Chempark unterstützt Römerausstellung

Warum wird ein Schreibstift heute gelegentlich noch als „Griffel“ bezeichnet? Das können Kinder in Zukunft bei den Führungen durch die römischen Welterbe-Ausstellungen im Historischen Rathaus und im Römerkeller lernen. Mit einer Spende des Chemparks Dormagen konnte die Stadt zahlreiche Materialien anschaffen, um die Vergangenheit lebendig zu vermitteln. Dazu gehören zum Beispiel kleine Wachstafeln, wie sie die Römer zum Schreiben benutzten. Die jüngsten Ausstellungsgäste können selbst einmal mit der spitzen Seite des Griffels ihren Namen einritzen und das Wachs anschließend mit der flachen Seite des Holzstäbchens wieder glätten. Römische Duftstoffe schnuppern, einmal ein Reiterschwert in seiner Scheide unter Aufsicht anheben, eine römische Rechenmaschine ausprobieren oder ein Mosaik zusammenlegen – auch das ist für die Kinder möglich.

Das Römerfest, mit dem die Stadt am kommenden Wochenende die Welterbe-Ausstellung im Historischen Rathaus eröffnet, wird vom Chempark ebenfalls finanziell unterstützt. Dort können sich Kinder – natürlich auch Erwachsene – die Ausrüstung der in Dormagen stationierten Reiter erklären lassen, selbst einmal Korn mahlen oder ein Torsionsgeschütz bestaunen. „Der Chempark und die Römer haben in Dormagen eine enge Verbindung, denn die vermutlich erste Fabrik in unserer Stadtgeschichte – eine römische Militärziegelei – hat schon in der Nähe des Chemparks auf dem Gelände der Römer Therme gestanden. Dort gefundene Ziegel sind ebenfalls in unserer Ausstellung zu sehen“, so der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen. (md/-oli)

 

Wiederholungstäter verhaftet

Bereits am Montag, 8. August, wurde eine 15-jährige Dormagenerin gegen 16.45 Uhr von einem Unbekannten in anzüglicher Weise angesprochen. Der Rollstuhlfahrer hatte das Mädchen in Dormagen von der Konrad-Adenauer-Straße bis zur Haberlandstraße verfolgt und unter anderem zur Farbe ihrer Unterwäsche befragt. Fahndungsmaßnahmen der Polizei unmittelbar nach dem Vorfall waren zunächst ohne Erfolg geblieben (wir berichteten). Im Rahmen der Ermittlungen ergaben sich Hinweise auf einen 77 Jahre alten Mann aus Dormagen.

Nur wenige Tage später, am Freitag, 12. August, soll der Mann gegen 16.30 Uhr in einem Geschäft an der Kölner Straße in der Innenstadt auch ein zehn Jahre altes Mädchen angesprochen haben. Er stellte ihr ebenfalls anzügliche Fragen und berührte das Mädchen am Gesäß. Bei Vernehmungen ergaben sich zudem Anhaltspunkte dafür, dass der Mann sein Opfer Monate zuvor in demselben Laden bereits gezielt an der Brust berührt hatte.

Der 77-Jährige bestreitet die ihm vorgeworfenen Taten. Er war vor mehreren Jahren wegen ähnlicher Delikte schon einmal ins Visier der Ermittler geraten und zu einer Bewährungs- und einer Geldstrafe verurteilt worden. Zwischenzeitlich wurde ein Haftbefehl durch das Amtsgericht Neuss erlassen. Dieser Haftbefehl wegen Wiederholungsgefahr konnte am Mittwoch, 14. September,  vollstreckt und der Dormagener in Untersuchungshaft genommen werden. (md/-oli)

 

Güsgen ist neuer Kronprinz

Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Gohr hat seit dem gestrigen Montag, 19. September, um 16.15 Uhr einen neuen Kronprinzen: Ingo Güsgen (links). Einer der ersten Gratulanten am Schießstand war der amtierende Schützenkönig Torsten Stawinski (rechts). Güsgen, an dessen Seite nach der Krönung im kommenden Jahr seine Frau Bianca mit regieren wird, ist Mitglied der Roten Husaren und setzte sich mit dem 92. Schuss gegen seinen einzigen Mitbewerber, Peter-Josef Huth vom Scheibenschützenzug „Et Lööf“, durch. Zuvor hatte sich Jason Theissen vom Marinezug „Fröhliche Jungs“ mit dem 96. Schuss zum Kronprinzen des Jungschützenkönigs geschossen. Er wird im nächsten Jahr zum Nachfolger von Marco Hilliges gekrönt – an seiner Seite dann seine Freundin Michelle als Jungschützenkönigin. (O. Baum; Foto: M. Meinert)

Falscher Handwerker

Am vergangenen Freitag, 16. September, verschaffte sich ein Betrüger um etwa 16.05 Uhr Zutritt zu einer Wohnung an der Robert-Koch-Straße in Dormagen. Nachdem er bei der Seniorin geklingelt hatte, gab er sich als falscher Handwerker aus und forderte die 84-Jährige dazu auf, in ihrem Badezimmer das Wasser laufen zu lassen. Sie ging daraufhin in ihr Badezimmer und stellte das Wasser an. Währenddessen zog der vermeintliche Handwerker die Badezimmertür zu. Als die Seniorin die geschlossene Türe bemerkte, rief sie nach dem Mann – doch dieser war nicht mehr in der Wohnung. Nach ersten Erkenntnissen ist aus der Wohnung nichts entwendet worden. Die Dormagenerin kann den Tatverdächtigten wie folgt beschreiben: Der Mann sei circa 50 Jahre alt und etwa 175 bis 180 Zentimeter groß. Er soll schwarz bekleidet gewesen sein und eine schwarze Corona-Maske getragen haben. Auf seinem Kopf soll er eine schwarze Mütze mit kleinen gelben Applikationen getragen haben. Er soll gebrochenes Deutsch gesprochen haben. Das Kriminalkommissariat 12 ermittelt. Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 02131/300-0 an. (md/-oli)

Regen in Gohr: kein Festumzug

Pech mit dem Wetter hatte die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Gohr, die an diesem Wochenende ihr Schützenfest feiert, am heutigen Sonntagnachmittag: Der große Festumzug mit der Königsparade musste aufgrund der starken Regenfälle abgesagt werden. Mehr Glück hatten die Schützen um S.M. Torsten I. (Stawinski) und seine Königin Heike bei der Frühparade auf dem Kirchplatz am Vormittag, als es zwar bewölkt und von den Temperaturen her recht frisch war, dafür aber kein Regen fiel. Nach der gelungenen Frühparade standen im Festzelt am Bruderschaftsweg beim musikalischen Frühschoppen Beförderungen, Jubilarehrungen und Auszeichnungen an. Dabei gab es zwei besondere Höhepunkte: Der 90 Jahre alte Heinz-Willi Güsgen wurde vom Vorstand um Brudermeister Norbert Kruchen für seine 85-jährige Mitgliedschaft in der Bruderschaft geehrt. Dann wurden Michael Meinert und Michael Klefisch (rechts) mit dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet (Foto: -oli). Die ausführliche Berichterstattung folgt am nächsten Samstag in der gedruckten Gesamtausgabe von Rheinischer Anzeiger und Schaufenster. Online auf www.meindormagen.de wird auch noch eine Fotogalerie folgen. (Oliver Baum)

Kauft die Stadt die Römer Therme?

Auch die Zweitliga-Handballer des TSV haben die Römer Therme in der Vergangenheit in der Saisonvorbereitung genutzt. (Foto: -oli)

Die Stadtverwaltung hat heute um 14 Uhr eine Pressekonferenz im Neuen Rathaus anberaumt. Thema: Auswirkungen der drastisch gestiegenen Energiekosten auf den Betrieb der Römer Therme. Was das konkret bedeutet, wurde schon vor dem Pressetermin in einer nachgereichten Drucksache für die Stadtratssitzung am Donnerstag, 22. September, deutlich: Der TSV Bayer Dormagen kann und wird das Ganzjahresfreibad aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr weiterführen. Der Schwimmbetrieb endet am 31. Oktober. Übernehmen die Bayer AG und die Stadt das weitere Defizit von jeweils maximal 200.000 Euro bleibt das Freibad bis Ende Dezember geöffnet. Bisher war die Defizitabdeckung vertraglich auf 400.000 Euro gedeckelt, wurde vom Verein aber nie in voller Höhe in Anspruch genommen.

Das Ziel der Verwaltung: Die Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) soll die Römer Therme übernehmen, denn eine „generelle Schließung“ stellt nach Ansicht aller Beteiligten keine Option dar. Dabei sind die genauen finanziellen Auswirkungen derzeit nur schätzbar. Die Rede ist von rund 600.000 Euro bis zu rund 1,2 Millionen Euro an aufzufangenden Defiziten aus dem Schwimmbadbetrieb pro Jahr. Hinzu kommen notwendige Investitionen. Dazu wurde ein Gutachten eingeholt, das seit Ende August vorliegt. An kurz- und mittelfristigen Investitionen stehen demnach rund 200.000 Euro im Raum, allerdings ohne die Betrachtung der Gebäude und der Außenanlagen. Der Stadtrat soll nun die Verwaltung beauftragen, alle „notwendigen Schritte zum Erhalt der Römer Therme fortzuführen und ein finales Konzept zum Weiterbetrieb zu entwickeln“. Möglich ist dabei auch eine Umstellung auf einen reinen Sommerbetrieb, so wie es grundsätzlich bei Freibädern der Fall ist.

Die CDU hat sich in einer Pressemitteilung schon grundsätzlich für den Erhalt der Römer Therme ausgesprochen. Sie erwartet aber, dass die Verwaltung dem Stadtrat „genauere Zahlen zu den Nutzern, den Einnahmen durch Eintrittsgelder und eine Information, wie eine finanzielle Beteiligung der Stadt anders als durch allgemeine Steuererhöhungen finanziert werden soll“, vorlegt. So formulierte es der finanzpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Rüdiger Westerheide. Die ausführliche Berichterstattung zu diesem Thema folgt in der Gesamtausgabe von Rheinischer Anzeiger und Schaufenster am 24. September; die morgige Ausgabe befindet sich bereits in der Drucklegung. (Oliver Baum)

Todesopfer Nummer 636

Ein 52-jähriger Mann aus Neuss ist in Verbindung mit einer Erkrankung an Covid-19 verstorben. Damit ist die Zahl der Todesopfer im Rhein-Kreis Neuss auf 636 gestiegen. Kreisweit ist aktuell bei 1.641 Personen (Vortag 1.490) eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen. In Dormagen gibt es 174 Infizierte (134), in Rommerskirchen sind es 49 (42). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt für den Rhein-Kreis Neuss bei 171,5 (196,09). (md/-oli)