TSV muss Mappes stoppen

Heute Abend trifft der TSV Bayer Dormagen im Sportcenter auf den TV Hüttenberg, den aktuellen Tabellenvierten der Zweiten Handball-Bundesliga. Marvin Cesnik und Jonas Konrad (Gummersbach) pfeifen die Partie des 14. Spieltages um 19.30 Uhr an. Für den Einlass gilt wie schon am vergangenen Freitag gegen Emsdetten die 2G-Regel. Tickets können weiterhin online oder ab 18.30 Uhr an der Abendkasse erworben werden. Wer lieber Zuhause bleiben möchte: Das Spiel wird per Livestream auf www.sportdeutschland.tv übertragen.

Der TVH hat sich nach acht Siegen, einem Remis und drei Niederlagen in der Spitzengruppe etabliert. In eigener Halle hat Hüttenberg bisher alle sechs Spiele gewonnen. Das am vergangenen Wochenende vorgesehene Heimspiel gegen Dessau fiel wegen Corona-Fällen bei den Gästen aus. Auswärts hielt Hüttenberg oft gut mit, verlor aber  in Nordhorn (30:34), Gummersbach (34:40) und Bietigheim (28:35). Zuletzt gab es in Hagen die etwas unglückliche 33:33-Punkteteilung, denn der TV lag kurz vor Schluss mit 33:31 vorne. Jeweils zwei Punkte entführte der die Mannschaft von Trainer Johannes Wohlrab in Ludwigshafen (26:21) und in Coburg (30:27). Ein wesentlicher Grund für den Aufwärtstrend ist Dominik Mappes. Der Spielmacher verabschiedete sich im Sommer beim Erstligaabsteiger Eulen Ludwigshafen und schloss sich nach drei Jahren wieder dem TV Hüttenberg an. Mit zuletzt zwölf Treffern beim Top-Spiel in Hagen setzte er sich an die Spitze der Torschützenliste  (insgesamt 87 Treffer). Im Schnitt erzielt er acht Tore pro Spiel. „Er ist aber nicht nur ein erfolgreicher Torschütze, sondern besitzt auch ein gutes Auge für seine Mitspieler“, so TSV-Trainer Dusko Bilanovic (Foto auf der Startseite). „Wir werden alles versuchen, um ihn so wenig wie möglich ins Spiel kommen zu lassen“, sagt Bilanovic. Max Eugler aus dem Oberliga-Team kann dabei nicht helfen, da er sich sonst in der Zweitliga-Mannschaft festspielen würde. Anders sieht es bei Janis Beckers aus, der gegen Emsdetten einen guten Eindruck hinterließ, drei Tor erzielte und von Bilanovic angesichts der personellen Engpässe im Rückraum in seinen Kader hochgezogen wurde. Der Einsatz von André Meuser (leichte Gehirnerschütterung aus dem Großwallstadt-Spiel) ist offen. (-oli)

2.643 Infizierte kreisweit

Eine 72-jährige Frau aus Grevenbroich ist in Verbindung mit der Erkrankung an Covid-19 verstorben. Das gab der Rhein-Kreis Neuss gerade bekannt. Damit ist die Zahl der Todesopfer kreisweit auf 390 gestiegen. Im Rhein-Kreis Neuss ist aktuell bei 2.643 Personen (Vortag 2.560) eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen. Aufgrund ihrer Erkrankung an Covid-19 befinden sich aktuell 11 Personen (12) zur Behandlung in einem Krankenhaus. Die Kreisverwaltung macht keine Angabe dazu, wie viele dieser 11 Patienten intensivmedizinisch betreut werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt für den Rhein-Kreis Neuss aktuell bei 283,2 (254,4). Zurzeit sind 1.740 Personen (1.694) als begründete Verdachtsfälle auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes durch die jeweilige Kommune (Wohnsitzzuständigkeit) in Quarantäne gesetzt. (-oli/md)

Wieder Impfaktion im Hallenbad

Am Freitag, 2. Dezember, bietet die „Koordinierende Covid-Impfeinheit“ des Rhein-Kreises Neuss erneut von 14 bis 17 Uhr ein mobiles Impfangebot ohne Anmeldung im Dormagener Stadtbad „Sammys“, Robert-Koch-Straße 34. Impfberechtigt sind alle NRW-Einwohner ab zwölf Jahren.

Der mRNA-Impfstoff von BioNTech wird nur an Personen unter 30 Jahren verimpft. Personen ab dem 30. Lebensjahr erhalten den mRNA-Impfstoff von Moderna. Der Impfstoff von Johnson & Johnson, bei dem für eine vollständige Immunisierung eine einmalige Impfung ausreicht, ist ab 18 Jahren zugelassen. Es ist auch möglich, vor Ort eine Zweitimpfung mit BioNTech oder Moderna zu erhalten, zum Beispiel nach einer Erst-Impfung mit AstraZeneca. Eine einmalige Impfung von Genesenen nach Covid-19-Infektion ist ebenfalls möglich. Darüber hinaus können alle Personen eine dritte Impfung mit dem Vakzin von BioNTech oder Moderna erhalten, deren letzte Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Wer vor mindestens vier Wochen mit Johnson & Johnson geimpft worden ist, kann ebenfalls eine Auffrischimpfung mit BionTech oder Moderna erhalten.

Auch Haus- und Fachärzte sowie die dauerhafte Impfstelle des Rhein-Kreises Neuss und der Kassenärztlichen Vereinigung an der Hammer Landstraße 51 in Neuss bieten Auffrischimpfungen an. Die Öffnungszeiten der stationären Impfstelle sind dienstags und donnerstags jeweils von 9 bis 15 Uhr sowie samstags von 9 bis 17 Uhr.

Impfwillige müssen zum mobilen Impfangebot nur ihren Lichtbildausweis mitbringen. Zudem soll möglichst der ausgefüllte Anamnese- und Einwilligungsbogen für einen mRNA-Impfstoff (BioNTech/Moderna) oder einen Vektor-Impfstoff (Johnson & Johnson) und – insbesondere bei Auffrischimpfungen – ein Impfausweis vorgelegt werden. Die Unterlagen sind online unter www.rhein-kreis-neuss.de/coronaimpfung verfügbar, können aber auch vor Ort ausgefüllt werden. Darüber hinaus ist bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren die Einwilligung eines Sorgeberechtigten nötig. Auf der Homepage des Kreises findet sich online auf www.rhein-kreis-neuss.de/coronaimpfung eine ständig aktualisierte Übersicht über alle mobilen Impfangebote. (md/-oli)

Inzidenz bei 254,4

Im Rhein-Kreis Neuss ist aktuell bei 2.560 Personen (Vortag 2.482) eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen. Aufgrund ihrer Erkrankung an Covid-19 befinden sich aktuell 12 Personen (13) zur Behandlung in einem Krankenhaus. In Dormagen gibt es 418 Infizierte (405), in Rommerskirchen sind es 45 (46). Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt für den Rhein-Kreis Neuss bei 254,4 (240,0). Zurzeit sind 1.694 Personen (1.424) als begründete Verdachtsfälle in Quarantäne. (md/-oli)

Mobiles Impfen in Gohr

Die „Koordinierende Covid-Impfeinheit“ des Rhein-Kreises Neuss bietet gemeinsam mit Dr. Rudolf Kochs montags bis freitags jeweils von 13 bis 19 Uhr ein mobiles Impfangebot im Pfarrheim in Gohr, Kirchplatz 6, an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Impfberechtigt sind alle NRW-Einwohner ab zwölf Jahren.

Der mRNA-Impfstoff von BioNTech wird nur an Personen unter 30 Jahren verimpft. Personen ab dem 30. Lebensjahr erhalten den mRNA-Impfstoff von Moderna. Es ist auch möglich, vor Ort eine Zweitimpfung mit BioNTech oder Moderna zu erhalten, zum Beispiel nach einer Erst-Impfung mit AstraZeneca. Eine einmalige Impfung von Genesenen nach Covid-19-Infektion ist ebenfalls möglich. Darüber hinaus können alle Personen eine dritte Impfung mit dem Vakzin von BioNTech oder Moderna erhalten, deren letzte Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Wer vor mindestens vier Wochen mit Johnson & Johnson geimpft worden ist, kann ebenfalls eine Auffrischimpfung mit BioNTech oder Moderna erhalten. Auch Haus- und Fachärzte sowie die dauerhafte Impfstelle des Rhein-Kreises Neuss und der Kassenärztlichen Vereinigung an der Hammer Landstraße 51 in Neuss bieten Auffrischimpfungen an. Die Öffnungszeiten der stationären Impfstelle sind dienstags und donnerstags jeweils von 9 bis 15 Uhr und  samstags von 9 bis 17 Uhr.

Impfwillige müssen lediglich ihren Lichtbildausweis mitbringen. Zudem soll möglichst der ausgefüllte Anamnese- und Einwilligungsbogen für einen mRNA-Impfstoff (BioNTech/Moderna) und – insbesondere bei Auffrischimpfungen – ein Impfausweis vorgelegt werden. Die Unterlagen sind online unter www.rhein-kreis-neuss.de/coronaimpfung verfügbar, können aber auch vor Ort ausgefüllt werden. Darüber hinaus ist bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren die Einwilligung eines Sorgeberechtigten nötig. Auf der Homepage des Kreises findet sich online auf www.rhein-kreis-neuss.de/coronaimpfung eine ständig aktualisierte Übersicht über alle mobilen Impfangebote. (md/-oli)

Corona-Toter aus Dormagen

Ein 86-jähriger Mann aus Dormagen ist in Verbindung mit der Erkrankung an Covid-19 verstorben. Damit ist die Zahl der Todesopfer kreisweit auf 389 gestiegen. Im Rhein-Kreis Neuss ist aktuell bei 2.482 Personen (Vortag 2.421) eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen. Hiervon befinden sich aktuell 13 Personen (15) zur Behandlung in einem Krankenhaus, von denen 5 (8) vollständig geimpft sind. In Dormagen gibt es 405 Infizierte (394), in Rommerskirchen sind es 46 (48).

Die Sieben-Tage-Inzidenz des Robert-Koch-Instituts liegt für den Rhein-Kreis Neuss bei 240,0 (241,6). Unter den im Kreisgebiet aktuell mit dem Coronavirus infizierten Personen ist in 862 Fällen (887) die Delta-Variante nachgewiesen. Hierbei gibt es weiter keinen Hot-Spot im Kreisgebiet. Zurzeit sind 1.424 Personen (1.467) als begründete Verdachtsfälle auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes durch die jeweilige Stadt in Quarantäne gesetzt. (md/-oli)

Fokus auf Kampf um Klassenerhalt

Vor dem Heimspiel gestern Abend gegen den TV Emsdetten (Endergebnis 18:18; der TSV musste angesichts der vielen Verletzten mit zwei Akteuren aus der Oberliga-Mannschaft spielen, die ihre Sache gut machten) stellte sich der Handball-Geschäftsführer des TSV Bayer Dormagen, Björn Barthel, den Fragen unserer Redaktion.

Redaktion: Nach der bitteren 26:36-Niederlage in Großwallstadt, bei der der TSV ohne den erkrankten Stammkeeper Martin Juzbasic auskommen musste, sind in Sozialen Medien teilweise massive Rücktrittsforderungen in Richtung von Trainer Dusko Bilanovic zu lesen gewesen. Was halten Sie davon?
Björn Barthel: Überhaupt nichts! Schwierige Situationen lassen sich nicht mit Schuldzuweisungen lösen – und wir sind aufgrund einer Verletzungswelle in noch nie dagewesenem Umfang in einer sehr schwierigen Situation. Wir alle wollen da raus, doch das geht nur mit Geschlossenheit und hartem Arbeiten. Unser Spiel in Großwallstadt war zweifellos sehr schlecht, da gibt es auch nichts zu beschönigen. Ich habe Grundtugenden wie Aggressivität oder das gemeinsame Ankämpfen vermisst. Die Zahl der technischen Fehler war deutlich zu hoch.

Redaktion: Wie beurteilen Sie die aktuelle sportliche Lage mit dem vorletzten Tabellenplatz? Wie sehen Sie die Perspektive für den weiteren Saisonverlauf?
Barthel: Es wird zweifellos ein langer, harter Weg. Alle müssen sich darauf einstellen, dass es bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib geht. Da sind die klassischen Tugenden mit viel Kampf gefragt. Wenn man zu brav auftritt, verschafft man sich auch keinen Respekt! Die neuen Verletzungen machen die ganze Lage allerdings nicht einfacher. Ian Hüter wird erneut mehrere Wochen fehlen, ich hoffe Andre Meuser ist bald wieder auf der Platte.

Redaktion: Wie ist der Stand der Dinge bei der im Raum stehenden Verpflichtung eines neuen Rückraumspielers?
Barthel: Dank der Zusage von 15 Partnern haben wir den Freiraum und die finanziellen Mittel, um noch einmal etwas auf dem Transfermarkt zu machen. Aus eigener Kraft würde dies unser Budget und die allgemeine wirtschaftliche Lage nicht zulassen. Ein weiterer Spieler ist demnach nur durch eine 100-prozentige Finanzierung unserer Sponsoren möglich. Dafür bedanke ich mich im Vorhinein. Wir sprechen von einem Rückraumspieler, mit dem wir uns prinzipiell einig sind. Das Problem ist, dass der abgebende Verein entgegen seiner ursprünglichen Haltung nun die Freigabe verweigert, da er selbst verletzungsbedingt einige Schwierigkeiten habe. Immerhin hatte der Verein eingewilligt, den Spieler an einem Probetraining in Dormagen teilnehmen zu lassen. Wir sind nahezu täglich im Austausch. Es muss ein Spieler sein, der uns wirklich helfen kann und dessen Transfer wirtschaftlich auch zu verantworten ist. Unsere möglichen Rahmenbedingungen sind nahezu jedes Jahr herausfordernd und aktuell umso mehr, da so gut wie keine geeigneten Spieler auf dem Markt sind.

Redaktion: Vor der Saison und auch während der ersten Ligaspiele gab es immer wieder Kritik daran, dass der Kader nach der Vorsaison verkleinert wurde. Was entgegnen Sie diesen Kritikern?
Barthel: Dieses Schwarz-Weiß-Denken ist mir zu einfach. Was wir im Moment an Verletzungs- und Krankheitspech haben, ist in keinster Weise vorherzusehen. Ja, theoretisch haben wir acht Spieler gehen lassen und einen geholt. Doch das muss man sich genauer anschauen: Von den acht Spielern zählten zwei zur Stammformation (Benni Richter und Sven Bartmann). Diese Positionen wurden mit Patryk Biernacki und Christian Simonsen neu besetzt. Von den weiteren sechs Spielern gehörte Christian Wilhelm vor allem der A-Jugend an. Die übrigen (Pascal Noll, Toni Juric, Carlos Iliopoulos, Moritz Görgen und der ausgeliehene Linus Skroblien) waren eher Ergänzungsspieler. In dieser Saison haben wir jede Position doppelt und die dritte Position teilweise mit unseren talentierten Nachwuchsspielern besetzt. Somit haben wir streng genommen einen 15er (inklusive 2 Torwarten) plus 3 Nachwuchskader und zusätzlich immer die Möglichkeit, zu den 16 Feldspielern weitere Spieler aus unserer Zweiten und der A-Jugend zu nutzen. Zum Vergleich die letzte Saison: Da hatten wir in der Rückrunde drei Torwarte – wobei Simonsen nur aufgrund der Verletzung von Martin Juzbasic vier Monate früher kam – und 15 Feldspieler plus 4 Spieler aus der A-Jugend. Hätte es mit dem Kader der letzten Saison eine vergleichbare Verletzungssituation gegeben, hätte diese genauso zu Schwierigkeiten geführt.

Redaktion: Hat das was mit den finanziellen Möglichkeiten zu tun? Der Etat liegt doch fast bei 1 Million Euro?
Barthel: In der Tat. Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, alle Positionen doppelt gleichwertig zu besetzen. Mittlerweile konnten wir unseren Etat zwar auf circa 1 Million Euro erhöhen, doch in der 2. Liga gibt es nur vier bis fünf Vereine mit einem vergleichbaren Etat. Alle anderen Klubs verfügen über deutlich mehr finanzielle Möglichkeiten. Deren Etats liegen zwischen 1,5 bis zu 3 Mio. Euro. Das ist der Gradmesser, an der man auch unsere Leistung der letzten Jahre bewerten sollte. Zum Glück ist auf dem Spielfeld das Finanzielle nicht immer der ausschlaggebende Faktor. Doch wenn uns wie seit Wochen phasenweise vier bis fünf absolute Leistungsträger ausfallen, dann muss man das alles realistisch einordnen. Ja, wir sind letztes Jahr Siebter geworden. Doch daraus können wir nicht den Anspruch erheben, dass eine solche Platzierung automatisch für uns mit unseren Möglichkeiten gesetzt ist. Das heißt, wir wissen, wo wir im Vergleich mit unseren Konkurrenten stehen. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber unser erklärtes Ziel lautet nun mal, möglichst schnell die Abstiegszone zu verlassen. Durch die vielen Verletzten ist dieses Unterfangen nicht einfacher geworden. Ich kann nur hoffen, dass dies alle verinnerlichen und eine etwas fairere und sachlichere Beurteilung zugrunde legen.

Redaktion: In der Zuschauertabelle der Zweiten Liga steht der TSV da, wo er derzeit auch sportlich steht, nämlich unten. Können Sie sich das erklären? Was plant der TSV, um gegenzusteuern?
Barthel: Zuerst einmal zu den Fakten: Auch vor der Corona-Pandemie gehörten wir leider nicht zu den Zuschauermagneten der 2. Liga. Alle Vereine leiden darunter, dass im Schnitt 700 bis 1000 Zuschauer weniger zu den Spielen kommen. Dabei vergleiche ich nicht die reinen Besucherzahlen, sondern die Differenz zur Vor-Corona-Zeit. Hier bewegen wir uns im Durchschnitt.
Natürlich würden wir uns freuen, wenn mehr Zuschauer live vor Ort die Mannschaft unterstützen würden. Doch größere Freikartenaktionen helfen auch nicht weiter. Denn die sind letztlich ungerecht gegenüber denjenigen, die ihre Dauerkarte oder ihr Tagesticket regelmäßig kaufen und wir haben nichts zu verschenken! Wir müssen mit Leistung überzeugen und haben die ein oder andere Aktion bei Vereinen aus der Region gestartet. Was positiv stimmt: Für das Spiel gegen TuSEM Essen sind bereits 1200 Tickets verkauft. Diesen Zuspruch würde ich mir auch gegen andere Gegner wünschen.

Redaktion: Die Zuschauereinnahmen dürften ein erheblicher Faktor in der Etatplanung sein. Die Pandemie mit all ihren Auswirkungen hat für den Etat vermutlich auch Folgen. Wie sieht die finanzielle Entwicklung für diese Saison aus? Wie sehen die Planungen für die Spielzeit danach aus?
Barthel: Ich habe bereits in der letzten Spielzeit angedeutet, dass die nun laufende Saison uns wirtschaftlich wahrscheinlich vor eine noch größere Herausforderung stellen wird. Und es ist so gekommen. In der letzten Saison konnten wir Kurzarbeit nutzen, darüber hinaus haben alle Gehaltskürzungen in Kauf genommen. Auch die Kosten wurden stark gesenkt. Dies, sowie die starke Unterstützung unserer Partner und Dauerkarteninhaber haben dazu geführt, dass wir gut durch die letzte Saison gekommen sind. Derzeit ist die Voraussetzung „Kurzarbeitergeld“ nicht gegeben. Bei unserer Gehaltsstruktur möchte ich aktuell unseren Spielern und Mitarbeitern einen erneuten Gehaltsverzicht nicht zumuten. Unsere Spieltags- und Betriebskosten sind deutlich höher gegenüber den „Geisterspielen“ der letzten Saison. Es ist davon auszugehen, dass die Rückkehr zu normalen Besucherzahlen wie vor der Corona-Pandemie noch länger dauern wird. Aus diesem Grund ist die größte Herausforderung, auch in dieser Saison wirtschaftlich durchzukommen, sodass der Spielbetrieb nachhaltig gesichert bleibt und wir auch weiterhin bei sportlicher Qualifikation die wirtschaftliche Lizenz für die 2. Liga erhalten werden.

Redaktion: Vielen Dank für das Gespräch. (Oliver Baum)