Ostermarkt am Kloster

Kunsthandwerk im historischen Ambiente und Mitmach-Aktionen wie Stockbrot-Backen – das erwartet die Besucher auf dem neunten „Ostermarkt Kloster Knechtsteden“ am Sonntag, 21. April, und Montag, 22. April. Im Kulturhof mit „Theaterscheune“ und „Bullenstall“, der inmitten der Klosteranlage Knechtsteden liegt, zeigen am Ostersonntag von 13 bis 18 Uhr und -montag von 12 bis 18 Uhr Handwerker sowie Kunsthandwerker ihre hochwertigen Waren und Unikate aus den verschiedensten Materialien. Mit dabei sind unter anderem Osterfloristik und Glasperlen, Unikate vom Webstuhl, Keramik-Pflanzenstecker, Felle, Chutneys und Tees, Schokoladenspezialitäten, Porzellan-Leuchten, Drechsler, Walkwolle, Holzunikate, Edelsteine und Textilunikate. „Bei der Auswahl der Aussteller ist wie immer ein hoher qualitativer Maßstab angelegt worden“, betont die Zonserin Ute Godyla, die für die Marktgestaltung verantwortlich zeichnet. Der Ostermarkt ist ein guter Tipp für alle, die Interesse und Freude an Kunsthandwerk, Ausgefallenem, Schönem und Kreativem haben. In diesem Jahr sind 19 neue Aussteller im Kulturhof mit dabei.

Die Gottesdienste in der Basilika Knechtsteden finden an den beiden Tagen um 8 und 18 Uhr statt. Zudem ist jeweils um 10.30 Uhr ein Festhochamt. Rund um den Ostermarkt gibt es ein traditionelles Familienprogramm: Am ersten Markttag besucht der Osterhase um 15 Uhr den Ostermarkt und verteilt an die jungen Besucher Ostereier und süße Überraschungen. Auf Kinder wartet am Ostermontag ab 15 Uhr ein kleines Lagerfeuer, an dem sie Stockbrot selber backen können. An beiden Tagen gibt es (je nach Wetterlage) als kleines Ostergeschenk für die jüngsten Besucher eine kostenlose überdachte Hüpfburg. Für das passende kulinarische Angebot mit Bratwurst im Röggelchen, Crêpes und Reibekuchen, Flammkuchen sowie Snow-Ice und Milchshakes ist gesorgt. Neben Heißgetränken und nichtalkoholischen Erfrischungsgetränken wird auch das beliebte Knechtstedener Schwarzbier angeboten. Kaffee und verschiedene Kuchen runden das Angebot ab.

Der Eintritt zum „Ostermarkt Kloster Knechtsteden“ kostet für Erwachsene 3 €, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Weitere Infos gibt es bei der Veranstaltungsagentur „lucky write“ unter Tel. 0173/581 14 99. Parkplätze, Fahrradständer und eine Bushaltestelle stehen am Klosterhof zur Verfügung. (eb/jvh)

Fünf Tage Jerusalem

Michael Conrad war von Jerusalem sehr begeistert. (Foto: Michael Conrad)

Michael Conrad hat im März an einem Halbmarathon in Jerusalem teilgenommen und berichtet von einer unbeschreiblichen Erfahrung. Eine schöne Geschichte gerade zur jetzigen Osterzeit.
Vor einigen Jahren kam mir die Idee, meine Lauffreude mit dem Eintauchen in die Stadt in den judäischen Bergen, den Stätten von Altem und Neuem Testament, des Islam zu verbinden. Ich möchte am Jerusalem-Marathon teilnehmen und dabei den Halbmarathon bestreiten – 21 Kilometer vor einmaligem Hintergrund. Als ich Mitte März aufbreche, um diese Idee wahr werden zu lassen, mache ich mich bereit, einzutauchen. Einzutauchen in die Begegnung mit Kulturen und Menschen, Historie und Aktualität, Geschichte und Moderne. So genieße ich nach meiner Ankunft am ersten Abend im Viertel rund um den Markt Mahane Yehuda das Treiben, die Vielfalt der Menschen, ihre ansteckende fröhliche Stimmung. Ich bin bereit! Am Morgen wache ich gewohnt früh auf. Ich beschließe, das Frühstück im Hotel gegen die Morgenstimmung an der Grabeskirche, den Gang nach Golgatha zu tauschen. Der Weg dahin birgt ganz irdische Hindernisse: Es ist nicht einfach, ohne Sprach- und ohne Schriftkenntnisse eine Fahrkarte für die Straßenbahn zu lösen. Ich entdecke den kleinen Hinweis „English“ und das Meer hebräischer Schriftzeichen löst sich auf. Es kann losgehen. Und in der Tat: kurz nach acht erlebe ich den Platz vor der Grabeskirche fast menschenleer. Er lädt ein, zu verweilen. Ich setze mich auf die Stufen, genieße die Ruhe. Mit dieser Ruhe ist es vorbei, als ich die Kirche betrete. Auf Golgatha, der „Schädelstätte“, der Stelle der Kreuzigung Jesu wird eine orthodoxe Andacht gehalten. Liturgische Gesänge, Weihrauch, inbrünstige Gebete. Überraschend und intensiv. Ich kehre zurück nach Mahade Yehuda, besuche den berühmten Markt, den „Shuk“, lasse mich treiben. Die Sonne scheint. So viele Aromen, Farben, Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch, ein buntes Treiben, eine tolle, lebendige Atmosphäre. In den Cafés des Marktes hole ich das Frühstück nach. Was für ein Auftakt in „mein“ Jerusalem! Nach einem inspirierenden Treffen mit Freunden im Hotel bringt mich der Nachmittag wieder in die Altstadt und auf den Berg Zion. Ich erlebe 3.000 Jahre Geschichte, Stätten der Menschheit. Um das Grab König Davids liegt eine Synagoge. Freundlich empfängt mich ein älterer Jude. Ich erlebe – wie so oft – keine Berührungsängste und sage leise „toda“ (Danke). Eine Holocaustgedenkstätte sowie der Zugang zum Grab Oskar Schindlers sind leider verschlossen. Dennoch: Am Eingang halte ich inne. Oskar Schindler, Gerechter unter den Völkern. Kein Vergessen, nie wieder, wir sind mehr! Der Saal des ersten Abendmahls, dieser Geburtsort der Christenheit, ist von schöner Schlichtheit. Aufgefüllt von Besucherströmen aus aller Welt. Nur wenig später stehe ich vor der Klagemauer, der Western Wall des zerstörten Tempels, Zentrum des Judentums. Darüber erhebt sich majestätisch die Goldene Kuppel des Felsendoms, eine der heiligsten Stätten des Islams. Der Platz liegt friedlich, intensive Quelle allen Glaubens. Schalom Yerushalayim! Salam al-Quds! Am nächsten Tag stoße ich beim Frühstück zu meiner Laufgruppe. Ein sympathisches Team von 21 Läufern und vier Begleitpersonen um Reiseleiter Nils. Freundliche, fröhliche Stimmung, eine gespannte, erwartungsvolle Atmosphäre vor dem Wettkampf. Ein erster Ausflug mit unserer Fremdenführerin Dina bringt uns auf den Ölberg. Nach dem Blick über die Stadt gehen wir zu Fuß bergab zum Garten Gethsemane. Der Gang bringt eine besondere Erfahrung: Es regnet aus allen Richtungen nur nicht von oben, ein kalter Wind pfeift. Wir sind klitschnass. Aber es lohnt: Gethsemane, von Gat-Schmanim – Ölpresse ist ein Ort besonderer Ausstrahlung. Alte Olivenbäume mit Blick auf das nun verschlossene Goldene Tor, durch das Jesus Palmsonntag die Stadt betreten haben soll. In der Kirche der Nationen finden wir die Stätten des Gebets voller Angst, des Verrats, der Verhaftung Jesu. Der Ort fesselt irgendwie. Am Ausgang liegen Olivenzweige zum Mitnehmen, ein schönes Andenken. Zurück in der Altstadt bringt uns der Gang über die Via Dolorosa und durch die verschiedenen Viertel. Moslems, Juden, Christen, Armenier haben ihre Bereiche mit eigenem Flair. Römer und andere haben Spuren hinterlassen. Vielfältiges Jerusalem. Freitag, Lauftag! Wegen des anstehenden Sabbats startet der Lauf früh. Das heißt: 4.30 Uhr aufstehen, leichtes Frühstück, parat machen. Um 6 Uhr Abmarsch zum Startplatz im Sacher Park nahe der Knesset. Bereits eine Dreiviertelstunde später startet der Halbmarathon. Die Sonne kämpft sich durch, die Nässe auf den Straßen verdampft. Es wird warm, es wird ein herrlicher Tag! Los geht’s. Ich genieße den Lauf, das Umfeld, die Atmosphäre. Mein Traum wird wahr. Wir laufen vom Sacher Park Richtung Altstadt. Es geht hinauf zum Jaffa Tor. Oben auf den Zinnen der Stadtmauer winkt ein grüner Vogel, am Rand stehen Clowns, klatschen uns ab. Wir laufen durch das armenische Viertel, zum Zionstor geht es wieder hinaus, weiter durch die Stadt. Was für ein Ambiente. Das hier irgendwo tatsächlich eine Gruppe Dormagener steht und anfeuert, ahne ich nicht. Das Terrain ist hügelig. Es geht ständig auf und ab. Es zehrt, es schmerzt. Ich werde langsamer. Es ist mir egal. Die Stimmung an der Strecke ist großartig. Ich laufe in Jerusalem! Lang und zäh zieht sich die Zielgerade fast drei Kilometer bergauf. Das ist nicht fair, verlängert aber das Erlebnis. Am Ende bin ich geschafft, habe es geschafft und bin happy. Nachmittags treffen wir uns in der Lobby. Die Anspannung ist gewichen. Wir sind im Ziel, tauschen Eindrücke und Emotionen, strahlende Gesichter. Fröhlich schlendern wir nochmals durch die Altstadt. Gehen zur Klagemauer, Erleben das Treiben auf dem Platz. Und wir erleben, wie sich der Sabbat langsam und feierlich über die Stadt legt. Die Straßenbahn fährt nicht mehr, der Lift im Hotel fährt jetzt ununterbrochen. Die Kaffeemaschine ist stillgelegt. Feuer machen ist nicht erlaubt an Sabbat. Auch das ist Jerusalem. Ein letzter Ausflug führt uns auch durch die West Bank, zeigt die Besonderheiten und die Zerbrechlichkeit des Landes, der Region. Eine Mauer trennt die Gebiete. Bedrückend, das zu sehen. Dann ist es Zeit, Abschied zu nehmen von Jerusalem. Von dieser vielfältigen Stadt, den Kulturen, den Menschen, Emotionen und Inspiration. Ich habe ein friedliches fröhliches Jerusalem erlebt. Das wünsche ich den Menschen hier, der Stadt, der Region. Schalom, salam! Und ich sage danke. Danke Nils und Deinem Team für Lebenslust und perfekte Organisation. Danke Dina für Deine herzliche Art und Führungen durch Stadt und Land, Gespräche über Besonderheiten der Menschen und ihre Gefühle. Und danke, Jerusalem! Du warst ein Geschenk.

Kein Respekt vor Toten

Dort, wo früher eine Madonna stand, ist jetzt nichts mehr. (Foto: privat)

Keine Skrupel empfanden Täter in der vergangenen Woche, als sie Gräber schändeten, indem sie teure Bronzefiguren mitgehen ließen. Es war ein Schock für Hanne Breitmar und ihren Ehemann Hans-Willi, als sie am vergangenen Sonntag durch einen Anruf davon erfuhren, dass die Madonna-Figur samt Kind aus Bronze von ihrem Familiengrab auf dem Friedhof an der Mathias-Giesen-Straße gestohlen worden war. Noch in der vorigen Woche hatte Hanne Breitmar liebevoll das Grab schön hergerichtet. Und nun das! „Mein Mann war völlig fertig, als er von dem Diebstahl erfuhr. Die Madonna war nämlich ein Geschenk“, erklärt sie. Noch zu Lebzeiten hatte sich ihre Schwiegermutter eine Madonna gewünscht. Ihre Kinder hatten ihr diesen Wunsch erfüllt. „An Muttertag vor elf Jahren haben die Kinder ihr diese Statue geschenkt. Neben dem finanziellen Schaden ist für uns daher der ideelle Wert unbezahlbar“, fährt Hanne Breitmar fort. Noch am vergangenen Sonntag erstattete sie Anzeige bei der Polizei. Der Diebstahl der Figur ihres Familiengrabs war kein Einzelfall. Die Polizei registrierte gleich mehrere Fälle dieser Art auf den Gräbern dieses Friedhofs. Im Zeitraum vom 8. April bis zum 15. April entwendeten Unbekannte vorwiegend Bronze- und Messingskulpturen von bisher fünf Gräbern. Die entwendeten Gegenstände haben zum Teil einen vierstelligen Wert. Die Kriminalpolizei ermittelt. Wer Hinweise zu möglichen Tätern oder zum Verbleib der Beute geben kann, wird gebeten sich mit der Polizei unter Tel. 02131/30 00 in Verbindung zu setzen. Die Familie Breitmar hat bereits einer neue Madonna-Figur in Auftrag gegeben, aber „sie wird nicht die gleiche Erinnerung haben, sondern uns immer an diese unsägliche Grabschändung erinnern.“( -Andrea Lemke)

Blumen in die City

Auf Frühling und Sommer in der Innenstadt können sich die Besucher wirklich freuen. Nicht nur wegen des tollen Innenstadtprogramms samt Frühlingsfest und City-Beach, sondern auch wegen der Blütenpracht in der Fußgängerzone. Denn dort, wo derzeit noch die üppigen Kirschblüten die Flanierer bezaubern, sollen schon bald über 100 Blumenkörbe an den Laternen die City erblühen lassen. Seit 2016 werden die Geranien auf Anregung Ulrich Thiel, Geschäftsführer der Druck + Verlag Wegener GmbH, unter dem Motto „Blumen in die City“ aufgehängt. Selbst im vergangenen Jahr mit monatelanger Trockenheit gab es immer saftige Blüten zu bewundern. Doch die Blumen brauchen nicht nur Wasser, sondern vor allem Spenden. Denn ohne Unterstützung lässt sich das Projekt nicht finanzieren, macht die City-Offensive Dormagen (CiDo) deutlich. Der Verein muss einen hohen vierstelligen Betrag für den Blumenschmuck aufbringen. Schon mit 150 Euro kann ein Doppelkorb für die Zeit von Mai bis Oktober bezahlt werden. Einige Spender wie die Technischen Betriebe, die Stadtmarketing und Wirtschaftsförderungsgesellschaft oder das Ring-Center konnten bereits für die schöne Idee gewonnen werden. Wer die Innenstadt verschönern möchte, kann sich per E-Mail an „info@ city-offensive-dormagen. de“ oder unter Tel. 0172/961 42 74 an die City-Offensive wenden. Alle Spender werden in der Presse und auf Infotafeln veröffentlicht. (-sf/ale)

Kontrolle verloren

Am vergangenen  Mittwochmorgen verletzte sich ein Zweiradfahrer bei einem Verkehrsunfall leicht. Gegen 9.15 Uhr hatte der 35-Jährige mit seinem Kleinkraftrad beim Abbiegen von der Franz-Gerstner-Straße auf die Kreisstraße 18, die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war gestürzt. Dabei touchierte er einen Pkw.  Bei der Unfallaufnahme stellten die Polizeibeamten fest, dass der Neusser offenbar unter dem Einfluss von Drogen stand. In Folge dessen musste er sich einer Blutprobe unterziehen. Darüber hinaus besaß er keine Fahrerlaubnis für das geführte Kraftrad. (-sf/ale)

Barthel im Interview

Nach drei Siegen gegen Mannschaften, die in der Tabelle der Zweiten Handball-Bundesliga vor dem TSV Bayer Dormagen liegen, verlor das Team von Trainer Dusko Bilanovic zuletzt in Hagen. Am Donnerstag, 18. April, steht das nächste Heimspiel gegen den HSV Hamburg an. Anpfiff im Sportcenter ist um 19.30 Uhr. MeinDormagen sprach mit Handball-Geschäftsführer Björn Barthel über die aktuelle Entwicklung und die Perspektiven für die Zukunft.

MeinDormagen: In der Abstiegszone geht es sehr eng zu. Der TSV ist nur zwei Plätze von einem Abstiegsplatz entfernt. Was stimmt sie zuversichtlich, dass der Klassenerhalt gelingt?

Barthel: Die Leistungen der vergangenen Wochen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie das Zeug dazu hat, sich in dieser starken Zweiten Liga zu behaupten und unser Ziel „Klassenerhalt“ zu erreichen.

Der Dormagener Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Foto: Oliver Baum

MeinDormagen: Wie sieht denn die Stimmung im Umfeld Ihrer Einschätzung nach aus?

Barthel: Vor allem die guten Leistungen der vergangenen Wochen haben zu einem positiven Stimmungswandel geführt. Ich habe den Eindruck, dass Fans und Sponsoren den Glauben an den Klassenerhalt zurückgewonnen haben. Dies ist für unsere junge Mannschaft, aber auch für uns Verantwortliche ein sehr wichtiger Punkt. Diese Unterstützung gibt Kraft und macht Mut für die kommenden Wochen.

MeinDormagen: Gehen wir mal davon aus, dass die Mannschaft es tatsächlich schafft. Wie geht es dann weiter? Sie haben davon gesprochen, dass der TSV Bayer Dormagen sich mittelfristig in der Zweiten Liga etablieren möchte. Darüber hinaus gibt es den bisher eher im Stillen geäußerten Wunsch, auch mal wieder eine Rolle im ersten Tabellendrittel zu spielen.

Barthel: Wir haben deshalb überlegt, wie wir uns konkret weiterentwickeln müssen. Zum einen ist es wichtig unsere Leistungsträger längerfristig zu halten, damit das Team wachsen kann. Zum anderen ist die wirtschaftliche Weiterentwicklung von entscheidender Bedeutung. Denn auch unsere Spieler wissen, was bei unseren Konkurrenten bezahlt wird. Diesen Unterschied müssen wir nach und nach verringern.

MeinDormagen: Sind solche Ziele für einen klassischen Ausbildungsverein umsetzbar?

Barthel: Unsere Überlegungen stehen unter zwei unverrückbaren Prämissen: 1. Wir werden den Weg des „Ausbildungsvereins“, den wir seit Jahren erfolgreich beschreiten, konsequent weitergehen. Die aktuellen Erfolge unserer Nachwuchsteams sprechen für sich und es wachsen erneut sehr interessante Nachwuchsspieler heran. 2. Wir sind fest entschlossen, den nächsten Schritt in unserer Entwicklung zu gehen, um längerfristig auf wirtschaftlich solider und zuverlässiger Basis von dieser sehr guten Nachwuchsarbeit länger zu zehren.

MeinDormagen: Der TSV hat sicherlich einen der geringsten Etats der Liga. Wie können Sie den denn steigern, um auf einem höheren Niveau wettbewerbsfähig zu sein?

Barthel: Wir werden auf die Wirtschaftlichkeit des Spielbetriebs, also die Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben auch weiterhin den allergrößten Wert legen. Wir haben aber noch viel Entwicklungspotenzial. Wir besitzen eine der schönsten Hallen in der Region, in der toller und ehrlicher Sport geliefert wird – rund 60 Prozent der Plätze sind aber noch nicht ausgelastet. Zum anderen bieten wir ein tolles Produkt an, gehören zu den 38 Top-Standorten des deutschen Handballs. Jedes Spiel der Zweiten Liga wird mittlerweile live bei Sportdeutschland.tv im Internet übertragen. Dieses tolle starke Produkt wollen wir zukünftig offensiver und selbstbewusster vermarkten. Darüber hinaus sind wir für unsere Stadt und die gesamte Region ein guter Botschafter in Sachen Nachwuchsförderung und Spitzensport – und das bekanntermaßen nicht nur im Handball.

MeinDormagen: Es gibt vom TSV bestens ausgebildete Spieler und Talente, die dem Ruf aus der Ersten Liga vermutlich nicht widerstehen können.

Barthel: Unser wichtigstes Ziel muss es daher sein, diese Talente länger an uns zu binden, als es uns bisher möglich war. Spätestens, wenn die Spieler sich durch überzeugende Leistungen in den Vordergrund spielen, werden Sie von höherklassigen Vereinen, wie auch von unseren direkten Konkurrenten, deren finanzielle Möglichkeiten teilweise deutlich über unseren eigenen liegen, umworben. Dann rücken der emotionale Bezug zum Verein und Umfeld, die vorher wichtig waren, in den Hintergrund

MeinDormagen: Aber es gibt doch sicherlich finanzielle Schmerzgrenzen für die TSV Bayer Dormagen Handball GmbH?

Barthel: Wir müssen zukünftig in der Lage sein, besser mithalten zu können und wollen daher unsere Einnahmesituation zur nächsten Saison durch zwei konkrete Maßnahmen verbessern. Bei unseren Überlegungen spielte dabei auch eine Rolle, dass durch die geplante Reduzierung der Zweiten Liga von 20 auf 18 Mannschaften in der Saison 2019/20 die Einnahmen aus zwei Heimspielen wegfallen.

MeinDormagen: Wie sehen denn die geplanten Maßnahmen konkret aus?

Barthel: 1. Angleichung der seit Jahren unveränderten Ticketpreise in allen Kategorien auf das durchschnittliche Niveau in der Zweiten Liga. 2. Moderate Anhebung der Preise bei den Sponsorenpaketen. Beide Maßnahmen helfen uns dabei, unseren treuen Fans und Sponsoren auch weiterhin attraktiven Bundesligahandball auf hohem Niveau gespickt mit vielen lokalen Handballtalenten zu bieten.

MeinDormagen: In anderen Hallen sieht man verstärkt LED-Leuchtbanden. Denken Sie auch an die Anschaffung von beweglicher Werbung?

Barthel: Da sind wir in finalen Gesprächen. Durch den Austausch mit vielen meiner Kollegen weiß ich, dass gerade in diesem Bereich der Bandenwerbung die Umsätze und die positive Werbewirksamkeit deutlich gesteigert werden können. Solch ein LED-Bandensystem gibt dem Werbepartner punktuell die Möglichkeit und auch den Mehrwert, unterschiedliche Werbung zu schalten. Uns versetzt es in die Lage, Werbung für einen einzelnen Spieltag zu verkaufen, was dann auch für kleinere und mittlere lokale Unternehmen finanziell darstellbar ist.

MeinDormagen: Die Handball-Abteilung des TSV wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Wie wird das gefeiert?

Barthel: Ich freue mich, dass niemand geringeres als der frischgebackene deutsche Pokalsieger und Rekordmeister THW Kiel mit seinen Stars unser Gast sein wird. Also bitte schon mal das Datum 10. August vormerken. Das Spiel beginnt an dem Samstag um 16.30 Uhr im Sportcenter. Im Vorfeld findet ein Jugendturnier statt und die Handball-Abteilung wird sich entsprechend präsentieren. Weitere Infos zu diesem Event werden wir in den kommenden Wochen bekanntgeben.⇥(-oli)

IG TopWest hat gewählt

Der neue Vorstand der Interessengemeinschaft „TopWest“ um den Vorsitzenden Norbert Heinen (3.v.l.). (Foto: Holger Pissowotzki)

Bei der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft (IG) „TopWest“ am vergangenen Dienstagabend im „Haus für Horrem“ standen vor allem Neuwahlen auf dem Programm. Dabei wurde Norbert Heinen (Autohaus Heinen) als Vorsitzender bestätigt. Zu seinem Stellvertreter ist Thorsten Janning (Janning Innovation) gewählt worden, der damit Marcus Blum (Fahrrad rufa) ablöst. Vor 26 Jahren zählte Diplom-Kaufmann Wolfgang Heinen zu den Gründungsmitgliedern der IG „TopWest“ und war ununterbrochen als Kassierer tätig. Er hat sein Amt jetzt an die ehemalige CiDo-Vorsitzende und Steuerberaterin Michaela Jonas übergeben, die in Abwesenheit gewählt wurde. Als neuer Schriftführer fungiert Ralf Huntgeburth (BMW Brandenburg). Er löst damit Christian Pütz (Mercedes Kniest) ab. Ebenfalls nicht mehr im Vorstandsteam sind Jürgen Bauer (Vinothek Bauer) und Uwe Schmidt (Coma Media). Sie wurden als Beisitzer von Leopold Visé (Bernskötter Polster Arena) und Martin Siedlaczek (Autohaus Gottfried Schultz) ersetzt. Zudem wählte die Versammlung Marcus Blum und Marco Teichert (ehemals Autohaus Gottfried Schultz) zu weiteren Beisitzern. Den Wahlen vorausgegangen war eine intensive Diskussion über die monatlichen Sonntagsverkaufsmärkte auf dem Gelände des Hit-Marktes. Zum Hintergrund: In der Mitgliederversammlung der IG vor einem Jahr wurde einstimmig beschlossen, dass der Vorstand im Sinne der Einzelhändler in der Innenstadt die Stadtverwaltung auffordert, dafür zu sorgen, dass nur noch sechs Märkte im Jahr genehmigt werden. Daraufhin kündigte der Hit-Markt seine Mitgliedschaft in der IG „TopWest“ und beteiligte sich auch nicht am Herbstfest. Es folgten intensive Gespräche mit dem neuen CiDo-Vorstand, dem Veranstalter der Märkte sowie der Leitung des Hit-Marktes mit dem Ergebnis, dass der Veranstalter den Anteil an Trödelware gegenüber Neuware sukzessive erhöht, die CiDo in diesem Jahr mit elf und um nächsten wieder mit zwölf Märkten einverstanden ist und der Hit-Markt wieder Mitglied der IG „TopWest“ wird (SCHAUFENSTER berichtete). Das sahen Julia und Dieter Mückenberger (Jeans Bär) sowie ein Vertreter vom Sonderpostenmarkt Thomas Philipps als klaren Alleingang des Vorstandes gegen den gefassten Beschluss und stellten einen Misstrauensantrag gegen den Vorstand. Dieser wurde mit Mehrheit abgelehnt. Positiv und voller Tatendrang blickt die IG nun in die Zukunft. Mit der Ansiedlung der Restaurantkette L’Osteria in der Nähe des Roller Marktes kommt im August ein weiterer „Frequenzbringer“ ins „TopWest“. Seine Tore beim großen Gewerbefest will auch wieder der Hit- Markt öffnen. Und einen besonderen Grund zum Feiern wird es am ersten Juni-Wochenende des nächsten Jahres geben: Dann freut sich die Horremer Schützenbruderschaft auf ihr 100-jähriges Bestehen. Gemeinsam mit der IG „TopWest“ wird es zum Schützenfest einen Festumzug und einen verkaufsoffenen Sonntag im Einkaufs- und Gewerbepark geben. (-piso)