Kiel zum Geburtstag

Die Handballabteilung des TSV Bayer Dormagen wird in diesem Jahr 70 Jahre alt und feiert diesen stolzen runden Geburtstag am Samstag, 10. August, ab 16.30 Uhr mit einem äußerst attraktiven Freundschaftsspiel gegen den frisch gebackenen deutschen Pokalsieger THW Kiel im TSV Bayer Sportcenter.

Am 27. Dezember 2008 war das Sportcenter nach dem Wiederaufstieg im Erstliga-Spiel gegen den THW Kiel restlos ausverkauft. Nils Meyer hatte gegen Marcus Ahlm (links) und Kim Andersson kein leichtes Durchkommen. (Foto: Archiv/Rolf Bartsch)

Als der TSV zu seinen traditionsreichen Erstligazeiten in der altehrwürdigen Dreifachhalle an der Konrad-Adenauer-Straße den deutschen Rekordmeister begrüßte, da platzte die Halle mit 1.500 Zuschauern jedes Mal aus allen Nähten. Nach dem Wiederaufstieg in die Erste Liga unter Trainer Kai Wandschneider vor elf Jahren wurde die Zahl verdoppelt. Viele erinnern sich an das mit 3.000 Fans am 27. Dezember 2008 völlig ausverkaufte Sportcenter bei der 25:33-Niederlage gegen den THW Kiel. „Diese Stimmung und Begeisterung wollen wir alle noch einmal gemeinsam erleben“, so Handball-Geschäftsführer Björn Barthel.

„Mit einem speziellen Angebot wollen wir unseren Anhängern etwas zurückgeben“, führt Barthel weiter aus. So können Tickets für das Geburtstagsspiel gegen die „Zebras“ bei den Heimspielen am 11. Mai gegen Dresden und am 24. Mai gegen Rimpar zum Vorzugspreis von 8 Euro (freie Platzwahl) erworben werden. Für Kinder unter sieben Jahren sind kostenlose „Schoßkarten“ ebenfalls ohne Sitzplatzanspruch erhältlich. Ab dem 27. Mai gibt es die Eintrittskarten für den 10. August im regulären Vorverkauf an den bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von 10 Euro pro Ticket.

Für den Samstag mit der Feier des 70. Geburtstages der Handballabteilung des TSV sind weitere interessante Programmpunkte in der Planung. So findet vormittags ein B-Jugend-Turnier im Sportcenter statt. Nach dem Spiel der „Wiesel“ gegen die Gäste aus Norddeutschland geben die Spieler Autogramme. Die offizielle Vorstellung der neuen Dormagener Mannschaft für die Saison 2019/20 ist für den Abend in Abstimmung mit den Organisatoren des großen Radrennens in der Innenstadt auf dem Platz vor dem Historischen Rathaus vorgesehen.

Auf dem Archivfoto von Rolf Bartsch auf der Startseite von meinDORMAGEN ist übrigens eine Spielszene vom 20. September 2009 zu sehen. Damals war der THW Kiel zum bisher letzten Mal als Ligagegner zu Gast im Sportcenter. Christoph Schindler, der heutige Sportdirektor des Erstligisten VfL Gummersbach, war seinerzeit im Rückraum des TSV aktiv. (-oli/eb)

 

Blackout vor der Pause

In der zweiten Halbzeit gegen Ferndorf der beste Dormagener: Benjamin Richter. (Foto: Archiv)

Das Minimalziel für das vergangenen Wochenende mit dem Doppelspieltag in der Zweiten Handball-Bundesliga waren zwei Punkte. Doch der TSV Bayer Dormagen holte keinen einzigen Zähler. Auf die erwartbare Auswärtsniederlage beim Tabellenführer in Balingen am Freitagabend (23:32) folgte am Sonntagabend die bittere 24:28-Heimniederlage gegen den TuS Ferndorf. Angesichts der anderen Ergebnisse hat die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Mit der überraschenden, in allen Mannschaftsteilen schlechten Leistung in der ersten Halbzeit gegen die Siegerländer sorgten die Hausherren, die zwischen der achten und der 23. Minute gar kein Tor erzielten (von 3:3 auf 4:13), nicht nur für Entsetzen und Kopfschütteln bei den meisten der 1.335 Zuschauer im Sportcenter. Der Fanclub „Fan Power 09“ war so frustriert, dass die Trommeln und Tröten nach der Pause ganze 17 Minuten schwiegen, ehe die lautstarke Unterstützung für den TSV in der 48. Spielminute wieder einsetzte. Doch die Halbzeithypothek von 7:16 wog zu schwer, um das Spiel doch noch einmal umzubiegen. Näher als auf vier Tore kamen die Hausherren gegen die abgezockten Ferndorfer, die zudem auf der Bank den deutlich breiteren Kader hatten und diesen zum Einsatz brachten, nicht heran. Dabei waren die Gäste auf das ganze Spiel gesehen keineswegs so souverän, wie es der Spielstand teilweise aussagte. Sie profitierten aber immer wieder von den Fehlern der Gastgeber und davon, dass die beiden Schiedsrichter das ganze Spiel über das passive Vorwarnzeichen bei ihren Angriffen äußerst liberal anwendeten. Doch das war nicht spielentscheidend. Schlimm war aus Sicht des TSV: In Sachen „Agressivität“ und „Zusammenarbeit mit dem Torhüter“ machte der TuS seine Sache vor allem in der ersten Halbzeit deutlich besser als Dormagen. So nahm das Unheil schon früh seinen Lauf – und das in einem Heimspiel, dass der TSV im Kampf um den Klassenerhalt unbedingt hätte gewinnen müssen. „Die erste Hälfte haben wir völlig verschlafen. So etwas wird es nie mehr geben“, kündigte Bilanovic (Foto auf Startseite: Archiv) an.

Bereits am Freitag deutete sich in Balingen an, dass der TSV aus dem Tritt geraten war. Denn auch beim Tabellenführer startete der Aufsteiger vor 2.300 Zuschauern schlecht in die Partie, lag schnell 1:8 (8. Minute) und 4:12 (20.) zurück. Auch in diesem Spiel war das Team von Bilanovic nach der ersten Halbzeit (10:15) um eine deutliche Steigerung bemüht. Die führte gegen keineswegs überzeugende Balinger zum Zwei-Tore-Anschluss (16:18; 38.), doch danach fing sich die HBW wieder, während der TSV erneut zu viele Fehler machte. Immerhin konnte der Halbrechte Nuno Rebelo (5) endlich einmal wieder eine gute Vorstellung abliefern. „Am Anfang haben wir uns schwer getan, Balingens Torwart hat uns den Zahn gezogen“, analysierte der Dormagener Coach.

Der TSV wird die am Sonntag in dem Heimspiel nicht geholten Punkte wohl irgendwo anders einfahren müssen. Denn es zeichnet sich ab, dass die sechs avisierten Zähler aus den noch ausstehenden drei Heimspielen gegen den Dresden (Samstag, 11. Mai, 19.30 Uhr), gegen Rimpar (Freitag, 24. Mai, 19.30 Uhr) und gegen die Vikings am letzten Spieltag dieser Saison (Samstag, 8. Juni, 18 Uhr) für den Klassenerhalt nicht reichen könnten. Der TSV hat derzeit 26 Punkte auf der Habenseite, mit den drei angepeilten Heimerfolgen wären es 32 Zähler. Nach derzeitigem Stand braucht es für den sicheren Klassenerhalt aber 34 Punkte, um nicht am letzten Spieltag vielleicht in eine Tabellenkonstellation zu geraten, in der der direkte Vergleich mit einer anderen Mannschaft oder mehr als einer anderen Mannschaft eine Rolle spielt. Bilanovic jedenfalls wird in dieser Woche – der TSV tritt am Samstag, 4. Mai, beim Tabellenvierten ASV Hamm-Westfalen an – jede Menge zu tun haben, um seine Spieler und das Team wieder in die Spur zu bringen. (Oliver Baum)

„R(h)ein in die Kö!“

Beim Frühlingsfest in der Innenstadt wird blau die dominierende Farbe sein: Unter dem Motto „R(h)ein in die Kö!“ bringt wie im Vorjahr der 700 Meter lange blaue Teppich den großen Fluss symbolisch in die Fußgängerzone. Zudem steht das Fest im Zeichen der bevorstehenden Europawahl, weswegen am Samstag rund um das Historische Rathaus blaue Europaflaggen das Bild prägen werden. Viele Akteure sorgen unter der Ägide der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SWD), Veranstalter und Hauptorganisator des Stadtfestes, und deren Kooperationspartner City-Offensive Dormagen (CiDo) für ein vielseitiges und unterhaltsames Programm am ersten Maiwochenende – Samstag, 4. Mai, und Sonntag, 5. Mai (verkaufsoffen).

Schon der Samstag ist dicht gepackt, denn unter dem Motto „Dormagen. Ein starkes Stück Europa“ werben verschiedene Organisationen mit internationaler Musik, Information und Interaktion für die Teilnahme an der Wahl zum Europäischen Parlament, zu der am 26. Mai alle EU-Bürger aufgerufen sind. Den Anstoß dazu gab der frühere Kommunalpolitiker und Initiator der „Lokalen Agenda 21“ in Dormagen, Manfred Puchelt. Los geht es um 11 Uhr mit einer Welt-Uraufführung, wenn das Jugendsinfonieorchester unter Leitung von Dan Zemlicka Beethovens „Ode an die Freude“, die offizielle Europahymne, anstimmt. Das Stück ist nicht neu, wohl aber der Text, den der Dormagener Dr. Dietrich Kegler eigens für den Europatag verfasst hat. „Alle Besucher in der Innenstadt sind eingeladen, mit einzustimmen“, kündigt Stadtmarketingleiter Thomas Schmitt an. Dazu werden Textblätter verteilt. Um 12 Uhr spielt der Akkordeonspielkreis der städtischen Musikschule unter Leitung von Ruthilde Holzenkamp Melodien aus europäischen Ländern, während es um 13 Uhr weit über die Grenzen unseres Kontinents hinausgeht: Dann zieht die Sambatruppe der Musikschule mit brasilianischen Rhythmen durch die Fußgängerzone. Bis in den Mittag hinein werden auf einem kleinen Europa-Markt unter anderem auch verschiedene Schulen, die Freunde von Saint-André und die Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons mit Infoständen am Rathaus präsent sein. Letztere pflegen seit einigen Jahren freundschaftliche Kontakte nach Polen und kredenzen stilecht Europabrot mit polnischem Schmalz. (eb/-oli)

Programm verlängert

In einer Hängematte die frische Waldluft genießen, in einer natürlichen Kunstwerkstatt kreativ werden oder ein atemberaubendes Lichtspektakel erleben – dies und noch viel mehr verspricht die 16. Tannenbusch-Woche auf dem 100 Hektar großen Waldstück. Das kostenfreie Programm mit einer Mischung aus Information und Unterhaltung war zunächst für Sonntag, 12. Mai, bis Sonntag, 19. Mai, geplant. „Die Nachfrage, besonders nach den waldpädagogischen Führungen, ist bereits sehr hoch. Dieses große Interesse freut uns sehr und hat uns dazu veranlasst, noch weitere drei Führungen anzubieten und den Veranstaltungszeitraum zu verändern“, so Organisator Guido Schenk. Eine weitere Neuheit ist, dass die Tannenbusch-Woche bereits im Mai und nicht erst im Juli vor den Sommerferien ausgerichtet wird. Auch dieser Terminverschiebung ist laut Schenk die große Resonanz auf die waldpädagogischen Führungen geschuldet. Veranstaltet wird die Tannebusch-Woche von der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) mbH mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SWD) Dormagen. Das SCHAUFENSTER zum Sonntag begleitet die Erlebniswoche als Medienpartner.

Einen Schwerpunkt bildet diesmal das Thema „Waldbaden“, welches an das japanische „Shirin Yoku“ angelehnt ist. „,Waldbaden’ ist das achtsame Schlendern ohne Absicht und das Eintauchen in den Wald, bei dem wir alle Sinne weiter öffnen“, beschreibt Waldguide Hermann Schmidt diese in Japan schon seit den 80er Jahren als Medizin betrachtete Praxis. Für verschiedene Gruppen wird das „Waldbaden“ unter der Leitung von Schmidt von Dienstag, 14. Mai, bis Samstag, 18. Mai, angeboten. Weitere Infos zu den einzelnen Terminen und die Möglichkeit zur Anmeldung für die noch verfügbaren Plätze gibt es unter Tel. 02133/27 26 25 immer montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr.

Offiziell eröffnet wird die Tannenbusch-Woche aber bereits am Sonntag, 12. Mai, mit einem Fest von 11 bis 17 Uhr. Bürgermeister Erik Lierenfeld wird dabei als Schirmherr einige Worte an die Besucher richten und kündigte bereits jetzt an: „Wir haben eine kleine Überraschung zwischen der Stadt Dormagen und der SVGD geplant, die wir bei der Eröffnung bekanntgeben werden“. Für die musikalische Unterhaltung sorgen die „Bläsergruppe Zons“ und der Chor des Waldkindergartens. Hightlights werden die Schau der Greifvogelstation Hellenthal und ein Ritterlager sowie Schwertkampf der „Zonser Garnison“ sein. Für Kinder gibt es bei dem Fest auch verschiedene Mitmachaktionen.

Doch auch vor der Eröffnung können Interessierte schon am ersten Programmpunkt der Tannenbusch-Woche teilnehmen. Denn bereits von 7 bis 11 Uhr wird für Frühaufsteher eine Vogelstimmenwanderung unter dem Motto „Hört mal!“ angeboten. Der Hobby-Ornithologe Wolfgang Tylus präsentiert dabei, welche heimischen Vogelarten im Wald singen und fliegen. Treffpunkt ist der Parkplatz am Geopark. Eine Anmeldung unter Tel. 02133/822 55 oder Tel. 02133/820 82 ist erforderlich. (jvh)

Musenfenster zu sehen

Im Juli 2018 waren sie noch alle da: die Musenfenster in der BvA-Aula, die schon saniert wurde. (Foto: -oli)

Otto Andreas Schreiber gehörte zu den bedeutendsten Künstlern in der Dormagener Stadtgeschichte. Der Maler und Zeichner, der von 1954 bis 1978 in der Innenstadt wohnte, „schuf kraftvolle Figuren- und Landschaftsstudien in der Formensprache eines expressiven Realismus“. So beschreiben Konrad Donhuijsen und Rosemarie Donhuijsen-Ant seine Arbeit in dem Buch „Otto Andreas Schreiber – Ein Malerleben“. Die Stadt Dormagen und der Geschichtsverein Dormagen ehren Schreiber jetzt mit einer Ausstellung, die Bürgermeister Erik Lierenfeld am Freitag, 10. Mai, um 19.30 Uhr in der Glasgalerie des städtischen Kulturhauses an der Langemarkstraße 1-3 eröffnen wird. Die Vernissage begleitet die Einweihung der vier Musenfenster Tanz, Musik, Epik und Drama. Die einst für die Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums geschaffenen Glasfiguren finden in der Glasgalerie des Kulturhauses einen neuen dauerhaften Platz. Grund für ihren „Umzug“ war die vorangegangene Zerstörung der anderen Schreiber-Fenster im Zuge der Sanierung der Schulaula (meinDORMAGEN berichtete).

In der Glasgalerie werden vom 10. Mai bis 13. Juni auf drei Etagen etwa 80 Werke Schreibers zu sehen sein. Joachim Fischer, Helmut Garritzmann und Dieter Frankenstein haben die Ausstellung mit Hilfe mehrerer Bürger, die ihre Kunstwerke leihweise zur Verfügung gestellt haben, mit viel ehrenamtlichem Engagement konzipiert. Otto Andreas Schreiber (1907 bis 1978) lebte ab 1954 mit seiner Familie in der damaligen Bismarckstraße und heutigen Friedrich-Ebert-Straße in der Dormagener Innenstadt. Unter dem Dach seines Hauses führte er auch sein Atelier. Seine künstlerische Arbeit (Ölgemälde auf Leinwand und Papier, Aquarelle, Gouachen und mehr) ist geprägt von eigenwilliger expressionistischer Ausdruckskraft und der stilistischen Nähe zur Glasmalerei. Zahlreiche bedeutende Glasmalereiarbeiten hat er für öffentliche Gebäude und sakrale Bauten in Dormagen sowie in der näheren und weiteren Umgebung entworfen und in Zusammenarbeit mit der Glasmalereifirma Hein Derix in Kevelaer verwirklicht. Seine Bilder zeigen sehr oft Landschaftsdarstellungen, dörfliche Szenen, Stillleben und Porträts. Bei der öffentlichen Ausstellungseröffnung am Freitag, 10. Mai, sprechen neben dem Bürgermeister auch Professor Dr. Konrad Donhuijsen und Schreibers Sohn Dr. Mathias Schreiber. Die Ausstellung ist bis zum 13. Juni montags bis freitags jeweils von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. (-oli/stp)

IG „Mozartstraße“ aktiv

Gegen den Vorentwurf des Bebauungsplans Nummer 531 „Beidseits der Beethovenstraße“, mit dem sich der städtische Planungsausschuss am 19. Februar befasst hat, regt sich Widerstand: Alle Anwohner der Mozartstraße haben sich in der gleichnamigen Interessengemeinschaft (IG) zusammengeschlossen. Im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung haben zwei IG-Mitglieder Einspruch beim Bauamt eingelegt und Veränderungsvorschläge vorgetragen. Eine Unterschriftenliste soll nachgereicht werden, um deutlich zu machen, dass mehr als 60 Anwohner gemeinsam an einem Strang ziehen.

Durch den bevorstehenden Abriss der Realschule sowie der benachbarten Turnhalle und des  Sportplatzes an der Beethovenstraße hat sich für die Stadt die Möglichkeit ergeben, ein neues, großes Wohnquartier zu planen. Mit einem städtebaulichen Wettbewerbsverfahren wurde das Ziel verfolgt, aus dem Areal ein modernes Wohngebiet mit urbanen Stadthäusern und Mehrfamilienhäusern mit Miet- und Eigentumswohnungen zu entwickeln. Der Siegerentwurf wurde in einem Masterplan konkretisiert. Der Masterplan wiederum sollte als Grundlage für die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplanes dienen. Die seit Anfang des Jahres geltende Landesbauordnung NRW beinhaltet, so die Verwaltung in der Drucksache für den Planungsausschuss, zahlreiche Neuerungen in Bezug auf die Abstandsflächenregelung, die Gebäudehöhen (Geschossigkeit), den Stellplatznachweis und den Brandschutz. Den Begriff des „Staffelgeschosses“ gibt es demnach nicht mehr. Nach der neuen Definition der Vollgeschossigkeit sei es nunmehr möglich, mehrere zurückspringende Obergeschosse übereinander zu errichten. Aufgrund dessen wurde der Masterplan teilweise geändert, wodurch es aber „zu keiner signifikanten Änderung der ursprünglichen städtebaulichen Konzeption des Siegerentwurfs“, so die Verwaltung, gekommen sei.

Das sehen die Mitglieder der IG anders. Ende Mai 2018 hatte die Stadt zu einer Bürgerinfoveranstaltung in die Kulle eingeladen. Die IG kritisiert, dass damals nur von einer Bauhöhe von zwei oder drei Geschossen die Rede gewesen sei. Einzige Ausnahme sei ein sechsstöckiges Hochhaus an der Ecke Haberlandstraße/Beethovenstraße gewesen. Im Bebauungsplanentwurf seien nunmehr fast nur noch fünf oder sechs Geschosse vorgesehen. Damit liege eine „erhebliche Planungsänderung“ vor. Außerdem sei der Spielplatz entgegen der Ursprungsplanung in Richtung der angrenzenden Gärten der Mozartstraße verschoben worden. Das führe zu einer Zunahme an Lärmimmissionen. Die Erhöhung der Gebäude auf bis zu 16 Metern bei fünf Geschossen beeinträchtige die Gartennutzung. Die Nutzung der Gärten werde dadurch eingeschränkt, dass es einen deutlich früheren Schattenwurf durch die neuen hohen Gebäude geben werde als bisher. Außerdem werde die Privatsphäre der Bewohner durch die Einsichtmöglichkeiten der hoch wohnenden neuen Nachbarn gestört. Die fünfstöckige Bauweise sei doch eher etwas für den nördlichen Bereich hinter dem städtischen Hallenschwimmbad, wo es keine vorhandenen Anwohner gebe. Der Spielplatz könne geteilt und dafür ein zweiter Spielplatz in dem Grüngürtel in Richtung der Haberlandstraße errichtet werden. Das hätte zudem den Vorteil, dass Kleinkinder nicht die Beethovenstraße überqueren müssten, um zum Spielplatz zu kommen. Denn die Straße werde durch die prognostizierte Zahl von bis zu 1.000 im „Beethovenquartier“ wohnenden Menschen bei geschätzt entstehenden 460 Wohnungen zukünftig deutlich stärker befahren, so die IG. Es sei der Eindruck entstanden, dass in dem neuen großen Wohngebiet jetzt vor allem auf „Masse“ gesetzt werde, ein Fehler, der schon in den 70er Jahren gemacht worden sei. Zu befürchten sei eine Abnahme der Wohnqualität in den umliegenden Straßen, wovon neben der Mozartstraße auch Teile der Schubertstraße und der Beethovenstraße betroffen wären. Die IG spricht sich deshalb für eine Reduzierung der Geschosshöhen und (oder) für einen Verzicht auf Staffelgeschosse aus, um einen harmonischeren Anschluss an die Nachbargebäude zu erreichen. Die nähere Umgebung werde in der Bebauung durch Zweigeschossigkeit mit Satteldach beherrscht.

Für Erstaunen hat bei den IG-Mitgliedern die Fällung von 50 Bäumen im an ihre Gärten angrenzenden Grüngürtel vor dem vorhandenen Spielplatz an der alten Realschule gesorgt. Die Stadt Dormagen habe, so die IG, die Fällung mit der Begründung veranlasst, die Bäume hätten alle Pilzbefall. Aufgrund der Rodungsmaßname sei bei Neuanpflanzungen die Einhaltung der Abstandsflächen zu den Grundstücken der Mozartstraße nicht mehr möglich. Insgesamt sei der „Verdichtungsgrad“ des neuen Quartiers viel zu hoch, soziale Konflikte und verkehrliche Probleme seien deshalb vorprogrammiert, so die IG. Sie will am Ball bleiben und mit ihren Einwendungen auch in der Bürgersprechstunde im nächsten Planungsausschuss am 26. Juni aktiv werden. (Oliver Baum)

Ostermarkt am Kloster

Kunsthandwerk im historischen Ambiente und Mitmach-Aktionen wie Stockbrot-Backen – das erwartet die Besucher auf dem neunten „Ostermarkt Kloster Knechtsteden“ am Sonntag, 21. April, und Montag, 22. April. Im Kulturhof mit „Theaterscheune“ und „Bullenstall“, der inmitten der Klosteranlage Knechtsteden liegt, zeigen am Ostersonntag von 13 bis 18 Uhr und -montag von 12 bis 18 Uhr Handwerker sowie Kunsthandwerker ihre hochwertigen Waren und Unikate aus den verschiedensten Materialien. Mit dabei sind unter anderem Osterfloristik und Glasperlen, Unikate vom Webstuhl, Keramik-Pflanzenstecker, Felle, Chutneys und Tees, Schokoladenspezialitäten, Porzellan-Leuchten, Drechsler, Walkwolle, Holzunikate, Edelsteine und Textilunikate. „Bei der Auswahl der Aussteller ist wie immer ein hoher qualitativer Maßstab angelegt worden“, betont die Zonserin Ute Godyla, die für die Marktgestaltung verantwortlich zeichnet. Der Ostermarkt ist ein guter Tipp für alle, die Interesse und Freude an Kunsthandwerk, Ausgefallenem, Schönem und Kreativem haben. In diesem Jahr sind 19 neue Aussteller im Kulturhof mit dabei.

Die Gottesdienste in der Basilika Knechtsteden finden an den beiden Tagen um 8 und 18 Uhr statt. Zudem ist jeweils um 10.30 Uhr ein Festhochamt. Rund um den Ostermarkt gibt es ein traditionelles Familienprogramm: Am ersten Markttag besucht der Osterhase um 15 Uhr den Ostermarkt und verteilt an die jungen Besucher Ostereier und süße Überraschungen. Auf Kinder wartet am Ostermontag ab 15 Uhr ein kleines Lagerfeuer, an dem sie Stockbrot selber backen können. An beiden Tagen gibt es (je nach Wetterlage) als kleines Ostergeschenk für die jüngsten Besucher eine kostenlose überdachte Hüpfburg. Für das passende kulinarische Angebot mit Bratwurst im Röggelchen, Crêpes und Reibekuchen, Flammkuchen sowie Snow-Ice und Milchshakes ist gesorgt. Neben Heißgetränken und nichtalkoholischen Erfrischungsgetränken wird auch das beliebte Knechtstedener Schwarzbier angeboten. Kaffee und verschiedene Kuchen runden das Angebot ab.

Der Eintritt zum „Ostermarkt Kloster Knechtsteden“ kostet für Erwachsene 3 €, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Weitere Infos gibt es bei der Veranstaltungsagentur „lucky write“ unter Tel. 0173/581 14 99. Parkplätze, Fahrradständer und eine Bushaltestelle stehen am Klosterhof zur Verfügung. (eb/jvh)