Bezahlbarer Wohnraum

SPD-Landratskandidat Andreas Behncke hat am Mittwochabend, 27. März, im Bürgerhaus Horrem in einer Podiumsdiskssion das Thema der Wohnungsnot im Rhein-Kreis Neuss in den Fokus gerückt. Im Kreisgebiet fehlten, so der Zonser, bis zum Jahr 2030 insgesamt 21.000 neue Wohnungen. Behncke will daher als Landrat, sollte er im kommenden Jahr in dieses Amt gewählt werden, die für den sozialen Wohnungsbau benötigten 5.000 Wohnungen für Familien mit geringem Einkommen oder Alleinstehende bauen. Dafür will er ein Förderprogramm von insgesamt 240 Millionen Euro erstellen, das den Kommunen über zehn Jahre hinweg zum Bau von sozial geförderten Wohnungen dienen soll. Ein großer Teil der Kosten könnte hierbei aus Förderungen vom Land, Bund und der Europäischen Union aufgefangen werden, so der SPD-Fraktionsvorsitzende im Dormagener Stadtrat. Ohnehin wären die 24 Millionen Euro jährlich mit lediglich 4,76 Prozent des Kreishaushaltes ohne eine Gegenfinanzierung zu stemmen. Eine Kreiswohnungsbaugesellschaft, wie sie von der Kreisverwaltung kürzlich vorgeschlagen wurde, lehnt der SPD-Landratskandidat hingegen ab: „Allein die organisatorischen Prozesse dauern bei so etwas in der Regel fünf Jahre. Zudem besitzt der Kreis keine eigenen Grundstücke.“ Sinnvoll sei, so führte er weiter aus, eine neue „Stabsstelle Wohnungsbaukoordination“ in der Kreisverwaltung sowie die Erstellung eines Baulückenkatasters, eine solide Bauberatung und ein Wohnbauflächenmonitoring. Ziel müsse es sein, die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss bei der Schaffung sozialen Wohnraums zu unterstützen.

Außer Behncke sprachen an dem Abend auch der Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann über die Probleme der Wohnungsnot in Bund und Land. Er stellte das Konzept der NRW-SPD, deren Vorsitzender er ist, vor. Die NRW-SPD fordert unter anderem die Gründung einer Landeswohnungsbaugesellschaft. Im Anschluss daran ging es in das Podiumsgespräch. Neben Hartmann und Behncke diskutierten Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld, der NRW-Vorsitzende des Deutschen Mieterbundes, Hans-Jochem Witzke sowie der Direktor des Verbands der Wohnungswirtschaft im Westen, Alexander Rychter. Letzterer lobte Behnckes innovatives Konzept zur Lösung der Wohnungsnot. Witzke verwies in der Diskussion zudem auf die laufende Petition „Wir wollen wohnen!“ für Mieterschutz und bezahlbaren Wohnraum in NRW. (eb/-oli)

Am Samstag in die Halle

Auch in der Abwehr des TSV ist Tim Wieling (4.v.l.) zusammen mit Patrick Hüter (r.) und Ian Hüter (2.v.l.) gefordert. (Foto: S. Pototzki)

Nach vier Punkten aus den vergangenen beiden Spielen hofft Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen am kommenden Samstag, 30. März, ab 19.30 Uhr im Spiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau auf möglichst viele Zuschauer im TSV Bayer Sportcenter. Verdient hätte es die junge Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic auf jeden Fall – und das nicht nur, weil der Aufsteiger, den viele vor dem Saisonstart als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt haben, nach dem 27. Spieltag mit 22:32 Punkten drei Zähler über der fünf Mannschaften umfassen Abstiegszone steht. In den beiden vergangenen Spielen überzeugte der TSV neben einer guten Abwehr endlich auch mal mit einer quirligen Offensive: Dem 35:31 gegen den TV Emsdetten, der Heimsieg hätte angesichts einer zwischenzeitlichen Elf-Tore-Führung viel höher ausfallen müssen, folgte nun am Samstagabend, 23. März, ein in jeder Hinsicht überzeugender 39:33-Auswärtssieg (Halbzeit 19:15) bei TuSEM Essen. Schon alleine die derzeitigen Auftritte des in seinen Würfen variantenreichen Tim Wieling (Foto auf der Startseite) sind einen Besuch im Sportcenter wert: Der Rechtsaußen ist der Torschütze vom Dienst bei den Dormagenern. Seinen 15 Treffern gegen Emsdetten (nur ein Fehlwurf aus dem Spiel heraus) ließ er in Essen noch mal 14 Tore, darunter sechs Siebenmeter (bei einem Fehlversuch), folgen. Auf insgesamt 189 Tore kommt der Linkshänder bisher, liegt damit auf dem zweiten Platz der Torschützenliste hinter Michael Spatz vom TV Großwallstadt mit 195 Treffern. Die Siebenmeterquote von Wieling liegt bei 70,52 Prozent – ein Topwert. Aber auch andere Spieler haben zuletzt sehr positiv auf sich aufmerksam gemacht: In den beiden vergangenen Partien ließ Bilanovic Ian Hüter auf der halbrechten Position im Rückraum spielen. Der Rechtshänder macht seine Sache dort richtig gut, ist im Spiel eins gegen eins schnell, geht dahin, wo es auch mal richtig weh tut. Der 21-Jährige, der schon beim 21:20 gegen den TV Hüttenberg den „buzzer beater“ in der letzten Sekunde zum Heimsieg verbuchte, erzielte in der Sporthalle „Am Hallo“ vor 1.903 Zuschauern am vergangenen Samstag fünf Tore. Seitdem er die beiden Vollprofis Daniel Eggert und Nuno Rebelo wegen deren schwacher Leistungen auf die Bank verdrängt hat, läuft das Angriffsspiel des TSV mit mehr Tempo – und das nicht nur in der ersten oder zweiten Welle, sondern auch im aufgebauten Spiel. Die Balance im Spiel des Aufsteigers zwischen einer vor allem zuhause, nun aber auch in Essen sehr aufmerksamen Abwehr und dem oft nicht unriskanten Tempospiel, das den TSV vor dem Trainerwechsel ausmachte, scheint nun erfolgreich gefunden. Sicherlich auch ein Verdienst des 47 Jahre alten Trainers, der der Mannschaft eine neue Struktur gegeben hat: In Essen setzte er nur zehn Feldspieler ein, die aber allesamt ihren Beitrag dazu leisteten, die zwei „big points“ im Abstiegskampf einzufahren. So auch Carl Löfström, der als Kreisläufer nicht nur aufgrund seiner fünf Tore ein ständiger Unruheherd war, sondern der auch in der Abwehr körperlich gegen den mächtigen Halblinken der Essener, Dennis Szczesny, dagegen halten konnte. Der hat übrigens auch schon mal am Höhenberg gespielt, wird aber am kommenden Samstag wohl eher nicht ins Sportcenter kommen. (Oliver Baum)

Stromausfall am Montag

Am Montag, 25. März, kam es gegen 15.12 Uhr zu einem etwa einstündigen Stromausfall im Stadtteil Rheinfeld. Betroffen waren nach Angaben der energieversorgung dormagen (evd) zwischen 800 und 1.000 Haushalte. Grund für die Versorgungsunterbrechung sei ein Kabelfehler auf der Strecke zwischen der Umspannanlage Dormagen und der Kläranlage in Rheinfeld gewesen. Insgesamt sollen 17 Stationen im Bereich zwischen der Schillerstraße und dem Oberster Monheimer Weg betroffen gewesen sein. Gegen 16.07 Uhr hätten alle betroffenen Haushalte wieder Strom gehabt. Die betroffene Kabelstrecke soll am Dienstag, 26. März, im Laufe des Tages repariert werden. Im Bereich der Innenstadt, Römerstraße, kam es am späten Montagnachmittag, 25. März, zweimal zu einem kurzen Stromversorgungsaussetzer, der jeweils nicht länger als eine Sekunde dauerte: Das Licht ging aus und direkt wieder an.  (-oli)

Zwei „big points“

Torschütze vom Dienst beim TSV Bayer: Rechtsaußen Tim Wieling. (Foto: Archiv)

Die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen haben im Kampf um den Klassenerhalt am Freitagabend, 22. März, zwei wichtige Auswärtspunkte geholt: Beim Tabellenfünften TUSEM Essen setzte sich die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic in der Sporthalle „Am Hallo“ vor 1.902 Zuschauern verdient und deutlich mit 39:33 (Halbzeit 19:15) durch. Mit nun 22 Punkten verbesserte sich der Aufsteiger vor den weiteren Spielen am Wochenende um einen Rang auf den 14. Tabellenplatz. Bester Torschütze der bis auf die Anfangsphase (3:7 nach knapp zehn Minuten; Auszeit TSV) überzeugend auftretenden Gäste war einmal mehr Rechtsaußen Tim Wieling mit 14 Toren, darunter sechs Siebenmeter. Auch Lukas Stutzke erwischte im linken Rückraum mit sieben Treffern einen richtig guten Abend. Das galt zudem für Linksaußen Joshua Reuland, Ian Hüter auf Halbrechts (Nuno Rebelo und Daniel Eggert wurden wie schon gegen Emsdetten von Bilanoviv nicht eingesetzt) und Kreisläufer Carl Löfström, die jeweils fünf Tore zum in der zweiten Halbzeit nie gefährdeten Auswärtssieg beisteuerten. Auch Abwehrspezialist Heider Thomas erzielte zwei Treffer. Die Hausherren wirkten vor der Pause oftmals pomadig, vor allem in der Abwehr bekamen sie kaum Zugriff auf die quirlige Offensive des TSV. Zudem hatten die beiden Essener Torhüter einen rabenschwarzen Abend erwischt, kamen nur auf fünf Paraden. Bei Sven Bartmann waren es zwar nur doppelt so viele, er steigerte sich aber in den letzten 20 Minuten und trug so dazu bei, dass der TUSEM nur einmal auf drei Tore (23:26; 40. Minute) herankam. (Oliver Baum)  

Alles auf Anfang?

Erwartungsgemäß hat der städtische Schulausschuss am Dienstagabend, 19. März, den Tagesordnungspunkt „Änderung der Elternbeitragstabelle“ für die Betreuung in Kindertagesstätten (Kita) und in Offenen Ganztagsschulen (OGS) einstimmig in den Hauptausschuss am 9. April verwiesen. Einstimmig fiel der Beschluss dazu auch im vorangegangenen Jugendhilfeausschuss (JHA) aus. Im Unterschied zum Schulausschuss wurde dort aber eine Änderung der Beitragstabelle verabschiedet, die unter anderem im OGS-Bereich die Erhöhung der Beiträge in den obersten sieben Einkommensgruppen vorsah (meinDORMAGEN berichtete).

Seit der öffentlichen Kritik an diesem Beschluss des JHA hat in einigen Fraktionen offensichtlich ein Umdenken eingesetzt. Das Motto dazu könnte lauten: „Zurück auf Anfang“. Zunächst gab die SPD-Fraktion am Freitag, 15. März, eine Presseinformation heraus. Die SPD habe im JHA nur der CDU als Partner in der Großen Koalition zuliebe zugestimmt. Die SPD hätte ursprünglich alle Familien mit dem zur Verfügung stehenden Volumen von 600.000 Euro entlasten wollen – sowohl die Kita-Eltern als auch die OGS-Eltern. Am Montag, 18. März, legte die FDP mit einer Presseinfo nach: Sie habe im JHA nur mit erheblichen Bedenken zugestimmt. Sie wolle eigentlich nur die wirtschaftlich schwachen Familien entlasten, ohne die übrigen Beitragsstufen zu erhöhen. Das nahm die CDU-Fraktion zum Anlass, um am Tag der Sitzung des Schulausschusses ebenfalls eine Pressemitteilung herauszugeben. Demnach hält die CDU weiterhin den Ansatz eines dritten kommunal finanzierten, beitragsfreien Jahres für richtig. Begründung: Es würde sich wegen der Signalwirkung in Richtung vollständige Beitragsfreiheit und wegen der entlastenden Wirkung über alle sozialen Gruppen hinweg regelrecht aufdrängen. Die Finanzierung der Mehrkosten in Höhe von etwa 150.000 Euro wäre über den Aufschub bis zum Inkrafttreten des neuen „Kibiz“ (Kinderbildungsgesetz) mit dem zweiten beitragsfreien Jahr gedeckt. „Eine Erhöhung der OGS-Beiträge ist in diesem CDU-Szenario somit obsolet“, betonte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jo Deußen (Foto auf der Startseite). Zu diesem Vorschlag, für den die CDU vor dem JHA der Verwaltung einen Prüfauftrag erteilt hatte (meinDORMAGEN berichtete), war im JHA allerdings nichts zu hören; insbesondere seitens der CDU gab es dazu nicht einen einzigen Wortbeitrag. Als jugendpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion ist Alana Voigt in dem Ausschuss. Warum das Thema bis zur Stadtratssitzung am 9. Mai spannend bleiben dürfte, das wird der Rheinische Anzeiger in seiner nächsten Ausgabe am Mittwoch, 27. März, ausführlich beleuchten. (Oliver Baum)

Kein Vorstand mehr

Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Nievenheim steht seit vergangenen Freitagabend, 15. März, überraschend ohne Vorstand da. In der ordentlichen Generalversammlung, die im Saal von „Manes am Bösch“ mit knapp 250 anwesenden Schützen sehr gut besucht war, spitzten sich offensichtlich Differenzen zwischen dem Vorstand um Brudermeister Stefan Schillings auf der einen und Oberst Wolfgang van Bömmel-Wegmann auf der anderen Seite so zu, dass es zu einem Misstrauensantrag gegen den Regimentschef kam. Dieser wurde von Schillings Vorgänger Detlef Spitzenberg gestellt. Das Ergebnis: van Bömmel-Wegmann, der im September 2017 wiedergewählt worden war, wurde von etwa 160 Mitgliedern in seiner Position bestätigt. Darauf hin zogen sich Schillings und sein Vorstand zu einer etwa zehnminütigen Beratung zurück. Als sie wieder im Saal waren, trat der gesamte Vorstand von seinen Ämtern zurück. Damit wurde die Abstimmung über einen zweiten Misstrauensantrag gegen den Vorstand hinfällig.

Schillings, der seit zwölf Jahren im Vorstand aktiv war, soll danach sowohl den Vorsitzenden des Stadtverbandes der Dormagener Schützen, Wolfgang Saedler, als auch den Bezirksverbandsvorsitzenden Andreas Kaiser per E-Mail über den Rücktritt des Vorstandes informiert haben. Dennoch sollen Schillings und ehemalige Vorstandsmitglieder am vergangenen Samstagabend, 16. März, ins Johanneshaus in Delrath zur Siegerehrung des Stadtverbandes für das Dr.-Geldmacher-Pokalschießen gekommen sein. Dort trafen sie auf den Oberst und eine Abordnung Nievenheimer Schützen, die das amtierende Königspaar zu der Veranstaltung begleiteten. Schillings bestätigte am vergangenen Montag, dass er im Johanneshaus war: „Das habe ich am Freitagabend schon angekündigt. Ich war dort nicht mehr in Vorstandsfunktion, ohne Vorstandskrawatte, sondern als Schütze, der an dem Schießwettbewerb in einem der Teams teilgenommen hat.“
 
Der ehemalige Brudermeister und der nun ehemalige geschäftsführende Vorstand werfen van Bömmel-Wegmann vor, er habe aus einem als internen deklarierten Vorstandsschreiben offen in einer Offiziersversammlung vorgelesen, was einem Vertrauensbruch gleich komme. „Es gab in den beiden vergangenen Jahren schon ein paar Probleme mit diesem Oberst“, so Schillings am Montag. Irgendwann sei es dann eben genug, zumal die gesamte Thematik aus seiner Sicht irgendwann auch die persönliche Ebene erreicht habe. Der Oberst hält dagegen: Themen, die die Bruderschaft betreffen, dürften in allen Gremien des Vereins offen und transparent diskutiert werden. Die Offiziersversammlung sei ein Gremium des Vereins, die Thematisierung dort also kein Vertrauensbruch. Der Regimentschef bedauert den Rücktritt des Vorstandes: „Das ist sehr schade für den Verein. Ich hoffe, dass der eine oder andere noch mal umdenkt und in den Vorstand zurückkehrt.“ Diesbezüglich werde er in den kommenden Tagen und Wochen Einzelgespräche führen. Mit ihm zusammen arbeiten nach seinen Angaben einige Schützen daran, wie es für die Bruderschaft weiter geht. Dazu soll auch das Gespräch mit einem Fachanwalt für Vereinsrecht geführt werden. Denn Fakt ist: Bleibt es bei dem Rücktritt von Schillings & Co., und danach sieht es nach den Äußerungen am Montag, 18. März, aus, hat der Verein derzeit keinen geschäftsführenden Vorstand und ist damit juristisch handlungsunfähig. Am Sonntag, 5. Mai, ist die Nievenheim-Ückerather Schützenbruderschaft Ausrichter des Bezirksjungschützentags. (Oliver Baum)

Ein Hauen und Stechen

Der Abstiegskampf in der Zweiten Handball-Bundesliga wird, da muss man kein Hellseher sein, bis zum letzten Spieltag am 8. Juni ein Hauen und Stechen, ein Kampf auf Biegen und Brechen bleiben. Eindrucksvolles Beispiel dafür, dass an einem guten Tag auch ein Kellerkind eine Topmannschaft schlagen kann, war das vergangenen Wochenende: Der VfL Eintracht Hagen gewinnt mit 22:20 beim TV Hüttenberg, der HSV Hamburg sorgt mit dem 29:22 beim TuS N-Lübbecke für die Überraschung des Spieltages und auch der Wilhemshavener HV überrascht mit dem 29:27-Heimsieg über den Tabellenzweiten HSC 2000 Coburg. Nur gut, dass der TSV Bayer Dormagen nach drei Niederlagen in Folge auch wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist: Die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic gewann am vergangenen Samstagabend vor 1.036 Zuschauern im Sportcenter verdient mit 35:31 (Halbzeit 22:16) gegen den TV Emsdetten.

Dabei verzichtete Bilanovic die gesamten 60 Minuten über auf seine beiden Vollprofis im Kader, die als Linkshänder sonst im rechten Rückraum spielen und dort seit der WM-Pause nicht zu überzeugen wussten: Während Nuno Rebelo im Training auf den Ellenbogen gestürzt und dadurch angeschlagen war, gab es bei Daniel Eggert außer der Formkrise keine Gründe für diese Maßnahme. Doch die erwies sich als Volltreffer, denn Ian Hüter (3 Tore) machte seine Sache als Rechtshänder auf dieser Position außerordentlich gut, brachte immer wieder Tim Wieling (15/6) auf Rechtsaußen ins Spiel und holte einige Siebenmeter heraus. Insgesamt war das Angriffsspiel der Hausherren deutlich schungvoller als zuvor. Eloy Morante Maldonado (3) hatte im Rückraum endlich mal wieder einen richtig guten Tag erwischt, Joshua Reuland auf Rechtsaußen zeigte aufsteigende Form, Benjamin Richter (1) führte klug Regie und Torhüter Sven Bartmann hatte – bis auf die Würfe von Linksaußen – auch wieder einen guten Tag erwischt. Auch wenn die Abwehr des TSV gar nicht einmal so stabil war wie gegen Aue und Hüttenberg, die des TVE war schlecht und die Gästekeeper beide nicht in Form. Das reichte den Hausherrren, um bis auf 27:16 (35. Minute) davonzuziehen. Eine Elef-Tore-Führung, die für die junge Mannschaft des Aufsteigers aber zu früh kam. Denn die mangelnde Konstanz ist schon die gesamte Saison ein Problem: So nahm sich der TSV zwischen dem 30:20 (43.) und der 51. Minute eine „Auszeit“, die Lukas Stutzke (5) zum 31:26 beendete. Nicht beendet war damit das große Zittern um den wichtigen Heimsieg, denn die Gäste kamen sogar auf drei Tore heran, ehe der TSV wieder die Kurve bekam. Durch den Sieg kletterte der Aufsteiger (20 Punkte) wieder auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Bis auf den abgeschlagenen HC Rhein Vikings liegen die vier Teams dahinter nur durch zwei Punkte getrennt eng beisammen. Die Abstiegszone beginnt nach wie vor auf dem neunten Platz bei der DJK Rimpar (27 Punkte). (Oliver Baum)