Barthel im Interview

Nach drei Siegen gegen Mannschaften, die in der Tabelle der Zweiten Handball-Bundesliga vor dem TSV Bayer Dormagen liegen, verlor das Team von Trainer Dusko Bilanovic zuletzt in Hagen. Am Donnerstag, 18. April, steht das nächste Heimspiel gegen den HSV Hamburg an. Anpfiff im Sportcenter ist um 19.30 Uhr. MeinDormagen sprach mit Handball-Geschäftsführer Björn Barthel über die aktuelle Entwicklung und die Perspektiven für die Zukunft.

MeinDormagen: In der Abstiegszone geht es sehr eng zu. Der TSV ist nur zwei Plätze von einem Abstiegsplatz entfernt. Was stimmt sie zuversichtlich, dass der Klassenerhalt gelingt?

Barthel: Die Leistungen der vergangenen Wochen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie das Zeug dazu hat, sich in dieser starken Zweiten Liga zu behaupten und unser Ziel „Klassenerhalt“ zu erreichen.

Der Dormagener Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Foto: Oliver Baum

MeinDormagen: Wie sieht denn die Stimmung im Umfeld Ihrer Einschätzung nach aus?

Barthel: Vor allem die guten Leistungen der vergangenen Wochen haben zu einem positiven Stimmungswandel geführt. Ich habe den Eindruck, dass Fans und Sponsoren den Glauben an den Klassenerhalt zurückgewonnen haben. Dies ist für unsere junge Mannschaft, aber auch für uns Verantwortliche ein sehr wichtiger Punkt. Diese Unterstützung gibt Kraft und macht Mut für die kommenden Wochen.

MeinDormagen: Gehen wir mal davon aus, dass die Mannschaft es tatsächlich schafft. Wie geht es dann weiter? Sie haben davon gesprochen, dass der TSV Bayer Dormagen sich mittelfristig in der Zweiten Liga etablieren möchte. Darüber hinaus gibt es den bisher eher im Stillen geäußerten Wunsch, auch mal wieder eine Rolle im ersten Tabellendrittel zu spielen.

Barthel: Wir haben deshalb überlegt, wie wir uns konkret weiterentwickeln müssen. Zum einen ist es wichtig unsere Leistungsträger längerfristig zu halten, damit das Team wachsen kann. Zum anderen ist die wirtschaftliche Weiterentwicklung von entscheidender Bedeutung. Denn auch unsere Spieler wissen, was bei unseren Konkurrenten bezahlt wird. Diesen Unterschied müssen wir nach und nach verringern.

MeinDormagen: Sind solche Ziele für einen klassischen Ausbildungsverein umsetzbar?

Barthel: Unsere Überlegungen stehen unter zwei unverrückbaren Prämissen: 1. Wir werden den Weg des „Ausbildungsvereins“, den wir seit Jahren erfolgreich beschreiten, konsequent weitergehen. Die aktuellen Erfolge unserer Nachwuchsteams sprechen für sich und es wachsen erneut sehr interessante Nachwuchsspieler heran. 2. Wir sind fest entschlossen, den nächsten Schritt in unserer Entwicklung zu gehen, um längerfristig auf wirtschaftlich solider und zuverlässiger Basis von dieser sehr guten Nachwuchsarbeit länger zu zehren.

MeinDormagen: Der TSV hat sicherlich einen der geringsten Etats der Liga. Wie können Sie den denn steigern, um auf einem höheren Niveau wettbewerbsfähig zu sein?

Barthel: Wir werden auf die Wirtschaftlichkeit des Spielbetriebs, also die Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben auch weiterhin den allergrößten Wert legen. Wir haben aber noch viel Entwicklungspotenzial. Wir besitzen eine der schönsten Hallen in der Region, in der toller und ehrlicher Sport geliefert wird – rund 60 Prozent der Plätze sind aber noch nicht ausgelastet. Zum anderen bieten wir ein tolles Produkt an, gehören zu den 38 Top-Standorten des deutschen Handballs. Jedes Spiel der Zweiten Liga wird mittlerweile live bei Sportdeutschland.tv im Internet übertragen. Dieses tolle starke Produkt wollen wir zukünftig offensiver und selbstbewusster vermarkten. Darüber hinaus sind wir für unsere Stadt und die gesamte Region ein guter Botschafter in Sachen Nachwuchsförderung und Spitzensport – und das bekanntermaßen nicht nur im Handball.

MeinDormagen: Es gibt vom TSV bestens ausgebildete Spieler und Talente, die dem Ruf aus der Ersten Liga vermutlich nicht widerstehen können.

Barthel: Unser wichtigstes Ziel muss es daher sein, diese Talente länger an uns zu binden, als es uns bisher möglich war. Spätestens, wenn die Spieler sich durch überzeugende Leistungen in den Vordergrund spielen, werden Sie von höherklassigen Vereinen, wie auch von unseren direkten Konkurrenten, deren finanzielle Möglichkeiten teilweise deutlich über unseren eigenen liegen, umworben. Dann rücken der emotionale Bezug zum Verein und Umfeld, die vorher wichtig waren, in den Hintergrund

MeinDormagen: Aber es gibt doch sicherlich finanzielle Schmerzgrenzen für die TSV Bayer Dormagen Handball GmbH?

Barthel: Wir müssen zukünftig in der Lage sein, besser mithalten zu können und wollen daher unsere Einnahmesituation zur nächsten Saison durch zwei konkrete Maßnahmen verbessern. Bei unseren Überlegungen spielte dabei auch eine Rolle, dass durch die geplante Reduzierung der Zweiten Liga von 20 auf 18 Mannschaften in der Saison 2019/20 die Einnahmen aus zwei Heimspielen wegfallen.

MeinDormagen: Wie sehen denn die geplanten Maßnahmen konkret aus?

Barthel: 1. Angleichung der seit Jahren unveränderten Ticketpreise in allen Kategorien auf das durchschnittliche Niveau in der Zweiten Liga. 2. Moderate Anhebung der Preise bei den Sponsorenpaketen. Beide Maßnahmen helfen uns dabei, unseren treuen Fans und Sponsoren auch weiterhin attraktiven Bundesligahandball auf hohem Niveau gespickt mit vielen lokalen Handballtalenten zu bieten.

MeinDormagen: In anderen Hallen sieht man verstärkt LED-Leuchtbanden. Denken Sie auch an die Anschaffung von beweglicher Werbung?

Barthel: Da sind wir in finalen Gesprächen. Durch den Austausch mit vielen meiner Kollegen weiß ich, dass gerade in diesem Bereich der Bandenwerbung die Umsätze und die positive Werbewirksamkeit deutlich gesteigert werden können. Solch ein LED-Bandensystem gibt dem Werbepartner punktuell die Möglichkeit und auch den Mehrwert, unterschiedliche Werbung zu schalten. Uns versetzt es in die Lage, Werbung für einen einzelnen Spieltag zu verkaufen, was dann auch für kleinere und mittlere lokale Unternehmen finanziell darstellbar ist.

MeinDormagen: Die Handball-Abteilung des TSV wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Wie wird das gefeiert?

Barthel: Ich freue mich, dass niemand geringeres als der frischgebackene deutsche Pokalsieger und Rekordmeister THW Kiel mit seinen Stars unser Gast sein wird. Also bitte schon mal das Datum 10. August vormerken. Das Spiel beginnt an dem Samstag um 16.30 Uhr im Sportcenter. Im Vorfeld findet ein Jugendturnier statt und die Handball-Abteilung wird sich entsprechend präsentieren. Weitere Infos zu diesem Event werden wir in den kommenden Wochen bekanntgeben.⇥(-oli)

Spannung steigt

Am Freitag, 12. April, beginnt im Saal „Robens“ um 20 Uhr die mit Spannung erwartete außerordentliche Generalversammlung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Nievenheim/Ückerath. Dort steht vor allem die Wahl eines Übergangsvorstandes bis zur nächsten ordentlichen Generalversammlung am 27. September an. In der vorangegangenen ordentlichen Generalversammlung war es am 15. März zum Eklat gekommen: Nachdem ein Misstrauensantrag gegen Regimentschef Wolfgang van Bömmel-Wegmann gescheitert war, war fast der gesamte Vorstand um Brudermeister Stefan Schillings zurückgetreten.

Der Vorstand warf dem Oberst vor, er habe in einer Offiziersversammlung aus einem Schreiben vorgelesen, das in einer Vorstandssitzung als vertraulich eingestuft worden war. Nach Informationen des RA soll es in dem Brief um eine Auftragsvergabe gegangen sein. Außerdem wirft der Vorstand dem Regimentschef vor, sich viel zu selten bei Terminen blicken zu lassen. Der Regimentschef hielt dem entgegen, dass alle Vorgänge, die die Bruderschaft betreffen, transparent und offen zu behandeln seien. So sah das auch etwa die Hälfte der Schützen, die am 15. März in der Versammlung dabei waren. Sie lehnten den Misstrauensantrag, den Schillings Vorgänger als Brudermeister, Detlef Spitzenberg, gestellt hatte, ab. Durch den Rücktritt, den der Vorstand nach einer zehnminütigen Sitzungsunterbrechung erklärte, kam dieser einem weiteren Misstrauensantrag gegen den Vorstand zuvor.  (meinDORMAGEN berichtete). Der Streit zwischen den beiden „Lagern“ in der Bruderschaft – auf der einen Seite die Unterstützer des Regmentschefs, auf der anderen Seite die des alten Vorstandes – schwelt seitdem „im Dorf“ und in den Sozialen Medien im Internet munter weiter. „Die Nievenheimer Schützenbruderschaft hat nach innen und außen einen kapitalen Imageschaden erlitten. Dabei scheint es dort vor allem um persönliche Eifersüchteleien und Streitereien zu gehen. Schwierig, solche Vorgänge noch mit dem Leitsatz ,Glaube, Sitte, Heimat’ in Einklang zu bringen“, erklärt ein Schütze in hoher Position aus einem anderen Stadtteil, der seinen Namen nicht nennen möchte. Ohne Zweifel sind „die Nievenheimer“ derzeit in Schützenkreisen das Thema Nummer eins. Thematisiert wird dabei nach Informationen von meinDORMAGEN auch, ob es nicht vielleicht sogar zu einer Trennung des Vereins, sprich zu einer Abspaltung kommen könnte.

Jetzt hat sich in einer E-Mail, die der Redaktion vorliegt, auch Schillings in die Diskussionen eingeschaltet, nachdem sich der alte Vorstand „selbst auferlegt“ hatte, zwei Wochen lang zu dem Thema zu schweigen. „Man hat an diesem Abend einen sehr gut arbeitenden, funktionierende und fachkompetenten Vorstand zerschlagen. Damit ein Mann, der nur repräsentative Aufgaben hat und sich nicht eingliedern konnte und wollte, bleiben konnte“, schreibt der ehemalige Schützenkönig. Und weiter: „Schützen, die nur ihre persönliche Rache an Einzelpersonen nehmen wollen, aber auch die, die um jeden Preis wollen, das Personen in ihren Ämtern bleiben, sollte sich die Frage stellen, wer schadet dem Verein, sie selbst oder der ehemalige Vorstand.“ Sponsoren und Geschäftspartner würden sich „abwenden“, so Schillings in der E-Mail, wenn sie mitbekommen, dass Themen, die die Bruderschaft betreffen, in allen Gremien des Vereins diskutiert werden dürfen. Der ehemalige Brudermeister kritisiert die Diskussionskultur: Ehrenmitglieder der Bruderschaft oder eines Corps seien in der Versammlung „niedergebrüllt“ worden, nur weil sie eine andere Meinung vertreten hätten. Damit gehe der Respekt vor dem Alter verloren, was von denen, die dazu schweigen, geduldet würde. „Hierfür kann man sich nur Schämen“, schrieb Schillings. Die Versammlung sei an dem Abend „systematisch kaputt gemacht“ worden, auch schon im Vorfeld. Es sei Stimmung gegen einen sehr gut funktionierenden Vorstand gemacht worden, „aber das war ja schon immer so“.

Die Vorgänge seit der jüngsten Generalversammlung haben ganz offensichtlich auch die persönliche Ebene erreicht. „An die Personen die durch unhaltbare Aussagen mich im Dorf, ja sogar im Stadtgebiet schlecht mache ja Rufmord betreiben, ich hoffe für Sie, dass sie alles beweisen können, was sie über mich verbreiten“, schreibt der ehemalige Brudermeister. Er habe seinen Rechtsbeistand eingeschaltet, der in seinem Namen Strafantrag gegen gewisse Personen stellen werde. Wenn man nur ein Angebot zur Ausschreibung der Getränkelieferung des Schützenhauses bekomme, dann falle die Auswahl nicht schwer. Die Entscheidung sei zudem von vier Personen getroffen worden und nicht von ihm alleine. Insgesamt hätten die Schützen, die das Ergebnis der jüngsten Versammlung zu verantworten hätten, „diesen Vorstand nicht verdient!“ Nach zwölf Jahren im Vorstand mit 365 Tagen Arbeit im Jahr, jeden einzelnen Tag mit Herzblut bei der Sache, sei er, so Schillings, „zu tiefst enttäuscht“.

Der ehemalige Vorstand habe angeboten, in alle Ämter zurückzukehren, wenn der Oberst nach dem diesjährigen Schützenfest zurücktrete. Er solle das Regiment beim Fest anführen, werde danach auch vernünftig verabschiedet. Dieser Vorschlag werde, so der ehemalige Brudermeister, von der Gegenseite mit der Begründung „Dann hätten wir ja gegen euch verloren“ abgelehnt. (Oliver Baum)

Keine Beute gemacht

In der Nacht von Sonntag, 7. April, auf Montag, 8. April, bis gegen 2.30 Uhr, brachten bislang unbekannte Täter einen Geldautomaten an der Von-Stauffenberg-Straße, der in einem räumlich abgetrennten Bereich eines Einkaufsmarktes untergebracht ist, zur Detonation. Als dies geschah, erhielt die Polizei über einen Anrufer und von einem Sicherheitsdienst Kenntnis von dem Vorfall. Nach der nicht geglückten Sprengung konnten die Täter unerkannt flüchten. Beute machten sie keine. Der nun stark deformierte Automat hatte dem Vorhaben der Täter offensichtlich standgehalten. Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Polizei blieben bislang ohne Erfolg. Die Spurensicherung und weitere Ermittlungen dauern an. Durch die Explosion wurde niemand verletzt. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen im Umfeld des Tatortes gemacht haben, werden gebeten, die Kriminalpolizei in Neuss unter der Tel. 02131/30 00 zu informieren. (Text: pol/-oli; Foto auf Startseite: privat)

 

Zu viel liegen gelassen

Bittere, weil unnötige Niederlage für den TSV Bayer Dormagen am Freitagabend, 5. April, beim VfL Eintracht Hagen: Der heimische Handball-Zweitligist verlor vor 823 Zuschauern in der „Krollmann Arena“ mit 32:33 (Halbzeit 19:17) und verpasste damit knapp den vierten Sieg in Folge. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic bis weit in die zweite Halbzeit hinein geführt – einmal sogar mit vier Toren (25:21; 41. Minute). Doch danach, vor allem in den letzten zehn Minuten, ließen die Gäste zu viele klare Chancen ungenutzt: dreimal Joshua Reuland frei vom Kreis, zweimal Tim Wieling von Rechtsaußen und ein von Wieling vergebener Siebenmeter konnte der Aufsteiger, der in dieser Phase auch in der Abwehr etwas nachließ und die deutlich schlechtere Torhüterleistung hatte, nicht mehr kompensieren. Abwehrspezialist Heider Thomas musste nach der ersten Viertelstunde wegen seiner Leistenprobleme auf der Bank bleiben. Die ausführliche Berichterstattung folgt am Mittwoch in der nächsten Ausgabe des Rheinischen Anzeigers. (-oli)

Internet of everything

Digitale Lebensadern: Die Rohrbrücken als Träger chemischer Medien werden nun auch für die Glasfaserkabel genutzt. (Foto: Currenta)

Ohne zukunftsweisende Infrastruktur keine Digitalisierung. Das sieht auch Chempark-Leiter Lars Friedrich so: „Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit von Industriestandorten.“ Genau aus diesem Grund investiert der Chempark-Manager und -Betreiber Currenta rund 20 Millionen Euro in ein redundant ausgelegtes Glasfasernetz in und zwischen den drei Chempark-Standorten. Mit dieser Hochgeschwindigkeits-Datenautobahn gehören die Chemiestandorte Dormagen, Leverkusen und Krefeld-Uerdingen zu den ersten Chemieparks, die ein hochmodernes und weitflächiges Glasfasernetz realisiert haben. „Currenta erweitert mit Aufbau und Betrieb der Datenautobahn nicht nur sein Produktportfolio, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Standortattraktivität und von Arbeitsplätzen“, so Friedrich. Der rasche Ausbau von 400 Kilometer Glasfaserkabeln war möglich, da Currenta die existierenden Rohrbrücken als Träger chemischer Medien nun auch für die digitalen Medien nutzt. Die Gesamtlänge aller im Glasfaserkabel enthaltenen Datenkabel (Adern) misst mehr als 25.000 Kilometer. Das entspricht dem doppelten Erddurchmesser. Über das Glasfasernetz realisiert Currenta aktuell Bandbreiten pro Gebäudeanschluss mit bis zu zehn Gigabit pro Sekunde. Auf Kundenwunsch sind die Bandbreiten auf 100 und sogar über 1.000 Gigabit pro Sekunde skalierbar. Damit erreicht der Chempark ein Viertel der Datenmenge des zentralen deutschen Internetknotens in Frankfurt am Main (DECIX) – dieser hat einen Datendurchsatz von circa 4.000 Gigabit pro Sekunde (vier Terabit/s). Currenta betreibt jedoch nicht nur eines der schnellsten, sondern auch eines der ausfallsichersten Datennetze, denn alle Glasfaseranschlüsse und Rechenzentren sind doppelt konzipiert. Fällt eine Verbindung aus, so kann der komplette Datenverkehr problemlos auf die identische zweite Netzinfrastruktur umgeleitet werden. Im September 2018 ging die zweispurige Hochgeschwindigkeitsstrecke an den Start und vernetzt seitdem auch die Standorte untereinander. Was noch fehlte, waren die „Abfahrten“ in die Gebäude. Ende des Jahres wechselten dann mit Lanxess und Covestro die ersten Kunden auf das Currenta-Glasfasernetz. Aktuell sind mehr als 170 von geplant 233 Gebäuden von Lanxess, Covestro und Currenta angeschlossen, 35 davon am Standort Dormagen. Bis Ende 2019 werden alle zweifach, also redundant, verbunden sein. (eb/-oli)

Klappe ging nicht auf

In den „atmosphärischen“ Details unterscheiden sich die Darstellungen durchaus, ansonsten stimmen die Angaben zu dem Vorfall aber überein: Am Samstag, 23. März, wollte ein Behinderter, der in einem elektronisch fahrbaren Rollstuhl saß, etwa um 13 Uhr an der Haltestelle „Marktplatz“ in der Dormagener Innenstadt den StadtBus der Linie 884 nehmen. Er stand dazu vor der Bustüre, allerdings ging die Klappe nicht auf, aus der ansonsten die Rampe herauskommt, damit der Rollstuhl in den Bus fahren respektive geschoben werden kann. Es dauerte dann einige Zeit, bis das Problem mit der Klappe behoben war, der behinderte Mann mit seinem Rollstuhl im Bus war und dieser weiter fahren konnte.

Was in der Zwischenzeit in den Gesprächen genau und in welcher Stimmungslage abgelaufen ist, ist nicht mehr so eindeutig. Drei Zeugen, die den Vorfall an der Haltestelle mitbekamen, sprechen davon, dass der Fahrer schlecht gelaunt und in seiner Art sehr pampig, ja nahezu unverschämt gewesen sei. Es sei insgesamt der Eindruck entstanden, er wolle den Behinderten gar nicht mitnehmen. Erst im weiteren Verlauf sei deutlich geworden, dass es ein Problem mit der Klappe gab. Dem Fahrer sei dann sogar angeboten worden, Werkzeug zu besorgen, damit er die Klappe öffnen könne. Es habe dann irgendwann aber auch so geklappt.

Nach Angaben des Geschäftsführers der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) mbH, Klaus Schmitz, soll der Fahrer dem Behinderten direkt gesagt haben, dass er die Klappe nicht habe öffnen können. Er habe den Mann daher gebeten, den nächsten Bus zu nehmen. Bei anderen Fahrgästen sei es dann offenbar zu Fehlinterpretationen gekommen: Der Busfahrer habe nämlich, als die Stimmung hoch kochte, teilweise bewusst nicht mehr reagiert, damit die Situation nicht noch mehr eskalierte. „Der Fahrer entschuldigt sich dafür, dass er die Beteiligten geduzt hat. Vorgeschrieben ist, dass die Fahrgäste gesiezt werden“, so Schmitz. Das sei auch Gegenstand entsprechender Schulungen. „Der Vorfall tut uns insgesamt natürlich leid. An der Klappe lag ein technischer Defekt vor“, so Schmitz weiter. Das Problem habe nach etwa 15 Minuten gelöst werden können. „So etwas soll natürlich nicht vorkommen, für die technische Panne können wir uns nur entschuldigen. Der betroffene behinderte Fahrgast kann sich gerne auch noch mal direkt an uns wenden“, betonte der Geschäftsführer. (-oli)

April, April…

Der gestrige Bericht auf meinDORMAGEN über die Vermarktung des Stadtnamens durch den Bürgermeister an einen lokalen Gin-Hersteller und weitere Vermarktungsgespräche mit anderen Unternehmen, die vor Ort ansässig sind, zum Beispiel für die Namensabtretung bei der städtischen Kulturhalle sind natürlich von Anfang bis zum Ende nicht ernst gemeint gewesen. Sie entbehren jeder realen Grundlage. Es handelte sich, passend zum Datum 1. April, um einen April-Scherz, der von der Pressestelle der Stadt Dormagen an die Redaktion herangetragen und vorbereitet wurde. Vielen Dank dafür! Und wer weiß es schon, vielleicht geht in der Redaktion in dieser Woche ja noch ein erster Leserbrief ein, indem sich ein Dormagener, der uns auf den Leim gegangen ist, über den Marketingclou der Stadt beschwert. (-oli)