Eigenbetrieb, oh weh!

DER KOMMENTAR

Es sind knapp eineinhalb Monate seit Silvester vergangen und schon steht das Unwort des Jahres 2019 fest: Eigenbetrieb. Schaut man auf die anderen Städte und Gemeinden alleine im Gebiet des Rhein-Kreises Neuss fällt auf: Ja, auch dort läuft ab und an schon mal ein Bauprojekt – sei es eine Sanierung, sei es ein Neubau – kosten- und zeitseitig aus dem Ruder. Mit Blick auf Dormagen ist das mittlerweile aber leider die bitterböse Regel, die den Steuerzahler insgesamt Millionen an Euro kostet – Imageschaden für die Kommune inklusive!

 

Die Sanierung der Sekundarschule wird mittlerweile zum Millionengrab für die Stadt. (Foto: Archiv)

Ein zweiter Betriebsleiter wurde eingestellt, externe Projektsteuerer wurden beauftragt – und es haut oftmals noch immer nicht hin. In den Haushaltsberatungen jonglieren die Kommunalpolitiker mit kleinen vierstelligen Beträgen. Wozu überhaupt? Spätestens im nächsten Eigenbetriebsausschuss flattern wieder neue Hiobsbotschaften im mindestens sechsstelligen Bereich auf den Tisch. Gerne auch kurzfristig, per Tischvorlage oder als Kurzvortrag unter Mitteilungen. (Nach-)Fragen nach Zahlen oder genauen Planungen werden mindestens genauso oft gestellt, wie sie nicht („Wird zu Protokoll nachgereicht“) oder nur schwammig („Folgt im weiteren Verfahren“) beantwortet werden. Macht ja nichts, wenn es wichtig ist, dann wird eben noch eine weitere Sondersitzung einberufen.

Bei allem Verständnis dafür, dass Sanieren und Erweitern im Altbestand bekanntermaßen für jeden Bauherren ein großes Abenteuer mit vielen Risiken ist: Was der Eigenbetrieb den Bürgern dieser Stadt als „Serientäter“ zumutet, kann mitunter nur noch als Stümperei bezeichnet werden. Die aber weiterhin ohne jede Konsequenz bleibt. „Manchmal passieren Fehler. Aber wer viel macht, macht eben auch Fehler.“ Nein, das war nicht Oliver Welke in der heute-Show, das sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld beim städtischen Neujahrsempfang. Wer Baunebenkosten bei einer Haushaltsaufstellung eben mal so vergisst, der beherrscht nachweislich sein „Handwerk“ nicht. Der Eigenbetrieb ist schon seit dem Desaster mit den zerstörten Schreiber-Fenstern und den verschwundenen Kunstwerken an der Sekundarschule im vergangenen Jahr ein Fall für den Rathauschef. Doch warum sollte der Bürgermeister etwas an den bestehenden Zuständigkeiten ändern? So ist und bleibt die in diesem Bereich offensichtlich fachlich reichlich überforderte Kämmerin für Pleiten, Pech und Pannen des Eigenbetriebs als Prellbock weitgehend auch politisch verantwortlich. Weitere Folgen oder Konsequenzen, auch intern, gibt es nicht oder sind nicht bekannt. Zurück bleibt der verwunderte Bürger, der sich fragt, ob das jetzt ewig so weiter gehen soll? (Oliver Baum)

Ü3-Kita beitragsfrei?

Berlin und Dormagen können im Angesicht einer Großen Koalition (GroKo) ganz nah beieinander sein. Berlin am vergangenen Sonntag: Die SPD stellt ihre neuen Pläne für den Sozialstaat vor. Die CDU weist darauf hin, dass diese Pläne nicht vom Koalitionsvertrag gedeckt seien. Die SPD sei wohl dabei, in den Ausstieg aus der GroKo einzusteigen. Dormagen am vergangenen Freitag: Die CDU verkündet, sie habe die Kämmerin gebeten zu prüfen, wie es sich auf den Haushalt auswirkt, wenn Dormagen ein weiteres Ü3-Jahr in der Kita elternbeitragsfrei stellt. Die SPD zeigt sich irritiert. Die CDU halte sich nicht an Verabredungen. Die bisher vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner müsse wiederhergestellt werden.

Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, Jo Deußen. (Foto: CDU)

Der politische Beobachter reibt sich verwundert die Augen, denn am vergangenen Sonntag erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld (SPD) beim städtischen Neujahrsempfang: „Eine der Ideen, die mir wirklich am Herzen liegt, ist die der kostenlosen Bildung auch in Kita und OGS, die ich mir für Dormagen wünsche.“ Es gehe darum, die Eltern in Zukunft stärker zu entlasten. „Ich setze mich deshalb für eine weitere Reduzierung der Elternbeiträge ein.“ Das klingt nun nicht nach Koalitionsdissens, das klingt nach Konsens pur. Noch verwundeter reibt sich der politische Beobachter die Augen, wenn er in die Niederschrift der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 22. November 2018 schaut. Dort steht: „Deußen (gemeint ist Jo Deußen, Vorsitzender des Ausschusses) stellt noch einmal den Konsens unter den Ausschussmitgliedern fest, nach dem eine pauschale Senkung aller Elternbeiträge in allen Tagesbetreuungsformen für Kinder (KiTa, OGS, Tagespflege) gewünscht ist, die zusammengenommen etwa eine Summe in Höhe von 600.000 € an Mindereinnahmen pro Jahr bedeuten wird. Details zur weiteren Ausformung der Entlastungshöhen werden in der März-Sitzung des nächsten Jahres beschlossen.“

Warum kritisiert die SPD etwas, was in der Zielsetzung Konsens mit der CDU ist und was vom SPD-Bürgermeister genauso gewünscht wird wie vom CDU-Sozialexperten? Ist vielleicht der knappe zeitliche Vorsprung der CDU-Pressemitteilung, die zwei Tage vor dem Neujahrsempfang veröffentlicht wurde, Stein des Anstoßes? Oder geht es nur um die Idee zu einem Prüfauftrag, der erst mal nichts weiter ist als ein Prüfauftrag, die die SPD gerne selber gehabt hätte? Aus Sicht der Kinder über drei Jahren (Ü3) und deren Eltern, um die es in der Sache geht, kann dies dahingestellt bleiben, denn der eingeschlagene Weg ist klar und die Zielsetzung offenbar auch jenseits der GroKo weitgehend politischer Konsens.

„Im vergangenen Jahr haben wir in den Haushaltsberatungen eine Senkung der Elternbeiträge um 600.000 € beschlossen. Wir würden dieses Geld gerne in ein weiteres beitragsfreies Jahr investieren und so den Besuch der Regelkindergartenzeit in Dormagen für die Eltern ganz kostenfrei gestalten“, skizzierte Deußen in der Pressemitteilung den neuen Ansatz. Die CDU beschreite damit einen anderen Weg als in den bisherigen Diskussionen. Anlass dafür: Die schwarz-gelbe Landesregierung hat Anfang Januar die Weichen dafür gestellt, dass ab 2020 das zweite Kita-Jahr – genau wie das dritte – landesweit beitragsfrei gestellt wird. Die CDU geht mit ihrem Prüfauftrag nun noch einen Schritt weiter, um auch für das erste Ü3-Jahr in Dormagen die Elternbeiträge zu streichen, wenn es denn die Haushaltslage hergibt. Die SPD hatte sich für eine Entlastung unterschiedlicher Einkommensgruppen in unterschiedlichem Maße ausgesprochen. Über den weiteren Weg und das gemeinsame Ziel berät der Jugendhilfeausschuss in öffentlicher Sitzung am Donnerstag, 7. März, ab 17.30 Uhr im Ratssaal. (Oliver Baum)

Remis gegen Aue

Das erste Pflichtspiel des TSV Bayer Dormagen unter Neu-Trainer Dusko Bilanovic endete am Samstagabend, 9. Februar, mit einer Punkteteilung: Gegen den EHV Aue kam der Handball-Zweitligist vor 1.141 Zuschauern im Sportcenter nur zu einem 25:25 (Halbzeit 10:11). Nur deshalb, weil nach der Tabellenkonstellation im Abstiegskampf ein Sieg gegen die Gäste aus dem Erzgebirge, die vier Zähler mehr auf dem Konto haben, Pflicht war. Doch nach dem Spielverlauf war das Ergebnis leistungsgerecht. Der TSV, der in den ersten 20 Minuten große Probleme im Angriff hatte, lief in der ersten Halbzeit ständig einem Rückstand hinterher. Teilweise führte der EHV mit vier Toren. Gestützt auf den starken Sven Bartmann im Tor und den eingewechselten, ebenso starken Kreisläufer Carl Löfström folgte eine Aufholjagd und Mitte der zweiten Halbzeit eine 19:17-Führung. Die Hausherren, die insgesamt zu viele Fehlwürfe hatten, gaben diese aber viel zu schnell wieder her. Es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch, bei dem die Gäste den finalen Ausgleich 15 Sekunden vor Schluss erzielten. Der letzte Wurf von Nuno Rebelo ging zwar ins Tor, nur leider war nach der klaren Entscheidung der Schiedsrichter da schon die Spielzeit abgelaufen. Die ausführliche Berichterstattung folgt am Mittwoch, 13. Februar, in der nächsten Ausgabe des Rheinischen Anzeigers. (Oliver Baum)

Sanierung als Kostenfalle

Es sieht stark danach aus, dass die Sanierung der Sekundarschule zum nächsten „Millionengrab“ des Eigenbetriebs wird. (Foto: Archiv)

Die Sanierung der Sekundarschule an der Bahnhofstraße wird noch einmal deutlich teurer als geplant. Die Stadt hatte die Kosten für die Sanierung und Erweiterung der dann vierzügigen Schule im Herbst 2018 noch mit rund 8,15 Millionen Euro beziffert. Im Oktober 2016 war bei der damals noch vorgesehenen Dreizügigkeit der Schule von 5,225 Millionen Euro die Rede – knapp drei Millionen Euro weniger. „Jetzt müssen wir von Gesamtkosten in Höhe von 14,5 Millionen Euro ausgehen“, gab Bürgermeister Erik Lierenfeld am vergangenen Donnerstag bekannt. Im Klartext: Aktuell kommen noch einmal 6,35 Millionen Euro an Kosten hinzu, die bisher nicht eingeplant waren.

Zum einen wird die Sanierung wegen der maroden Bausubstanz deutlich teurer als zunächst angenommen. Insgesamt rechnen die Planer alleine dabei mit einem Mehraufwand von fast vier Millionen Euro. „Der Bestandsbau hielt für die Planer böse Überraschungen bereit“, sagte die erste Betriebsleiterin des Eigenbetriebs und Kämmerin Tanja Gaspers. Die beiden Projektsteuerer teilten mit, dass bei dem Gebäude aus den 60er-Jahren durchaus von „Pfusch am Bau“ gesprochen werden könne. So wurde erst nach der Entfernung der asbestbelasteten Putzdecke sichtbar, wie schwerwiegend die baulichen Mängel an der Tragwerkskonstruktion tatsächlich sind. Außerdem erwies sich die neue Tragwerksplanung als mangelhaft. Der Vertrag mit dem Tragwerksplaner wurde daher einvernehmlich aufgelöst.

Zum anderen – und das dürfte nicht nur den Politikern im Stadtrat besonders sauer aufstoßen – ist der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs fehlerhaft. „Der ursprünglich kommunizierte Betrag von 8,15 Millionen Euro enthielt noch keine Baunebenkosten“, so Gaspers. Die Baunebenkosten belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro. „Wie es zu diesem Fehler kommen konnte und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, wird jetzt geprüft“, erklärte die Kämmerin. Außerdem fällt der bisherige Objektplaner wegen einer schweren Erkrankung aus. Er soll kurzfristig ersetzt werden, damit es zu keinen weiteren Verzögerungen kommt. Die Planer gehen schon jetzt davon aus, dass sich die Fertigstellung um mindestens sechs Monate verzögern wird.

Vor dem Hintergrund der deutlichen Kostensteigerung tauchte als mögliches Szenario ein Neubau der zu sanierenden Bereiche auf. „Die Kosten dafür liegen nach ersten Schätzungen bei rund 21 Millionen Euro. Und der Schulstandort wäre frühestens 2022 fertig“, erläuterte Lierenfeld. Mitte März soll zu den Entwicklungen bei der Sanierung der Sekundarschule eine Sondersitzung des Eigenbetriebsausschusses stattfinden. (-sf/ale/-oli)

(Lesen Sie dazu auch den Kommentar in der nächsten Ausgabe des Rheinischen Anzeigers am Mittwoch, 13. Februar.)

Frühjahrsputz mit Putzi

Putzi ist das neue Maskottchen für den Sauberhaft-Tag. (Foto: Stadt)

Seit 17 Jahren putzt sich Dormagen im Frühjahr raus: Beim „Sauberhaft-Tag“ sagen die Bürger illegal entsorgtem Müll den Kampf an. Im vergangenen Jahr sammelten rund 4.500 kleine und große Helfer insgesamt fast 15 Tonnen Wildmüll im ganzen Stadtgebiet. „Wir hoffen natürlich, dass auch dieses Jahr wieder möglichst viele Dormagenerinnen und Dormagener beim großen Reinemachen helfen“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld. Am Samstag, 9. März, geht es ab 9 Uhr los. „Vielleicht hilft uns ja unser neues Maskottchen Putzi, noch mehr Unterstützer unserer Aktion zu finden“, so der Bürgermeister weiter. Die Stadt ist bei der Beseitigung von Unrat auf öffentlichen Flächen auch auf die Hilfe aus der Bürgerschaft angewiesen. Abfallfunde können telefonisch unter 02133/25 71 23 oder über die städtische Mängelmelder- App (https://maengelmelder. dormagen.de) gemeldet werden. „Für uns als Stadt ist illegal entsorgter Müll leider 365 Tage im Jahr ein Thema“, erklärt Lierenfeld. „Deshalb ist es wichtig, dass wir Sauberkeit und Ordnung mit unserem Aktionstag einmal jährlich ganz gezielt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.“ Mit der sympathischen neuen Comicfigur – einem Waschbär – will die Stadt künftig vor allem das Umweltbewusstsein von Kindern stärken und sie für einen achtsamen Umgang mit Müll sensibilisieren. „Schulen und Kindergärten sind beim alljährlichen Dormagener Frühjahrsputz seit jeher besonders starke Akteure gewesen“, betont Lierenfeld. „Deshalb wollen wir mit Putzi vor allem sie ansprechen. Wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass Putzi bei allen Altersgruppen sehr gut ankommt“, freut sich der Verwaltungschef. Auch bei den Stadtteil-Koordinatoren für die Aktion am 9. März erfreut sich Waschbär Putzi großer Beliebtheit. Wer beim Frühjahrsputz mitmachen möchte, kann sich bei ihnen melden oder einfach spontan vorbeikommen – auch für Kurzentschlossene liegen an den Treffpunkten Mülltüten und Handschuhe kostenfrei bereit. Und: Nach getaner Arbeit gibt es für die Helfergruppen in den jeweiligen Stadtteilen wieder die beliebte und leckere Erbsensuppe vom Deutschen Roten Kreuz. Alle Kinder und Jugendliche, die sich in Kindergärten und Schulen am Sauberhafttag beteiligen, erhalten Schwimmbad- Freikarten. (-sf/ale)

Die Ansprechpartner für die einzelnen Stadtteile:
Delhoven: Stephan Gödderz, Tel. 02133/822 35, Treffpunkt: Schützenplatz. Delrath: Karl-Josef Ellrich, Tel. 02133/707 38, Treffpunkt: Gaststätte „Alter Bahnhof“. Dormagen-Mitte: Bettina und Moritz Prell, Tel. 0163/256 77 60, Treffpunkt: Schützenplatz Dormagen. Gohr/Broich: Heinrich Kemper, Tel. 02182/87 11 84, und Peter-Josef Braun, Tel. 02182/99 41, Treffpunkt: Kirchplatz Gohr. Hackenbroich/Hackhausen: Manfred Kootz, Tel. 0172/929 30 47, Treffpunkte: Feuerwehrgerätehaus und Sportplatz. Horrem: Josef Franzen, Tel. 02133/ 40 07 31, Treffpunkt: Schützenplatz Nievenheim/Ückerath: Heinz-Joachim Pälmer, Tel. 02133/905 70, Treffpunkt: Schützenplatz. Rheinfeld: Andreas Hartig, Tel. 02133/25 99 60, Treffpunkt: Ehrenmal. Straberg: Manfred Steiner, Tel. 02133/816 92, Treffpunkt: Sportplatz. Stürzelberg: Ulrike Ortmann, Tel. 02133/732 52, Treffpunkt: Schützenplatz. Zons: Joachim Fischer, Tel. 02133/24 42 87, Treffpunkt Sportzentrum.

EGN hält dagegen

Seit Anfang Januar gilt: Keine Kartonage mehr neben die grüne Tonne stellen. (Foto: Archiv)

Es ist seit Anfang Januar ein ständiges Diskussionsthema: die geänderte Abfuhrpraxis im Rahmen der Altpapierabholung durch die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN). Als Entsorgungspartner der Stadt nahm das Unternehmen dazu am Freitag, 8. Februar, erstmals in einer Presseinformation Stellung.

Erforderlich geworden sei die Umstellung (der RA berichtete) durch eine deutliche Zunahme an Verpackungsabfällen aus Papier, die zu immer größeren Abstellungen neben der grünen Tonne geführt hätten. „Diese mitunter sehr schweren und teils aufgeweichten Kartonagen stellen für unser Personal eine Gesundheitsgefährdung dar“, so die EGN. Als Arbeitgeber sei das Unternehmen im Rahmen seiner Vorsorgepflicht angehalten, jede vermeidbare Belastung der Mitarbeiter auszuschließen. Hierfür würden seitens der Berufsgenossenschaft Arbeitsmittel gefordert, die dem Stand der Technik entsprechen. Für die Erfassung von Altpapier stelle die Sammlung über Rolltonnen den Stand der Technik dar.

Ex-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann hatte in einem zweiten Schreiben an Bürgermeister Erik Lierenfeld (der RA berichtete) argumentiert, dass die Sperrmüll- und Grünschnittsammlung ja auch problemlos möglich sei. Das müsse also auch für die Kartonage gelten, die neben der grünen Tonne steht, da diese leichter sei als schwere Äste und alte Möbel. Die EGN argumentiert dagegen: „Für die Sperrmüll- oder Grünschnittsammlung werden Fahrzeuge eingesetzt, die sich maßgeblich von Sammelfahrzeugen für die Leerung von Abfallgefäßen unterscheiden. Die Ladekante eines Sperrmüllfahrzeugs ist deutlich niedriger und die Einwurföffnung größer, so dass die mitunter sehr schweren und sperrigen Gegenstände möglichst gesundheitsschonend eingeladen werden können.“ Bei Sammelfahrzeugen für Abfallgefäße müssten die Ladegüter hingegen über Kopf in die schmale Ladeöffnung geworfen werden. In anderen Kommunen habe die Berufsgenossenschaft die manuelle Handhabung von Altpapier bereits ausdrücklich untersagt. So sei Anfang Januar die Bündelsammlung in der Stadt Mönchengladbach eingestellt worden.

Bereits bei den jüngsten Sammeltouren im Januar habe die EGN gemerkt, dass die Abfallgefäße deutlich voller zur Abholung bereitgestellt wurden, das „Danebenstellen“ von Kartons habe entsprechend abgenommen. Zudem sei die erste stationäre Sammlung über Container an zentralen Standorten an sechs Stellen im Stadtgebiet am Samstag, 2. Februar, „sehr gut angenommen“ worden. (-oli/eb)

Premiere für Mittagstisch

Die Teilnehmer des ersten Mittagstischs in Gohr ließen es sich schmecken. (Foto: Stadt)

Mehr als 30 Gäste kamen am Donnerstag, 7. Februar, zur Premiere des Gohrer Mittagstischs im Vereinsheim des SuS Gohr zusammen, um gemeinsam zu essen, zu klönen und neue Menschen zu treffen. „Das neue Angebot wird super angenommen“, freute sich der erste stellvertretende Bürgermeister Hans Sturm, der den Mittagstisch eröffnete. „Wir schaffen damit einen Ort der gelebten Nachbarschaft. Mein Dank gilt allen Helfern, die dies ermöglicht haben“, sagte Harald Schlimgen, Leiter des Fachbereichs Bürger- und Ratsangelegenheiten bei der Stadt Dormagen. Unterstützt wird die Gemeinschaftsinitiative vom Caritasverband, dem SuS Gohr, dem Seniorenbeirat und einem Team von Ehrenamtlichen.

Den Mittagstisch bezeichnete Schlimgen als „Anfang“. Denn ab Ende März sollen auch Einkaufsfahrten für ältere Gohrer Mitbürger angeboten werden. „Nachdem es uns leider nicht gelungen ist, einen Dorfladen in Gohr auf die Beine zu stellen, freue ich mich umso mehr, dass wir mit dieser neuen Initiative ein wichtiges zusätzliches Angebot bei der Lebensmittelversorgung für Senioren schaffen“, erklärte Bärbel Breuer, Leiterin des Büros für bürgerschaftliches Engagement und Seniorenbeauftragte der Stadt Dormagen.

Der nächste Mittagstisch startet am Donnerstag, 14. Februar, um 12 Uhr im Vereinsheim des SuS Gohr. Anmeldungen nimmt Heinz Schneider vom Caritasverband unter Tel. 02133/250 01 08 entgegen. (-sf/ale/-oli)