„Kollebacks“ Kemper am Ziel

Stefan Kemper (2.v.r.) wird im kommenden Jahr am Schützenfestdienstag zum Gohrer Schützenkönig gekrönt. (Foto: -oli)

Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Gohr hat einen neuen Kronprinzen für 2023/24: Um 16.36 Uhr holte Stefan Kemper (2.v.r.) am Montag (18. September) den Königsvogel mit dem 98. Schuss von der Stange. Der 51-Jährige gab damit im Schießstand zwischen Festzelt und Bruderschaftshaus nach einem spannenden Wettkampf seinem einzigen Mitbewerber, Thomas Krämer (Brav‘ Jonge), das Nachsehen. Das Familienglück war damit perfekt, denn zuvor hatte sich Leon Kemper, der 17 Jahre alte Sohn des neuen Kronprinzen (3.v.l.), mit dem 61. Schuss zum neuen Jungschützenkönig 2024/25 geschossen. Auch er hatte bei sommerlichem Wetter in Felix Schulz nur einen Mitbewerber.

An der Seite von Stefan Kemper, der Mitglied im Jägerzug „Et drüje Höötche“ ist und als Oberbrandinspektor bei der Feuerwehr der Stadt Dormagen arbeitet, wird seine zweite Ehefrau, die 47-jährige Nicole Weidhaas-Kemper (3.v.r.), als Kronprinzessin agieren. Der neue Kronprinz ist von Kindesbeinen an aktiver Schütze im Hügeldorf, Leiter des Löschzugs Gohr der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Dormagen und als Sitzungspräsident im Gohrer Karneval und Büttenredner („Kollebacks“) stadtweit bekannt. An der Seite seines Sohnes, der bei seiner Krönung am Schützenfestsonntag 2024 seinen 18. Geburtstag feiern wird, wird Benita Weidhaas, Tochter der Kronprinzessin (Mitte), als Jungschützenkönigin fungieren. Um Punkt 16 Uhr hatte Brudermeister Michael Klefisch (rechts) die Bewerberliste geschlossen. Als der Königsvogel gefallen war, strahlte auch er übers ganze Gesicht: „Zwei Bewerber, ein spannendes Schießen, tolles Wetter, sehr gute Stimmung – Besser hätte es nicht laufen können.“ (Oliver Baum)

Eine Nacht nur eine Spur

Von morgen an (Dienstag, 19. September) bis Mitte Oktober ist auf der Autobahn (A) 57 in beiden Fahrtrichtungen mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Das teilte die Autobahn GmbH des Bundes mit. In Fahrtrichtung Köln ist die A57 zwischen den Anschlussstellen Dormagen und Köln-Worringen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (19./20. September) von 20 Uhr am Abend bis 5 Uhr am frühen Morgen betroffen. Dort ist dann nur eine von zwei Spuren frei. Die Sperrung der einen Fahrbahn hat damit zu tun, dass der Landesbetrieb Straßenbau NRW derzeit die L183 saniert. Informationen zu den weiter folgenden Spurbeeinträchtigungen und Ausfahrtsperrungen (Worringen) folgen. (md/-oli

Kruchen ist Ehrenbrudermeister

Norbert Kruchen (Mitte) wurde zum Ehrenbrudermeister ernannt und bekam das Sebastianus Ehrenkreuz verliehen. (Foto: -oli)

Emotionale Momente und stehende Ovationen am Sonntagmittag (17. September) bei den drei Höhepunkten des musikalischen Frühschoppens im Festzelt der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft am Bruderschaftsweg in Gohr: Zuerst wurde der 80 Jahre alte Josef Marx, seit stolzen 57 Jahren Mitglied bei den Sappeuren, von Brudermeister Michael Klefisch zum Ehrenmitglied ernannt. Dann freute sich Norbert Kruchen über seine Ernennung zum Ehrenbrudermeister. Außerdem verlieh ihm Bezirksbundesmeister Frank Janssen für seinen 17 Jahre dauernden ehrenamtlichen Einsatz im Bruderschaftsvorstand, darunter zwölf Jahre als Brudermeister, das Sebastianus Ehrenkreuz. „Du warst ein Brudermeister, wie ihn jeder Verein gerne hätte. Wir Gohrer hatten das Glück, dass Du unser Brudermeister warst“, führte Klefisch in seiner Laudatio „an einen Freund“ aus. Zuvor konnten sich Andre Kittel, Daniel Knell, Holger Parmentier, Horst Roth, Torsten Stawinski und Peter Steprath für ihren besonderen Einsatz über das Silberne Verdienstkreuz freuen. Am Dienstagabend (19. September) steht im Festzelt zum Abschluss des viertägigen Festreigens die Krönung von Ingo Güsgen zum Schützenkönig 2023/24 an. An seiner Seite wird Ehefrau Bianca Güsgen regieren. (Oliver Baum

Saysay kritisiert Lierenfeld

Der CDU-Stadtverband Dormagen kritisiert „die Leichtfertigkeit, mit der Bürgermeister Erik Lierenfeld die katastrophale Finanzlage der Stadt anderen in die Schuhe zu schieben versucht“. Die Stadtverbandsvorsitzende Anissa Saysay bezeichnete es als „unverantwortlich“, dass Lierenfeld die „von ihm selbst forcierte Politik der rot-grünen Ratsmehrheit nicht kritisch“ hinterfrage. Saysay: „Das Haushaltsloch ist das Ergebnis rot-grüner Politik.“ Voraussicht und nachhaltige Kassenführung hätten ihrer Meinung nach in den vergangenen Jahren keine Priorität in Dormagen gehabt.

Dass „wir in dieses Loch fallen werden, haben wir als CDU vorhergesehen“, so die Parteichefin. Die CDU habe bereits in der jüngsten Haushaltsdebatte angeführt, dass nur noch eine Haushaltssicherung Ausgabendisziplin gewährleisten könne. Weitere Kritik vom CDU-Stadtverband: Lierenfeld versuche, die Kosten der Corona-Pandemie und der Flüchtlingssituation ausschließlich dem Land und dem Bund zuzuweisen. „Ab wann war klar, dass die Aufnahme von Flüchtlingen den bereits angespannten städtischen Haushalt überfordert hat?“, fragt Saysay. Beispiele für eine nicht vorhandene Ausgabendisziplin spiegelten sich nicht nur im teuersten Dienstwagen eines Bürgermeisters im gesamten Rhein-Kreis-Neuss wieder. Saysay: „In den vergangenen Jahren wurde bereits mehr Personal eingestellt, als die Stadt finanziell verkraften kann. Tariferhöhungen waren ebenso vorhersehbar, wie steigende Kosten bei Bauvorhaben.“ Die CDU fordert den Bürgermeister auf, unverzüglich alle Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen und sich auf die gesetzlich verpflichtenden Aufgaben zu beschränken. „Wir sind bereit daran mitzuwirken, dass die Finanzen der Stadt wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Voraussetzung dafür ist, dass der Bürgermeister die eigene Verantwortung anerkennt und dem gesamten Stadtrat einen Kostenplan vorlegt, der jede Verschwendung öffentlicher Gelder vermeidet“, so Saysay abschließend. (md/-oli)

Aktionstag in Knechtsteden

Der Kulturhof des Klosters Knechtsteden lockt anlässlich des Weltalzheimertags am Donnerstag, 21. September, mit einem Aktionstag: Nach der Eröffnung durch den Kreisgesundheitsdezernenten Gregor Küpper um 10 Uhr informieren die Demenznetzwerke im Rhein-Kreis Neuss über ihr Angebot. Die Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss bietet kurze Führungen auf der Obstwiese an. Die Ehrenamtlichen des Kräutergartens Knechtsteden begleiten dieTeilnehmer zudem durch den Kräutergarten. Dort können sie sich auch an einem „Dufterkennungs-Memory“ versuchen. Interessant für die Besucher ist auch die „Rollende Waldschule“ der Kreisjägerschaft. Weitere Informationen gibt es online auf www.rhein-kreis-neuss.de/alzheimer. Der Eintritt zum Aktionstag ist frei. Ab 12 Uhr klingt er bei einem gemeinsamen Grillen aus. (md/-oli)

Fotogalerie zum Schützenfest Straberg

Mit der Kamera im Walddorf am vergangenen Montagnachmittag sowie am Sonntagvormittag und -mittag war Oliver Baum. An beiden Tagen des Schützenfestes der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Straberg um Brudermeister Ulrich „Ulli“ Baumer sind sehenswerte Schnappschüsse herausgekommen. Das Foto von Baumer mit dem neuen Königspaar im Schießstand hat der Geschäftsführer der Bruderschaft, Klaus Saedler, gemacht. Vielen Dank dafür! Einfach die Bilder durchblättern, vergrößern und bei Gefallen für den Privatgebrauch abspeichern oder ausdrucken. Viel Spaß dabei! (-oli)

Dormagen in Finanzkrise

Die Einbringung des Haushalts der Stadt Dormagen für 2024 wird verschoben. Aufgrund der äußerst angespannten Finanzsituation haben Bürgermeister Erik Lierenfeld und Stadtkämmerer Dr. Torsten Spillmann entschieden, den neuen Etat nicht in der Ratssitzung am 21. September vorzulegen. Stattdessen soll die städtische Finanzplanung in einer Sondersitzung des Stadtrates am 26. Oktober vorgestellt werden. In einem digitalen Pressegespräch räumte Lierenfeld ein, dass es sich um eine „hausgemachte Finanzkrise“ handelt. In den Planungen für 2024 bis 2027 sehe es nach den aktuellen Zahlen so aus, dass Jahr für Jahr ein Defizit von zehn bis 15 Millionen Euro anfällt. „Das ist nicht genehmigungsfähig. Damit würde die Stadt in die Haushaltssicherung abrutschen“, erklärte Lierenfeld. Das aber gelte es zu vermeiden.

„Die vergangenen Krisen haben die Haushalte der Kommunen so stark geschwächt, dass sich viele Städte und Gemeinden, nun auch Dormagen, in einer schweren kommunalen Finanzkrise befinden. Da zurzeit nicht absehbar ist, dass dringend benötigte finanzielle Mittel von Bund und Land kommen, müssen wir unverzüglich handeln. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, führte Lierenfeld heute Nachmittag aus. Verwaltungsintern soll die Zeit bis zur Sonderratssitzung genutzt werden, um der negativen Entwicklung gegenzusteuern – quasi als „Haushaltssicherungskonzept light“ (Lierenfeld). Ziel sei es, dem Rat einen genehmigungsfähigen Haushalt zu präsentieren, der dazu ausgeglichen sein muss und zudem den Fraktionen weiter „etwas Beinfreiheit“ lässt. Zur Disposition stehen Einsparungen in allen Bereichen und die Verschiebung von Großprojekten im Investitionsbereich. Eine klare Absage erteilt Lierenfeld weiteren Steuererhöhungen und der Schließung von Einrichtungen. Die ausführliche Berichterstattung folgt in der Printausgabe von Rheinischer Anzeiger und Schaufenster, die am Samstag, 16. September, erscheint. (O. Baum)