Gedenken an Befreiung

Zum Gedenken an die Befreiung Dormagens durch die alliierten Streitkräfte am 5. März 1945 haben die erste stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Dormagen, Katja Creutzmann, Erik Heinen vom Vorstand der Reservistenkameradschaft Dormagen und der Dokumentarfilmer Egmont Worms mit seiner Frau Margareta bereits am gestrigen Freitag, 3.März, einen Kranz links neben dem Haupteingang in das Historische Rathaus niedergelegt. Am morgigen Sonntag jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Dormagen zum 78. Mal. „Der Krieg in der Ukraine zeigt uns, wie instabil die Friedensarchitektur in Europa geworden ist. Es gibt wieder Kräfte in Europa, die unser friedvolles Zusammenleben gefährden“, mahnte Creutzmann vor der an dem Gebäude angebrachten Gedenktafel für die Opfer im Zeitraum der NS-Diktatur (1933 bis 1945). „Wir gedenken mit der Niederlegung des Kranzes der über 50 Millionen Opfer des Zweiten Weltkriegs. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen, dafür müssen wir uns vehement einsetzen“, betonte die Stellvertreterin des Bürgermeisters. (-oli/md)

Über Zukunft der Schullandschaft sprechen

„Im Rahmen der Anmeldungen für die weiterführenden Schulen gab es auch in diesem Jahr erneut in den sozialen Medien und in der Presse Diskussionen über die Zukunft der Sekundarschule – trotz der erwiesenermaßen sehr guten Arbeit, die dort geleiostet wird“, erklärt Alana Voigt, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. „Das ist ein Thema, das viele Eltern von Kindern im entsprechenden Alter beschäftigt. Wir sehen daher die Verwaltung in der Verantwortung, endlich mal wieder zeitnah die Arbeitsgruppe ,Schulentwicklungsplanung‘ einzuladen, um über die Dormagener Schullandschaft zu diskutieren. Dabei muss allen klar sein, dass etwaige Veränderungen Zeit benötigen“, so Voigt.

Im Mai 2021 habe sich der städtische Schulausschluss auf Antrag der CDU-Fraktionn mit der Aufgabenverteilung zwischen dem Arbeitskreis „Zukunftsplan Schule“ und der Arbeitsgruppe „Schulentwicklungsplanung“ beschäftigt. Ersterer befasse sich mit dem baulichen Zustand und Bedarf der Schule, letzterer mit schulorganisatorischen Themen wie zum Beispiel den Planungen für einen Schulverbund oder eben der Umwandlung von Schulen. „Leider tut sich jedoch seit längerem im Bereich der Schulentwicklungsplanung nichts. Oder jedenfalls nichts, woran die Politik beteiligt wäre. Nachdem vor gut zehn Jahren das Schulgutachten von ,Komplan‘ relativ schnell überholt war, wurde offenbar seitens der Verwaltung darauf verzichtet, die Dormagener Schullandschaft auf der Basis von Zahlen und Daten weiterzuentwickeln“, vermutet die Schulausschussvorsitzende Carola Westerheide. „Ein Argument für die Einführung der seinerzeit völlig neuen Schulform ,Sekundarschule‘ waren die prognostiziert insgesamt fallenden Schülerzahlen und damit einher gehend ein befürchteter ,Kannibalismus‘ unter den Oberstufen der weiterführenden Schulen“, betont Westerheide. „Die Arbeitsgruppe ,Schulentwicklungsplanung’wäre unter Beteiligung der Fachpolitiker und der betreffenden Schulen aus unserer Sicht das geeignete Gremium, um die Diskussion neu aufzunehmen und ergebnisoffen anhand von Fakten über die Zukunft der Dormagener Schulen zu diskutieren“, so Voigt. (md/-oli)

Aktion Lesepass

Die Stadtbibliothek Dormagen bietet auch im März wieder Termine für die „Aktion Lesepass“ an. Es werden spannende, lustige oder abenteuerliche Geschichten vorgelesen. Pro besuchter Vorleseaktion wird ein Stempel im Lesepass gesammelt. Bei sechs Stempeln können sich die Kinder eine Überraschung aus der Schatzkiste der Stadtbibliothek aussuchen. Die Aktion Lesepass richtet sich an Mädchen und Jungen ab vier Jahren. Die Termine sind am 10., 17., 24. und 28. März – jeweils von 16.30 bis 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung für die Veranstaltung im städtischen Medientempel am Marktplatz 1 ist nicht erforderlich. (md/-oli)

Weiteres Todesopfer

Eine 72-jährige Frau aus Grevenbroich ist in Verbindung mit einer Errankung an Covid-19 verstorben. Damit ist die Zahl der Todesopfer im Rhein-Kreis Neuss auf 784 gestiegen. Im Kreisgebiet ist aktuell bei 1.668 Personen (Vortag 1.636) eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen. In Dormagen gibt es  202 Infizierte (Vortag 195). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt für den Rhein-Kreis Neuss heute bei 233,8 (Vortag: 257,2). (md/-oli)

 

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Lag es daran, dass der im Vorstand des CDU-Stadtverbandes Dormagen für die Organisation zuständige Geschäftsführer erst kurz zuvor aus einem dreiwöchigen Urlaub zurückgekehrt war? Lag es daran, dass das auf zweieinhalb Tischen drapierte Fingerfood auch für 99 anwesende Mitglieder viel zu wenig war? Oder lag es daran, dass beide Lager – auf der einen Seite das der amtierenden Stadtverbandsvorsitzenden Anissa Saysay, auf der anderen Seite das von Gegenkandidatin Alana Voigt – in den vergangenen Wochen eifrig neue Mitglieder angeworben haben? Die Wahrheit dürfte, wie so oft im Leben, in einer Mischung aus allen denkbaren Faktoren liegen.

Fakt ist: Die für heute um 19.30 Uhr in der Kulturhalle angesetzte und mit großer Spannung erwartete Mitgliederversammlung des Stadtverbandes musste verschoben werden. Grund dafür: Es waren deutlich mehr als die für diese Versammlungsstätte zulässigen 199 Teilnehmer da. Folge daraus: Die Versammlung wurde erst gar nicht eröffnet. Saysay: „Wir werden ihnen eine neue Einladung zuschicken. Es tut mir leid.“ Auf dem Weg raus aus der sehr gut gefüllten Kulle war nicht nur einmal zu hören: „Das war doch absehbar.“ Diese subjektive Wertung ist durchaus nachvollziehbar. Nimmt man alleine die Zahl der Versammlungsteilnehmer aus dem Juni 2021, als Saysay zur Parteichefin gewählt wurde, nimmt dazu die Zahl der Neumitglieder und berücksichtigt zudem, was für eine gravierende Richtungsentscheidung nach einem sehr speziellen „Wahlkampf“ ansteht, kommt man schnell zu dem Schluss: Dieses sehr große Interesse kam nicht überraschend. Oder um es mit den Worten eines Parteimitglieds zu sagen, das noch auf dem Weg in die Kulle war: „Das ist grob fahrlässig.“ Bezogen auf die Entscheidung des Vorstands für die Kulle.

Die Entscheidung darüber, ob Saysay Parteichefin bleibt oder ob Voigt neue Stadtverbandsvorsitzende wird, ist jedenfalls aufgeschoben. Aber nicht aufgehoben. Nach der „Schlammschlacht“, die insbesondere in den vergangenen zwei, drei Wochen parteiintern und in der Öffentlichkeit ablief, wird es nun eine Fortsetzung geben. Das wäre in etwa so, als würde der US-Sender HBO verkünden, es gebe doch noch eine weitere Staffel der Serie „Game of Thrones“. In der Dormagener CDU wurde auf beiden Seiten mit harten, teilweise zu harten Bandagen gekämpft – und wird es noch. Ein Ende ist nicht in Sicht. Sehr wahrscheinlich auch dann nicht, wenn der Vorstand für den zweiten Anlauf eine Versammlungsstätte findet, die groß genug ist. (Oliver Baum)

CDU: Ungereimtheiten bei Mitgliedergewinnung?

Am vergangenen Freitag ist der Vorstand der CDU im Rhein-Kreis Neuss zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommen, um über die Neuaufnahme von Mitgliedern für den CDU-Stadtverband Dormagen zu entscheiden. Der Stadtverbandsvorstand hat seine Mitglieder für den morgigen Dienstag ab 19.30 Uhr in die Kulle zur Versammlung eingeladen. Dort steht unter anderem die „Wahl des/der Stadtverbandsvorsitzenden“ an. Dafür kandidieren Amtsinhaberin Anissa Saysay und Alana Voigt (wir berichteten). Die Beschlüsse in der Vorstandssitzung der Kreispartei fielen einstimmig – ohne Enthaltungen. Das geht es aus einer schriftlichen Zusammenfassung eines Sitzungsteilnehmers hervor, die unserer Redaktion anonymisiert von einem Dormagener Parteimitglied zugemailt wurde. Die inhaltliche Richtigkeit dieser Zusammenfassung haben vier weitere Sitzungsteilnehmer heute unabhängig voneinander bestätigt.

Bei vier Neuanträgen war als Wohnsitz die Privatadresse von Saysay angegeben. Da drei dieser vier Personen weder mit dem Erst- noch mit dem Zweitwohnsitz bei der Stadt Dormagen gemeldet sind, wurde ihre Aufnahme abgelehnt. In vier Neuanträgen wurde auf ein Patenschaftsprogramm verwiesen, das es ermöglichen soll, dass die Mitgliedsbeiträge von Dritten bezahlt werden. „Laut Auskunft der Landes-CDU ist dies nur zulässig, wenn ein entsprechendes Programm in der Kreissatzung verankert ist und die Mitglieder jünger als 25 Jahre sind. Beides ist nicht der Fall“, steht dazu in der Zusammenfassung. Die Aufnahme der vier Personen wurde abgelehnt. Es lagen sechs Neuanträge aus dem Kreisgebiet, aber nicht aus Dormagen vor. In einem Fall arbeitet die Person in Dormagen; sie wurde aufgenommen. Die anderen fünf wurden in den Stadtverband aufgenommen, der ihrem Wohnsitz entspricht. Dann gab es einen Antragsteller, der einem anderen Kreisverband angehört, aber in Dormagen arbeitet; seiner Aufnahme wurde zugestimmt. In der Sitzung des Kreisparteivorstandes ging es weiter um die Zahlung von Mitgliedsbeiträgen durch Dritte. „Dies ist prinzipiell nicht gestattet. In den vergangenen Wochen war der Kreisgeschäftsstelle aufgefallen, dass in 27 Fällen die Beiträge für Neuanträge von einer dritten Person getätigt wurden. Diese Zahlungen sind mittlerweile alle rückabgewickelt worden“, schreibt der Sitzungsteilnehmer in seiner Zusammenfassung. Auf Nachfrage habe der Kreisparteivorsitzende erklärt, dass diese 27 Zahlungen von Anissa Saysay geleistet worden sind; sie habe das bestätigt. „Keine Zahlungen für Mitgliedsbeiträge für Dritte wurden von Alana Voigt getätigt. Etwaige Behauptungen sind nachweislich falsch“, ist in der Zusammenfassung zu lesen. Der Kreisparteivorsitzende habe zudem darauf hingewiesen, dass das Ausstellen von Beitragsquittungen nur durch den Kreisgeschäftsführer zulässig sei. Für die 27 Fälle habe Saysay erklärt, die Ausstellung der Beitragsquittungen durch den Stadtverband werde wieder rückgängig gemacht. Im Laufe der Recherchen erfuhr unsere Redaktion, dass der Sitzungsteilnehmer, der die Zusammenfassung geschrieben hat, Dr. Michael Conrad ist. Er ist Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Dormagen.

„Da diese Beschlüsse ausweislich der Satzung und Beitragsordnung falsch sind, werde ich sie beanstanden“, teilte Saysay heute am späten Vormittag auf Anfrage mit. Am späten Nachmittag erreichte unsere Redaktion ein „Vermerk“ von Peter-Olaf Hoffmann. Er vetritt darin die Meinung, es sei falsch, dass Beitragszahlungen nur höchstpersönlich zu leisten sind: „Die Finanz- und Beitragsordnung trifft über die Frage, wie die Beitragszahlung zu erfolgen hat, keine Regelungen.“ In der Satzung der Kreispartei müsse ansonsten stehen, dass der Beitrag persönlich zu entrichten sei. „Gerade diese Formulierung enthält die Beitragsordnung nicht“, so Hoffmann, der acht Jahre lang kein CDU-Mitglied mehr war, Mitte Januar aber seine Rückkehr in die Partei öffentlich gemacht hatte. Er bezieht sich auf Paragraph 1, Absatz 1, der Finanz- und Beitragsordnung der Kreispartei, in dem stehe, dass „jedes Mitglied … einen persönlichen Beitrag zu entrichten“ habe. Auch die Landessatzung sowie die Landesfinanz- und Beitragsordnung regele seiner Auffassung nach nicht, dass der Mitgliedsbeitrag nur höchstpersönlich geleistet werden muss. Die diesbezüglichen Beschlüsse des Kreisparteivorstandes seien „nicht satzungsgemäß und demnach zu beanstanden“. Da Saysay „heute beruflich sehr eingespannt ist, hat sie mich gebeten, den Vorgang zu bewerten“ und unsere Redaktion zu informieren, schreibt der Stürzelberger in seiner E-Mail.

Der Vorsitzende der CDU im Rhein-Kreis Neuss, Ansgar Heveling, der als Bundestagsabgeordneter gerade in Berlin ist, erklärte dazu eben auf Anfrage unserer Redaktion: „Das Vorgehen bei den Beiträgen war ausgesprochen ungewöhnlich und unüblich. Wir haben daraufhin unmittelbar den Landesverband informiert und wurden zur Rückabwicklung aufgefordert. Diese ist erfolgt und der Kreisvorstand wurde darüber informiert, wie der korrekte und rechtmäßige Ablauf ist.“ (Oliver Baum)

Konstanz-Spiel neuer Saisontiefpunkt

Fassungslosigkeit herrschte bei den Fans des Zweitligisten TSV Bayer Dormagen nach der extrem schwachen Vorstellung, die am vergangenen Mittwochabend zur bitteren 28:31-Niederlage bei der HSG Koblenz führte. Die Bodensee-Handballer verbesserten sich damit vom vorletzten auf den drittletzten Tabellenplatz, während die „Wiesel“ nun nur noch fünf Punkte Abstand zur Abstiegszone haben. Heute muss gegen den Tabellenletzten aus Würzburg unbedingte Wiedergutmachung durch Trainer Matthias Flohr und seine Mannschaft her. Anpfiff im Sportcenter ist um 19.30 Uhr.

Das Grauen nahm im Süden Deutschlands schon früh seinen Lauf. Der TSV führt zwar mit 6:4 (11. Minute), hätte zu diesem Zeitpunkt aber schon deutlich höher vorne liegen müssen. Die mangelhafte Chancenverwertung zog sich weiter durch, auch wenn der TSV zunächst in Führung blieb. Doch nach dem 9:7 (21.) hatte die Fehlerorgie der Gäste die schwachen Hausherren derart ins Spiel gebracht und aufgebaut, dass diese bis zur Pause 15:12 in Führung gingen. Wer gehofft hatte, die Flohr-Truppe würde sich nach dem Seitenwechsel endlich erheblich steigern, der wurde einmal mehr enttäuscht: Mitte der zweiten Halbzeit setzten sich die Hausherren auf 25:19 (45.) ab. Beim 30:24 (56.) war klar, dass der TSV dieses wichtige Vier-Punkte-Spiel in den Sand setzen würde.

Mit den jüngst gezeigten Leistungen wird sich der TSV auch im heutigen Heimspiel schwer tun. Nach 20 tabellenrelevanten Partien muss einem um diese Mannschaft mit diesem Trainer Angst und Bange werden: Im Angriff ist kein Konzept erkennbar, außer dass auf die individuelle Qualität einzelner Spieler gesetzt wird. Greift diese im Spielverlauf nicht, kommt es zu wilden Wechselorgien, die immer mehr wie ein Akt der Hilflosigkeit wirken. Zuletzt präsentierte sich auch die im ersten Saisondrittel noch gute Abwehr nicht mehr sattelfest. Bitteres Gesamtfazit: Der Handball, den der TSV in dieser Spielzeit präsentiert, ist leider oft unansehnlich. Konstant gute Leistungen: Fehlanzeige. Bilanz nach der WM-Pause: eine gute erste Halbzeit in Rostock, seitdem durchweg schwache Auftritte – mit nun schon drei Niederlagen in Folge. Das Konstanz-Spiel war nach dem sehr schwachen Hinrunden-Auftritt Mitte Dezember in Essen leider der neue Saisontiefpunkt. (Oliver Baum)​