Zu wenig Haltegriffe, zu glatter Boden, zu hoher Treppeneinstieg ins Vario-Becken, eine Behindertenumkleide ohne Trennung von Mann und Frau sowie Türen, die zu schwer zu öffnen sind – Das sind die Kritikpunkte aus den Reihen der Behinderten.
Für viele ist das „Sammy“ eine Bereicherung. Anderen hingegen vermiest es die Lust auf das Schwimmen. So beispielsweise Peter S. (Name der Redaktion bekannt). Der Rentner leidet an Multipler Sklerose, ist zu hundert Prozent gehbehindert und daher immer auf einen Stock angewiesen. Er kommt seit Anfang des Jahres nicht mehr in das Stadtbad. „Das ist mir zu gefährlich. Allein der Weg von der Umkleide zur Schwimmhalle ist einfach zu glatt. Obwohl mein Stock einen Gummipuffer hat, ist ein sicheres Gehen dorthin nicht möglich. Es gibt zudem einfach zu wenige Haltestangen, die mir Sicherheit geben würden.“ Ein weiterer Kritikpunkt ist für ihn die Umkleidekabine samt Dusche, die extra für Behinderte ausgewiesen ist. „Dort gibt es mehrere Spinde für die Anziehsachen, aber nur eine Dusche, die nicht vom restlichen Raum abgetrennt ist. Jeder andere Behinderte also, der reinkommt, kann mich sehen. Bei einem Mann wäre mir das ja noch egal, aber wenn eine Frau reinkommt, habe ich ein Problem.“ Hätte er es endlich zum Schwimmbad mit absenkbaren Boden (Vario-Becken) geschafft, käme direkt ein weiteres Problem. Die letzte Stufe dort. „Die ist viel höher als die anderen. Ich schätze mal, das ist ein Höhenunterschied von 80 Zentimetern. Rein geht das ja noch, aber raus, schaffe ich das nicht mehr.“ Um das Problem zu beheben, sei dort eine mobile Stufe aufgestellt worden, die aber manchmal vom Sog weggezogen wird. „Wenn ich dann auf die Toilette muss und nicht sicher weiß, ob die Stufe nun noch dort steht oder nicht, kann man schnell in Panik geraten.“ Auf Facebook gab es auch regelmäßig Beschwerden über die Wassertemperaturen. Oft wurde dort geschrieben, das Wasser sei zu kalt. In diesem Bereich soll sich aber laut SVGD etwas getan haben: Die Temperatur im Sportbecken soll auf 28 Grad erhöht worden sein. Das bestätigte Geschäftsführer Klaus Schmitz: „ Im Vario-Becken sind es sogar 31 Grad, das ist ein Grad mehr als damals in Nievenheim. Im Planschbecken sind es 32 Grad.“ Die „zu hohe Stufe“ am Vario-Becken hingegen ließe sich schon aus bautechnischen Gründen nicht ändern, da der Boden ja höhenverstellbar sei. Von daher sei extra die mobile Stufe angeschafft worden, um dem entgegen zu wirken. Viele der Kritikpunkte hinsichtlich der Barrierefreiheit und Sicherheit kann er indes nicht verstehen. „Das Schwimmbad wurde nach Bauvorschrift erstellt. Darin wird auch festgehalten, was behindertengerecht ist. Daran haben wir uns natürlich gehalten. Zudem hat das Gesundheitsamt des Rhein-Kreis Neuss das Schwimmbad gerade in dieser Hinsicht überprüft und als ausgezeichnet und vorbildlich eingestuft.“ Im Gegensatz zu den Temperaturen hätte es bisher keine Beschwerde diesbezüglich gegeben. „Gleichwohl nehmen wir alle Beschwerden ernst und kümmern uns darum. Daher möchte ich mich dafür entschuldigen, wenn es tatsächlich zu einer Mehrfachbelegung der Behindertenumkleide gekommen ist. Natürlich sollte dort immer nur eine Person sein“, so Schmitz.-Andrea Lemke
Verkehrszeichen beschädigt – Polizei ermittelt gegen junges Trio
Zons. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (9. und 10. Mai), gegen 2.25 Uhr, erhielt die Polizei den Hinweis eines Anwohners, dass an der Schloßstraße Verkehrszeichen zerstört würden. Eine Personenbeschreibung des verdächtigen Trios lieferte der Anrufer gleich mit. Die eingesetzten Polizisten entdeckten wenig später, in unmittelbarer Nähe, drei junge Männer im Alter von 16 bis 19 Jahren, auf die die Beschreibung zutraf. Sie waren alkoholisiert und stritten ab, etwas zerstört zu haben. Den 16-Jährigen nahmen die Polizisten mit zur Wache, da er die Örtlichkeit nicht verlassen wollte und einem Platzverweis nicht nachkam. Die Eltern wurden verständigt. An der Schloßstraße stellte die Polizei ein beschädigtes Verkehrszeichen (Verbot für Kraftfahrzeuge, Symbolbild siehe Anlage) fest. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen gegen das Dormagener Trio aufgenommen. -sf/ale
Golf flüchtet vor Polizei – Zeugen gesucht
Zons/Meerbusch. Am Donnerstagnachmittag vergangener Woche (3.5.), gegen 15.45 Uhr, beabsichtigten Polizeibeamte im Bereich der Deichstraße in Zons einen VW Golf zu kontrollieren. Der Wagen war nach einer Lasermessung aufgrund überhöhter Geschwindigkeit aufgefallen. Als der dunkelhäutige Fahrer die Absicht der Beamten erkannte, wendete er und gab Gas. Eindeutige Anhaltezeichen der Ordnungshüter missachtete der Fahrer. Ein Beamter konnte sich nur durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen, als der Unbekannte mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zufuhr. Anschließend flüchtete der Golf (mit dunkel getönten Scheiben) über die Deichstraße in Richtung Aldenhovenstraße.
Zwischenzeitliche Ermittlungen ergaben, dass die am Auto angebrachten Kennzeichen mit Neusser Städtekennung (NE) am gleichen Tag in Meerbusch am Rudolf-Lensing-Ring von einem Smart gestohlen worden waren. Der Diebstahl war zu diesem Zeitpunkt von den Autobesitzern noch nicht bemerkt worden. Der Fahrer des VW überholte an der Einmündung K 12/B 9 mehrere verkehrsbedingt (rote Ampel) wartende Fahrzeuge und bog dann bei Rotlicht in Richtung Neuss ab. Von da an verliert sich die Spur des Volkswagen.
Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Weitere Hinweise zum Kennzeichendiebstahl in Meerbusch oder zum Verbleib des flüchtenden VW Golf in Dormagen werden erbeten unter Tel. 02131/30 00. -sf/ale
Polizei überführt Dieb von Luxuslimousinen
Im Februar wurde ein weißer Range Rover in Delhoven an der Hans-Scholl-Straße gestohlen. Dank eines Zeugenhinweises, dass sich das besagte Fahrzeug in einer Garage an der Benzstraße in Hackenbroich befinden sollte, entdeckte die Polizei dort am vorigen Dienstag drei verdächtige Personen, die mit einem VW auf das Gelände fuhren. Als sich wenige Augenblicke später das Garagentor öffnete, setzte sich der gesuchte Range Rover in Bewegung. Eine Streife blockierte die Weiterfahrt und nahm den 44-jährigen Fahrer aus Lettland vorläufig fest. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Seinen beiden Komplizen gelang unterdessen die Flucht. Neben dem weißen Range Rover stellten die Beamten auf dem Gelände noch einen BMW X5 sicher, der Ende April in Bergisch Gladbach gestohlen worden, sicher. Die Suchmaßnahmen nach den Flüchtigen und die Ermittlungen dauern derzeit noch an. -sf/ale
Willkommen zurück! Endlich wieder Zweite Bundesliga!
Als Tim Wieling zehn Minuten vor dem Ende seine Treffer Nummer zehn und elf zur 29:21-Führung des TSV Bayer Dormagen gegen ATSV Habenhausen erzielte, machte sich Handball-Geschäftsführer Björn Barthel bereits auf den Weg und holte die „Aufstiegs-Shirts“ aus dem Bus. Denn jetzt war er sicher: der Aufstieg.
Das Spiel beim eine Halbzeit lang munter mitspielenden ATSV Habenhausen vorigen Samstag in der Bremer Hinni-Schwenker-Halle war entschieden und damit auch die Dormagener Rückkehr in die Zweite Bundesliga. Trainer Ulli Kriebel klatschte seine Spieler ab, verdrückte ein paar Tränen und mit dem Schlusspfiff brachen alle Dämme. „Jetzt haben wir erst einmal riesigen Grund zur Freude“, sagte Barthel. Nach dem 32:24-Sieg winkten die Spieler die Fans zu sich und feierten mit ihnen gemeinsam. Viele von ihnen waren im kostenlosen Fanbus angereist, den Vorstand Christoph Buchbender vom Hauptsponsor RheinLand Versicherung finanziert hatte. Er war mit seiner Frau vor Ort, gratulierte der Mannschaft, Kriebel und Barthel zum Aufstieg, für den er sich immer wieder stark gemacht hatte. Barthel dankte allen Beteiligten und bezog dabei ausdrücklich das Team um das Team mit ein: „Da haben alle gemeinsam an einem Strang gezogen.“
Im Anschluss wurde direkt vor der Halle weitergefeiert. Beim Erklingen der Töne von „We Are The Champions“ von Queen rockten die Spieler, sangen lauthals mit und ließen ihrer Freude einfach nur freien Lauf. Derweil flog das erste T-Shirt bereits in die Ecke. Barthel bekam während des Interviews mit dem Fanclub „Fan Power 09“ eine Bierdusche über den Kopf, nahm es aber gelassen. Doch bevor die zweite kam, zog er sicherheitshalber seine Brille aus. Kriebel fasste das Ergebnis im Interview, ebenfalls mit dem Fanclub, unter anderem so zusammen: „Wir können in Dormagen wirklich stolz auf dieses Mannschaft sein.“ (Wer mehr von der tollen Stimmung sehen möchte, sollte sich die Videos vom Fanclub auf Facebook ansehen.)
Handballer Patrick Hüter verriet dem SCHAUFENSTER gegenüber: „Es ist ein sehr schönes Gefühl wieder in der Zweiten Liga spielen zu dürfen. Jetzt haben wir erstmal die Zeit mit der Mannschaft und den Fans diesen Aufstieg zu feiern. Aber in den kommenden Monaten erwartet uns harte Arbeit und eine anstrengende Vorbereitung. Wir freuen uns auf die Zweite Bundesliga!“
Ein Spiel steht aber noch aus: Das Mittelrhein-Derby gegen den VfL Gummersbach II heute Abend ab 19 Uhr im Sportcenter. Im Anschluss steigt dann die große Aufstiegsparty mit den Fans: TSV-Partner Sünner Kölsch spendiert zusammen mit den Handballern 100 Liter Freibier, DJ ArNo sorgt für die musikalische Untermalung. Und drei Spieler werden verabschiedet: Nuno Carvalhais, Jan Hüfken und der langjährige Kapitän Alexander Kübler. -ale/sf
Entlastung für das Dormagener Stadtsäckel
Als der Kreistag im März den Hebesatz der Kreisumlage mit 39 Prozent auf den niedrigsten Hebesatz seit 2002 (39 Prozent) gesenkt hat, hatte er zudem die Weitergabe möglicher LVR-Entlastungen an die Städte und Gemeinden beschlossen und im Haushaltsplan bereits berücksichtigt. Dies kann nun umgesetzt werden. So können die kreisangehörigen Städte und Gemeinden nach der am vorigenMittwoch von der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) einstimmig beschlossenen Senkung der Landschaftsumlage für das Jahr 2018 mit einer weiteren Entlastung ihrer Budgets rechnen. Denn der Kreis wird seine Entlastung aus der niedrigeren Landschaftsumlage an die Städte und Gemeinden weiterleiten und die Kreisumlage entsprechend, das heißt in Höhe von 1,5 Prozentpunkten, nicht erheben. „In der Summe sind das rund 11,5 Millionen Euro, die der Rhein-Kreis Neuss in Solidarität zu seinen Städten und Gemeinden weitergibt“, erläutert Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der als Mitglied der Landschaftsversammlung die Absenkung der Landschaftsumlage mit beschlossen hat. Für Dormagen bedeutet dies zusätzliche 1,3 Millionen Euro im Stadtsäckel. -sf/ale
Wieder Einbruch in eine Schule
Am Sonntag (29. April) drangen Unbekannte vermutlich durch ein Fenster in das Gebäude der Theodor-Angerhausen-Grundschule an der Langemarckstraße in der Innenstadt ein. Aufbruchspuren konnte die Polizei allerdings nicht feststellen, als sie gegen 17 Uhr am Tatort eintraf. Doch auf dem Schulgelände fanden die Beamten einen aus den Räumlichkeiten entwendeten Feuerlöscher. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Sachdienliche Zeugenhinweise werden unter Tel. 02131/30 00 entgegengenommen. Ende März und Anfang April war es zu einigen Einbrüchen in Blidungseinrichtungen im Schulzentrum Dormagen-Nord gekommen: Direkt am Bahnhof gelegen war das Berufsbildungszentrum betroffen, an der Haberlandstraße auch das Bettina-von-Arnim-Gymnasium (der RA berichtete). (-oli/pol).