Die schwere Explosion vor dem Kiosk am Willy-Brandt-Platz am Bahnhof Dormagen hat einen Sachschaden in sechsstelliger Höhe verursacht. Das gab die Stadt Dormagen bekannt, die in enger Zusammenarbeit mit der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) sowie einem beauftragten Statiker erste Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Aufgrund der erheblichen Beschädigungen an der Glasdachkonstruktion hat der städtische Baubetriebshof den Bereich rund um den Kiosk vorsorglich weiträumig abgesperrt. Nach Einschätzung des Statikers besteht akute Gefahr durch herabfallende Bauteile.
Die angrenzenden Gebäude, darunter der benachbarte Supermarkt sowie die Bäckerei, werden ebenfalls statisch geprüft. Der Supermarkt konnte bereits wieder freigegeben werden. Die Zugänge über den Willy-Brandt-Platz, einschließlich des vorderen Treppenzugangs zum Bahnhof, sind nach Prüfung wieder für den Fußgängerverkehr freigegeben. Zur weiteren Absicherung wird der bestehende Bauzaun im Laufe des Tages durch zusätzliche Netze verstärkt, um Gefahren für Passanten auszuschließen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit den beteiligten Stellen.
Ein Teil des betroffenen Bereichs am Willy-Brandt-Platz wird bereits durch bestehende Videotechnik überwacht. Die entsprechenden Aufzeichnungen wurden durch die SVGD umgehend an die ermittelnde Kreispolizeibehörde übermittelt. Forderungen aus der Politik nach einer Ausweitung der Videoüberwachung können von der Stadt Dormagen nicht eigenständig umgesetzt werden. Zuständig dafür ist der Rhein-Kreis Neuss gemäß Paragraph 15a des Polizeigesetzes NRW. Der Landrat des Rhein-Kreises Neuss hatte eine weitergehende Videoüberwachung bislang abgelehnt, da das Kriminalitätsbild am Dormagener Bahnhof bisher als unauffällig eingestuft wurde. (-oli/md)