Unseriöse Haustürgeschäfte

Die energieversorgung dormagen (evd) hat in den vergangenen Tagen vermehrt Meldungen von Kunden erhalten, die von unseriösen Werbenden an der Haustüre berichten. Die evd rät dazu, an der Haustüre und auch am Telefon generell vorsichtig mit persönlichen oder vertraglichen Angaben zu sein. Vertriebsleiter Volker Schleien: „Seien Sie bitte skeptisch, wenn konkrete Daten abgefragt werden. Die Zählernummer und der aktuelle Energielieferant reichen zusammen mit Ihrem Namen und Adresse aus, um einen (auch ungewollten) Vertragswechsel einzuleiten. Dann erhalten Sie überraschend ein Begrüßungsschreiben eines neuen Energieanbieters. Wir empfehlen Ihnen, nichts an der Haustüre zu unterschreiben. Denn da gibt es hinterher oft eine böse Überraschung.“ Wenn Kunden einen Vertrag eines Haustürwerbers unterschrieben oder am Telefon einen neuen Vertrag geschlossen haben, haben sie das Recht diesen Vertrag innerhalb von 14 Tagen zu widerrufen. Dies gilt grundsätzlich – unabhängig davon, ob Kunden mit unlauteren Methoden dazu gebracht wurden oder nicht. (md/-oli)

Eins nach dem anderen

Da landet der TSV Bayer Dormagen mit seiner jungen Zweitliga-Mannschaft einen unerwarteten Auswärtssieg (in Dessau) und ist nach sechs Spieltagen mit 6:6 Punkten im Kampf um den Klassenerhalt sportlich im Soll, da verhagelt die Nachricht über das erhebliche Etatloch nach dem Ausfall eines Großsponsors die Stimmung der Handballer und ihrer Fans.

Die aktuellen Probleme der TSV Bayer Dormagen Handball GmbH sind auch das Ergebnis einer Entwicklung der vergangenen Jahre. Die offenkundigen Parameter hat meinDormagen schon am vergangenen Mittwoch (11. Oktober) beleuchtet (https://meindormagen.de/finanzielle-probleme-beim-tsv/). Wie so oft bei einer negativen Entwicklung kommt eins zum anderen. Nur ein Beispiel: Der TSV hat sich im Februar 2022 – rein wirtschaftlich betrachtet – den „Luxus“ erlaubt, einen Trainer freizustellen, den er noch bis Juni 2023, also 17 Monate lang, bezahlen musste. Offenkundig ist, dass aufgrund der gesamtwirtschaftlich negativen Entwicklung in Deutschland, die auch vor dem Rheinland nicht Halt macht, das Handling vorhanderer Sponsoren unberechenbarer geworden ist. Der eine muss ganz aufhören, der andere kann nur weniger geben – weil es nicht anders geht. Und woher neue Sponsoren nehmen, ohne sie zu stehlen?

Die Folge ist ein schrumpfender Etat, was sich auch im Kader für die Saison 2023/24 widerspiegelt. Bei steigenden Gesamtkosten muss irgendwann unweigerlich auch der Personaletat angepackt werden. Eine Problematik, die seitens des TSV durchaus schon thematisiert wurde – verbunden mit dem wiederkehrenden Appell zur (größeren) Unterstützung. Die „Bringschuld“ wurde und wird dabei gerne nach außen geschoben: Anerkennung für den Handballstandort, insbesondere für die herausragende Jugendarbeit. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die „Bringschuld“ liegt vor allem beim Verein selber.

Das fängt bei der Außendarstellung und der „Verwurzelung“ in der Heimat an. Dazu nur zwei Beispiele: Nicht jedes „Eigengewächs“ ist ein Dormagener. Und: Was wurde seit der Pandemie getan, um zumindest flächendeckend im Rhein-Kreis Neuss für die Heimspiele zu werben? Das endet bei der Qualität der sportlichen Darbietungen, vor allem in eigener Halle. Da war in der vergangenen Saison zu oft Magerkost dabei. Während sich andere Zweitliga-Vereine aus dem pandemiebedingten Einknicken der Zuschauerzahlen befreit haben, ist das dem TSV – wenn überhaupt – nur ansatzweise gelungen. Wo ist die Anbindung und der Zusammenhalt geblieben, die die „Handballstadt Dormagen“ früher ausgezeichnet haben?

Doch eins nach dem anderen: Zunächst einmal muss das finanzielle Loch für diese Saison gestopft werden. Dann aber muss sich der TSV endlich strukturell anders, professioneller aufstellen. In der bisherigen Konstellation funktioniert es offenkundig nicht. Die derzeitige Misere ist somit auch eine Chance für einen Neuanfang. (Oliver Baum)

(Der TSV Bayer Dormagen verlor gestern Abend vor 911 Zuschauern im Sportcenter gegen den Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim nach einem unterhaltsamen Offensivspektakel mit 35:40. Zur Halbzeit hatte das Team von Trainer Matthias Flohr mit 20:19 geführt. Dabei konnten sich die Gäste erst zwischen der 51. und 53. Minute in Unterzahl von 31:32 auf 31: 34 vorentscheidend absetzen. In der Phase kam SG-Keeper Fredrik Genz, ein Ex-Dormagener, ins Spiel und ebnete mit seinen sieben Parade den Weg zum Auswärtssieg.)

Mit toller Musik auf dem Weg zur Weihnacht

Mit „The Christmas Way“ wartet das Chorhaus St. Michael Dormagen am Samstag, 9. Dezember, mit einem Konzertformat auf, das seine Zuhörer seit den 90er Jahren immer wieder begeistert hat. Der Ticketverkauf beginnt am nächsten Samstag, 21. Oktober.​ Die Gesamtleitung der beiden Konzerte in der Pfarrkirche St. Michael (16 Uhr und 19 Uhr) liegt in den Händen von Kantor Horst Herbertz.

Der „Chor2020“, den der 59-Jährige leitet, ist im Chorhaus für Sänger im Alter von bis zu 70 Jahren gedacht. „Von der Ausrichtung her sind wir weg vom klassischen Kirchenchor hin zu einem neuen Chorformat, das Klassisches und Modernes verbindet“, erläutert Herbertz. Die Durchlässigkeit, die nach dem Konzept des Chorhauses dafür sorgen soll, dass immer wieder Jüngere in ältere Chöre hineinwachsen und damit deren Überalterung verhindern, ist aber keine Einbahnstraße – Durchlässigkeit ist Trumpf. Das führt unter anderem dazu, dass für besondere Anlässe Projektchöre gebildet werden. So zuletzt bei der Einführung des neuen leitenden Pfarrers an St. Michael, wo Sänger von fünf bis über 70 Jahren zusammen auftraten. Das führt auch dazu, dass sich verschiedenen Gruppierungen aus dem Chorhaus an einem gemeinsamen großen Konzert beteiligen.​

Der Studentenchor „TonArt“ hat sein Probenwochenende schon hinter sich. Beim „Chor2020“ folgt es Ende November. (Foto: TA)

So ist es auch bei „The Christmas Way“. Neben dem „Chor2020“ ist auch der Studentenchor „TonArt“ unter der Leitung von David Welfens und Oliver Frücht dabei. Hinzu kommt eine Quartett aus Damenstimmmen („Damenwahl“), gebildet von Sängerinnen aus dem „Chor2020“ und aus dem Chor „Da Capo“. Die musikalische Begleitung übernimmt einmal mehr das Rheinische Oratorienorchester mit seiner Konzertmeisterin Gaby Ziebell. „Unsere Konzertbesucher können sich auf ein Crossover von moderner und klassischer Musik freuen, die zum Advent, also zum Weg in die Weihnachtszeit passt“, berichtet Herbertz. So bildet sich klanglich ein großer Spannungsbogen, in dem die beiden Chöre auch zusammen Lieder singen werden. Die Konzertbesucher können sich unter anderem auf zwei verschiedene Interpretationen von „O Come, O Come, Emmanuel“ (Arrangement für Chor2020 von Kyle Pederson und für TonArt von Mac Huff) und „What Child Is This?“ (Mac Huff) freuen. Hinzu kommt unter anderem das auf einer ukrainischen Melodie basierende „Carol of the Bells“, das von „TonArt“ in einem A cappella-Arrangement der international bekannten Gruppe „Pentatonix“ gesungen wird. Natürlich wird im Programm der beiden Konzerte das Stück „The Christmas Way“ (Tore W. Aas) nicht fehlen. Insgesamt 900 Tickets, jeweils 450 für 16 Uhr und für 19 Uhr, gehen in den Verkauf. Es gibt keine Sitzplatzreservierungen; Einlass in die Kirche ist ab 30 Minuten vor Konzertbeginn. Für Erwachsene kostet eine Eintrittskarte 20 Euro, ermäßigt (Schüler, Studenten) sind es 10 Euro. Die Tickets gibt es ab kommenden Samstag in der City-Buchhandlung, online auf www.ticketnetzwerk.de und bei allen Chormitgliedern. (Oliver Baum)

Kreis verschenkt Klimabäume

Der Rhein-Kreis Neuss (RKN) verschenkt ab Dienstag, 17. Oktober, 9 Uhr, insgesamt 600 Klimabäume an interessierte Bürger. Nachdem das Angebot 2021 und 2022 mit jeweils 500 Bäumen auf große Resonanz stieß, stellt der Kreis in diesem Jahr erneut Klimabäume zur Verfügung. Angeboten werden Obstsorten (Apfel, Birne, Kirsche, Zwetsche, Quitte, Mispel) sowie Vogelbeere und Amberbaum (jeweils so lange der Vorrat reicht). Die Bäume werden in Töpfen geliefert und sind etwa 1,3 bis 2 Meter hoch. Bei der Reservierung kann zwischen vier Abhol-Orten und Terminen im November 2023 gewählt werden. Bei der Pflanzung müssen die gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zu den Nachbargrundstücken eingehalten werden. Die Reservierung ist auf einen Baum je Haushalt begrenzt – solange der Vorrat reicht. Weitere Infos und das Online-Bestellformular gibt es ab dem 17. Oktober um 9 Uhr online auf  https://www.rhein.kreis-neuss.de/klimabaeume. (md/-oli)

Blum-Bilder im Bürgerhaus

Herausragende Kunstwerke aus der städtischen Kunstsammlung in Ausstellungen an wechselnden Orten im Stadtgebiet der Öffentlichkeit präsentieren – Das ist das Ziel der neuen „Kunst Initiative Dormagen“. Nach dem erfolgreichen Auftakt mit einer sehenswerten Ausstellung in der „Alten Apotheke“ in der Dormagener Innenstadt zeigt das städtische Kulturbüro nun eine Auswahl interessanter Exponate im Bürgerhaus in Hackenbroich an der Salm-Reifferscheidt-Allee 20. Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 19. Oktober, um 11 Uhr sind Interessierte herzlich willkommen.

Rund 25 Bilder aus der mehrere tausend Exponate umfassenden Kunstsammlung werden in Hackenbroich zu sehen sein. Die Bilder stammen aus der Feder des Landschaftsmalers und Zonser Ehrenbürgers Theo Blum und zeigen Städteansichten von Hackenbroich, Köln, Flensburg, Saarbrücken und Wiesbaden. Motive aus dem Mosel-Gebiet und von der Ostseeküste runden die Schau ab. Die Ausstellung ist bis zum 19. Februar 2024 montags und dienstags jeweils von 9 bis 16 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie nach Absprache unter Tel. 02133/257-327 geöffnet. Der Eintritt ist frei. (md/-oli)

Finanzielle Probleme beim TSV

Nach dem TV Hüttenberg in der vergangenen Woche vermeldet nun ein zweiter Verein in der Zweiten Handball-Bundesliga finanzielle Schwierigkeiten. Es handelt sich um den TSV Bayer Dormagen, konkret um dessen Handball GmbH mit Geschäftsführer Björn Barthel an der Spitze. „Den Ausfall eines großen Sponsors, der seinen Verpflichtungen seit Saisonbeginn nicht nachkommt, konnten wir so kurzfristig nicht kompensieren“, informierte Barthel am Abend unsere Redaktion.

Nach den Problemen durch die Pandemie (zum Beispiel wegfallende Zuschauereinnahmen durch Geisterspiele), nach den allgemeinen Kostensteigerungen, die beispielsweise im Energiebereich auch alle Sportvereine treffen, nach erhöhten Aufwendungen zur Realisierung der Medienkooperation mit dem neuen Streamingsender DYN (neuer Hallenboden, mehr Personalaufwand) wurde der Spielraum nach dem aktuellen Sponsorenausfall offensichtlich so eng, dass sich Barthel in enger Abstimmung mit dem geschäftsführenden Hauptvorstand des Gesamtvereins rechtlichen Rat einholte.

Mit Sanierungsexperten der Firma ATN Rechtsanwälte wurde die Situation analysiert. „Gemeinsam mit einem Team um Rechtsanwalt Dr. Marc d‘Avoine haben wir einen Plan für die Restrukturierung der TSV Bayer Dormagen Handball GmbH entwickelt, der allen belastbar und zielführend erscheint und den wir fortlaufend den aktuellen Umständen anpassen. Dieser Plan beinhaltet unter anderem Teilverzichte der Gläubiger, Sonderbeiträge unserer bestehenden und auch neuer Sponsoren sowie Sanierungsmaßnahmen verschiedener Art, wie beispielsweise anteilige Gehaltsverzichte“, teilte Barthel in einem Schreiben an alle Sponsoren am Abend mit.

Die Mannschaft wurde am heutigen Mittwoch (11. Oktober) über die aktuelle Entwicklung informiert. In Einzelgesprächen mit den Spielern wird es nun darum gehen, über einen teilweisen Gehaltsverzicht etwas Druck aus der angespannten finanziellen Lage zu bekommen. „Nach ersten Gesprächen mit den Spielern sind die Signale sehr positiv, was sicherlich in dieser Situation keine Selbstverständlichkeit ist“, erklärte der Geschäftsführer.

Die Perspektiven für die laufende Saison, aber auch für die folgende Spielzeit sind laut Barthel gut: „Diese Aussage können wir nach Gesprächen mit Trainer und Spielern, den Werbepartnern, dem Hauptverein, aber auch den Kooperationspartnern wie der Stadt Dormagen und dem Rhein-Kreis Neuss treffen.“ Dabei sei jede weitere Hilfe von außen willkommen. Frank Neuenhausen, Geschäftsführer des Hauptvereins, betont: „Ich stehe eng an der Seite von Björn Barthel. Der TSV wird alles ihm Mögliche unternehmen, um die Handball GmbH zu unterstützen.“

Der Spielbetrieb wird vollumfänglich fortgeführt. Die „Wiesel“ stehen nach sechs Spieltagen mit einem ausgeglichenen Punktekonto (6:6) auf dem neunten Tabellenplatz. Das nächste Spiel steht am Samstag, 14. Oktober, um 19.30 Uhr an. Im Sportcenter ist dann der Tabellenzweite SG BBM Bietigheim (10:2 Punkte) zu Gast. (Oliver Baum)