtabstiegsplatz (15) und hat weiterhin zwei Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz (16), auf dem Hagen mit 24:44 Zählern steht. Das nächste Spiel führt die Dormagener am Sonntag, 19. Mai, um 17 Uhr zum Tabellendrittletzten Dessau-Roßlauer HV (22:46 Punkte). Dann geht dieser ungemein intensive und phasenweise überraschend verlaufende Abstiegskampf in der Zweiten Liga, aus der sich am Ende der Saison gleich fünf Teams verabschieden müssen, weiter. (Text: Oliver Baum; Foto auf der Startseite: Archiv/Sebastian Pototzki)

Erhöhung vom Tisch

Die sozial gestaffelte finanzielle Entlastung der Eltern bei den Beiträgen für die Betreuung ihrer Kinder in Kindertagesstätten (Kita), bei Tagesmüttern und in Offenen Ganztagsschulen (OGS) ab dem 1. August wurde vom Stadtrat am vergangenen Donnerstagabend einstimmig auf den Weg gebracht. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Forderung, für alle betroffenen Familien die Gebühren zu senken, nun umgesetzt werden kann“, erklärte der jugendpolitische SPD-Fraktionssprecher Michael Dries. Der Beschluss, die Eltern um jährlich 600.000 € (entspricht 15 Prozent des jährlichen Beitragsaufkommens) zu entlasten, war im vergangenen Jahr im Rahmen der Haushaltsberatungen getroffen worden (meinDORMAGEN berichtete mehrfach). „Allerdings gab es seitdem immer wieder Diskussionen darüber, wie die Entlastung im Detail aussehen sollte. Aber was lange währt, wir endlich gut. Das war ein Kraftakt, aber nun setzen wir politisch ein starkes Signal“, sagte Fraktionschef Andreas Behncke in der Ratssitzung. Auch Bürgermeister Erik Lierenfeld sprach von einer „starken Signalwirkung“.

Die Beschlusslage aus dem Jugendhilfeausschuss (JHA), die eine teilweise Erhöhung der OGS-Gebühren zur Folge gehabt hätte und zu erheblicher Kritik in der Öffentlichkeit geführt hatte, ist mit dem Stadtratsbeschluss endgültig vom Tisch. Übernommen wurde aus dem JHA aber die Anhebung der Beitragsfreigrenze auf ein bereinigtes Jahreseinkommen der Eltern von 30.000 €. Der Vorsitzende des JHA, Jo Deußen, sprach auch als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion von einem „guten Ergebnis. Im Vergleich zum gesetzlichen Pauschalhöchstbetrag von 190 € im Monat und im Vergleich zu vielen anderen vergleichbaren Kommunen stehen wir bei den Elternbeiträge für die Kinderbetreuung gut da“. Dormagen werde damit seinem Anspruch als kinderfreundliche Stadt gerecht. „Wir finanzieren hier aber als Kommune etwas, was Aufgabe des Landes ist. Wir geben als Stadt Gelder aus, die aus Düsseldorf kommen müssten.“ Die Landesregierung sei an der Stelle gefordert, habe sich aber auch „schon auf den Weg gemacht“.

Unter der Voraussetzung, dass die nordrhein-westfälische Landesregierung ihr Versprechen aus dem Referentenentwurf zum KInderbildungsgesetz umsetzt, die Gebühren für ein zweites Kita-Jahr abzuschaffen, beschloss der Stadtrat gleichzeitig, dass ab dem Kindergartenjahr 2020/21 der Kita-Besuch im Stadtgebiet auch im dritten Jahr vor der Einschulung kostenlos wird. Aktuell ist bereits das letzte Kita-Jahr beitragsfrei, die Landesregierung will ein weiteres gebührenfrei stellen und die damit verbundenen Kosten den Kommunen erstatten. Dormagen wird damit zu den ersten Kommunen im Rhein-Kreis Neuss gehören, die den Besuch der drei Kindergartenjahre vor der Einschulung ab dem 1. August 2020 gebührenfrei anbietet. (Oliver Baum)

Letzter Bauabschnitt

Der letzte mehrwöchige Bauabschnitt am Knotenpunkt B 9/K 12 hat begonnen. Auf dem Geh- und Radweg der K 12 zwischen der B 9 und Zons wird nun in einem Teilbereich bis 100 Meter östlich der Kreuzung gearbeitet. Dieser Bereich ist dafür gesperrt. Eine Umleitung für Radfahrer ist ausgeschildert. Zusätzlich ist eine Sperrung der Geradeaus- und Rechtsabbiegespur aus Zons kommend (Aldenhovenstraße/Hagelkreuzstraße) von montags bis freitags erforderlich. Dort kann es, darauf weist die Stadt Dormagen in einer Pressemitteilung hin, aufgrund der einspurigen Verkehrsführung zu Rückstaus und Verzögerungen kommen. Zwischen Freitagabend und Montagmorgen wird der gesperrte Fahrstreifen für den Verkehr aber jeweils wieder freigegeben. Die Aldenhovenstraße bleibt für Fahrzeuge aus Zons kommend in Richtung B 9 weiterhin geöffnet. Die Kreiswerke Grevenbroich verlegen im Bereich Aldenhovener Straße (Fahrtrichtung Zons) noch bis Anfang Juni neue Wasserleitungen (meinDORMAGEN berichtete).

Die Baumaßnahmen der energieversorgung dormagen (evd) am Stromnetz im Bereich des Radweges an der B 9 sind nun abgeschlossen, wie das Unternehmen mitteilte. Am Montag, 13. Mai, wird die Baustellenampel an der Kreuzung B 9/Hagelkreuzstraße abgebaut und die reguläre Ampelanlage wieder in Betrieb genommen. Im Bereich an der Düsseldorfer Straße hat die evd in einem rund drei Kilometer langen Abschnitt neue Stromleitungen im Bereich des Radweges verlegt, sowie alle Stromnetzanschlüsse vor Ort saniert und die örtliche Trafostation erneuert. Die Kreiswerke Grevenbroich haben im selben Abschnitt alle Wassernetzanschlüsse und Teile des Wassernetzes saniert. Im Zuge der Bauarbeiten wurde durch die evd zudem der gesamte Radweg sowie Teile der Straßenoberfläche saniert. Im kommenden Jahr werden noch die oberirdischen Stromleitungen demontiert. (eb/-oli)

 

Fast 160 Millionen Euro

Der Eigenbetrieb Dormagen wurde Anfang November 2017 mit einer weitergehenden Sanierung- und Instandhaltungsplanung für die städtischen Schulgebäude im Rahmen der Erstellung eines stadtweiten Klimaschutzteilkonzeptes „Eigene Liegenschaften und Portfoliomanagement“ beauftragt. Ziel dabei ist, klimaschutzrelevante bauliche und versorgungstechnische Schwachstellen von Gebäuden aufzudecken, Investitionskosten zu ermitteln und daraus eine Maßnahmenplanung abzuleiten, welche Klimaschutz- und Sanierungsmaßnahmen technisch und wirtschaftlich am effektivsten umzusetzen sind. Die auf diesem Wege gewonnenen Erkenntnisse sollen auch dazu dienen, sukzessive ein Gebäudekataster für möglichst alle Immobilien der Stadt aufzubauen.

Der Eigenbetrieb schätzt den Sanierungsbedarf am Bettina-von-Arnim-Gymnasium aktuell auf 18,1 Millionen Euro. (Foto: Archiv/O. Baum)

Inzwischen liegen die Ergebnisse der baulichen Substanzuntersuchungen der Dormagener Grundschulen aus dem Klimaschutzteilkonzept vor. Für die Gesamtschule Nievenheim wurde eine gesonderte Bestandsaufnahme gemacht. Neben den Bestandsaufnahme kommen aktuellen Anforderungen aus dem Bereich Schule hinzu, die zu einem die Digitalisierung und zum anderen pädagogische Vorgaben zum Beispiel an das Raumprogramm betreffen. Für die Erstellung weiterer Planungen sollen die „Know-How-Träger“ der unterschiedlichen Bereiche zusammenarbeiten: die Stabstelle IT und Digitalisierung der Stadt, die Schulverwaltung, der Eigenbetrieb, Vertreter der Schulen sowie der Stadteltern. Der Prozess soll in einem entsprechenden Arbeitskreises auch durch die Politik begleitet werden. Bei den Bestandsaufnahmen wurden das Bettina-von-Arnim-Gymnasium, das Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich und die Realschule Hackenbroich aufgrund des (noch) laufenden ÖPP-Projektes ausgeklammert. Vor dem Hintergrund der dramatischen Kostenentwicklung des ÖPP-Projektes (Steigerung der ursprünglich kalkulierten Kosten von 37,7 auf 71,1 Millionen €) und der damit verbundenen Auswirkungen auf den Haushalt (meinDORMAGEN berichtete) wird sich der Stadtrat in seiner Sitzung am morgigen Donnerstag, 9. Mai, ab 17.30 Uhr im Ratssaal des Neuen Rathauses damit befassen, ob und wie es damit weiter geht. Schulstandorte wie die Sekundarschule, der „LernOrt Horrem“ mit der Christoph-Rensing-Grundschule (Foto auf der Startseite: Archiv/O. Baum) und Regenbogenschule Rheinfeld befinden sich bereits in der Umsetzung respektive im detaillierten Planungsprozess. Der Sanierungsbedarf an den einzelnen Schulstandorten im Überblick:

Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, Nievenheim – Gesamtsanierungsbedarf bei 21 Millionen €; kurzfristig sind Maßnahmen in Höhe von 4,2 Millionen € notwendig

Schulzentrum Hackenbroich – Sanierungsbedarf am Leibniz-Gymnasium insgesamt bei zehn Millionen € und neun Millionen € an der Realschule (beides Bestandteil des ÖPP-Projektes)

Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 18,1 Millionen € (Bestandteil des ÖPP-Projektes mit einer neuer Dreifachturnhalle, die aber wohl so gut wie sicher aus dem Projekt herausgelöst wird und als Einzelmaßnahme realisiert werden soll)

Sekundarschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 9,4 Millionen € (Sanierung und Erweiterung laufen bereits; die Kosten liegen mittlerweile geschätzt bei etwa 14 Millionen €; der RA berichtete)

Theodor-Angerhausen-Grundschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 4,8 Millionen €, davon kurzfristig eine Million € notwendig

Tannenbusch-Grundschule, Standort Delhoven – Sanierungsbedarf bei etwa 963.000 €

Tannenbusch-Grundschule, Standort Straberg – Sanierungsbedarf bei 1,2 Millionen €

Grundschule Burg Hackenbroich –  Sanierungsbedarf 2,6 Millionen €

Erich-Kästner-Grundschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei knapp 580.000 €

Friedensgrundschule, Standort Nievenheim – Sanierungsbedarf: 2,35 Millionen €, darunter sind erforderliche kurzfristige Maßnahmen in Höhe von fast 250.000 €

Friedensgrundschule, Standort Gohr – Sanierungsbedarf in Höhe von 2,8 Millionen €

Nikolaus-Grundschule Stürzelberg – Sanierungsbedarf bei rund 941.000 € (Die alte Sporthalle soll nicht saniert, sondern nach dem Vorschlag der Verwaltung für 1,73 Millionen € eine neue gebaut werden.)

Salvatorgrundschule, Ückerath – Sanierungsbedarf bei 2,2 Millionen €

Friedrich-von-Saarwerden-Grundschule, Zons – Sanierungsbedarf bei knapp 457.00 €. (-oli)

 

Auf ins Sportcenter!

Noch fünf Spieltage stehen in dieser Saison der Zweiten Handball-Bundesliga an – und ab Platz zehn kämpfen noch neun Mannschaften darum, am Ende nicht auf den vier derzeit noch nicht vergebenen Abstiegsplätzen zu landen. Aufgrund der Insolvenz steht der Tabellenletzte HC Rhein Vikings bereits als erster Verein fest, der den bitteren Weg in die Dritten Bundesligen antreten muss. Diesen bitteren Weg will der TSV Bayer Dormagen unbedingt vermeiden.

Die junge und unerfahrene Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic (Foto auf der Startseite: Archiv/TSV) hat es dabei nach 33 Spieltagen – wer hätte das schon vor Beginn dieser Spielzeit im August vergangenen Jahres gedacht – nach wie vor selbst in der Hand, kann den Klassenerhalt gänzlich aus eigener Kraft schaffen. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (Rang 16) beträgt auch nach dem vergangenen Wochenende zwei Punkte. Dem Aufsteiger aus dem Rheinland blieb beim ASV Hamm-Westfalen aufgrund eines unnötigen technischen Fehlers in der letzten Spielminute, der zum entscheidenden Gegenstoßtor der Hausherren führte, zwar der verdiente Punktgewinn verwehrt. Doch die anderen Ergebnisse am vergangenen Wochenende erwiesen sich für die „Wiesel“ noch als Glück im Unglück. Aus den verbleibenden fünf Spielen, von denen der TSV noch drei im heimischen Sportcenter bestreitet, werden nach derzeitigem Stand der Dinge wohl sechs Punkte reichen, um nicht abzusteigen. Dafür braucht die Mannschaft, die schon 26 Punkte eingefahren hat und dann auf 32 Zähler kommen würde, aber in den drei Heimspielen die größtmögliche Unterstützung seiner Fans. Am besten so wie an Gründonnerstag, als mehr als 1.750 Zuschauer beim Heimsieg gegen Hamburg einen tollen Handballabend erlebten.

Für das nächste Heimspiel des TSV Bayer Dormagen am Samstag, 11. Mai, um 19.30 Uhr gegen den HC Elbflorenz Dresden verlosen der Verein und meinDORMAGEN zehn Freikarten. Einfach am Donnerstag, 9. Mai, exakt um 11 Uhr unter Tel. 02133/25604-25 anrufen. Die ersten fünf Leser, die dann direkt in die Redaktion durchkommen, gewinnen jeweils zwei Freikarten für das Handballspiel im Sportcenter. (Oliver Baum)

Kiel zum Geburtstag

Die Handballabteilung des TSV Bayer Dormagen wird in diesem Jahr 70 Jahre alt und feiert diesen stolzen runden Geburtstag am Samstag, 10. August, ab 16.30 Uhr mit einem äußerst attraktiven Freundschaftsspiel gegen den frisch gebackenen deutschen Pokalsieger THW Kiel im TSV Bayer Sportcenter.

Am 27. Dezember 2008 war das Sportcenter nach dem Wiederaufstieg im Erstliga-Spiel gegen den THW Kiel restlos ausverkauft. Nils Meyer hatte gegen Marcus Ahlm (links) und Kim Andersson kein leichtes Durchkommen. (Foto: Archiv/Rolf Bartsch)

Als der TSV zu seinen traditionsreichen Erstligazeiten in der altehrwürdigen Dreifachhalle an der Konrad-Adenauer-Straße den deutschen Rekordmeister begrüßte, da platzte die Halle mit 1.500 Zuschauern jedes Mal aus allen Nähten. Nach dem Wiederaufstieg in die Erste Liga unter Trainer Kai Wandschneider vor elf Jahren wurde die Zahl verdoppelt. Viele erinnern sich an das mit 3.000 Fans am 27. Dezember 2008 völlig ausverkaufte Sportcenter bei der 25:33-Niederlage gegen den THW Kiel. „Diese Stimmung und Begeisterung wollen wir alle noch einmal gemeinsam erleben“, so Handball-Geschäftsführer Björn Barthel.

„Mit einem speziellen Angebot wollen wir unseren Anhängern etwas zurückgeben“, führt Barthel weiter aus. So können Tickets für das Geburtstagsspiel gegen die „Zebras“ bei den Heimspielen am 11. Mai gegen Dresden und am 24. Mai gegen Rimpar zum Vorzugspreis von 8 Euro (freie Platzwahl) erworben werden. Für Kinder unter sieben Jahren sind kostenlose „Schoßkarten“ ebenfalls ohne Sitzplatzanspruch erhältlich. Ab dem 27. Mai gibt es die Eintrittskarten für den 10. August im regulären Vorverkauf an den bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von 10 Euro pro Ticket.

Für den Samstag mit der Feier des 70. Geburtstages der Handballabteilung des TSV sind weitere interessante Programmpunkte in der Planung. So findet vormittags ein B-Jugend-Turnier im Sportcenter statt. Nach dem Spiel der „Wiesel“ gegen die Gäste aus Norddeutschland geben die Spieler Autogramme. Die offizielle Vorstellung der neuen Dormagener Mannschaft für die Saison 2019/20 ist für den Abend in Abstimmung mit den Organisatoren des großen Radrennens in der Innenstadt auf dem Platz vor dem Historischen Rathaus vorgesehen.

Auf dem Archivfoto von Rolf Bartsch auf der Startseite von meinDORMAGEN ist übrigens eine Spielszene vom 20. September 2009 zu sehen. Damals war der THW Kiel zum bisher letzten Mal als Ligagegner zu Gast im Sportcenter. Christoph Schindler, der heutige Sportdirektor des Erstligisten VfL Gummersbach, war seinerzeit im Rückraum des TSV aktiv. (-oli/eb)

 

Blackout vor der Pause

In der zweiten Halbzeit gegen Ferndorf der beste Dormagener: Benjamin Richter. (Foto: Archiv)

Das Minimalziel für das vergangenen Wochenende mit dem Doppelspieltag in der Zweiten Handball-Bundesliga waren zwei Punkte. Doch der TSV Bayer Dormagen holte keinen einzigen Zähler. Auf die erwartbare Auswärtsniederlage beim Tabellenführer in Balingen am Freitagabend (23:32) folgte am Sonntagabend die bittere 24:28-Heimniederlage gegen den TuS Ferndorf. Angesichts der anderen Ergebnisse hat die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Mit der überraschenden, in allen Mannschaftsteilen schlechten Leistung in der ersten Halbzeit gegen die Siegerländer sorgten die Hausherren, die zwischen der achten und der 23. Minute gar kein Tor erzielten (von 3:3 auf 4:13), nicht nur für Entsetzen und Kopfschütteln bei den meisten der 1.335 Zuschauer im Sportcenter. Der Fanclub „Fan Power 09“ war so frustriert, dass die Trommeln und Tröten nach der Pause ganze 17 Minuten schwiegen, ehe die lautstarke Unterstützung für den TSV in der 48. Spielminute wieder einsetzte. Doch die Halbzeithypothek von 7:16 wog zu schwer, um das Spiel doch noch einmal umzubiegen. Näher als auf vier Tore kamen die Hausherren gegen die abgezockten Ferndorfer, die zudem auf der Bank den deutlich breiteren Kader hatten und diesen zum Einsatz brachten, nicht heran. Dabei waren die Gäste auf das ganze Spiel gesehen keineswegs so souverän, wie es der Spielstand teilweise aussagte. Sie profitierten aber immer wieder von den Fehlern der Gastgeber und davon, dass die beiden Schiedsrichter das ganze Spiel über das passive Vorwarnzeichen bei ihren Angriffen äußerst liberal anwendeten. Doch das war nicht spielentscheidend. Schlimm war aus Sicht des TSV: In Sachen „Agressivität“ und „Zusammenarbeit mit dem Torhüter“ machte der TuS seine Sache vor allem in der ersten Halbzeit deutlich besser als Dormagen. So nahm das Unheil schon früh seinen Lauf – und das in einem Heimspiel, dass der TSV im Kampf um den Klassenerhalt unbedingt hätte gewinnen müssen. „Die erste Hälfte haben wir völlig verschlafen. So etwas wird es nie mehr geben“, kündigte Bilanovic (Foto auf Startseite: Archiv) an.

Bereits am Freitag deutete sich in Balingen an, dass der TSV aus dem Tritt geraten war. Denn auch beim Tabellenführer startete der Aufsteiger vor 2.300 Zuschauern schlecht in die Partie, lag schnell 1:8 (8. Minute) und 4:12 (20.) zurück. Auch in diesem Spiel war das Team von Bilanovic nach der ersten Halbzeit (10:15) um eine deutliche Steigerung bemüht. Die führte gegen keineswegs überzeugende Balinger zum Zwei-Tore-Anschluss (16:18; 38.), doch danach fing sich die HBW wieder, während der TSV erneut zu viele Fehler machte. Immerhin konnte der Halbrechte Nuno Rebelo (5) endlich einmal wieder eine gute Vorstellung abliefern. „Am Anfang haben wir uns schwer getan, Balingens Torwart hat uns den Zahn gezogen“, analysierte der Dormagener Coach.

Der TSV wird die am Sonntag in dem Heimspiel nicht geholten Punkte wohl irgendwo anders einfahren müssen. Denn es zeichnet sich ab, dass die sechs avisierten Zähler aus den noch ausstehenden drei Heimspielen gegen den Dresden (Samstag, 11. Mai, 19.30 Uhr), gegen Rimpar (Freitag, 24. Mai, 19.30 Uhr) und gegen die Vikings am letzten Spieltag dieser Saison (Samstag, 8. Juni, 18 Uhr) für den Klassenerhalt nicht reichen könnten. Der TSV hat derzeit 26 Punkte auf der Habenseite, mit den drei angepeilten Heimerfolgen wären es 32 Zähler. Nach derzeitigem Stand braucht es für den sicheren Klassenerhalt aber 34 Punkte, um nicht am letzten Spieltag vielleicht in eine Tabellenkonstellation zu geraten, in der der direkte Vergleich mit einer anderen Mannschaft oder mehr als einer anderen Mannschaft eine Rolle spielt. Bilanovic jedenfalls wird in dieser Woche – der TSV tritt am Samstag, 4. Mai, beim Tabellenvierten ASV Hamm-Westfalen an – jede Menge zu tun haben, um seine Spieler und das Team wieder in die Spur zu bringen. (Oliver Baum)