Betrugsfall im Eigenbetrieb

Die Stadt Dormagen hat Strafanzeigen gegen einen Mitarbeiter des städtischen Eigenbetriebs (Gebäudewirtschaft) und zwei Baunternehmen gestellt. Der Mitarbeiter wurde vom Dienst freigestellt, die Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist seitens der Stadt eingeleitet worden. Die weiteren Ermittlungen laufen über die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf. Dabei geht es um einen Schaden von etwa 450.000 Euro.​

Was war in einem Zeitraum von etwa zwölf Monaten passiert? Der Mitarbeiter hatte eigenständig und zulässig Aufträge an die beiden Firmen in Höhe von jeweils knapp unter 25.000 Euro erteilt. „Es geht um mehr als 30 Fälle“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld gegenüber der Presse am Donnerstagmittag, 20. April. Zuvor waren schon die Mitglieder des Betriebsausschusses des Eigenbetriebs und die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat informiert worden. Die entsprechenden Rechnungen wurden von dem Sachbearbeiter als „sachlich und rechnerisch richtig“ abgezeichnet. Das Problem: Die in den Rechnungen aufgeführten Dienstleistungen und Materialien wurden nie ausgeführt respektive gab es vor Ort auf den Baustellen nicht. Der Vorgesetzte, der dies nicht wusste und auch nicht erkennen konnte, wies die Rechnungen zur Auszahlung an. Dort griffen aber interne Prüfungen, in deren Folge es auch Kontrollen auf den betroffenen Baustellen gab. „So ist aufgefallen, dass falsche Rechnungen gestellt und abgezeichnet worden waren“, sagte der Technische Beigeordnete Dr. Martin Brans. Nach weiteren internen Recherchen stand fest, dass nur dieser eine Mitarbeiter beteiligt war. Die Zusammenarbeit mit den beiden an den Betrugsfällen beteiligten Unternehmen ruht. „Es handelt sich um einen schwerwiegenden Betrug“, betonte Lierenfeld. Die Stadt habe am 9. März Kenntnis davon erlangt, dass etwas gravierend falsch gelaufen ist. Die weiteren polizeilichen Ermittlungen laufen. Daher kann die Stadt auch zu einigen offenen Details keine weitere Auskunft geben.​

Verwaltungsintern wurden aber Konsequenzen gezogen, damit sich solche Vorfälle möglichst nicht wiederholen: Die Grenze für die freihändige Auftragsvergabe auf der Sachbearbeiterebene wurde von 25.000 auf 5.000 Euro gesenkt. „Natürlich unter Wahrung des Wirtschaftlichkeitsgebotes. Alle Mitarbeiter wurden dazu noch einmal besonders sensibilisiert“, betonte Brans. Alleine in seinem Zuständigkeitsbereich wurden im vergangenen Jahr etwa 7.600 Aufträge mit einem Volumen von rund 40 Millionen Euro erteilt und abgewickelt. Brans: „Der Eigenbetrieb ist an seiner Kapaztätsgrenze. Jetzt haben die Mitarbeiter eine noch höhere Belastung, weil nicht nur ein MItarbeiter weniger da ist, sondern weil wir für Polizei und Staatsanwaltschaft auch noch umfangreiche Recherchen betreiben müssen.“ Ein großes Problem sei auch, dass durch den Wegfall der beiden Firmen nun „Störungen“ auf Baustellen eingetreten sind. Betroffen war immer nur ein wichtiges Gewerk. Es müssen nun andere Unternehmen gefunden werden, die die Arbeiten fortführen. Wo es derzeit schon schwierig genug ist, Baufirmen zu bekommen. (O. Baum)

Sechs Wochen früher fertig

Am Montag, 24. April, und damit sechs Wochen früher als geplant gibt der Landesbetrieb Straßen.NRW im Laufe des Vormittags den letzten Bauabschnitt der L36 zwischen dem Ortsausgang Straberg und dem Klosterhof Knechtsteden wieder für den Verkehr frei. Dann ist die Landstraße zwischen Nievenheim und Straberg nach einjähriger Bauzeit – Baustart war am 19. April 2022 – wieder fit für die Zukunft. Auf einer Länge von 4,3 Kilometern wurden die Straße und der dazugehörige Radweg in zehn Teilabschnitten von Grund auf erneuert. Bei einer Gesamtstärke des Fahrbahnaufbaus von 52 Zentimeter sind die Asphaltschichten 22 Zentimeter stark. Der Aufbau des Radweges beträgt 31 Zentimeter, mit einer Asphaltstärke von 11 Zentimetern. Das sogenannte Fahrbahnplanum (Unterbau) wurde außerhalb der Ortschaften durch eine Zementverfestigung stabilisiert, innerhalb der Ortschaften und im Radweg wurde zur Verstärkung ein vlieskaschiertes Geogitter verbaut. Durch die zwischenzeitlich stark gestiegenen Materialkosten werden sich die Baukosten von 3,1 auf etwa 3,9 Millionen Euro erhöhen. (md/-oli)

Waldführung „Frühling“

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen lädt mit dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und Revierförster Theo Peters alle Mitglieder und Interessierten zur kostenlosen, etwa zweistündigen Waldführung „Frühling“ ein. Die Teilnehmer erleben, wie der Wald aus dem Winterschlaf erwacht. Neue Erkenntnisse zu den Themen Wald, Wild, Forstwirtschaft, Nachhaltigkeit und Natur-/Umweltschutz werden von Peters zusammenfassend dargestellt. Besonders aktuell: Wie unterstützt der Förster durch geeignete Maßnahmen in den Zeiten des Klimawandels den Wald, um durch Anpassung sein Überleben in der sich ändernden Umwelt zu sichern? Auch Familien mit Kindern und Jugendliche sind eingeladen, den spannenden Erläuterungen zu folgen und Fragen zu stellen. Los geht es am Sonntag, 23. April, um 10 Uhr am Waldparkplatz an der L280, Höhe Kloster Knechtsteden. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk sind erforderlich. (md/-oli)

Auch StadtBus bestreikt

Die Gewerkschaft EVG ruft erneut zu einem bundesweiten Warnstreik im Bahn- und Nahverkehr auf. Der Warnstreik beginnt am Freitag, 21. April, um 3 Uhr und endet um 11 Uhr. „Es wurde angekündigt, dass im Zuge der Arbeitskampfmaßnahmen ebenfalls die Stadtbus-Linien bestreikt werden,“ so Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadtbus Dormagen GmbH. „Ausgenommen von den Streikmaßnahmen seien die Schülerlinienbusse, die wie gewohnt zum Schulbeginn und Schulende fahren. „Die Fahrten, die von nicht streikenden Subunternehmen durchgeführt werden, haben wir in einer Übersicht zusammengestellt und auf unserer Homepage www.stadtbus-dormagen.de veröffentlicht“, erklärte Schmitz. Auch die Mitarbeiter im KundenCenter geben unter Tel. 02133/27 26 25 gerne Auskunft zum aktuellen Geschehen. (md/-oli)

TSV erfreut über Lizenz

Der TSV Bayer Dormagen hat heute die Lizenz für die Saison 2023/24 erhalten. „Die Entscheidung steht natürlich unter dem Vorbehalt der sportlichen Qualifikation“, so der Dormagener Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Er ist „fest davon überzeugt, dass unsere Jungs auch in der nächsten Spielzeit der Zweiten Handball-Bundesliga angehören.“ Sein Dank ging an alle Partner und Sponsoren, die „entscheidend dazu beigetragen, dass wir die wirtschaftliche Planung als Grundlage der Lizenzerteilung aufstellen können.“ Die unabhängige Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga (HBL) hat allen 37 Bewerbern der Ersten und Zweiten Liga die Lizenzen erteilt. „Einige Clubs haben Auflagen zu erfüllen. Die Auflagen halten fest, welche Vorgaben während der Spielzeit eingehalten werden müssen, wie zum Beispiel die Begrenzung des Personaletats. Besonders erfreulich ist es, dass kein Club eine Bedingung erfüllen muss“, so Barthel. Im Verlauf des Lizenzierungsverfahrens wurden neben der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auch rechtliche und infrastrukturelle Kriterien geprüft. Im Herbst müssen die Vereine für die dann laufende Spielzeit erneut ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aktualisiert dokumentieren. (md/-oli)

Nur noch 50 Tickets für Knebel

Wer Herbert Knebels Affentheater am Sonntag, 25. Juni, um 20 Uhr auf der Zonser Freilichtbühne erleben möchte, sollte sich jetzt um Tickets kümmern. Das städtische Kulturbüro kann für „Fahr zur Hölle, Baby!“ im Rahmen des dritten Zonser Kabarett- und Comedy-Festival nur noch 50 Eintrittskarten anbieten. Top-Kabarettist Urban Priol eröffnet das Festival, für das der Rheinische Anzeiger erneut als Medienpartner fungiert, am Samstag, 24. Juni, um 20 Uhr. Mit Jürgen B. Hausmann am 26. Juni, Arnd Zeiglers wunderbarer Welt des Fußballs am 28. Juni und „Extra3“-Moderator Christian Ehring am 1. Juli gastieren weitere Größen der Szene auf der Freilichtbühne. Das Finale bestreitet Kinder-Star Volker Rosin mit seinem Mitmach-Konzert „Das Disco Krokodil“ am Sonntag, 2. Juli, um 11 Uhr. Tickets für alle Vorstellungen gibt es online auf dormagen.reservix.de und in der City-Buchhandlung. Weitere Infos gibt es im städtischen Kulturbüro unter Tel. 02133/257-338 und online auf www.kulturbuero-dormagen.de. (md/-oli)

Motorradfahrer tot

Am Freitag, 14. April, befuhr ein 67-jähriger Grevenbroicher gegen 17.50 Uhr mit seinem Motorrad die L69 aus Widdeshoven kommend in Richtung Gohr. Als er in einer langgezogenen Linkskurve einen Pkw überholte, übersah er ein entgegenkommendes Auto. Bei dem Versuch nach rechts auszuweichen, geriet er in den Grünstreifen. Hierdurch verlor er die Kontrolle über das Motorrad, geriet in den Gegenverkehr und prallte frontal gegen den entgegenkommenden Pkw. Trotz notärztlicher Versorgung verstarb der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle. Die vier Insassen im entgegenkommenden Auto verblieben unverletzt. Für die Unfallaufnahme wurden Experten des Verkehrsunfallaufnahmeteams der Polizei Düsseldorf hinzugezogen. Für die Dauer der Aufnahme war die L69 im Bereich des Unfallortes komplett gesperrt, der Verkehr wurde abgeleitet. Die beiden Unfallbeteiligten Fahrzeuge wurden sichergestellt. Es entstand ein Sachschaden von mehreren tausend Euro. (md/-oli)