Stadtbad geschlossen

Foto: SVGD

Das Stadtbad „Sammys“ bleibt nach einem Einbruch in der Nacht von Donnerstag, 13. Juni, auf  Freitag, 14. Juni, mindestens über das Wochenende geschlossen. Die Täter haben Türen aufgebrochen und Einrichtungsgegenstände beschädigt, so dass jetzt zunächst Reparaturarbeiten erforderlich sind, bevor der Badebetrieb wiederaufgenommen werden kann. (-sf/ale)

Bilanz nicht nur positiv

Wer als Aufsteiger in der ersten Saison in der höheren Spielklasse den Klassenerhalt schafft, der wird es in der Spielzeit danach noch schwerer haben, diese Leistung zu bestätigen. Übersetzt auf den TSV Bayer bedeutet dies: Dormagen ist in der Zweiten Handball-Bundesliga, zu der in der Saison 2019/20 nur 18 Mannschaften gehören, von denen zwei direkt absteigen, während der Drittletzte eine Relegation spielt, kein Unbekannter mehr. Die Verantwortlichen, die im sportlichen Bereich in den vergangenen beiden Jahren neue Strukturen geschaffen haben, sind gut beraten, in diesem Rahmen kontinuierlich weiter zu arbeiten. Denn der Klassenerhalt, so schön er ohne Zittern an den letzten beiden Spieltagen auch war, war wahrlich kein Unterfangen, das in allen Bereichen jederzeit rund gelaufen ist.

Das fängt auf der Trainerposition an: Es ist nie schön, wenn sich ein Verein von seinem Cheftrainer trennen muss. Beim TSV ist das aber passiert und das auch noch in zwei Etappen. Erst wurde viel zu früh bekannt, dass der Ende Juni auslaufende Vertrag mit Ulli Kriebel nicht verlängert wird. Dann zogen Vorstand, Handball-Geschäftsführer und Kompetenzteam Mitte Januar die seit Monaten überfällige Notbremse. Überfällig alleine schon deshalb, weil es zwischen dem Verein und Kriebel überhaupt keine Vertrauensbasis mehr gab. Dusko Bilanovic übernahm früher als geplant. Die Vorgeschichte zeigt den ursprünglichen Fehler auf: Kriebel, der bis dahin die A-Jugend trainiert hatte, wurde zur Saison 2017/18 zum Chefcoach befördert. Dabei hat er einen Vollzeitjob, war nur in seiner Freizeit Trainer. Kurzum: Er brachte nicht die erforderlichen Voraussetzungen mit, um den TSV nicht nur in die Zweite Liga zu führen, sondern dort auch dauerhaft zu etablieren – so wie es geplant war. Dagegen steht auch nicht der Aufstieg in die Zweite Liga in der Saison 2017/18. Dormagen stieg als Zweiter letztlich nur deshalb direkt auf, weil Altenholz aus finanziellen Gründen auf die schon angesetzte Relegation verzichtete. Viele Experten sind sich einig, dass die Norddeutschen für den TSV zu stark gewesen wären. Zumal das Rückspiel in Altenholz gespielt worden wäre. Der Aufstieg war somit auch ein Geschenk am grünen Tisch.

Auch in der am Samstag, 8. Juni, mit dem 36:28-Heimsieg gegen die Vikings zu Ende gegangenen Spielzeit in der Zweiten Liga hat der Aufsteiger einiges an Glück gehabt. Das große Glück zum Beispiel, dass Ende April und Anfang Mai, als der TSV mit vier Niederlagen in Folge schwächelte, die Mannschaften dahinter kein Kapital daraus schlugen. Es ist bemerkenswert, dass die „Wiesel“ mit Bilanovic sofort aus der Abstiegszone kletterten und nie wieder in sie zurückgefallen sind. Folgerichtig hat sich diese junge und weitgehend unerfahrene Mannschaft mit ihrem neuen Trainer den Ligaverbleib sportlich redlich verdient. Es hätte aber durchaus auch anders kommen können. Wer also nur eine positive Saisonbilanz zieht, der liegt falsch. Zu dem Trainerwechsel und dem Glück, dass die Konkurrenz nicht zupackte, als es möglich war, kamen ja noch diverse vergebene Punkte. Experten rechnen den TSV Bayer auf mindestens 40 Zähler hoch, wenn er alles mitgenommen hätte, was in der Hin- und Rückrunde möglich war.

Für die Zukunft wäre dem Verein endlich einmal mehr Stabilität und Kontinuität zu wünschen. Seit dem Zwangsabstieg des DHC Rheinland in der Saison 2011/12 wurden am Höhenberg fünf Trainer engagiert, zwei davon wieder vorzeitig, aber zu spät entlassen (Jörg Bohrmann, Kriebel), zwei gingen freiwillig (Tobias Plaz, Alexander Koke). Es ging zweimal aus der Dritten in die Zweiten Liga hoch, einmal stieg Dormagen aus der Zweiten in die Dritte Liga ab. Von Ruhe und Nachhaltigkeit kaum eine Spur.

Der TSV hat in den sportlichen Strukturen vorgelegt, hat mit dem vorzeitigen Klassenerhalt, dem neuen Trainer und dem schon kompletten Kader für die nächste Saison derzeit in der Außenwahrnehmung gute Karten. Das muss sich nun aber auch auf der wirtschaftlichen Seite widerspiegeln. Vor allem bei der Akquise von neuen Sponsoren und beim Marketing gibt es nach wie vor erheblichen Aufholbedarf. Denn klar ist: Der TSV wird sich nur dann dauerhaft in der Zweiten Liga etablieren, wenn eine signifikante Etatsteigerung gelingt. Die ist zwingend erforderlich, um den Kader zukünftig weiter sinnvoll verstärken zu können. Herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt und auf geht’s: Es ist noch viel zu tun! (Oliver Baum)

Kreisverkehr in der Kritik

Die Haberlandstraße stellt im Dormagener Verkehrsstraßennetz eine wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Horrem, dem Malerviertel und der Innenstadt dar. Über sie sind diverse Wohngebiete, das Bahnhofsviertel, das Schulzentrum sowie das städtische Hallenbad erschlossen. Die Verkehrsbelastung liegt nach Angaben der Stadtverwaltung je nach Abschnitt zwischen 6.000 und 7.500 Kraftfahrzeugen (Kfz) pro Tag. Die Knotenpunkte der Haberlandstraße mit der Konrad-Adenauer-Straße und der Robert-Koch-Straße sowie ein Stück weiter mit der Zonser Straße werden aktuell beide „lichtsignalgeregelt“. Der im Jahr 2009 aufgestellte Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Dormagen enthält die Empfehlung, die beiden Knotenpunkte mittelfristig zu Kreisverkehrsplätzen umzubauen. Damit sollen folgende positive Effekte verbunden sein: Reduzierung der Geschwindigkeit; Verstetigung des Verkehrsaufkommens in sogenannten Schwachlastzeiten; Verminderung des Widerstandes in den Knotenpunkten und dadurch Vermeidung des Ausweichens von Fahrzeugen auf untergeordnete Wohnstraßen;  eine für Fußgänger und Schüler „freundliche“ Lösung durch umlaufende Zebrastreifen (keine Wartezeiten für Fußgänger mehr); Aufrechterhaltung einer hohen Verkehrsqualität und Leistungsfähigkeit. So steht es in der entsprechenden Drucksache, die dem städtischen Planungsausschuss Anfang des Jahres vorlag.

In der Bürgerinfoveranstaltung der Stadt in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums vor drei Wochen waren die beiden Kreisverkehre ebenfalls Thema – und das durchaus kontrovers. Es wurde deutlich, dass es bei den Anwohnereltern, die Kinder auf der Erich-Kästner-Grundschule und auf dem Gymnasium haben, durchaus starke Vorbehalte gibt. Ein Kind fragte: „Welchen Vorteil haben wir dadurch?“ Bürgermeister Erik Lierenfeld versuchte dies kindgerecht zu erläutern. Der Verwaltungschef verwies zudem darauf, dass die beiden Ampelanlagen in die Jahre gekommen seien. Es müsse in absehbarer Zeit entschieden werden, ob Ersatz angeschafft wird. Ein Vater verwies auf eine Studie zur Schulwegsicherheit der Deutschen Verkehrswacht, wonach für Kinder der sicherste Übergang über eine Kreuzung durch eine Signalanlage gewährleistet ist: „Kinder achten auf Rot oder Grün und wissen, was jeweils zu tun ist.“ Bei einem Zebrastreifen sei ein vorheriger Blickkontakt erforderlich; Kinder wären latent unsicher, ob sie denn nun auf die Straße gehen könnten. Der Bürgermeister möchte sich am Montag, 1. Juli, ab 7.45 Uhr vor Ort ein Bild von den Zuständen im Schul- und Berufsverkehr machen. (Oliver Baum)

Ordnung vor Insektenschutz

Ordnung und Sicherheit gehen vor Arten- oder Insektenschutz.
Foto: ale

Die Menschen sind sensibler geworden, gerade was den Umgang mit der Natur angeht. Vielerorts werden Samenmischungen ausgebracht, die den Insekten einen bunten Tisch an Nahrung liefern. So zum Beispiel am Regenauffangbecken in Straberg. In voller Pracht standen dort Klatschmohn und Co. Standen, denn sie wurden abgemäht. Auch entlang der Landstraße in Richtung Nievenheim wurden die Pflanzen gemäht, obwohl die Straßenpfosten gut zu sehen waren. Auch am vergangenen Mittwoch kam ein Mäher zum Einsatz. Dieses Mal entlang der Landstraße zwischen Straberg und Horrem. „Aber Hauptsache es sieht ordentlich aus“, bemerkte ein Dorfbewohner ironisch. Auf Anfrage nahm Stadtpressesprecher Max Laufer zum Thema wie folgt Stellung: „Die Stadt ist bemüht, eine Balance zu halten – zwischen dem ordentlichen ,Look’, der von vielen Bürgerinnen und Bürgern auch immer noch eingefordert wird, und Blütenreichtum.“ Entlang der Landstraßen ist die Stadt aber nicht zuständig. Entsprechend werden die Rückschnitte dort vom Landesbetrieb Straßen.NRW überregional durchgeführt. „Hier ist es nicht möglich, auf einzelne Pflanzen Rücksicht zu nehmen, da die Verkehrssicherung vorgeht. Leider gilt hier oft Sicherheit vor Schönheit“, so Laufer. Von Seiten der Bürger gab es auch Kritik an sogenannten Radikalrückschnitten von Sträuchern. So wurde beispielsweise in Straberg im „Tutti- Frutti-Viertel“ eine Felsenbirne bis auf Kniehöhe abgesäbelt. „Die von der Stadt beauftragten Firmen haben in der Vergangenheit immer nach der Maßgabe gearbeitet, alles akkurat zu stutzen. Da ist es nachvollziehbar, dass eine Umstellung der Schnittpraxis nicht von heute auf morgen überall reibungslos funktioniert. Das ist ein Lernprozess, bei dem auch Fehler passieren. Es gibt allerdings auch schon erste Erfolge, zum Beispiel am Wahler Berg, in Stürzelberg oder auf verschiedenen Ausgleichflächen“, erklärt Laufer die Hintergründe. Die Stadt hat dennoch die Insekten auf dem Schirm. Anfang Mai hat sich nämlich erstmals der Arbeitskreis „Dormagen tut etwas für Insekten“ unter Beteiligung des städtischen Umweltamtes und der Biologischen Station getroffen. Nicht nur dieses neu gegründete Gremium setzt sich sehr dafür ein, dass Insekten in Dormagen wieder mehr Raum gegeben wird. So wurde zum Beispiel auch festgelegt, dass ab diesem Jahr auf einer Vielzahl von Wiesenflächen die Schnittrhythmen der vergangenen Jahre zum Schutz der Insekten verändert werden. Dabei sei allerdings auch zu bedenken, dass das nicht auf allen Flächen möglich und zur Förderung bestimmter Wiesenpflanzen auch ein früherer, sogenannter Schröpfschnitt vonnöten sei, so der Stadtpressesprecher. So könnten unerwünschte Arten wie beispielsweise der breitblättrige Ampfer, Brennnesseln, Brombeere oder Disteln zurückgedrängt werden. „Die Schnitte erfolgen auf vielen Dormagener Wiesenflächen in enger Zusammenarbeit mit der Biologischen Station“, so Laufer. Von unbedachtem Rückschnitt kann also offenbar nicht die Rede sein, oder doch? (-Andrea Lemke)

Einsatz für Demokratie

Das Plakat zur Aktion.
Repro: ToG

Dormagen und der Rest von Deutschland feiern am Samstag, 15. Juni, den Tag der offenen Gesellschaft (ToG) mit Picknicken und Tischen unter freiem Himmel als Zeichen für eine offene Demokratie. Im vergangenen Jahr feierten die Straberger erstmals mit. Auf dem Linden- Kirch-Platz bauten die Mitstreiter von „Unser Dorf hat Zukunft“ eine Tafel auf. Eingeladen waren Nachbarn, Passanten und Freunde. So wurde ein Raum geschaffen für offene Begegnung und Diskussionen. Auch in diesem Jahr machen die Straberger mit. Aufgerufen ist aber ganz Dormagen, sich am „ToG“ zu beteiligen: Am Tag der offenen Gesellschaft kommen zeitgleich überall Menschen zusammen, stellen Tische und Stühle raus und setzen somit ein großes Zeichen für die offene Gesellschaft. „Wir brauchen Freundlichkeit statt Hetze, Liebe statt Feigheit, Flowerstorms statt Shitstorms“, schreiben die Macher und weiter: „Wir müssen jetzt etwas tun, damit die Feinde der offenen Gesellschaft deswegen gewinnen, weil die Guten in ihren Couchgarnituren sitzegeblieben sind.“ Die Initiative „Tag der offenen Gesellschaft“ ist eine bürgerschaftliche Initiative ohne Parteibindung, die für das politische Gemeinwesen so eintritt, wie es im Grundgesetz formuliert ist. Sie wird von zahlreichen Partnern unterstützt, unter anderem von Amnesty International und vom BVDA (Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter), zu dem auch das SCHAUFENSTER und der Rheinischer Anzeiger gehören. Demokratie braucht Unterstützer und zwar aktive. Daher ruft das SCHAUFENSTER zum Mitmachen auf. Egal, ob Hipster oder Rentnerin, eher konservativ oder weltverbesserisch, schon heimisch oder gerade erst angekommen. Am ToG trifft man sich und es wird gemeinsam gegessen. Egal ob in der Innenstadt, auf dem Dorf oder Picknickdecke, alle können mitmachen. Die Initiative unterstützt jeden Tisch. Es gibt dazu eine Aktionsbox bestehend aus Plakaten, Postkarten, Tischdecke und vielem mehr. Jeder, der mitmacht, sollte den Tisch auf www.tdog19.de/de/ anmelden eintragen. Am Ende entsteht eine bunte Deutschlandkarte, auf der alle Tische eingezeichnet sind. Die, die für eine offene Gesellschaft sind, sind mehr, sie müssen nur raus vor die Türe. Die große Mehrheit der Menschen schätzt es nämlich in einer offenen Gesellschaft zu leben. Also: Tische und Stühle am kommenden Samstag raus. „Nutzen wir unsere Freiheit, um gemeinsam in Aktion zu treten“, so die Initiative. Es muss ja nicht politisch werden, vielleicht ist es am Ende einfach eine schöne Begegnung mit neuen Menschen. Das SCHAUFENSTER freut sich über Fotos von den Tischen. Einfach an „redaktion@schaufenster- online.de“ senden. (-ale/sf)

Deichverband kommt nicht zur Ruhe

Deichgräf Joachim Fischer | Foto: Andrea Lemke

Foto: Andrea Lemke

Der Deichverband Dormagen/Zons lud am vorigen Donnerstag kurzfristig zur 46. Sitzung des Erbentages ein. Wichtigste Punkte: die Abgabe der Planung für die Genehmigung der Sanierung des Deiches und die bevorstehende Erbentagswahl.
Er hatte es bereits im Vorfeld geahnt: Die 46. Sitzung wird keine einfache. Deichgräf Joachim Fischer (79) verwies bereits im Vorfeld auf eine „muntere“ Diskussion. Gut drei Stunden wurden sich die Köpfe im Feuerwehrgerätehaus heiß geredet, nicht mit eingerechnet der nicht-öffentliche Teil der Erbentagssitzung. Dreh- und Angelpunkt der Diskussion: das GEA-Gelände, auf dem die uct beheimatet ist. Bis heute weiß offenbar niemand so genau, wer der Deichverpflichtete, also derjenige, der für dieses Gelände für den Hochwasserschutz verantwortlich ist, ist. Der Erbentag sieht klar die GEA in der Pflicht und hatte bereits entschieden, dass dieser Abschnitt und der Abschnitt neun (Flügeldeich) nicht mit in die aktuellen Planunterlagen der Sanierung einzubeziehen. Die Bezirkgsregierung (Bez- Reg.) Düsseldorf sieht die GEA allerdings nicht in der Pflicht. Vor zwei Wochen hat die GEA zudem wohl die Zustimmung für eine Deichsanierung auf dem Gelände zurückgezogen. Nur unter gewissen Auflagen wie beispielsweise der Gewährleistung, die Hafenarbeiten nicht zu stören, würde sie diese zulassen. „Wie sollen wir das leisten?“, fragte sich Erbentagsmitglied Adolf Pamatat, für den die Stellungnahme wegen des uct-Geländes „rechtlicher Bullshit“ sei. „Wir stecken in einem Kreis und müssen versuchen, da wieder heraus zu kommen“, versuchte Fischer einen Konsens am Ende der sehr langen Diskussion zu finden. Der Erbentag forderte hingegen, dass eine Feststellungsklage so schnell wie möglich beim Verwaltungsgericht eingereicht werden soll, damit rechtlich geklärt wird, wer denn nun der Deichverpflichtete für den Abschnitt acht ist. Zur Güte hatte Fischer kurz zuvor die Möglichkeit prüfen lassen, inwieweit eine Änderung im Genehmigungsverfahren möglich sei. In einer Stellungnahme hatte die BezReg. eingeräumt, dass grundsätzlich gelte, dass Änderungsverfahren im Rahmen der Planfeststellung möglich und üblich seien. Das bedeutet, dass zwischen eingereichten Genehmigungsplanung und der endgültigen Bauausführung Abweichungen möglich seien. Eine Chance die Planungsunterlagen doch rechtzeitig einreichen zu können. Der Deichverband und vor allem Deichgräf Joachim Fischer stehen mit dem Rücken zur Wand. Grund ist, dass die BezReg. die Abgabe der sogenannten „Großen Lösung“ der Deichsanierung bis Ende Juni fordert. Fischer hat nur noch 22 Tage Zeit und befürchtet, dass eine mögliche unvollständige Planung, also ohne die Abschnitte acht und neun, zu einer Rückgabe der Unterlagen führe und schlimmstenfalls sogar zu einer Rückzahlung der Landesförderung von rund vier Millionen Euro für die Planungsphase. Jede Möglichkeit eines Konsens werden vom Erbentag blockiert. Mit dem Beschluss einer Feststellungsklage rückt eine rechtzeitige Fristabgabe in weiter Ferne, vermutlich wird dies auch zu einer heftigen Kostensteigerung der Deichsanierung führen. Leidtragende sind am Ende die Zwangsmitglieder. Die bevorstehende Erbentagswahl am Sonntag, 16. Juni, führte zu weiteren Diskussionen. Inhaltlich ging es um die Frage, dass bei Teileigentum nur einer abstimmen kann, der von allen dazu autorisiert wurde. „Unsere Satzung sieht das so vor, die Bezirksregierung bestätigt dies“, so Fischer. Wie von ihm erwartet, widersprachen die Entscheidungsträger vehement. Wer zahle, müsse auch abstimmen dürfen, so die Erbentagsmitglieder, allen voran Martin Bauers. Eine diesbezügliche Änderung der Satzung ist noch nicht in Kraft getreten. Sollte dies rückwirkend zum 1. April noch geschehen, wäre Geschäftsführer Wilfried Schnitzler bereit für eine entsprechende Änderung. Er räumte ein, dass die bisherige Praxis in der Tat nicht fair sei, aber gelte. Fischer ist noch ein Jahr als Deichgräf im Amt und ein Rücktritt kommt für ihn auf gar keinen Fall in Frage, auch wenn er die Kommunikation mit dem Erbentag teilweise als „reichlich schwierig“ empfindet, wie er zugibt. (-Andrea Lemke)

Weitere TSV-Personalia

Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen hat weitere Weichen für den Kader der Saison 2019/20 gestellt. Personalie Nummer eins: Jakub Štěrba (Foto auf Startseite: Verein) wird ab der nächsten Saison für den TSV Bayer Dormagen spielen: Der bald 23-Jährige unterschrieb am Höhenberg einen Zwei-Jahres-Vertrag. Der Wechsel von der Ersten Liga in Tschechien in die starke Zweite Liga in Deutschland macht für den Rechtsaußen, der zum Kader der Nationalmannschaft Tschechiens gehört und in der Auswahl stand, die das Testspiel im Januar gegen Deutschland in Hannover mit 24:32 verlor, Sinn: „Das ist für mich eine große Herausforderung und die Chance, wichtige Erfahrungen zu sammeln.“ – Personalie Nummer zwei: Heider Thomas hat seinen Vertrag beim TSV um ein Jahr verlängert. „Ich will vor dem vollständigen Einstieg in meine juristische Laufbahn noch ein Jahr Leistungshandball in der Zweiten Liga spielen“, so der 30-jährige Abwehrspezialist, der in der Saisonvorbereitung aufgrund seiner Auslandsstation im Referendariat fehlen wird. „Ich bin mir aber sicher, dass Heider sich nach seiner Rückkehr schnell wieder in die Mannschaft integriert“, so TSV-Trainer Dusko Bilanovic. – Personalie Nummer drei: Der ehemalige Linksaußen Pascal Noll, der zuletzt in der Saison 2016/17 für den TSV in der Dritten Liga spielte und danach in die Zweite Liga nach Saarlouis wechselte, wird an den Höhenberg zurückkehren wird. „Pasi“ wird von einigen Fans sehnsüchtig erwartet; schon Tage vorher waberte das Gerücht über seinen Wechsel durch Dormagen. – Damit dürfte die Kaderplanung der „Wiesel“ für die nächste Saison in der Zweiten Handball-Bundesliga abgeschlossen sein. Am Samstag, 8. Juni, wird beim Saisonfinale ab 18 Uhr im Sportcenter gefeiert. Zunächst spielt die Bilanovic- Truppe gegen den Tabellenletzten Rhein Vikings, dann fließen am Bierwagen vor der Halle 200 Liter Freibier. Im Falle eines weiteren Heimerfolgs käme der Aufsteiger in der Abschlusstabelle auf 33 Punkte. Über ein Relegationsabstiegsturnier mehrerer Teams mit 30 Punkten am Saisonende hatten vor dem verdienten 22:22 (11:10) am vorletzten Spieltag bei Erstliga- Aufsteiger HSG Nordhorn nur noch Skeptiker theoretisiert, die nur auf den Taschenrechner, nicht aber auf das Restprogramm aller möglicherweise betroffenen Teams geschaut hatten. Das Schlimme daran: Eine solche Rechnung wäre alleine mit Blick auf den TSV nur dann aufgegangen, wenn Dormagen die beiden letzten Saisonspiele verloren hätte. Was aber ist das für eine Rechnung, bei der man dem eigenen Team eine Niederlage gegen die seit Monaten abgestiegenen und insolventen Düsseldorfer unterstellt? (Oliver Baum)