Nach dem begeisternden 28:16-Heimsieg des TSV Bayer Dormagen gegen die DJK Rimpar Wölfe und den anderen Ergebnissen vom vergangenen Wochenende, dem drittletzten Spieltag der Saison 2018/19, ist der Klassenerhalt für den Aufsteiger in der Zweiten Handball-Bundesliga praktisch perfekt.
Nur noch rein theoretischer Natur sind die Chancen des Wilhelmshavener HV, der nun den ersten Abstiegsplatz (16) belegt, an den beiden letzten Spieltagen die vier Punkte Rückstand und die Differenz im Torverhältnis von 65 Treffern gegenüber dem TSV, der sich auf Tabellenplatz 13 verbesserte, aufzuholen. Praktisch ist es unmöglich, denn das Torverhältnis liegt eindeutig zu weit auseinander, um es in zwei Begegnungen zu drehen. Der WHV spielt am nächsten Samstag, 1. Juni, in Rimpar und beim Saisonfinale am Samstag, 8. Juni, gegen die HSG Nordhorn, die bereits als zweiter Aufsteiger neben der HBW Balingen-Weilstetten in die Erste Liga feststeht. Die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic muss am Samstag, 1. Juni, nach Nordhorn, eine Woche später kommt der insolvente HC Rhein Vikings ins Sportcenter. Der Tabellenletzte aus Düsseldorf brachte am Freitag, 24. Mai, das Kunststück fertig, mit nur acht Feldspielern bei Eintracht Hagen mit 30:23 zu gewinnen und den VfL damit mit in die Dritte Liga zu nehmen. Alle Partien der letzten beiden Spieltage werden übrigens parallel um 18 Uhr angepfiffen.
Die Blicke der Spieler, der Verantwortlichen und vieler Fans richteten sich am Sonntag, 26. Mai, ab 17 Uhr auf den TV Großwallstadt, der letztlich verdient dem HC Elbflorenz mit 24:27 unterlag – und damit den eigenen Abstieg sowie den Klassenerhalt für die Dormagener besiegelte. Während Bilanovic bei seiner noch in Aurich wohnenden Ehefrau sofort wusste, dass nun eine weitere Saison in der Zweiten Liga „safe“ (sicher) ist, brauchte Handball-Geschäftsführer Björn Barthel noch ein paar Minuten, bis auch ihm endgültig klar wurde, dass der TSV sein großes Saisonziel schon zwei Spieltage vor dem Saisonende erreicht hat. Als Absteiger stehen damit die Vikings, Dessau, Hagen und Großwallstadt fest. Wilhelmshaven könnte noch Dresden und den TV Emsdetten, die beide drei Punkte (29) mehr haben, einholen. Die „Wiesel“ stehen derzeit bei 30 Zählern, wollen es dabei – wie Bilanovic erklärte – aber nicht belassen. Zumindest am letzten Spieltag soll im Sportcenter noch ein weiterer Sieg gegen den schon lange als Absteiger feststehenden Gast aus Düsseldorf her, ehe der Klassenerhalt zusammen mit den Fans groß gefeiert werden soll.
Gefeiert wurde auch schon am Freitagabend, 24. Mai, im Sportcenter: Mit dem von der Differenz her höchsten Sieg in dieser Spielzeit beseitigte der Aufsteiger vor 1.249 begeisterten Zuschauern die letzten Zweifel am Klassenerhalt. Grundlage für den auch in der Höhe verdienten 28:16-Erfolg (13:8) war die konstant starke Abwehr um den wiedergenesenen Heider Thomas und dahinter im Tor die beste Saisonleistung von Sven Bartmann, der eine Fangquote von knapp 52 Prozent hatte. Dabei musste der TSV in dieser Partie auf seinen Haupttorschützen im Rückraum, Lukas Stutzke, verzichten, der sich zwei Tage zuvor im Training einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. „Dann müssen für ihn eben andere Spieler in die Bresche springen“, hatte Bilanovic vor der Partie erklärt. Das tat vor allem der erst 19 Jahre alte Julian Köster (Foto auf Startseite: Archiv/TSV), der fünf Tore erzielte und über 50 Minuten auch in der Abwehr als Noch-A-Jugendlicher seinen Mann stand. (Oliver Baum)