Neue Technik für Chorhaus

Im Römerhaus direkt neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael wurde jetzt der Abschluss eines sehr erfolgreichen Crowdfunding-Projektes zwischen dem Chorhaus St. Michael Dormagen und der VR Bank gefeiert: 30.000 € konnte die Chorhausleitung in die Anschaffung modernster Ton- und Lichttechnik investieren. Mehr als 1.500 Einzelspender waren dem Aufruf zur Teilnahme an dem Crowdfunding-Projekt gefolgt. „Das ist ein Riesenerfolg, denn nicht nur die VR Bank steuerte ihren Anteil zu jeder Spende bei, sondern wir wurden durch den Spendenbeirat der VR Bank auch noch an den Erträgen aus dem Gewinnsparen bedacht“, freute sich nicht nur der Chorhaus-Vorsitzende Willy Schlömer. Vor rund einem Jahr liefen die ersten Gespräche mit den Vertretern der Bank, deren Vorstandsmitglied Rainer Hilgers dem Chorhaus ein „Alleinstellungsmerkmal“ attestierte: „Viele Beteiligte haben dazu beigetragen, dass das Chorhaus mittlerweile eine große Anerkennung für die tolle Arbeit bekommt, die dort insgesamt, aber vor allem im Nachwuchsbereich geleistet wird.“ Die Entwicklungen und die Ergebnisse, die in Form der vielen Konzerte zu hören und zu sehen seien, sei „begeisternd und anerkennenswert. Musik ist persönlichkeitsbildend. Das fördern wir als VR Bank gerne.“ Das Geldinstitut ist einer der Anfangspartner, die den Aufbau des Chorhauses in seinen heutigen Strukturen mit drei hauptamtlichen Leitern überhaupt erst ermöglicht hat. Um die knapp 400 Aktiven, darunter rund 170 im Alter von unter 18 Jahren, kümmern sich zudem sechs Honorarchorleiter. Konkret angeschafft und von Chorhaus-Jugendleiter Felix Schirmer, dem Jugendchor „VoiceOver“ und Alexander Abel vorgestellt und demonstriert (Foto auf Startseite: Oliver Baum) wurden ein großes Mischpult (Powermixer), ein transportables E-Piano, eine leicht tragbare Aktivbox mit eingebautem Mischpult, vier Acht-Zoll-Frontboxen (für das Publikum), vier Monitorboxen (für den Chor), Sänger- und Instrumentenmikrofone, acht akkubetriebene, kabellose LED-Leuchten mit Farb- und Effektvariationen sowie ein Chorhaus-Pavillon, der bei Marketingaktionen und als variables Kassen- und Infohäuschen eingesetzt werden kann. Zusammen mit dem Equipment von „Abel Audio“, dem ständigen Partner des Chorhauses in Sachen Ton- und Lichttechnik, ist die große Sängerschar der verschiedenen Altersgruppen nun bestens für die Zukunft aufgestellt. 20.000 € waren beim Crowd-Funding zusammen gekommen, die VR Bank spendete 5.000 € und der Spendenbeirat bewilligte weitere 5.000 €. (Oliver Baum)

Nachhaltigkeit hat sich gelohnt

Doreen Sander (v.l.n.r.), Susanne Hohendorf, Ralf Krechel und Bettina Stürmer sind Teil der „grünen Gruppe“ und freuen sich riesig über den ersten Platz beim städtischen Nachhaltigkeitspreis 2019. Foto: Andrea Lemke

Damit hatte die Initiative „Grüngestaltung und Dorf in der Landschaft“, kurz die grüne Gruppe innerhalb des Projektes „Unser Dorf hat Zukunft“, überhaupt nicht gerechnet: Sie holte den ersten Platz beim „Nachhaltigkeitspreis 2019“ der Stadt Dormagen. Bei genauerer Betrachtung war das aber gar nicht so abwegig, denn was die Aktiven Susanne Hohendorf, Bettina Stürmer, Doreen Sander, Monika Walter, Doris Müller, Doris Scheske, Erich Esser, Gernot Göbert und Ralf Krechel in den vergangenen Monaten mit weiteren freiwilligen Helfern aus dem Ort geleistet haben, kann sich durchaus sehen lassen.
Da wäre zum einen der Gemeinschaftsgarten „Himmel un Ääd“, der biologisch und nachhaltig von mehreren Strabergern Familien bewirtschaftet wird. Möglich ist dies geworden, weil eine Landwirtin der Gruppe einen rund 440 Quadratmeter großem brachliegenden Bauerngarten zur Verfügung stellte. Der ist mittlerweile in kleinere Parzellen unterteilt worden. Heute nutzen ihn fünf Familien kostenfrei und können dort ihr Gemüse, Kräuter und Obst ernten. So entstand aus einer Brache wieder ein bunter und blütenreicher Bauerngarten. Um zur Verschönerung des Dorfes beizutragen und auch älteren Mitbürgern die Möglichkeit zu geben, ohne Fahrten in benachbarte Orte  Blumen und Kräuter zu erhalten, initiierte die Truppe bereits zweimal einen Blumenverkauf zum Selbstkostenpreis auf dem Linden-Kirch-Platz, der sehr gut angenommen wurde. Ein weiteres Projekt heißt „Naturschutz statt Luftschutz“. Dazu wurde der alte Kriegsbunker an der Ecke Kronenpützchen/Fasanenweg freigelegt, eine neue Eingangstür geschmiedet mit einem Einflugschlitz für Fledermäuse, spezielle Hohlblocksteine im Inneren sowie ähnliche Unterschlupfmöglichkeiten angebracht, damit sich dort zukünftig Fledermäuse wohl fühlen. Unterstützt wurde das Team bei diesem Projekt von Handwerkern und der Feuerwehr vor Ort sowie von der Stadt. Ebenfalls im Natur- und Artenschutz angesiedelt ist das Wohnungsprojekt für die Schleiereule. Die brütet besonders gerne in dunklen Ecken in Scheunen, oder Kirchdachböden. „Leider hat sie oft Wohnungsnot“, so Krechel.
Das soll sich ändern und die Schleiereule soll zukünftig ein neues Zuhause in einem eigens gezimmerten Spezialnistkasten, den die „Rentnerband“ von Hackenbroich gefertigt haben, im Kirchturm von St. Agatha bekommen. Zur Dorfverschönerung hat die Gruppe auch in einigen öffentlichen Rasenflächen im Herbst vergangenen Jahres jede Menge Osterglockenzwiebeln in die Erde gebracht, die schon im Frühjahr drauf die Straberger mit ihrer Blütenpracht begeisterten. Zu einem Dorf gehören auch Kinder und Jugendliche. Dank einer Schreinerei, die 30 Nistkästen professionell gezimmert und zusammengebaut hat, sollen im Herbst die Nistkästen für Meise, Star und Co. bemalt werden und deren Eltern dann zum Aufhängen im eigenen Garten zur Verfügung gestellt werden.
Alle Mühen haben sich gleich doppelt gelohnt: Zum einen partizipiert die Dorfgemeinschaft von vielen Projekten, zum anderen erhielt die Initiative zusätzlich noch 1.000 Euro, die mit dem ersten Platz des Dormagener Nachhaltigkeitspreises 2019 einhergehen.
Bürgermeister Erik Lierenfeld zeichnete nicht nur sie vor Kurzem aus, sondern auch weitere nachhaltige Projekte aus dem Stadtgebiet. Auf dem mit 750 Euro dotierten zweiten Platz landete das Projekt „Walddetektive“, eingereicht von Waldpädagogin Nina Kessler. Bei diesem Projekt steht die Bildung im außerschulischen „Lernort Natur“ im Mittelpunkt. Die beiden Gruppen der Walddetektive treffen sich einmal in der Woche für jeweils zwei Stunden und verbringen die gemeinsame Zeit in der Regel im Wald (Tannenbusch). Meist stehen die Treffen unter einem bestimmten Thema, zu dem dann geforscht, gebaut, gesammelt, experimentiert oder beobachtet wird. Der dritte Platz und 500 Euro ging an das Projekt „Berthas Garten“, den Schulgarten an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule. Der Schulgarten verknüpft ökologische, ökonomische und soziale Aspekte und macht sie durch eigenes Handeln erfahrbar. Die Schüler können im Schulgarten lernen, was Nachhaltigkeit bedeutet, warum sie wichtig ist und wie sie sich konkret umsetzen lässt. Den diesjährigen Anerkennungspreis, mit 250 Euro dotiert, erhielt das Projekt „Rhein Clean Up“ von Karin Schwanfelder. Damit würdigte die Stadt das herausragende Engagement Schwanfelders für die Umwelt und gegen die Vermüllung des Rheinufers und anderer Bereiche. ⇥-Andrea Lemke

Dormagener Radrennen

Bald wird die Innenstadt zur Rennstrecke für Radfahrer aller Klassen. Armateure und Elite-Armateure werden mit von der Partie sein, ebenso aber auch Kinder und Jugendliche.
Foto: RSC Nievenheim

Ein Sport-Event jagt das nächste: Gerade erst lieferten sich die Düsseldorfer EG und die Kölner Haie ihr erstes Derby in der Innenstadt (siehe unten), schon steht in drei Wochen das nächste sportliche Groß-Event in der Innenstadt an: das Dormagener Radrennen. Dazu schreibt Gregor Schwermer im Fußball „ECHO“ des VdS Nievenheim: „Als das Dormagener Wochenblatt ,Schaufenster’ im vergangenen Jahr aufrief, Events zu kreieren oder alte Events wieder aufleben zu lassen, die für die Innenstadt interessant sein könnten, um weiter attraktiv zu bleiben, meldete sich Martin Ritterbach. Seine Idee war es, das bis in die 80ziger Jahre in der Innenstadt ausgerichtete Radrennen, welcher seinerzeit die SG Bayer/EC Worringen veranstaltete, wieder stattfinden zu lassen. Das Schaufenster zeigte sich begeistert von der Idee.“ Und so ist es: Das SCHAUFENSTER präsentiert dank Ritterbach und seinem Engagement am Samstag, 10. August endlich wieder das „Dormagener Radrennen“. Unterstützt wird Ritterbach dabei nicht nur von Sponsoren, sondern auch tatkräftig von Gino Baudrie und Holger Pissowotzki, Mediaberater des Druck + Verlag Wegener GmbH. Aber auch ein rund 20-köpfiges Team des RSC Nievenheim steht Ritterbach, der selbst passionierter Radfahrer ist, zur Seite, damit die Innenstadt an diesem Tag zu einem Rundkurs wird. Gleich mehrere Rennen wird es am Samstag, 10. August, in der Zeit von 14 bis 21 Uhr geben. Darunter unter anderem ein Amateurrennen über 42 Runden und einer Gesamtlänge von 54 Kilometern, ein Promi-Einlagerennen über 2,4 Kilometer sowie ein Fettereifen- und Laufrad-Rennen für Kinder.
Vor allem aber wird eine Radsport-Legende in den Mittelpunkt gehoben. In Gedenken an den viel zu früh verstorbenen Fredy Schmidkte wird es ihm zu Ehren einen Gedächtnispokal geben. Schmidtke war Dormagener und holte 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles (USA) in einem spektakulären 1.000 Meter-Zeitfahren die Goldmedaille. Zudem hat er zahlreiche Weltmeisterschaften gewonnen und war mehrfacher Jugendmeister. Das Rennen um den Fredy Schmidtke-Gedächtnispokal wird mit Sicherheit viel zu bieten haben. „Es werden die besten Elitefahrer aus NRW teilnehmen, die sich ausnahmslos unter den ersten 500 in der Rangliste des Bundes deutscher Rennradfahrer wiederfinden“, verspricht Ritterbach. Das Rennen geht über 80 Kilometer und 62 Runden, wobei ein Schnitt von durchschnittliche 45 Stundenkilometern gefahren wird. Und: Das Rennen geht auch am Elternhaus Schmidtkes an der Von Stein-Straße vorbei. Das Rahmenprogramm kann sich ebenfalls sehen lassen. So ist der ADAC mit einem trickreichem Fahrradparcour vor Ort, für Kinder gibt es eine Hüpfburg, zahlreiche Aussteller präsentieren sich mit interessanten Themen, die EGN lädt zum Container-Schießen ein und auf dem Helmut-Schmidt-Platz werden Besucher deftige oder süße Leckereien finden. Die Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“ versorgt die Gäste mit kühlen Getränken. Und am Ende gibt es noch eine große Tombola für den guten Zweck. Der Erlös kommt dem Rapahelshaus zugute. (-Andrea Lemke)

Tödliche Fütterung

Das Schaf starb beim Tierarzt. Foto: P. Norff

„Ich bin stocksauer“, macht Peter Norff aus Zons seinem Unmut und Trauer Luft. Am vergangenen Montag, 15. Juli, hatte ein bis dato Unbekannter mindestens ein Schaf, das mit einer Herde am Wallgraben in der Zollfeste weidet, unerlaubt gefüttert. „Gegen Mittag erhielt ich einen Anruf, dass eines der Schafe tot sei und so bin ich direkt dorthin gefahren“, so der Chef vom Eselpark Zons. „Das Schaf kam mir aber glücklicherweise entgegen getorkelt, hatte aber immense Schmerzen. Ich bin direkt zum Tierarzt gefahren. Doch alle Hilfe kam zu spät“, so Norff fassungslos über die Unvernunft der Spaziergänger, die vielleicht gar nichts Schlimmes im Sinn hatten. „Die Tiere dürfen auf keinen Fall gefüttert werden, sie vertragen das einfach nicht. Das Schaf hatten wir mit der Hand aufgezogen. Das ist ihm nun zum schmerzhaften Verhängnis geworden“, erklärt Norff und bittet alle Besucher eindringlich darum, auf keinen Fall Tiere auf einer Weide zu füttern. „Wir sind täglich zweimal vor Ort und kontrollieren alles“, so der Tierfreund. (-ale)

DEG vs. KEC unentschieden

Die acht Haie-Spieler, die ihren Mannschaftsbus zogen, hatten „bergab“ einen leichten Vorteil, mit dem sie das Tauziehen gewannen. (Foto: Oliver Baum)

Am 13. September beginnt in der Deutschen Eishockey Liga die Saison 2019/20. Die Teams befinden sich derzeit noch in der anstrengenden Phase der Sommervorbereitung mit viel Kraft- und Konditionstraining. Bevor in wenigen Tagen für alle Profis das Eistraining beginnt, stieg zwischen den beiden rheinischen Traditionsvereinen, der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien, am Dienstag, 16. Juli, um 15.30 Uhr auf dem Platz vor dem Historischen Rathaus ein ehrgeizig-lustiger Wettstreit, in dem die jeweiligen Mannschaftsbusse eine besondere Rolle spielten. Schauplatz der „Schlacht von Dormagen“ war mit dem Gelände des „SWD CityBeach“ in etwa die geographische Mitte der beiden rivalisierenden Städte. Dort mussten drei Disziplinen bewältigt werden, wobei in jeder Mannschaft neun Spieler dabei waren. Zunächst ging es beim „Bus-Ziehen“ um Kraft. Acht Akteure beider Teams (Foto auf Startseite: Oliver Baum) mussten ihre schweren Gefährte etwa 25 Meter ziehen. Das schnellere Team war dabei das aus Köln, das die „Kö“ von Süden kommend „bergab“ einen leichten Vorteil hatte. Weiter ging es in der „Puck-Staffel“ mit Geschwindigkeit. Bei einem Sprint in und um ihren Mannschaftsbus herum mussten die Eishockeycracks ihren Speed beweisen. Wie beim Bus-Ziehen gab auch für die Staffel Bürgermeister Erik Lierenfeld mit einer Schreckschusspistole den Startschuss. Auch dabei lagen die Haie vorne. Aufgabe Nummer drei betraf die Technik und trug den Namen „Trickshot“. Die Spieler mussten vom Bus aus mit dem Puck in einen kleinen aufblasbaren Swimming-Pool treffen. Da es im Gegensatz zu den beiden ersten Aufgaben mit jeweils 100 Punkten dabei aufgrund der hohen technischen Anforderung 200 Punkte gab, glich die DEG damit auf der Zielgeraden die Gesamtwertung zu einem leistungsgerechten Unentschieden aus. Durch den großen Medienandrang kam es schon beim Tauziehen zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen. Dies tat der guten Stimmung der vielen Fans aus beiden Rheinmetropolen keinen Abbruch. Die Idee zu der ganzen Aktion kam von DEG-Pressesprecher Frieder Feldmann. Über seinen Kontakt zum Leiter des Kulturbüros der Stadt Dormagen, Olaf Moll, kam die Kooperation mit der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) zustande. Für beide Eishockeyvereine ein echter Marketingcoup mitten im eishockeytechnischen „Sommerloch“. Und Duelle zwischen dem Kölner EC und der DEG hatten bekanntlich schon immer ihren ganz besonderen Reiz, wobei an diesem Nachmittag der Dormagener Rathausplatz von der Stimmung her eher in Kölner Hand war. (Oliver Baum)

Angst vor Jakobskreuzkraut

Dani und ihr fünfjähriger Wallach Java. Foto: ale

Für Pferde und Rinder wird das gelbe Kraut mehr und mehr zum Problem: vor allem auf Weiden und im Heu. Es ist Juli und damit Hauptblütezeit des Jakobskreuzkrauts. Es ist äußerst hübsch anzuschauen und kaum zu vermuten, dass diese alte heimische Wildpflanze hochgiftig ist, vor allem für Weidetiere wie Pferd, Rind, Ziege oder Schaf. In Nordrhein-Westfalen hat sich die Pflanze im Verlauf der vergangenen zehn Jahre an Böschungen, Straßenrändern, Stilllegungs- oder Extensivierungsflächen sowie besonders auf Pferdeweiden sehr stark ausgebreitet. Darüber informiert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in ihrer Broschüre „Jakobskreuzkraut – Eine Giftpflanze auf dem Vormarsch“ (https://www.landwirtschaftskammer.de/riswick/ pdf/jakobskreuzkraut.pdf). In Dormagen scheint das genauso zu sein. Entlang der K 12 von Straberg in Richtung Horrem wächst und gedeiht das Kraut aber auch auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe zum Sportplatz in Straberg. Das ist vor allem Dani Beukenbusch, einer Reiterin, aufgefallen. „Es ist quasi überall. Die Randstreifen bis zu A 57 sind voll, die Insel an der Franz-Gerstner-Straße ist voll davon, neben der Imkerei auf dem Ückerather Weg und selbst bei uns hinterm Stall im Feld wimmelt es davon und es steht auf der Schafsweide“, so Beukenbusch. Und tatsächlich, wer die Augen aufhält, kann es an sehr vielen Stellen entdecken. Pferdeliebhabern machen sich Sorgen um die Ausbreitung, weil das Kraut quasi ungehindert gedeiht, immer weiter auf dem Vormarsch ist und somit auch auf den Weiden ihrer Tiere, für die bereits einige verzehrte Stängel tödlich sind. Jakobskreuzkraut enthält giftige Pyrrolizidin-Alkaloide, die auch im konservierten Futter giftig bleiben, da sie sowohl durch den Prozess der Silierung als auch während der Heutrocknung nur unzulänglich abgebaut werden. „Die Gefahr ist erheblich, wenn man sich vor Augen führt, dass ein einzelner ausgewachsener Trieb im Mittel etwa 70 Gramm Frischmasse oder zehn Gramm Trockenmasse wiegt“, heißt es in der Broschüre der Landwirtschaftskammer. Circa 15 Triebe haben zusammen bereits ein Frischgewicht von 1.000 Gramm. Im Körper wird das Kraut zu Schadstoffen verstoffwechselt und führt zu akuten oder chronischen Vergiftungen. Das Gravierende an diesen Stoffen ist, dass sie nicht ausgeschieden werden, sondern sich im Körper, vor allem der Leber, ansammeln. Die wiederholte Aufnahme von kleinen Mengen führt dadurch ebenfalls zu einer Vergiftung, die tödlich verläuft, da es laut Landwirtschaftskammer keine Heilungsmöglichkeiten gibt. Warum sich das Jakobskreuzkraut so stark verbreitet, ist noch nicht ganz klar. Zum einen werden die Jahre mit länger anhaltender Trockenheit die Ausbreitung begünstigt haben, die Landwirtschaftskammer sieht aber auch eine mangelnde Sorgfalt bei der Grünlandpflege beziehungsweise ein nicht fachgerechtes Grünlandmanagment mit als Ursachen. „Durch Unter- oder Übernutzung lückig gewordene und in ihrer Konkurrenzkraft geschwächte Narben sowie späte Nutzung ermöglichen die Samenbildung und das zahlreiche Auflaufen der Samen dieser Giftpflanzen in den Lücken. War dies lange Zeit überwiegend ein Problem der Pferdeweiden, können mittlerweile erhöhte Deckungsgrade auch in wenig gepflegten Rinderweiden beobachtet werden.“ Für Dani Beukenbusch ist klar, dass sie sehr genau inspiziert, wo ihr Pferd weidet. Die Bitterstoffe der gelb blühenden Pflanze sorgen zwar dafür, dass die Tiere sie nicht fressen, aber sicher ist sicher. Die Ausbreitung hat für sie als Pferdehalterin noch eine weitere Folge: „Wir geben unseren Pferden nur noch Heu von Bauern, die wir kennen und von denen wir wissen, dass sie vor der Maht die Wiesen inspizieren, damit dort kein Jakobskreuzkraut enthalten ist. Im getrockneten Zustand hat die Pflanze nämlich keine Bitterstoffe mehr und wird dadurch dann mit gefressen. Sie bleibt aber auch im getrockneten Zustand giftig.“ Kaninchen hingegen sind offenbar resistent gegen das Gift in dieser Pflanze und vermutlich mit der einzige natürliche Feind des Jakobskreuzkrauts.
(-Andrea Lemke)

Achtung Staugefahr

In der Nacht zu Montag, 15. Juli, wird die Kreuzung für den Verkehr aufgrund
von Umbauarbeiten komplett gesperrt.
Foto: Andrea Lemke

Autofahrer, die am Montagmorgen, 15. Juli, in Richtung A 57 fahren, sollten damit rechnen, dass sie deutlich mehr Zeit für ihren Weg benötigen als sonst. Grund ist die Sperrung des gesamten Kreuzungsbereich Provinzialstraße/ Franz-Gerster-Straße durch die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Niederrhein. Die unfallträchtigste Kreuzung im Stadtgebiet wird nämlich umgebaut. Die Fahrstreifen werden ausgebaut, damit die Leistungsfähigkeit erhöht wird und vor allem die Sicherheit steigt. Zudem erhalten Abbieger eigene Signalanlagen. Zusätzlich wird der Park & Ride-Parkplatz an der Autobahnanschlussstelle A 57 Dormagen gesperrt. Die Sperrung dauert voraussichtlich bis zum Ende der Sommerferien. Umleitungen sind vor Ort ausgeschildert. Dass die Arbeiten genau in die Sommerferien fallen, wurde extra so geplant, um die Auswirkungen auf den fließenden Verkehr so gering wie möglich zu halten. Allerdings werden sich Umwege und Wartezeiten nicht verhindern lassen. Lediglich Busse des ÖPVN sowie Rettungswagen und Polizei dürfen den Kreuzungsbereich passieren, alle anderen Verkehrsteilnehmer nicht. Straßen.NRW investiert rund 1,5 Millionen Euro in den Umbau. „Das ist gut angelegtes Geld in die Sicherheit“, so Klaus Dahmen, Projektleiter bei Straßen.NRW. (-ale)