Heute Abend steht für den TSV Bayer Dormagen das erste Pflichtspiel der Saison 2024/25 an. Die Mannschaft des neuen Trainers Julian Bauer (29) startet auswärts in die neue Spielzeit der Zweiten Handball-Bundesliga. Um 18 Uhr wird die Partie beim Aufsteiger TuS Ferndorf angepfiffen. Das Ziel der Blau-Weißen, die den jüngsten Kader und den zweitjüngsten Trainer der Liga haben, kann analog zu den beiden vergangenen Spielzeiten nur Klassenerhalt lauten.
Nach einer acht Wochen langen Vorbereitung steht nun endlich das erste Pflichtspiel an. In der ersten Runde des DHB-Pokals, die bereits gespielt wurde, war der TSV aufgrund der schlechten Platzierung in der Abschlusstabelle der vergangenen Saison nicht dabei. „Wir gehen am Samstag ,All in‘. Wir wollen um jeden Preis gewinnen“, betonte der 29-Jährige bei der Pressekonferenz zur Saisoneröffnung. „Für mich ist Ferndorf kein typischer Aufsteiger. Letzte Saison haben sie nur einmal Unentschieden gespielt und den Rest gewonnen. Das spricht für sich. Ferndorf bringt viel Qualität und viel Erfahrung mit“, schätzt Bauer den TuS ein. Ferndorf ist nach zwei Jahren Abstinenz wieder in die Zweite Liga zurückgekehrt. Die Siegerländer haben in großen Teilen das Aufstiegsteam gehalten und fünf Neuzugänge dazu geholt. Mit dem Kader ist TuS-Trainer Ceven Klatt, früher mal in Diensten des Neusser HV (später HC Rhein Vikings), zufrieden: „Die neuen Spieler verstärken uns in der Breite und Spitze.“ Neben Torhüter Can Adanir sind Fynn Herzig, Philip Würz, Hendrick Stock und Hampus Dahlgren nach Ferndorf gewechselt.
Der Dormagener Coach erwartet einen starken Gegner, der sowohl offensiv als auch defensiv seine Qualitäten hat. „Mit Janko Kevic haben sie einen Mittelmann, der sehr abgezockt ist, der gut mit Kreisläufern kooperiert und der selten die Ruhe verliert. Er weiß auch seine Nebenleute im Rückraum mit Fabian Hecker, Daniel Hideg und Julius Fanger gut einzusetzen“, so der 29-Jährige. „Diese Spieler sind sehr wurfgewaltig. Die müssen wir auf jeden Fall in den Griff bekommen. Ansonsten gilt es gegen die zweikampforientierte Abwehr Lösungen zu finden“, führte Bauer aus. Die Bilanz zwischen den beiden Mannschaften spricht nicht unbedingt für den TSV: In neun Begegnungen gab es drei Siege und fünf Niederlagen sowie ein Remis.
Der Trainer, der zuvor in der A-Jugend-Bundesliga für den SC Magdeburg verantwortlich war, hat das Ziel ausgegeben, dass Dormagen „das schnellste Team der Liga“ sein will. Das gilt auch für den Saisonauftakt in der Fremde. Und das, obwohl der Bergische HC als Erstligaabsteiger im letzten Testspiel der Bauer-Truppe am vergangenen Samstag beim 43:29 gezeigt hat, dass ein Gegner auch mal schneller sein kann als der TSV. In den zehn Testspielen der Vorbereitung, darunter Siege beim Erstligisten HSG Wetzlar (30:34) und bei Ligakonkurrent ASV Hamm-Westfalen (30:39), aber auch eine Niederlage gegen Ligakonkurrent TuSEM Essen (32:37), hat vor allem Sören Steinhaus mit seiner Konstanz überzeugt. Mit 60 Toren hat der 20-Jährige seine Torgefahr aus dem Rückraum deutlich gemacht hat. Der Rechtshänder bildet zusammen mit Rechtsaußen Peter Strosack (29) das vom Trainer bestimmt „Kapitänsduo“. Sie führen ihre Mitspieler zum ersten Liga-Spiel im Sportcenter am Freitag, 13. September, um 19.30 Uhr gegen den VfL Eintracht Hagen auf das Spielfeld. (Oliver Baum)