Wegen der immer wieder vorkommenden Regenfälle und den damit verbunden technischen Problemen beim Aufbau muss die für Freitag, 17. Mai, ab 20 Uhr geplante „Lichternacht im Geopark“ des Tannenbuschs, eine Veranstaltung im Rahmen der noch laufenden „Tannenbusch-Woche“, ausfallen. Das teilten die Veranstalter mit. Ein neuer Termin wird demnach im Sommer angeboten. (-oli; Foto auf Startseite: Archiv)
Kategorie: Allgemein
Es geht nur zusammen
Hand aufs Herz: Wer hätte vor dieser Saison in der Zweiten Handball-Bundesliga gedacht, dass der TSV Bayer Dormagen mit diesem Kader nach dem 34. Spieltag mit zwei Punkten Vorsprung und mit einem einigermaßen passablen Torverhältnis von minus 45 (von den fünf Mannschaften dahinter ist nur Großwallstadt mit minus 32 besser) vor der Abstiegszone stehen würde? Alle Experten wähnten den Aufsteiger im Kampf um den Klassenerhalt mehr oder weniger chancenlos. Doch vier Spieltage vor dem Saisonende hat es der TSV selber in der Hand, in der nächsten Saison weiter in der Zweiten Liga zu spielen. Aus den Partien beim Tabellendrittletzten in Dessau, gegen Rimpar, beim Aufstiegsanwärter Nordhorn und gegen den Tabellenletzten aus Düsseldorf werden wohl vier Zähler reichen, um das große Saisonziel „Klassenerhalt“ aus eigener Kraft zu erreichen.
Doch genau das ist eine gefährliche Münze mit zwei Seiten, wie das jüngste Heim(end)spiel gegen Elbflorenz, ein Sieg wäre mehr als die halbe Miete für den Klassenerhalt gewesen, frustrierend deutlich gezeigt hat. Denn die „eigene Kraft“, die hätte auch schon in Hagen reichen müssen, um dort zu gewinnen (in der entscheidenden Phase zu viele freie Würfe vergeben), die hätte auch schon in Hamm reichen müssen, um dort mindestens einen Punkt mitzunehmen (Fehlpass kurz vor Schluss) und die hätte auch gegen Dresden noch für einen Punkt reichen können (Fehlpass kurz vor Schluss). Die Liste der Spiele, in denen der TSV in der Hin- und in der Rückrunde unnötig Punkte hat liegen lassen, ist lang. Doch jetzt, in der entscheidenden Saisonphase ist das Ganze vor allem eine Sache der Erfahrung und der mentalen Stärke. Beides haben die Dormagener offensichtlich nur wenig. Und wenn schon die erfahrenen Spieler wie Sven Bartmann (unnötiger zu später Wurf aufs vermeintlich noch leere gegnerische Tor bei 14:11) und Daniel Eggert (Fehlpass etwa 15 Sekunden vor Spielende ins Aus!) in wichtigen Situationen Fehler machen, dann wird die Prognose für den Saisonendspurt schwer.
Schon in der Vorsaison in der Dritten Liga-West, als dem TSV als Tabellenzweitem am Ende aufgrund der ausgefallenen Relegation gegen Altenholz der Aufstieg quasi auf dem Silbertablett serviert wurde, gab es große Probleme in den Spielen, in denen es um die berühmt-berüchtigte Wurst ging: Von acht Partien gegen die Spitzenteams gewannen die „Wiesel“ lediglich zwei.
Dennoch sind alle Beteiligten, insbesondere die Fans, rund um den Höhenberg gut beraten, Ruhe zu bewahren und diese junge unerfahrene Mannschaft zu unterstützen, wo es nur geht. Denn eins ist klar: Es wird nur gemeinsam gehen – auf und neben dem Spielfeld. Die Teams, die hinter dem TSV stehen, haben an den beiden vergangenen Spieltagen ihre Hausaufgaben ebenfalls so gut wie nicht gemacht. Sehr schade und extrem bitter, dass die Rheinländer das nicht auszunutzen wussten. Verloren ist deswegen noch nichts. Es gibt immer noch viel zu gewinnen: den Klassenerhalt, der sportlich in etwa einem Wunder gleich käme. (Oliver Baum)
Nicht mehr Personal
In der jüngsten Sitzung des Stadtrates musste Bürgermeister Erik Lierenfeld bei dem von der Verwaltung vorgeschlagenen „SOS-Maßnahmenpaket“ für mehr Sicherheit und Sauberkeit am Bahnhof Dormagen teilweise eine Abstimmungsniederlage hinnehmen.
Im Baubetriebshof sollten eineinhalb zusätzliche Reinigungskräfte für eine tägliche Reinigung des Bahnhofs, auch am Wochenende, eingestellt werden. Im Ordnungsamt sollten zwei zusätzliche Kräfte für einen dauerhaften Schichtdienst hinzukommen, um verstärkte Kontrollen am Abend und am Wochenende dauerhaft sicherstellen zu können. Gegen die Stimmen des Verwaltungschefs und der Fraktionen der Grünen, der Piraten/Die Linke und von FDB/EHFD stimmte die deutliche Mehrheit des Stadtrates gegen die Schaffung dieser zusätzlichen Stellen. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Kai Weber, sprach sich in der vorangegangenen Diskussion dafür aus, den „Ordnungsdienst erst einmal in seiner vollen Stärke arbeiten zu sehen“. Der Stadtrat hatte erst vor zwei Jahren zwei zusätzliche Stellen für den „Außendienst“ des Ordnungsamtes bewilligt. Dort wurde die vorgesehene Personalstärke von sechs Mitarbeitern bisher aber nicht dauerhaft erreicht; auch aktuell sind nur fünf Mitarbeiter in dem Bereich beschäftigt. „Der Stadtkonzern verfügt über so viel Personal wie noch nie“, betonte Weber. Da müsse es möglich sein, mit Umschichtungen klarzukommen, anstatt bei jeder neuen Aufgabe reflexartig nach neuem Personal zu rufen. Lierenfeld hielt dagegen, dass mit dem vorhandenen Personalbestand der Schichtdienst im Ordnungsamt nicht zu stemmen sei. Von Mitte Juli bis Ende Oktober vergangenen Jahres gab es dazu schon eine Probephase, wobei die Wochenenden ausgeklammert waren. Die Reinigungskräfte des Baubetriebshofes würden schon jetzt nicht alle Aufgaben im Stadtgebiet bewältigt bekommen, so der Bürgermeister: „Immer mehr Aufgaben mit dem gleichen Personal, das geht nicht.“ Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jo Deußen hielt dem entgegen, dass es in der freien Wirtschaft üblich sei, neue Aufgaben zunächst einmal im eigenen Mitarbeiterbestand aufzufangen: „Das erfordert eine intelligente, langfristig ausgerichtete Personalplanung und -entwicklung. Daran, wie der Bürgermeister diese Aufgabe in seiner Organisationshoheit bewältigt, muss er sich messen lassen.“
Einstimmig verabschiedet wurde eine Investition von etwa 31.000 €, um in einem etwa 1.000 Quadratmeter großen Kernbereich zwischen Radstation, der Haupttreppe am Bahnhofseingang, dem Parkplatz und Eingang zum Lebensmittelmarkt die Pflasterfugen neu aufzufüllen – und das dauerhaft beständig. Damit werden die Zeiten, in denen sich in den Fugen weggeworfene Zigarettenkippen häufen, bald der Vergangenheit angehören. Außerdem beschloss der Stadtrat mit großer Mehrheit, dass für 45.200 € ein Hochdruck-Heißwasserreinigungsgerät angeschafft wird, das auch unabhängig von Strom- und Wasseranschlüssen einsetzbar ist. Mit diesem Spezialgerät lassen sich hartnäckige Verschmutzungen wie zum Beispiel durch Kaugummireste sowie Graffiti beseitigen. Derzeit werden die Fußgängerunterführung und die städtischen Treppenanlagen dreimal wöchentlich durch Mitarbeiter von „DB Services“ im Auftrag der Technischen Betriebe Dormagen (TBD) gekehrt. Einmal pro Monat erfolgt derzeit die Nassreinigung der Treppenanlage ebenfalls durch die beauftragten „DB Services“. Parallel dazu sind Kräfte des Baubetriebshofes der TBD mehrmals in der Woche am Bahnhof im Einsatz, leeren dort auch die Mülleimer. An den Wochenenden finden allerdings keine Reinigungen statt, was dazu führt, dass sich das direkte Bahnhofsumfeld dann in keinem guten Zustand präsentiert. In einem Gespräch des Bürgermeisters mit dem regionalen Bahnhofsmanagement hat Lierenfeld dafür geworben, dass sich die „DB Services“ an der Sauberkeitsoffensive beteiligen. Dabei ging es auch um Maßnahmen im Gleisbereich. So könnte an der Westseite eine Lösung mit einer Hecke und einer Erhöhung der Zäune dazu beitragen, dass nicht mehr so viel wilder Müll in Richtung der Gleise weggeworfen wird. (Oliver Baum)
Druck war zu groß
Der TSV Bayer Dormagen hat im Abstiegskampf der Zweiten Handball-Bundesliga am Samstag, 11. Mai, das vierte Spiel in Folge verloren. Die junge und unerfahrene Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic unterlag dem Tabellennachbarn HC Elbflorenz Dresden im Sportcenter vor 1.253 Zuschauern mit 24:25 (11:11). Dabei hatten die Hausherren in der letzten Spielminute nach einer Auszeit von Bilanovic noch 37 Sekunden Zeit, um sich durch einen Treffer zumindest einen Punkt zu sichern. Doch ausgerechnet Daniel Eggert, einer von nur drei Spielern im TSV-Kader mit Zweitliga-Erfahrung, bescherte den Gästen mit einem Fehlpass direkt ins Aus den nicht unverdienten Auswärtssieg.
Dabei sah es beim 14:11 in der 33. Spielminute danach aus, als würde die Rheinländer die Partie nach einer zerfahrenen ersten Halbzeit endlich in den Griff bekommen. Doch danach war das Spiel der Hausherren ähnlich wie vor der Pause in Angriff und Abwehr zu fehlerhaft, so dass Elbflorenz nicht nur ausgleichen (14:14; 37.), sondern wieder in Führung gehen konnte (15:17; 40.). Nach der berechtigten Roten Karte gegen Roman Becvar, der dem auf Linksaußen frei abspringenden Joshua Reuland voll auf den Fuß des Sprungbeins getreten war, brachte der TSV es in dreifacher (!) Überzahl in fast anderthalb Minuten fertig, kein Tor zu erzielen. Bis zum 17:17 (43.) war es ein hartes Stück Arbeit, das unter anderem dadurch geprägt war, dass bei einem Gegenstoß ein Pass auf dem Fuß des eigenen Mitspielers landete – ein weiterer technischer Fehler, der einmal mehr für Entsetzen bei den heimischen Fans sorgte. Die erlebten über die gesamte Spielzeit ein Wechselbad der Gefühle. Beim 22:24 (56.) hatte Dresden mit Ballbesitz die Chance, auf drei Tore vorentscheidend wegzuziehen, vergab diese aber. Doch nach dem umjubelten 24:24 (58.) trafen nur noch die über die gesamte Spielzeit bissig und kompakt agierenden Gäste (59.).
Auf den ganzen Spieltag gesehen hatte der TSV aber noch Glück, obwohl er das wichtige Heimspiel gegen den HC offensichtlich vor allem aufgrund des zu großen Drucks nicht für sich entscheiden konnte: Bis auf Elbflorenz, das nun 26:42 Punkte hat und mit dem TSV die Plätze tauschte, haben an diesem Wochenende alle anderen Mannschaften in der Abstiegszone verloren. Damit steht die Bilanovic-Truppe auf dem ersten Nichtabstiegsplatz (15) und hat weiterhin zwei Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz (16), auf dem Hagen mit 24:44 Zählern steht. Das nächste Spiel führt die Dormagener am Sonntag, 19. Mai, um 17 Uhr zum Tabellendrittletzten Dessau-Roßlauer HV (22:46 Punkte). Dann geht dieser ungemein intensive und phasenweise überraschend verlaufende Abstiegskampf in der Zweiten Liga, aus der sich am Ende der Saison gleich fünf Teams verabschieden müssen, weiter. (Text: Oliver Baum; Foto auf der Startseite: Archiv/Sebastian Pototzki)
Erhöhung vom Tisch
Die sozial gestaffelte finanzielle Entlastung der Eltern bei den Beiträgen für die Betreuung ihrer Kinder in Kindertagesstätten (Kita), bei Tagesmüttern und in Offenen Ganztagsschulen (OGS) ab dem 1. August wurde vom Stadtrat am vergangenen Donnerstagabend einstimmig auf den Weg gebracht. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Forderung, für alle betroffenen Familien die Gebühren zu senken, nun umgesetzt werden kann“, erklärte der jugendpolitische SPD-Fraktionssprecher Michael Dries. Der Beschluss, die Eltern um jährlich 600.000 € (entspricht 15 Prozent des jährlichen Beitragsaufkommens) zu entlasten, war im vergangenen Jahr im Rahmen der Haushaltsberatungen getroffen worden (meinDORMAGEN berichtete mehrfach). „Allerdings gab es seitdem immer wieder Diskussionen darüber, wie die Entlastung im Detail aussehen sollte. Aber was lange währt, wir endlich gut. Das war ein Kraftakt, aber nun setzen wir politisch ein starkes Signal“, sagte Fraktionschef Andreas Behncke in der Ratssitzung. Auch Bürgermeister Erik Lierenfeld sprach von einer „starken Signalwirkung“.
Die Beschlusslage aus dem Jugendhilfeausschuss (JHA), die eine teilweise Erhöhung der OGS-Gebühren zur Folge gehabt hätte und zu erheblicher Kritik in der Öffentlichkeit geführt hatte, ist mit dem Stadtratsbeschluss endgültig vom Tisch. Übernommen wurde aus dem JHA aber die Anhebung der Beitragsfreigrenze auf ein bereinigtes Jahreseinkommen der Eltern von 30.000 €. Der Vorsitzende des JHA, Jo Deußen, sprach auch als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion von einem „guten Ergebnis. Im Vergleich zum gesetzlichen Pauschalhöchstbetrag von 190 € im Monat und im Vergleich zu vielen anderen vergleichbaren Kommunen stehen wir bei den Elternbeiträge für die Kinderbetreuung gut da“. Dormagen werde damit seinem Anspruch als kinderfreundliche Stadt gerecht. „Wir finanzieren hier aber als Kommune etwas, was Aufgabe des Landes ist. Wir geben als Stadt Gelder aus, die aus Düsseldorf kommen müssten.“ Die Landesregierung sei an der Stelle gefordert, habe sich aber auch „schon auf den Weg gemacht“.
Unter der Voraussetzung, dass die nordrhein-westfälische Landesregierung ihr Versprechen aus dem Referentenentwurf zum KInderbildungsgesetz umsetzt, die Gebühren für ein zweites Kita-Jahr abzuschaffen, beschloss der Stadtrat gleichzeitig, dass ab dem Kindergartenjahr 2020/21 der Kita-Besuch im Stadtgebiet auch im dritten Jahr vor der Einschulung kostenlos wird. Aktuell ist bereits das letzte Kita-Jahr beitragsfrei, die Landesregierung will ein weiteres gebührenfrei stellen und die damit verbundenen Kosten den Kommunen erstatten. Dormagen wird damit zu den ersten Kommunen im Rhein-Kreis Neuss gehören, die den Besuch der drei Kindergartenjahre vor der Einschulung ab dem 1. August 2020 gebührenfrei anbietet. (Oliver Baum)
Letzter Bauabschnitt
Der letzte mehrwöchige Bauabschnitt am Knotenpunkt B 9/K 12 hat begonnen. Auf dem Geh- und Radweg der K 12 zwischen der B 9 und Zons wird nun in einem Teilbereich bis 100 Meter östlich der Kreuzung gearbeitet. Dieser Bereich ist dafür gesperrt. Eine Umleitung für Radfahrer ist ausgeschildert. Zusätzlich ist eine Sperrung der Geradeaus- und Rechtsabbiegespur aus Zons kommend (Aldenhovenstraße/Hagelkreuzstraße) von montags bis freitags erforderlich. Dort kann es, darauf weist die Stadt Dormagen in einer Pressemitteilung hin, aufgrund der einspurigen Verkehrsführung zu Rückstaus und Verzögerungen kommen. Zwischen Freitagabend und Montagmorgen wird der gesperrte Fahrstreifen für den Verkehr aber jeweils wieder freigegeben. Die Aldenhovenstraße bleibt für Fahrzeuge aus Zons kommend in Richtung B 9 weiterhin geöffnet. Die Kreiswerke Grevenbroich verlegen im Bereich Aldenhovener Straße (Fahrtrichtung Zons) noch bis Anfang Juni neue Wasserleitungen (meinDORMAGEN berichtete).
Die Baumaßnahmen der energieversorgung dormagen (evd) am Stromnetz im Bereich des Radweges an der B 9 sind nun abgeschlossen, wie das Unternehmen mitteilte. Am Montag, 13. Mai, wird die Baustellenampel an der Kreuzung B 9/Hagelkreuzstraße abgebaut und die reguläre Ampelanlage wieder in Betrieb genommen. Im Bereich an der Düsseldorfer Straße hat die evd in einem rund drei Kilometer langen Abschnitt neue Stromleitungen im Bereich des Radweges verlegt, sowie alle Stromnetzanschlüsse vor Ort saniert und die örtliche Trafostation erneuert. Die Kreiswerke Grevenbroich haben im selben Abschnitt alle Wassernetzanschlüsse und Teile des Wassernetzes saniert. Im Zuge der Bauarbeiten wurde durch die evd zudem der gesamte Radweg sowie Teile der Straßenoberfläche saniert. Im kommenden Jahr werden noch die oberirdischen Stromleitungen demontiert. (eb/-oli)
Fast 160 Millionen Euro
Der Eigenbetrieb Dormagen wurde Anfang November 2017 mit einer weitergehenden Sanierung- und Instandhaltungsplanung für die städtischen Schulgebäude im Rahmen der Erstellung eines stadtweiten Klimaschutzteilkonzeptes „Eigene Liegenschaften und Portfoliomanagement“ beauftragt. Ziel dabei ist, klimaschutzrelevante bauliche und versorgungstechnische Schwachstellen von Gebäuden aufzudecken, Investitionskosten zu ermitteln und daraus eine Maßnahmenplanung abzuleiten, welche Klimaschutz- und Sanierungsmaßnahmen technisch und wirtschaftlich am effektivsten umzusetzen sind. Die auf diesem Wege gewonnenen Erkenntnisse sollen auch dazu dienen, sukzessive ein Gebäudekataster für möglichst alle Immobilien der Stadt aufzubauen.
Inzwischen liegen die Ergebnisse der baulichen Substanzuntersuchungen der Dormagener Grundschulen aus dem Klimaschutzteilkonzept vor. Für die Gesamtschule Nievenheim wurde eine gesonderte Bestandsaufnahme gemacht. Neben den Bestandsaufnahme kommen aktuellen Anforderungen aus dem Bereich Schule hinzu, die zu einem die Digitalisierung und zum anderen pädagogische Vorgaben zum Beispiel an das Raumprogramm betreffen. Für die Erstellung weiterer Planungen sollen die „Know-How-Träger“ der unterschiedlichen Bereiche zusammenarbeiten: die Stabstelle IT und Digitalisierung der Stadt, die Schulverwaltung, der Eigenbetrieb, Vertreter der Schulen sowie der Stadteltern. Der Prozess soll in einem entsprechenden Arbeitskreises auch durch die Politik begleitet werden. Bei den Bestandsaufnahmen wurden das Bettina-von-Arnim-Gymnasium, das Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich und die Realschule Hackenbroich aufgrund des (noch) laufenden ÖPP-Projektes ausgeklammert. Vor dem Hintergrund der dramatischen Kostenentwicklung des ÖPP-Projektes (Steigerung der ursprünglich kalkulierten Kosten von 37,7 auf 71,1 Millionen €) und der damit verbundenen Auswirkungen auf den Haushalt (meinDORMAGEN berichtete) wird sich der Stadtrat in seiner Sitzung am morgigen Donnerstag, 9. Mai, ab 17.30 Uhr im Ratssaal des Neuen Rathauses damit befassen, ob und wie es damit weiter geht. Schulstandorte wie die Sekundarschule, der „LernOrt Horrem“ mit der Christoph-Rensing-Grundschule (Foto auf der Startseite: Archiv/O. Baum) und Regenbogenschule Rheinfeld befinden sich bereits in der Umsetzung respektive im detaillierten Planungsprozess. Der Sanierungsbedarf an den einzelnen Schulstandorten im Überblick:
Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, Nievenheim – Gesamtsanierungsbedarf bei 21 Millionen €; kurzfristig sind Maßnahmen in Höhe von 4,2 Millionen € notwendig
Schulzentrum Hackenbroich – Sanierungsbedarf am Leibniz-Gymnasium insgesamt bei zehn Millionen € und neun Millionen € an der Realschule (beides Bestandteil des ÖPP-Projektes)
Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 18,1 Millionen € (Bestandteil des ÖPP-Projektes mit einer neuer Dreifachturnhalle, die aber wohl so gut wie sicher aus dem Projekt herausgelöst wird und als Einzelmaßnahme realisiert werden soll)
Sekundarschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 9,4 Millionen € (Sanierung und Erweiterung laufen bereits; die Kosten liegen mittlerweile geschätzt bei etwa 14 Millionen €; der RA berichtete)
Theodor-Angerhausen-Grundschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 4,8 Millionen €, davon kurzfristig eine Million € notwendig
Tannenbusch-Grundschule, Standort Delhoven – Sanierungsbedarf bei etwa 963.000 €
Tannenbusch-Grundschule, Standort Straberg – Sanierungsbedarf bei 1,2 Millionen €
Grundschule Burg Hackenbroich – Sanierungsbedarf 2,6 Millionen €
Erich-Kästner-Grundschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei knapp 580.000 €
Friedensgrundschule, Standort Nievenheim – Sanierungsbedarf: 2,35 Millionen €, darunter sind erforderliche kurzfristige Maßnahmen in Höhe von fast 250.000 €
Friedensgrundschule, Standort Gohr – Sanierungsbedarf in Höhe von 2,8 Millionen €
Nikolaus-Grundschule Stürzelberg – Sanierungsbedarf bei rund 941.000 € (Die alte Sporthalle soll nicht saniert, sondern nach dem Vorschlag der Verwaltung für 1,73 Millionen € eine neue gebaut werden.)
Salvatorgrundschule, Ückerath – Sanierungsbedarf bei 2,2 Millionen €
Friedrich-von-Saarwerden-Grundschule, Zons – Sanierungsbedarf bei knapp 457.00 €. (-oli)
Es geht nur zusammen
Hand aufs Herz: Wer hätte vor dieser Saison in der Zweiten Handball-Bundesliga gedacht, dass der TSV Bayer Dormagen mit diesem Kader nach dem 34. Spieltag mit zwei Punkten Vorsprung und mit einem einigermaßen passablen Torverhältnis von minus 45 (von den fünf Mannschaften dahinter ist nur Großwallstadt mit minus 32 besser) vor der Abstiegszone stehen würde? Alle Experten wähnten den Aufsteiger im Kampf um den Klassenerhalt mehr oder weniger chancenlos. Doch vier Spieltage vor dem Saisonende hat es der TSV selber in der Hand, in der nächsten Saison weiter in der Zweiten Liga zu spielen. Aus den Partien beim Tabellendrittletzten in Dessau, gegen Rimpar, beim Aufstiegsanwärter Nordhorn und gegen den Tabellenletzten aus Düsseldorf werden wohl vier Zähler reichen, um das große Saisonziel „Klassenerhalt“ aus eigener Kraft zu erreichen.
Doch genau das ist eine gefährliche Münze mit zwei Seiten, wie das jüngste Heim(end)spiel gegen Elbflorenz, ein Sieg wäre mehr als die halbe Miete für den Klassenerhalt gewesen, frustrierend deutlich gezeigt hat. Denn die „eigene Kraft“, die hätte auch schon in Hagen reichen müssen, um dort zu gewinnen (in der entscheidenden Phase zu viele freie Würfe vergeben), die hätte auch schon in Hamm reichen müssen, um dort mindestens einen Punkt mitzunehmen (Fehlpass kurz vor Schluss) und die hätte auch gegen Dresden noch für einen Punkt reichen können (Fehlpass kurz vor Schluss). Die Liste der Spiele, in denen der TSV in der Hin- und in der Rückrunde unnötig Punkte hat liegen lassen, ist lang. Doch jetzt, in der entscheidenden Saisonphase ist das Ganze vor allem eine Sache der Erfahrung und der mentalen Stärke. Beides haben die Dormagener offensichtlich nur wenig. Und wenn schon die erfahrenen Spieler wie Sven Bartmann (unnötiger zu später Wurf aufs vermeintlich noch leere gegnerische Tor bei 14:11) und Daniel Eggert (Fehlpass etwa 15 Sekunden vor Spielende ins Aus!) in wichtigen Situationen Fehler machen, dann wird die Prognose für den Saisonendspurt schwer.
Schon in der Vorsaison in der Dritten Liga-West, als dem TSV als Tabellenzweitem am Ende aufgrund der ausgefallenen Relegation gegen Altenholz der Aufstieg quasi auf dem Silbertablett serviert wurde, gab es große Probleme in den Spielen, in denen es um die berühmt-berüchtigte Wurst ging: Von acht Partien gegen die Spitzenteams gewannen die „Wiesel“ lediglich zwei.
Dennoch sind alle Beteiligten, insbesondere die Fans, rund um den Höhenberg gut beraten, Ruhe zu bewahren und diese junge unerfahrene Mannschaft zu unterstützen, wo es nur geht. Denn eins ist klar: Es wird nur gemeinsam gehen – auf und neben dem Spielfeld. Die Teams, die hinter dem TSV stehen, haben an den beiden vergangenen Spieltagen ihre Hausaufgaben ebenfalls so gut wie nicht gemacht. Sehr schade und extrem bitter, dass die Rheinländer das nicht auszunutzen wussten. Verloren ist deswegen noch nichts. Es gibt immer noch viel zu gewinnen: den Klassenerhalt, der sportlich in etwa einem Wunder gleich käme. (Oliver Baum)
Nicht mehr Personal
In der jüngsten Sitzung des Stadtrates musste Bürgermeister Erik Lierenfeld bei dem von der Verwaltung vorgeschlagenen „SOS-Maßnahmenpaket“ für mehr Sicherheit und Sauberkeit am Bahnhof Dormagen teilweise eine Abstimmungsniederlage hinnehmen.
Im Baubetriebshof sollten eineinhalb zusätzliche Reinigungskräfte für eine tägliche Reinigung des Bahnhofs, auch am Wochenende, eingestellt werden. Im Ordnungsamt sollten zwei zusätzliche Kräfte für einen dauerhaften Schichtdienst hinzukommen, um verstärkte Kontrollen am Abend und am Wochenende dauerhaft sicherstellen zu können. Gegen die Stimmen des Verwaltungschefs und der Fraktionen der Grünen, der Piraten/Die Linke und von FDB/EHFD stimmte die deutliche Mehrheit des Stadtrates gegen die Schaffung dieser zusätzlichen Stellen. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Kai Weber, sprach sich in der vorangegangenen Diskussion dafür aus, den „Ordnungsdienst erst einmal in seiner vollen Stärke arbeiten zu sehen“. Der Stadtrat hatte erst vor zwei Jahren zwei zusätzliche Stellen für den „Außendienst“ des Ordnungsamtes bewilligt. Dort wurde die vorgesehene Personalstärke von sechs Mitarbeitern bisher aber nicht dauerhaft erreicht; auch aktuell sind nur fünf Mitarbeiter in dem Bereich beschäftigt. „Der Stadtkonzern verfügt über so viel Personal wie noch nie“, betonte Weber. Da müsse es möglich sein, mit Umschichtungen klarzukommen, anstatt bei jeder neuen Aufgabe reflexartig nach neuem Personal zu rufen. Lierenfeld hielt dagegen, dass mit dem vorhandenen Personalbestand der Schichtdienst im Ordnungsamt nicht zu stemmen sei. Von Mitte Juli bis Ende Oktober vergangenen Jahres gab es dazu schon eine Probephase, wobei die Wochenenden ausgeklammert waren. Die Reinigungskräfte des Baubetriebshofes würden schon jetzt nicht alle Aufgaben im Stadtgebiet bewältigt bekommen, so der Bürgermeister: „Immer mehr Aufgaben mit dem gleichen Personal, das geht nicht.“ Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jo Deußen hielt dem entgegen, dass es in der freien Wirtschaft üblich sei, neue Aufgaben zunächst einmal im eigenen Mitarbeiterbestand aufzufangen: „Das erfordert eine intelligente, langfristig ausgerichtete Personalplanung und -entwicklung. Daran, wie der Bürgermeister diese Aufgabe in seiner Organisationshoheit bewältigt, muss er sich messen lassen.“
Einstimmig verabschiedet wurde eine Investition von etwa 31.000 €, um in einem etwa 1.000 Quadratmeter großen Kernbereich zwischen Radstation, der Haupttreppe am Bahnhofseingang, dem Parkplatz und Eingang zum Lebensmittelmarkt die Pflasterfugen neu aufzufüllen – und das dauerhaft beständig. Damit werden die Zeiten, in denen sich in den Fugen weggeworfene Zigarettenkippen häufen, bald der Vergangenheit angehören. Außerdem beschloss der Stadtrat mit großer Mehrheit, dass für 45.200 € ein Hochdruck-Heißwasserreinigungsgerät angeschafft wird, das auch unabhängig von Strom- und Wasseranschlüssen einsetzbar ist. Mit diesem Spezialgerät lassen sich hartnäckige Verschmutzungen wie zum Beispiel durch Kaugummireste sowie Graffiti beseitigen. Derzeit werden die Fußgängerunterführung und die städtischen Treppenanlagen dreimal wöchentlich durch Mitarbeiter von „DB Services“ im Auftrag der Technischen Betriebe Dormagen (TBD) gekehrt. Einmal pro Monat erfolgt derzeit die Nassreinigung der Treppenanlage ebenfalls durch die beauftragten „DB Services“. Parallel dazu sind Kräfte des Baubetriebshofes der TBD mehrmals in der Woche am Bahnhof im Einsatz, leeren dort auch die Mülleimer. An den Wochenenden finden allerdings keine Reinigungen statt, was dazu führt, dass sich das direkte Bahnhofsumfeld dann in keinem guten Zustand präsentiert. In einem Gespräch des Bürgermeisters mit dem regionalen Bahnhofsmanagement hat Lierenfeld dafür geworben, dass sich die „DB Services“ an der Sauberkeitsoffensive beteiligen. Dabei ging es auch um Maßnahmen im Gleisbereich. So könnte an der Westseite eine Lösung mit einer Hecke und einer Erhöhung der Zäune dazu beitragen, dass nicht mehr so viel wilder Müll in Richtung der Gleise weggeworfen wird. (Oliver Baum)
Druck war zu groß
Der TSV Bayer Dormagen hat im Abstiegskampf der Zweiten Handball-Bundesliga am Samstag, 11. Mai, das vierte Spiel in Folge verloren. Die junge und unerfahrene Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic unterlag dem Tabellennachbarn HC Elbflorenz Dresden im Sportcenter vor 1.253 Zuschauern mit 24:25 (11:11). Dabei hatten die Hausherren in der letzten Spielminute nach einer Auszeit von Bilanovic noch 37 Sekunden Zeit, um sich durch einen Treffer zumindest einen Punkt zu sichern. Doch ausgerechnet Daniel Eggert, einer von nur drei Spielern im TSV-Kader mit Zweitliga-Erfahrung, bescherte den Gästen mit einem Fehlpass direkt ins Aus den nicht unverdienten Auswärtssieg.
Dabei sah es beim 14:11 in der 33. Spielminute danach aus, als würde die Rheinländer die Partie nach einer zerfahrenen ersten Halbzeit endlich in den Griff bekommen. Doch danach war das Spiel der Hausherren ähnlich wie vor der Pause in Angriff und Abwehr zu fehlerhaft, so dass Elbflorenz nicht nur ausgleichen (14:14; 37.), sondern wieder in Führung gehen konnte (15:17; 40.). Nach der berechtigten Roten Karte gegen Roman Becvar, der dem auf Linksaußen frei abspringenden Joshua Reuland voll auf den Fuß des Sprungbeins getreten war, brachte der TSV es in dreifacher (!) Überzahl in fast anderthalb Minuten fertig, kein Tor zu erzielen. Bis zum 17:17 (43.) war es ein hartes Stück Arbeit, das unter anderem dadurch geprägt war, dass bei einem Gegenstoß ein Pass auf dem Fuß des eigenen Mitspielers landete – ein weiterer technischer Fehler, der einmal mehr für Entsetzen bei den heimischen Fans sorgte. Die erlebten über die gesamte Spielzeit ein Wechselbad der Gefühle. Beim 22:24 (56.) hatte Dresden mit Ballbesitz die Chance, auf drei Tore vorentscheidend wegzuziehen, vergab diese aber. Doch nach dem umjubelten 24:24 (58.) trafen nur noch die über die gesamte Spielzeit bissig und kompakt agierenden Gäste (59.).
Auf den ganzen Spieltag gesehen hatte der TSV aber noch Glück, obwohl er das wichtige Heimspiel gegen den HC offensichtlich vor allem aufgrund des zu großen Drucks nicht für sich entscheiden konnte: Bis auf Elbflorenz, das nun 26:42 Punkte hat und mit dem TSV die Plätze tauschte, haben an diesem Wochenende alle anderen Mannschaften in der Abstiegszone verloren. Damit steht die Bilanovic-Truppe auf dem ersten Nichtabstiegsplatz (15) und hat weiterhin zwei Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz (16), auf dem Hagen mit 24:44 Zählern steht. Das nächste Spiel führt die Dormagener am Sonntag, 19. Mai, um 17 Uhr zum Tabellendrittletzten Dessau-Roßlauer HV (22:46 Punkte). Dann geht dieser ungemein intensive und phasenweise überraschend verlaufende Abstiegskampf in der Zweiten Liga, aus der sich am Ende der Saison gleich fünf Teams verabschieden müssen, weiter. (Text: Oliver Baum; Foto auf der Startseite: Archiv/Sebastian Pototzki)
Erhöhung vom Tisch
Die sozial gestaffelte finanzielle Entlastung der Eltern bei den Beiträgen für die Betreuung ihrer Kinder in Kindertagesstätten (Kita), bei Tagesmüttern und in Offenen Ganztagsschulen (OGS) ab dem 1. August wurde vom Stadtrat am vergangenen Donnerstagabend einstimmig auf den Weg gebracht. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Forderung, für alle betroffenen Familien die Gebühren zu senken, nun umgesetzt werden kann“, erklärte der jugendpolitische SPD-Fraktionssprecher Michael Dries. Der Beschluss, die Eltern um jährlich 600.000 € (entspricht 15 Prozent des jährlichen Beitragsaufkommens) zu entlasten, war im vergangenen Jahr im Rahmen der Haushaltsberatungen getroffen worden (meinDORMAGEN berichtete mehrfach). „Allerdings gab es seitdem immer wieder Diskussionen darüber, wie die Entlastung im Detail aussehen sollte. Aber was lange währt, wir endlich gut. Das war ein Kraftakt, aber nun setzen wir politisch ein starkes Signal“, sagte Fraktionschef Andreas Behncke in der Ratssitzung. Auch Bürgermeister Erik Lierenfeld sprach von einer „starken Signalwirkung“.
Die Beschlusslage aus dem Jugendhilfeausschuss (JHA), die eine teilweise Erhöhung der OGS-Gebühren zur Folge gehabt hätte und zu erheblicher Kritik in der Öffentlichkeit geführt hatte, ist mit dem Stadtratsbeschluss endgültig vom Tisch. Übernommen wurde aus dem JHA aber die Anhebung der Beitragsfreigrenze auf ein bereinigtes Jahreseinkommen der Eltern von 30.000 €. Der Vorsitzende des JHA, Jo Deußen, sprach auch als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion von einem „guten Ergebnis. Im Vergleich zum gesetzlichen Pauschalhöchstbetrag von 190 € im Monat und im Vergleich zu vielen anderen vergleichbaren Kommunen stehen wir bei den Elternbeiträge für die Kinderbetreuung gut da“. Dormagen werde damit seinem Anspruch als kinderfreundliche Stadt gerecht. „Wir finanzieren hier aber als Kommune etwas, was Aufgabe des Landes ist. Wir geben als Stadt Gelder aus, die aus Düsseldorf kommen müssten.“ Die Landesregierung sei an der Stelle gefordert, habe sich aber auch „schon auf den Weg gemacht“.
Unter der Voraussetzung, dass die nordrhein-westfälische Landesregierung ihr Versprechen aus dem Referentenentwurf zum KInderbildungsgesetz umsetzt, die Gebühren für ein zweites Kita-Jahr abzuschaffen, beschloss der Stadtrat gleichzeitig, dass ab dem Kindergartenjahr 2020/21 der Kita-Besuch im Stadtgebiet auch im dritten Jahr vor der Einschulung kostenlos wird. Aktuell ist bereits das letzte Kita-Jahr beitragsfrei, die Landesregierung will ein weiteres gebührenfrei stellen und die damit verbundenen Kosten den Kommunen erstatten. Dormagen wird damit zu den ersten Kommunen im Rhein-Kreis Neuss gehören, die den Besuch der drei Kindergartenjahre vor der Einschulung ab dem 1. August 2020 gebührenfrei anbietet. (Oliver Baum)
Letzter Bauabschnitt
Der letzte mehrwöchige Bauabschnitt am Knotenpunkt B 9/K 12 hat begonnen. Auf dem Geh- und Radweg der K 12 zwischen der B 9 und Zons wird nun in einem Teilbereich bis 100 Meter östlich der Kreuzung gearbeitet. Dieser Bereich ist dafür gesperrt. Eine Umleitung für Radfahrer ist ausgeschildert. Zusätzlich ist eine Sperrung der Geradeaus- und Rechtsabbiegespur aus Zons kommend (Aldenhovenstraße/Hagelkreuzstraße) von montags bis freitags erforderlich. Dort kann es, darauf weist die Stadt Dormagen in einer Pressemitteilung hin, aufgrund der einspurigen Verkehrsführung zu Rückstaus und Verzögerungen kommen. Zwischen Freitagabend und Montagmorgen wird der gesperrte Fahrstreifen für den Verkehr aber jeweils wieder freigegeben. Die Aldenhovenstraße bleibt für Fahrzeuge aus Zons kommend in Richtung B 9 weiterhin geöffnet. Die Kreiswerke Grevenbroich verlegen im Bereich Aldenhovener Straße (Fahrtrichtung Zons) noch bis Anfang Juni neue Wasserleitungen (meinDORMAGEN berichtete).
Die Baumaßnahmen der energieversorgung dormagen (evd) am Stromnetz im Bereich des Radweges an der B 9 sind nun abgeschlossen, wie das Unternehmen mitteilte. Am Montag, 13. Mai, wird die Baustellenampel an der Kreuzung B 9/Hagelkreuzstraße abgebaut und die reguläre Ampelanlage wieder in Betrieb genommen. Im Bereich an der Düsseldorfer Straße hat die evd in einem rund drei Kilometer langen Abschnitt neue Stromleitungen im Bereich des Radweges verlegt, sowie alle Stromnetzanschlüsse vor Ort saniert und die örtliche Trafostation erneuert. Die Kreiswerke Grevenbroich haben im selben Abschnitt alle Wassernetzanschlüsse und Teile des Wassernetzes saniert. Im Zuge der Bauarbeiten wurde durch die evd zudem der gesamte Radweg sowie Teile der Straßenoberfläche saniert. Im kommenden Jahr werden noch die oberirdischen Stromleitungen demontiert. (eb/-oli)
Fast 160 Millionen Euro
Der Eigenbetrieb Dormagen wurde Anfang November 2017 mit einer weitergehenden Sanierung- und Instandhaltungsplanung für die städtischen Schulgebäude im Rahmen der Erstellung eines stadtweiten Klimaschutzteilkonzeptes „Eigene Liegenschaften und Portfoliomanagement“ beauftragt. Ziel dabei ist, klimaschutzrelevante bauliche und versorgungstechnische Schwachstellen von Gebäuden aufzudecken, Investitionskosten zu ermitteln und daraus eine Maßnahmenplanung abzuleiten, welche Klimaschutz- und Sanierungsmaßnahmen technisch und wirtschaftlich am effektivsten umzusetzen sind. Die auf diesem Wege gewonnenen Erkenntnisse sollen auch dazu dienen, sukzessive ein Gebäudekataster für möglichst alle Immobilien der Stadt aufzubauen.
Inzwischen liegen die Ergebnisse der baulichen Substanzuntersuchungen der Dormagener Grundschulen aus dem Klimaschutzteilkonzept vor. Für die Gesamtschule Nievenheim wurde eine gesonderte Bestandsaufnahme gemacht. Neben den Bestandsaufnahme kommen aktuellen Anforderungen aus dem Bereich Schule hinzu, die zu einem die Digitalisierung und zum anderen pädagogische Vorgaben zum Beispiel an das Raumprogramm betreffen. Für die Erstellung weiterer Planungen sollen die „Know-How-Träger“ der unterschiedlichen Bereiche zusammenarbeiten: die Stabstelle IT und Digitalisierung der Stadt, die Schulverwaltung, der Eigenbetrieb, Vertreter der Schulen sowie der Stadteltern. Der Prozess soll in einem entsprechenden Arbeitskreises auch durch die Politik begleitet werden. Bei den Bestandsaufnahmen wurden das Bettina-von-Arnim-Gymnasium, das Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich und die Realschule Hackenbroich aufgrund des (noch) laufenden ÖPP-Projektes ausgeklammert. Vor dem Hintergrund der dramatischen Kostenentwicklung des ÖPP-Projektes (Steigerung der ursprünglich kalkulierten Kosten von 37,7 auf 71,1 Millionen €) und der damit verbundenen Auswirkungen auf den Haushalt (meinDORMAGEN berichtete) wird sich der Stadtrat in seiner Sitzung am morgigen Donnerstag, 9. Mai, ab 17.30 Uhr im Ratssaal des Neuen Rathauses damit befassen, ob und wie es damit weiter geht. Schulstandorte wie die Sekundarschule, der „LernOrt Horrem“ mit der Christoph-Rensing-Grundschule (Foto auf der Startseite: Archiv/O. Baum) und Regenbogenschule Rheinfeld befinden sich bereits in der Umsetzung respektive im detaillierten Planungsprozess. Der Sanierungsbedarf an den einzelnen Schulstandorten im Überblick:
Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, Nievenheim – Gesamtsanierungsbedarf bei 21 Millionen €; kurzfristig sind Maßnahmen in Höhe von 4,2 Millionen € notwendig
Schulzentrum Hackenbroich – Sanierungsbedarf am Leibniz-Gymnasium insgesamt bei zehn Millionen € und neun Millionen € an der Realschule (beides Bestandteil des ÖPP-Projektes)
Bettina-von-Arnim-Gymnasium, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 18,1 Millionen € (Bestandteil des ÖPP-Projektes mit einer neuer Dreifachturnhalle, die aber wohl so gut wie sicher aus dem Projekt herausgelöst wird und als Einzelmaßnahme realisiert werden soll)
Sekundarschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 9,4 Millionen € (Sanierung und Erweiterung laufen bereits; die Kosten liegen mittlerweile geschätzt bei etwa 14 Millionen €; der RA berichtete)
Theodor-Angerhausen-Grundschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei 4,8 Millionen €, davon kurzfristig eine Million € notwendig
Tannenbusch-Grundschule, Standort Delhoven – Sanierungsbedarf bei etwa 963.000 €
Tannenbusch-Grundschule, Standort Straberg – Sanierungsbedarf bei 1,2 Millionen €
Grundschule Burg Hackenbroich – Sanierungsbedarf 2,6 Millionen €
Erich-Kästner-Grundschule, Innenstadt – Sanierungsbedarf bei knapp 580.000 €
Friedensgrundschule, Standort Nievenheim – Sanierungsbedarf: 2,35 Millionen €, darunter sind erforderliche kurzfristige Maßnahmen in Höhe von fast 250.000 €
Friedensgrundschule, Standort Gohr – Sanierungsbedarf in Höhe von 2,8 Millionen €
Nikolaus-Grundschule Stürzelberg – Sanierungsbedarf bei rund 941.000 € (Die alte Sporthalle soll nicht saniert, sondern nach dem Vorschlag der Verwaltung für 1,73 Millionen € eine neue gebaut werden.)
Salvatorgrundschule, Ückerath – Sanierungsbedarf bei 2,2 Millionen €
Friedrich-von-Saarwerden-Grundschule, Zons – Sanierungsbedarf bei knapp 457.00 €. (-oli)