Bisher Unbekannte drangen in der Nacht von Mittwoch, 28. März, 18 Uhr, auf Donnerstag, 29. März, 7.30 Uhr, in die „Schule am Chorbusch“ an der Hackhauser Straße in Hackenbroich ein. Das Lehrerzimmer und Sekretariat wurden durchwühlt. Was den Vandalen, die in den Gängen auch einen Feuerlöscher entleerten, an Beute in die Hände fiel, ist bislang noch nicht bekannt. Die Spurenauswertung dauert an.
Sowohl am Willy-Brandt-Platz direkt am Bahnhof als auch am Max-Reger-Weg verschafften sich Unbekannte in den Tagen davor gewaltsam Zutritt zu drei Schulgebäuden. Sie brachen Fenster und im Folgenden auch innenliegende Türen auf. Die Täter beschädigten Mobiliar und nahmen nach ersten Erkenntnissen der Polizei auch kleinere Bargeldbeträge an sich. Der jeweilige Tatzeitraum konnte beim Berufsbildungszentrum am Willy-Brandt-Platz auf Montag, 26. März, 20.45 Uhr, bis Dienstag, 27. März, 7 Uhr, eingegrenzt werden. Bei der Realschule am Sportpark am Max-Reger-Weg geht die Kriminalpolizei davon aus, dass die Tat zwischen Freitag, 23. März, 17 Uhr, und Dienstag, 27. März, 12.45 Uhr, begangen wurde. Insbesondere dort deuteten Verwüstungen auf Vandalismus als Motivation für den Einbruch hin.
Zuvor waren (die gleichen?) Vandalen bereits in das Gebäude des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums an der Haberlandstraße eingestiegen. Zwischen Freitag (23. März), 22.20 Uhr, und Montag (26. März), 10.30 Uhr, hatten Unbekannte ein Fenster eingeschlagen und waren so in das Gebäude gelangt. Dort öffneten sie in mehreren Räumen Schränke und Behältnisse und verteilten die Gegenstände daraus auf dem Boden. Außerdem leerten die Eindringlinge mehrere Feuerlöscher. Die Einbrecher hinterließen folglich eine größere Verwüstung. Ob sie auch etwas entwendetet haben, kann noch nicht gesagt werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Hinweise werden von den Ermittlern unter Tel. 02131/300-0 entgegengenommen. (pol/-oli)
Hundeangriff: TV-Moderator gewinnt auch nächsten Prozess
Es ist ein Sieg auf ganzer Linie. Der TV-Moderator Sascha Lauterbach, dessen Hunde und er vor zwei Jahren von zwei Kangalls angegriffen wurden, hat mit seiner Schadensersatzklage gewonnen. „Das ist ein Sieg für Marlene“, freut sich Lauterbach.
Die Nacht zum 5. März 2016 wird er wohl nie vergessen. „Das war die Nacht in der Marlene fast von diesen beiden Bestien zerfleischt worden wäre. Meine andere Hündin konnte zum Glück damals flüchten.“ Lauterbach, der sich dazwischen geworfen hatte, bekam ebenfalls Bisse der Hunde ab. Die Dalmatinerhündin kam sofort in eine Tierklinik und kämpfte Wochen ums Überleben (SCHAUFENSTER berichtete). Lauterbach ließ den Vorfall nicht auf sich sitzen und klagte gegen den vermeintlichen Besitzer, einen Mann mit Migrationshintergrund. „Er hatte immer gesagt, dass ihm die Hunde nicht gehören. Aber das war für mich kein Grund zu akzeptieren, dass diese Tiere frei in der Gegend herumlaufen. Sie hätten ja auch auf Kinder treffen können und dann?“, fragt er sich. In einem Strafprozess verlor der Mann bereits und muss nach Aussagen von Lauterbach 900 Euro Strafe und dessen Gerichtskosten tragen. Am vorigen Dienstag folgte ein weiteres Urteil. Der Hundebesitzer hatte auf Schadenersatz geklagt. Zum Prozess am vorigen Dienstag erschien weder der Beklagte noch dessen Anwalt vor dem Düsseldorfer Landgericht. „Der Richter rief sogar in der Kanzlei an. Aber niemand kam. Am Ende kam es dadurch zu einem Versäumnisurteil“, so Lauterbach. Ein Urteil mit Folgen. Wird es rechtskräftig, muss der Beklagte mindestens 10.000 Euro an den Moderator zahlen. „Ob ich das Geld bekomme, steht in den Sternen. Denn mir wurde gesagt, da sei nichts zu holen. Ich bleibe aber dran, nicht nur um meine Kosten zu decken, sondern auch für all die anderen Tierbesitzer, die weder die Kraft, die Zeit und die Möglichkeit haben so lange zu kämpfen, und natürlich für Marlene“, gibt sich Lauterbach kämpferisch. -ale
Bürger haben recht: Einbruchszahlen gestiegen
Gefühlt und geahnt haben es die Dormagener ja. Vor allem im Winter war es nämlich das Gesprächsthema: Einbrüche. Auf einmal kannte jeder einen, bei dem schon einmal eingebrochen wurde. Die neue Kriminalstatistik, die die Kreispolizeibehörde vor Kurzem herausgab, bestätigte dieses Gefühl.
Während 2016 nur 156 Wohnungseinbrüche von der Polizei registriert wurden, waren es im vergangenen Jahr bereits 216. Gestiegen sind ebenfalls die Fallzahlen in den Bereichen Fahrradklau (in 2016 280 Stück/2017 345) und KFZ-Diebstahl (17 Stück in 2016/28 in 2017). Doch wer jetzt davon ausgeht, alles wird schlimmer, der irrt zum Glück. Denn: Die Zahl der bekanntgewordenen Straftaten insgesamt sind im vorigen Jahr zurückgegangen. Für Dormagen wurden 421 Straftaten weniger registriert als in 2016. Die Polizei verzeichnete in diesem Bereich 3.888 Fälle. Die Aufklärungsquote sank minimal zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte. Das bedeutet 51,7 Prozent der Straftaten im vorigen Jahr konnten aufgeklärt werden. Weniger erfreulich ist der Umstand, dass die Gewaltkriminalität, dazu zählen unter anderem Straftaten gegen das Leben, Vergewaltigung oder Raub, gefährliche sowie schwere Körperverletzung als auch Vergiftung, leicht gestiegen ist. Während 2016 173 solcher Taten festgestellt wurden, lag die Zahl 2017 bei 179 Delikten. Rund 82 Prozent dieser Fälle konnten aufgeklärt werden (2016 74 Prozent). Positiv entwickelt hat sich hingegen die sogenannte Straßenkriminalität. Aus der Übersicht der Polizei ergibt sich in diesem Bereich für 2017 ein Rückgang um 105 Delikte auf 1.067. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der auch Leiter der Kreispolizeibehörde ist, wertete die Kriminalstatistik als positiv. „Für das gute Ergebnis der Kriminalitätsbekämpfung danke ich allen Mitarbeitern unserer Kreispolizeibehörde sowie den Bürgern, die durch ihre Aufmerksamkeit und Hinweise die Arbeit der Polizei unterstützt haben.“ Ein besonderes Augenmerk wird die Polizei weiterhin auf den Bereich Einbruchskriminalität legen. „Die Zahl der Wohnungseinbrüche liegt trotz Rückgang auf einem hohen Stand und erfährt besondere polizeiliche Beachtung. Im Schulterschluss mit der Bevölkerung gilt es, Einbrechern einen Riegel vorzuschieben“, so Petrauschke. -Andrea Lemke
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Info: Insgesamt wurden 2017 in der Kreispolizeibehörde 28.251 Straftaten registriert. Die Anzahl der Straftaten liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Mit einer Aufklärungsquote von 53,5 Prozent konnte im Zehn-Jahresdurchschnitt ein Spitzenwert erreicht werden. Im Bereich des Wohnungseinbruchs ist für das gesamte Kreisgebiet ebenfalls eine Reduzierung der Fallzahlen festzustellen. Bei den 1.205 erfassten Wohnungseinbrüchen (2016 1.436) handelt es sich in 559 Fällen um Versuchstaten. Die Aufklärungsquote ist im Jahr 2017 auf 17,7 Prozent (2016: 12,1 Prozent) gestiegen.
Chempark im Wandel?
Auch im vergangenen Jahr nahm der Chempark wieder eine Summe im dreistelligen Millionenbereich für Neu- und Ausbauinvestitionen innerhalb des Werks in die Hand. Doch das gesamte Investitionsvolumen sank, genau wie die Zahl der Mitarbeiter in der Stammbelegschaft. Wie passt das zusammen?
Auf dem Gelände des Chemparks existieren aktuell noch immer freie Flächen. Langfristig könnten sich dort weitere Fremdfirmen ansiedeln, doch für das laufende Jahr ist dies nicht geplant. Stattdessen werden die Verbrennungsanlage ausgebaut und eine Kälteanlage für circa 23 Millionen Euro voraussichtlich noch im Frühjahr errichtet. Dazu passten die Darstellungen der Investitionen der vorigen Jahre von Chempark-Leiter Lars Friedrich im Jahresmediengespräch. Er konnte für 2017 zwar nicht „die eine herausragende Investition“ betiteln, hob aber die zahlreichen Maßnahmen der Chempark-Partner hervor. Im vergangenen Jahr investierte der Chempark insgesamt 446 Millionen Euro, aufgeteilt auf 185 Millionen Euro für Neuinvestitionen sowie Kapazitätserweiterungen und 261 Millionen Euro für die Instandhaltung. Dennoch ist das Gesamtvolumen der Investitionen seit dem Peak 2014 gesunken – insgesamt um etwa 47 Millionen Euro. Friedrich begründete die hohen Ausgaben in 2014 mit der Errichtung der TDI-Anlage von Covestro, welche für den Dormagener Standort enorm gewesen seien. Den Abfall der Kurve sehe er nicht als Verlust, sondern als „Stabilisierung auf einem hohen Niveau“. Die Investitionen 2015 und 2016 waren mit 451 sowie 465 Millionen Euro ähnlich. Das Gesamtinvestitionsvolumen aller Chempark-Standorte weist 2017 im Vergleich zu 2016 ein Plus von 147 Millionen Euro auf. Die anderen Werke scheinen also mit ihren Investitionen das Dormagener Minus im Gesamtüberblick ausgeglichen zu haben. Auch die Entwicklung der gesamten Mitarbeiterzahl im Chempark Dormagen hat sich verändert. Diese lag 2017 fast wieder auf dem Stand von vor sechs Jahren: bei 9.635. Im Vergleich zu den Zahlen von 2014 bis 2016, welche alle deutlich über der 10.000-Marke, teilweise sogar über 10.500 lagen, ein erheblicher Verlust. Zur Stammbelegschaft zählte das Chemie-Unternehmen im Vorjahr 6.334 Mitarbeiter – der niedrigste Stand der vergangenen neun Jahre (2009: 6.353). Auch in diesem Bereich ist es laut Friedrich so, dass dieses Minus nicht negativ zu bewerten sei, sondern sich diese Zahl vielmehr auf einem „hohen Niveau“ einpendeln würde. Die Anzahl der Auszubildenden lag im vorigen Jahr mit 528 zwar wieder auf ihrem Höhepunkt von 2014, gleicht das Mitarbeiterminus von insgesamt 1.210 Personen aber nicht aus. Friedrich betonte dennoch die Rolle des Chemparks als einer der größten Arbeitgeber in der Region. Die Beständigkeit des Wachstums sei am Abschluss der verschiedenen Großprojekte der vergangenen Jahre zu erkennen. -Joëlle von Hagen
Smoke on the Water
Im neu gestalteten Medienraum des evangelischen Jugendzentrums an der Hackhauser Straße 67 in Hackenbroich können Jugendliche nun selber kreativ werden. Zur Einweihung überzeugten sich jetzt einige geladene Gäste vom neuen hochwertigen Equipment und drehten vor einem Green Screen zum weltweit bekannten Song „Smoke on the Water“ von „Deep Purple“ einen Videoclip. Vorher verkleideten sich die Darsteller. Als verwegener Gitarrist mit rotem Instrument und schwarzer Löwenmähne war Bürgermeister Erik Lierenfeld voll in seinem Element. Direkt neben ihm performte der „Sänger ohne Mimik“ dank schwarzer Maske – sein zweiter Stellvertreter Michael Dries. Zwischen den Jahreszeiten nicht so ganz entscheiden konnte sich Bassist Jo Deußen, verkleidet mit einer Sonnenbrille, Nikolausmütze und lilafarbenem Halstuch. Als headbangender Engel trat Fanny Winter, pädagogische Leiterin der Offenen Ganztagsschule Burg, auf. Mit ihr tanzte die Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt, Julia Stöcker, die sich mit einer Totenkopfmaske vermummt hatte. Hätten Sie alle erkannt? Wer einmal selbst Musik machen und dazu ein Video aufnehmen möchte, kann sich direkt im Jugendzentrum melden und nach den freien Zeiten fragen. (jvh)
Sportplätze zum Teil wieder gesperrt
Am Dienstag, 20. März, teilte die Stadtpressestelle gegen Mittag mit, dass aufgrund der Witterungsverhältnisse wieder alle Rasen- und Ascheplätze der Sportanlagen gesperrt wurden. Kunstrasenplätze sind von der Sperrung nicht betroffen und bleiben geöffnet. Wenn es eine Änderung gibt, teilt das SCHAUFENSTER dies mit. -sf/ale
Rote Karte für Bahnhof
Vor rund dreieinhalb Jahren wurde das neu gestaltete Bahnhofsvorfeld der Öffentlichkeit übergeben. Dort sieht es bei weitem nicht mehr so schön aus wie damals. Noch schlimmer aber wird es, wenn man durch den Tunnel geht, die Treppen benutzt und am Bahnsteig steht: Dreck, undefinierbare feuchte Stellen, Graffitis.
Der negative Gesamteindruck, den vor allem der Bahnhof selber abgibt, führte im aktuellen Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) dazu, dass die Bewertung in roter Farbe ausfiel. Das bedeutet: nicht akzeptabel. Die Ansprüche der VRR-Prüfer wurden zu weniger als 83 Prozent erfüllt. Wenig überraschend, dass in dem Bericht vor allem der Zugang zu den Gleisen schlecht abschnitt. Die Prüfer gaben aber zugleich den Hinweis ab, dass die Unterhaltungspflicht auch bei der Stadt Dormagen liege. Insgesamt schnitten von den 296 untersuchten Bahnhöfen 54 mit der „Roten Karte“ ab. Die Hauptgründe: Müll und Graffitis. Die Haltestelle in Nievenheim bekam vom VRR ein „noch akzeptabel“. Das galt auch für die Haltestelle im Chempark Dormagen. Immerhin bekam der Bahnhof am Willy-Brandt-Platz im Hinblick auf die „Funktion“ die Farbe „grün“ (akzeptabel). „Gelb“ (noch akzeptabel) wurden die Bereiche Sauberkeit und Graffiti eingeschätzt. Das „Rot“ resultierte demnach vorwiegend aus dem Zustand des Tunnels. Wobei auf der anderen Seite der Zugang an der Zonser Straße ähnlich schlimm aussieht: Rund um den Fahrstuhl verteilt sich ein „Flickenteppich“ aus festgetretenen Kaugummis und anderen Dinge – von denen man besser nicht wissen möchte, was das ursprünglich einmal war. In den Ecken fällt das Identifizieren schon leichter: Urin und Kotze vorherrschend. Insgesamt ist der Dormagener Bahnhof in den Bewertungen von „Grün“ im Jahr 2015 über „Gelb“ im Jahr 2016 nun in der Prüfung für das Jahr 2017 bei „Rot“ angekommen. Während die Deutsche Bahn für die Bahnsteige, Lärmschutzwände und den Aufzug zuständig ist, liegt die Zuständigkeit der Stadt Dormagen bei der Personenunterführung und in den Vorfeldbereichen. Der Vorplatz am Willy-Brandt-Platz wurde von 2012 bis 2014 umgestaltet. In diesem Jahr soll die Umgestaltung der anderen Seite (Ausgang Knechtstedener Straße) beginnen. m Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Horrem“ ist eine deutliche Aufwertung des Zugangsbereichs an der Knechtstedener Straße vorgesehen. Dazu gehören auch graffitiabweisende Wände im Tunnel, die zumindest die Beseitigung der Schmierereien erleichtern sollen. Die Unterführung selber soll heller erleuchtet werden, um das Sicherheitsgefühl zu verbessern und Graffitischmierern ihr Hobby zu erschweren. (-oli; SCHAUFENSTER vom 24.2.2018)