Mülleimer brannte

Die Kölner Straße ist die „goldene Mitte“ der Innenstadt. Besucher, die Dormagen kennenlernen wollen, laufen entsprechend oft zuerst über die „Kö“. Doch so mancher Spaziergänger findet eher unschöne Dinge in der Fußgängerzone. Beispielsweise lag am Samstag, 15. Februar, ein herrenloser Tannenbaum mitten auf der Kölner Straße, direkt vor einem Reisebüro. Anhand der kleinen Größe lässt sich vermuten, dass das Bäumchen wohl zur Weihnachtszeit seinen feiertäglichen Dienst getan hatte. An dem Samstag lag dort nur noch ein trostloser Haufen in grün. Aber wo kommt die Tanne eigentlich her? Wir haben doch schon Mitte Februar. Ein Scherzkeks würde jetzt antworten: „Na, das ist doch glasklar. Die kommt aus dem Wald.“ Doch ganz so einfach und klar ist es leider nicht. Wer den Baum in die Fußgängerzone gelegt hat, weiß wohl nur der ehemalige Besitzer. Aber es gibt noch weitere Vermutungen. Womöglich wurde das grüne Stück einfach bei der Entsorgung des Grünabfalls dort vergessen oder das Sturmtief „Sabine“ hat sich in die kleine Tanne verguckt und hat mit ihr einen kleinen Tanz im Wind gemacht. Irgendwann hatte sie dann genug und widmete sich einem anderen Gegenstand. So ganz genau werden wir es wohl nie erfahren.

Ein bisschen Feuer im Korb bekam am Dienstagabend, 18. Februar, der Mülleimer vor der Volksbank. Fußgänger konnten beobachten, wie der grüne Eimer lichterloh in Flammen stand. Ein gemütliches schönes Lagerfeuer war das nicht. Doch das Schlimmste an der ganzen Sache: Die meisten Menschen standen dort nur herum und schauten zu, aber keiner tat zunächst etwas, um das Feuer zu löschen. Nur eine aufmerksame Fußgängerin bewaffnete sich schließlich mit einem großen Eimer Wasser und setzte dem Brand ein Ende. Fakt ist, dass einige Papierblätter, die jemand zuvor in diesem Mülleimer entsorgt hatte, offenbar Feuer gefangen hatten. Ob es Brandstiftung oder ein nicht ausgedrückter Zigarettenstummel war, weiß niemand so genau. Eins ist aber sicher: Aufmerksame Menschen schauen nicht nur zu, sie handeln sofort. Und das nicht nur, wenn der Müll brennt. (av)

Steller-Abend am 28. März

Seit dem Jahr 2007 veranstaltet die Dormagener Hospizbewegung alle zwei Jahre einen Lyrikabend mit dem Musiker und Rezitator Oliver Steller. Am Samstag, 28. März, ist es wieder so weit: Mit seinem neuen Programm „Hell und Schnell“ über den Schriftsteller, Dichter, Zeichner und Maler Robert Gernhardt tritt Steller wieder in den schönen Räumen der Baptistengemeinde hinter dem Dormagener Schützenplatz auf, in denen die Hospizbewegung schon oft zu Gast sein durfte.

Robert Gernhardt gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Dichter deutscher Sprache. In den 60er Jahren war er Redakteur der Satire-Zeitschrift „Pardon“, war später beteiligt an satirischen Radio- und Fernsehsendungen, Co-Autor bei Otto-Shows und als Drehbuchautor auch an Otto-Filmen beteiligt. Sein dichterisches Werk hat sich im Laufe der Jahre von Nonsens-Versen zu vielseitiger Lyrik entwickelt und schließt auch Gedichte über die Krebserkrankung ein, an der Gernhardt im Jahr 2006 verstarb. Oliver Steller, nicht nur ein wunderbarer Rezitator, sondern auch ein begnadeter Musiker, hat manche Texte und Gedichte vertont, begleitet sich selbst auf seiner akustischen oder elektrischen Gitarre. So breitet er das Leben Robert Gernhardts vor dem Publikum aus, spannt einen mit Zitaten und Geschichten gefüllten Bogen von Gernhardts Geburt in Estland bis hin zu seinem Tod.

In diesem abendfüllenden Programm wird es traditionell eine Pause geben, in der die Hospizbewegung Dormagen wie immer zu fair gehandelten Getränken und Knabbereien aus dem Dormagener Weltladen einlädt. Ebenfalls in der Pause sind die CDs und Bücher von Steller erhältlich. Das Team der Hospizbewegung freut sich auf ein volles Haus, auf viele treue Fans der Lyrik, des Hospizgedankens und der jazzig angehauchten Musik. Die Eintrittskarten für das Konzert gibt es für 15 Euro pro Ticket in der City-Buchhandlung in der Fußgängerzone und im Hospizbüro an der Krefelder Straße 23. Als ständiger Medienpartner der Hospizbewegung Dormagen präsentiert der Rheinische Anzeiger den Steller-Abend. (md/-oli)

Neues Torhütergespann

Die Kaderplanungen des TSV Bayer Dormagen für die Saison 2020/21 in der Zweiten Handball-Bundesliga nehmen weiter Gestalt an: Drittligist HSG Bieberau/Modau verliert zum Ende der laufenden Spielzeit seinen Torhüter Martin Juzbasic, der die Falken in Richtung Höhenberg verlassen wird. Der Kroate unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag beim TSV. „Juzbasic geht schweren Herzens, will sich aber mit dann 32 Jahren nochmal den Traum von der Zweiten Liga erfüllen“, heißt es dazu auf der Homepage der Südhessen. „Das ist sehr schade. Martin ist ein Supertyp und einer der besten Torhüter der Liga. Eine echte Identifikationsfigur für die HSG“, wird Trainer Thorsten Schmid, der „die Entscheidung aber auch nachvollziehen kann“, zitiert.

Zusammen mit dem Neuzugang wird Sven Bartmann in der nächsten Saison das Torhüter-Duo beim TSV Bayer bilden. Der Vertrag von „Barti“ wurde um ein Jahr verlängert, es ist dann seine achte Spielzeit in Dormagen. „Ich weiß, was ich in Dormagen habe und freue mich, weiter vor den hervorragenden Zuschauern spielen zu können. Sie sind mir und auch meiner Frau ans Herz gewachsen“, so der 32-jährige Industriemechaniker. Derzeit rangiert Bartmann in der Liga-Statistik der Torhüter auf dem zweiten Platz hinter Felix Storbeck (ASV Hamm). Dormagens Keeper wehrte bislang 183 Bälle ab und weist damit eine starke Halte-Quote von knapp 30 Prozent auf. Janis Boieck (21), der 2012 zum TSV kam, erhält hingegen keinen neuen Vertrag. Handball-Geschäftsführer Björn Barthel: „Wir glauben, dass es für seinen weiteren sportlichen Weg gut sein kann, eine neue Herausforderung in einem neuen Umfeld anzunehmen. Janis wurde leider häufiger durch Verletzungen zurückgeworfen. Wir hoffen, dass es ihm gelingt, sein großes Potenzial unter anderen Bedingungen abzurufen.“

Offen sind jetzt noch zwei Positionen im Kader der „Wiesel“: ein Ersatz für den nach Lübeck wechselnden Kreisläufer Carl Löfström und ein Linkshänder für den rechten Rückraum (Nuno Rebelo ist bereits bei den Füchse Berlin II, Dritte Liga).  Den Abgang von Mittelmann Eloy Morante Maldonado will der TSV mit den vorhandenen Rückraumspielern kompensieren. (-oli)

Stadtrat entscheidet

Der politische Streit um die von der Verwaltung geforderten neuen Stellen im Eigenbetrieb Dormagen (ED) ist in der vergangenen Woche in zwei städtischen Gremien munter weiter gegangen. Und das mit unterschiedlichen Ergebnissen. Am Donnerstag, 13. Februar, entscheidet der Stadtrat abschließend.

Sowohl in der Sondersitzung des Betriebsausschusses des ED am Mittwoch, 5. Februar, als auch einen Abend danach in der Sitzung des Hauptausschusses stand das Thema „Nachtragstellenplan 2020“ auf der Tagesordnung des nicht-öffentlichen Teils. Von 18 neuen Stellen, die die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Erik Lierenfeld zu den Haushaltsberatungen im vergangenen November für den ED gefordert hatten, waren nach wie vor elf streitig. Im Betriebsausschuss wurden diese elf Stellen mehrheitlich bewilligt. Dagegen stimmten nur die drei Vertreter der CDU-Fraktion, der Ausschussvorsitzende Karl-Heinz Heinen (CDU) und der Vertreter der Zentrums-Fraktion. Im Saldo machte dies fünf Stimmen dagegen, die neun anderen Ausschussmitglieder votierten dafür: die SPD-Fraktion (vier Stimmen), die Fraktion der Grünen (eine) und die vier Mitarbeitervertreter. CDU-Fraktionschef Kai Weber kündigte danach an, dass „sich das Ergebnis noch ändern wird“. So war es am Donnerstag, 6. Februar, danach auch. Beim ED wurden im Hauptausschuss mehrheitlich nur fünf neue Stellen bewilligt: eine für die Kostenabrechnung, vier für Technische Sachbearbeiter im Hochbaubereich. „Darunter sind die beiden befristeten Stellen, die wir nun entfristen könnten“, erklärte der Bürgermeister nach der Sitzung gegenüber der Presse. Vorbehaltlich einer gleichen Beschlusslage in der Ratssitzung.

Betriebsleiter Frank Wolfgramm konstatierte im Betriebsausschuss, dass „alleine mehr Men Power noch nicht zwingend die Ergebnissituation des Eigenbetriebs verbessert“. Ihm gehe es darum, die Qualitätsstandards in den Projekten höher zu gestalten, „sich permanent weiterzuentwickeln. Wenn wir das mit Zuwachs im Personal paaren, dann bin ich sehr optimistisch“, betonte er.

Die von der Verwaltung vorgenommene Priorisierung der Projekte wurde in der Sondersitzung einstimmig „zur Kenntnis genommen“. Alle Maßnahmen, die zum „Zukunftsplan Schule“ gehören und für dieses Jahr in der Pipeline waren, werden damit voraussichtlich erst im nächsten Jahr „angefasst“. Dazu gehört der Neubau der Realschule am Schulzentrum Hackenbroich, dazu gehört die Grundsanierung der Theodor-Angerhausen-Grundschule in der Innenstadt. Auch beim Neubau der Feuerwache in Stürzelberg würde es nicht einen Schritt weiter gehen. Der grob von den Florianern vorgeplante Erweiterungsbau der Feuerhauptwache an der Kieler Straße im „TopWest“ würde ebenfalls in das kommende Jahr verschoben. In den vergangenen Jahren hat der ED noch nie alle im Wirtschaftsplan vorgesehenen Investitionen umsetzen können. (Oliver Baum)

Warnung wegen Sturms

Sturmtief „Sabine“ wird nach bisherigen Prognosen in der Nacht von Sonntag, 9. Februar, auf Montag, 10. Februar, auch die Stadt Dormagen treffen. Die Feuerwehr Dormagen und der städtische Bauhof sind bereits in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Wie in der Vergangenheit müssen gegebenenfalls Parkanlagen und Friedhöfe gesperrt werden. Darauf weist die Stadt Dormagen am Freitagmittag, 7. Februar, hin.

Für die Dormagener Schulen, die städtischen Kindertageseinrichtungen und die Kindertagesstätten der Dormagener Sozialdienst gGmbH gilt nach Angaben der Stadtverwaltung folgende Regelung: Die Eltern können am Montag selbst entscheiden, ob ihr Kind die Schule beziehungsweise Tageseinrichtung besucht.  Dabei muss das individuelle Risiko des Weges zur Schule abgewogen werden. Die Schulen und Tageseinrichtungen werden grundsätzlich geöffnet, so dass zumindest eine (Not-)Betreuung gewährleistet ist. Unabhängig davon entscheiden die Schulen in eigener Verantwortung, ob Unterricht stattfindet. Dazu erfolgt gegebenenfalls eine unmittelbare Information an die Eltern.

Alle Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, die allgemeinen Verhaltens- und Warnmeldungen zu beachten. (-md/-oli)

Radrennen am 22. August

Das große Dormagener Radrennen in der Innenstadt geht in diesem Jahr am Samstag, 22. August, über die Bühne. Das SCHAUFENSTER zum Sonntag ist als Medienpartner wie im Vorjahr wieder dabei, um das tolle City-Event zu unterstützen.

„Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr ist es mehr als konsequent, dieses sportliche Highlight für die Stadt Dormagen wieder stattfinden zu lassen“, bringt es  Organisator Martin Ritterbach auf den Punkt. Zusammen mit dem SCHAUFENSTER als Medienpartner und zahlreichen Sponsoren hatte Ritterbach im August des vergangenen Jahres nach fast 30-jähriger Pause dieses sportliche Event in der Innenstadt wiederaufleben lassen. Mehr als 300 Starter und Tausende von Besuchern machten das Radrennen zu einem bunten Fest für Groß und Klein. So soll es auch am 22. August seinb. Mit einem guten Starterfeld von der Jugend bis hin zur Elite, einem bunten Rahmenprogramm auf dem Helmut-Schmidt-Platz und einem ausgedehnten Zeitfenster der Veranstaltung von 12 bis 21 Uhr bietet das Radrennen erneut allerbeste Voraussetzungen, ein Fest für die gesamte Stadt zu werden.

„Wir legen viel Wert auf die Familienfreundlichkeit. Daher wird es auch wieder ein ,Fette-Reifen-Rennen’ für alle Kinder, die mitmachen möchten, geben. Leckere selbst gebackene Kuchen, eine große Hüpfburg, Imbiss- und Infostände runden das vielfältige Programm ab. Außerdem haben auch wieder die Karnevalisten der Karnevalsgesellschaft (KG) ,Ahl Dormagener Junge’, die übrigens an diesem Tag ihr Sommerfest mit Proklamation in der Kulturhalle feiern, ihre Unterstützung zugesagt. Sie werden den Getränkestand betreiben“, erklärt Ritterbach. Unterstützt wird der neue Vorsitzende des Radsportclubs (RSC) Nievenheim dabei wieder von Gino Baudrie, dem Cheforganisator des sehr bekannten „Cologne Classic“-Radrennens in Köln sowie von  SCHAUFENSTER-Mitarbeiter Holger Pissowotzki, Vereinskollege Henrik Albrecht und dem Dormagener Grafikdesigner Roger Ullrich.

Neben den verschiedenen und vielfältigen Radrennen in den unterschiedlichen Leistungsklassen soll es auch in diesem Jahr wieder ein richtiges Promirennen mit sehr vielen bekannten Gesichtern aus Dormagen sowie den zahlreichen Sponsoren geben. Außerdem steht die schöne Idee im Raum, dass die Veranstaltung durch einen großen City-Lauf bereichert werden könnte. (piso)

HSV hatte keine Chance

Super Stimmung im TSV-Bayer-Sportcenter am vergangenen Sonntagabend (2. Februar). Mit einer souveränen Leistung fertigte der TSV Bayer Dormagen den HSV Hamburg ab: Mit dem 32:23 (Halbzeit 18:11) waren die Gäste vor 2.122 Zuschauern, darunter etwa 20 Fans aus dem hohen Norden, am Ende noch gut bedient.

Denn hätte sich der heimische Handball-Zweitligist nicht zwischen der 45. und 54. Spielminute eine Torauszeit gegönnt, hätte TSV-Trainer Dusko Bilanovic dem nach seiner Finger-Operation nach vier Monaten endlich wieder einsatzbereiten Ian Hüter (1) nicht so viel Einsatzzeit gegönnt, die Hamburger wären noch deutlicher unter die Räder gekommen. Zudem hatte Julian Köster (1) am ersten Spieltag nach der EM-Pause nicht gerade Zielwasser getrunken. Alles das konnte die „Wiesel“ auf ihrem Weg zu einem unerwartet souveränen Heimsieg nicht aufhalten: Näher als auf sechs Tore kam der HSV nach dem Seitenwechsel nicht mehr heran. Egal, welche Abwehrformation HSV-Trainer Torsten „Toto“ Jansen auch gegen den Tabellensechsten versuchte, auf jede hatte der Gastgeber die passende Antwort.

Den Grundstein für den überraschend deutlichen Heimerfolg legte der TSV in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit. Von 8:8 (17. Minute) setzten sich die Hausherren vorentscheidend auf 18:11 ab. Dank einer sehr guten Deckungsleistung um den bärenstarken Heider Thomas und dank einer sehr guten Leistung von Sven Bartmann im Tor, der seine anfänglichen Probleme gegen die Würfe von Rechtsaußen Thies Bergemann (6) glücklicherweise schnell in den Griff bekam, kam der TSV in sein erfolgreiches Tempospiel aus erster und zweiter Welle. Phasenweise wurden die Gäste, die dann auch einige Zeitstrafen verkraften mussten, überrollt. Das geschah nach dem Seitenwechsel nicht mehr so oft, war aber auch nicht nötig, denn zu keiner Zeit kam das Gefühl auf, der HSV könne die Partie noch einmal richtig eng gestalten. Und in der Phase, wo im Angriff des TSV im Angesicht der sicheren Führung die Konzentration im Abschluss nachließ, war immer wieder auf Bartmann verlass, der den Hamburgern einige völlig freie Würfe wegnahm. Entsprechend enttäuscht und unzufrieden zeigte sich Jansen während des Spiels und danach: „So was wie heute habe ich lange nicht erlebt.“ Dem Ex-Weltmeister fehlte bei seinen Spielern die Grundaggressivität, zudem habe die Bewegung ohne Ball nicht gestimmt. Bilanovic hingegen strahlte und dankte den Fans für die leidenschaftliche Unterstützung von den Rängen. Weiter geht es für den TSV am Samstag, 8. Februar,  um 19.30 Uhr mit dem Auswärtsspiel beim ThSV Eisenach. (Oliver Baum)