Kauft die Stadt die Römer Therme?

Auch die Zweitliga-Handballer des TSV haben die Römer Therme in der Vergangenheit in der Saisonvorbereitung genutzt. (Foto: -oli)

Die Stadtverwaltung hat heute um 14 Uhr eine Pressekonferenz im Neuen Rathaus anberaumt. Thema: Auswirkungen der drastisch gestiegenen Energiekosten auf den Betrieb der Römer Therme. Was das konkret bedeutet, wurde schon vor dem Pressetermin in einer nachgereichten Drucksache für die Stadtratssitzung am Donnerstag, 22. September, deutlich: Der TSV Bayer Dormagen kann und wird das Ganzjahresfreibad aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr weiterführen. Der Schwimmbetrieb endet am 31. Oktober. Übernehmen die Bayer AG und die Stadt das weitere Defizit von jeweils maximal 200.000 Euro bleibt das Freibad bis Ende Dezember geöffnet. Bisher war die Defizitabdeckung vertraglich auf 400.000 Euro gedeckelt, wurde vom Verein aber nie in voller Höhe in Anspruch genommen.

Das Ziel der Verwaltung: Die Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) soll die Römer Therme übernehmen, denn eine „generelle Schließung“ stellt nach Ansicht aller Beteiligten keine Option dar. Dabei sind die genauen finanziellen Auswirkungen derzeit nur schätzbar. Die Rede ist von rund 600.000 Euro bis zu rund 1,2 Millionen Euro an aufzufangenden Defiziten aus dem Schwimmbadbetrieb pro Jahr. Hinzu kommen notwendige Investitionen. Dazu wurde ein Gutachten eingeholt, das seit Ende August vorliegt. An kurz- und mittelfristigen Investitionen stehen demnach rund 200.000 Euro im Raum, allerdings ohne die Betrachtung der Gebäude und der Außenanlagen. Der Stadtrat soll nun die Verwaltung beauftragen, alle „notwendigen Schritte zum Erhalt der Römer Therme fortzuführen und ein finales Konzept zum Weiterbetrieb zu entwickeln“. Möglich ist dabei auch eine Umstellung auf einen reinen Sommerbetrieb, so wie es grundsätzlich bei Freibädern der Fall ist.

Die CDU hat sich in einer Pressemitteilung schon grundsätzlich für den Erhalt der Römer Therme ausgesprochen. Sie erwartet aber, dass die Verwaltung dem Stadtrat „genauere Zahlen zu den Nutzern, den Einnahmen durch Eintrittsgelder und eine Information, wie eine finanzielle Beteiligung der Stadt anders als durch allgemeine Steuererhöhungen finanziert werden soll“, vorlegt. So formulierte es der finanzpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Rüdiger Westerheide. Die ausführliche Berichterstattung zu diesem Thema folgt in der Gesamtausgabe von Rheinischer Anzeiger und Schaufenster am 24. September; die morgige Ausgabe befindet sich bereits in der Drucklegung. (Oliver Baum)