Die zweite Handball-Mannschaft des TSV Bayer Dormagen soll in der Saison 2019/20 aus der Oberliga in die Nordrhein-Liga aufsteigen. Endlich könnte man sagen, denn gerade für A-Jugendliche, die aus der dortigen Bundesliga in den Seniorenbereich wechseln, ist eine Zweitvertretung in einer adäquaten Spielklasse wichtig. Bisher war der Abstand zwischen der ersten Mannschaft in der Zweiten oder Dritten Liga zur Oberliga Mittelrhein zu groß, so dass einige Talente den Höhenberg verließen. Die Zeiten sollen nun der Vergangenheit angehören. Wem nicht direkt der Sprung in den Kader der ersten Mannschaft gelingt, der soll in der Zweitvertretung mit teilweise offenem Training hin zur „Ersten“ weiter aufgebaut werden.
In der abgelaufenen Spielzeit belegte die „Zweite“ den dritten Platz in der Oberliga. „Das ist für uns ein riesiger Erfolg, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Häufig konnten wir nur mit wenigen Spielern trainieren und mussten immer wieder in wechselnden Formationen auflaufen. Das hat die Mannschaft in beeindruckender Manier weggesteckt“, zieht Trainer Frederic Rudloff ein positives Fazit. Nachwuchskoordinator Jamal Naji, zugleich Trainer der A-Jugend, will nun die Leistungsmannschaften noch stärker koppeln. Um den Aufstieg in die Nordrhein-Liga zu schaffen, wurde der Kader erheblich verstärkt – qualitativ und quantitativ. Rudloff: „Ich werde künftig auf eine volle Bank schauen können. Das ist natürlich eine ganz neue Situation und macht allen Beteiligten mehr Spaß.“ Joachim Kurth wird sich bei der TSV-Reserve genau wie bei der Zweitliga-Mannschaft weiter um das Torwart-Training kümmern. Mit Jan Lück steht Rudloff nun ein erfahrener Co-Trainer zur Seite.
Zurück als Spieler am Höhenberg ist Linksaußen Jan Hüfken (21). Auf allen Rückraumpositionen zuhause ist Sebastian Zeyen (25). Er kommt von Köln-Bocklemünd und wird mit seinem Bruder Tobias (20), der Kreisläufer ist, zusammenspielen. Spielmacher Ali Kinanah (21) kommt aus Köln-Nippes. Kreisläufer Antoine Baup (23), bisher in Möchengladbach aktiv, kennt die US-Nationalspieler Patrick und Ian Hüter vom gemeinsamen Training. Erik Hampel (24) hat viele Jahre das TSV-Trikot getragen und hat „jetzt richtig Bock, wieder für meinen Heimatverein zu spielen“, so der Linkshänder. Neben den Neuzugängen gehören bisherige A-Jugendspieler wie Torwart Conny Dahmen und einige der jetzigen zweiten Mannschaft zum Aufgebot des Oberligisten, der sich auch als Perspektivteam versteht: Spieler, die wie Julian Köster und Sven Eberlein zum erweiterten Kreis des Zweitligisten gehören, passen so noch besser ins durchlässige Leistungskonzept. Das ambitionierte Ziel drückt sich nicht zuletzt im umfangreicheren Trainingsangebot aus: Prinzipiell wird vier Mal in der Woche trainiert. Naji: „Wer will, kann weitere Einheiten machen und am Frühtraining teilnehmen. Gerade aus der A-Jugend kommende Spieler sind in dieser neuen Mannschaft gut aufgehoben.“ (-oli/eb; Foto auf der Startseite: TSV)