Am Samstag in die Halle

Auch in der Abwehr des TSV ist Tim Wieling (4.v.l.) zusammen mit Patrick Hüter (r.) und Ian Hüter (2.v.l.) gefordert. (Foto: S. Pototzki)

Nach vier Punkten aus den vergangenen beiden Spielen hofft Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen am kommenden Samstag, 30. März, ab 19.30 Uhr im Spiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau auf möglichst viele Zuschauer im TSV Bayer Sportcenter. Verdient hätte es die junge Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic auf jeden Fall – und das nicht nur, weil der Aufsteiger, den viele vor dem Saisonstart als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt haben, nach dem 27. Spieltag mit 22:32 Punkten drei Zähler über der fünf Mannschaften umfassen Abstiegszone steht. In den beiden vergangenen Spielen überzeugte der TSV neben einer guten Abwehr endlich auch mal mit einer quirligen Offensive: Dem 35:31 gegen den TV Emsdetten, der Heimsieg hätte angesichts einer zwischenzeitlichen Elf-Tore-Führung viel höher ausfallen müssen, folgte nun am Samstagabend, 23. März, ein in jeder Hinsicht überzeugender 39:33-Auswärtssieg (Halbzeit 19:15) bei TuSEM Essen. Schon alleine die derzeitigen Auftritte des in seinen Würfen variantenreichen Tim Wieling (Foto auf der Startseite) sind einen Besuch im Sportcenter wert: Der Rechtsaußen ist der Torschütze vom Dienst bei den Dormagenern. Seinen 15 Treffern gegen Emsdetten (nur ein Fehlwurf aus dem Spiel heraus) ließ er in Essen noch mal 14 Tore, darunter sechs Siebenmeter (bei einem Fehlversuch), folgen. Auf insgesamt 189 Tore kommt der Linkshänder bisher, liegt damit auf dem zweiten Platz der Torschützenliste hinter Michael Spatz vom TV Großwallstadt mit 195 Treffern. Die Siebenmeterquote von Wieling liegt bei 70,52 Prozent – ein Topwert. Aber auch andere Spieler haben zuletzt sehr positiv auf sich aufmerksam gemacht: In den beiden vergangenen Partien ließ Bilanovic Ian Hüter auf der halbrechten Position im Rückraum spielen. Der Rechtshänder macht seine Sache dort richtig gut, ist im Spiel eins gegen eins schnell, geht dahin, wo es auch mal richtig weh tut. Der 21-Jährige, der schon beim 21:20 gegen den TV Hüttenberg den „buzzer beater“ in der letzten Sekunde zum Heimsieg verbuchte, erzielte in der Sporthalle „Am Hallo“ vor 1.903 Zuschauern am vergangenen Samstag fünf Tore. Seitdem er die beiden Vollprofis Daniel Eggert und Nuno Rebelo wegen deren schwacher Leistungen auf die Bank verdrängt hat, läuft das Angriffsspiel des TSV mit mehr Tempo – und das nicht nur in der ersten oder zweiten Welle, sondern auch im aufgebauten Spiel. Die Balance im Spiel des Aufsteigers zwischen einer vor allem zuhause, nun aber auch in Essen sehr aufmerksamen Abwehr und dem oft nicht unriskanten Tempospiel, das den TSV vor dem Trainerwechsel ausmachte, scheint nun erfolgreich gefunden. Sicherlich auch ein Verdienst des 47 Jahre alten Trainers, der der Mannschaft eine neue Struktur gegeben hat: In Essen setzte er nur zehn Feldspieler ein, die aber allesamt ihren Beitrag dazu leisteten, die zwei „big points“ im Abstiegskampf einzufahren. So auch Carl Löfström, der als Kreisläufer nicht nur aufgrund seiner fünf Tore ein ständiger Unruheherd war, sondern der auch in der Abwehr körperlich gegen den mächtigen Halblinken der Essener, Dennis Szczesny, dagegen halten konnte. Der hat übrigens auch schon mal am Höhenberg gespielt, wird aber am kommenden Samstag wohl eher nicht ins Sportcenter kommen. (Oliver Baum)

Stromausfall am Montag

Am Montag, 25. März, kam es gegen 15.12 Uhr zu einem etwa einstündigen Stromausfall im Stadtteil Rheinfeld. Betroffen waren nach Angaben der energieversorgung dormagen (evd) zwischen 800 und 1.000 Haushalte. Grund für die Versorgungsunterbrechung sei ein Kabelfehler auf der Strecke zwischen der Umspannanlage Dormagen und der Kläranlage in Rheinfeld gewesen. Insgesamt sollen 17 Stationen im Bereich zwischen der Schillerstraße und dem Oberster Monheimer Weg betroffen gewesen sein. Gegen 16.07 Uhr hätten alle betroffenen Haushalte wieder Strom gehabt. Die betroffene Kabelstrecke soll am Dienstag, 26. März, im Laufe des Tages repariert werden. Im Bereich der Innenstadt, Römerstraße, kam es am späten Montagnachmittag, 25. März, zweimal zu einem kurzen Stromversorgungsaussetzer, der jeweils nicht länger als eine Sekunde dauerte: Das Licht ging aus und direkt wieder an.  (-oli)

Einkaufshilfe startet

Ein Team hilft Senioren ab Ende März beim Einkaufen. (Foto: Stadt Dormagen)

Der tägliche Einkauf fällt Menschen mit zunehmendem Alter oft immer schwerer. Nicht jeder ist noch mobil und kann allein zum Supermarkt kommen. Die Einkaufstaschen schleppen oder Waren aus dem untersten Regal holen – das geht häufig nicht mehr ohne Unterstützung. „In Gohr kommt hinzu, dass es dort keinen Supermarkt vor Ort gibt und die Menschen deshalb auf das eigene Auto oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind“, sagt die städtische Seniorenbeauftragte Bärbel Breuer. Damit sich auch ältere Mitbürger mit Lebensmitteln versorgen können, wird es ab Ende März eine ehrenamtliche Einkaufshilfe in Gohr geben. Das gemeinnützige Angebot wird gemeinsam vom Caritasverband, der Stadt, dem SuS Gohr und dem Haus der Lebenshilfe mit Unterstützung durch den Edeka-Markt Knell in Ückerath organisiert. Jeden Freitag ab 10 Uhr holt ein ehrenamtlicher Fahrer die Senioren daheim mit dem Vereinsbus des SuS Gohr zum Einkaufen ab. Im Edeka-Markt helfen Bewohner des Hauses der Lebenshilfe den Senioren beim Einladen der Waren und Tragen der Taschen. Nach dem Einkauf können bei Bedarf die vollen Tüten von freiwilligen Helfern auch in die Wohnung transportiert werden. „Wer aus Altersgründen nicht mehr selbst durch den Supermarkt gehen kann, hat auch die Möglichkeit, telefonisch seinen Einkaufszettel durchzugeben“, erläutert Breuer. Das Helferteam übernimmt dann den kompletten Einkauf und der Edeka-Markt gibt passendes Wechselgeld heraus, sodass die Abrechnung mit den Senioren anschließend kein Problem ist. „Die Einkaufshilfe ist der nächste Schritt, um die Versorgungssituation für ältere Menschen in Gohr dauerhaft zu verbessern“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld. Schon seit Anfang Februar gibt es den Gohrer Mittagstisch, der jeden Donnerstag zum gemeinsamen Essen im Vereinsheim des SuS Gohr einlädt. „Das Angebot wird super angenommen. Wir sind mit rund 30 Gästen gestartet und liegen jetzt schon bei fast 40 Besucherinnen und Besuchern“, sagt Heinz Schneider vom Caritas. Auch der Mittagstisch wird von einem ehrenamtlichen Helferteam ermöglicht. „Das zeigt, wie groß der dörfliche Zusammenhalt in Gohr noch ist“, bedankt sich Lierenfeld bei allen Mitwirkenden. Wer den neuen Einkaufsdienst ab Freitag, 29. März, in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter Tel. 02133/25 79 22 bei Breuer melden. Das Angebot ist kostenfrei. Je nach Nachfrage muss der Siebensitzer-Bus des SuS Gohr mehrfach die Strecke zum Edeka-Markt nach Nievenheim fahren. Den Senioren werden die Abholzeiten bei der Anmeldung mitgeteilt. (-sf/ale)

Zwei „big points“

Torschütze vom Dienst beim TSV Bayer: Rechtsaußen Tim Wieling. (Foto: Archiv)

Die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen haben im Kampf um den Klassenerhalt am Freitagabend, 22. März, zwei wichtige Auswärtspunkte geholt: Beim Tabellenfünften TUSEM Essen setzte sich die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic in der Sporthalle „Am Hallo“ vor 1.902 Zuschauern verdient und deutlich mit 39:33 (Halbzeit 19:15) durch. Mit nun 22 Punkten verbesserte sich der Aufsteiger vor den weiteren Spielen am Wochenende um einen Rang auf den 14. Tabellenplatz. Bester Torschütze der bis auf die Anfangsphase (3:7 nach knapp zehn Minuten; Auszeit TSV) überzeugend auftretenden Gäste war einmal mehr Rechtsaußen Tim Wieling mit 14 Toren, darunter sechs Siebenmeter. Auch Lukas Stutzke erwischte im linken Rückraum mit sieben Treffern einen richtig guten Abend. Das galt zudem für Linksaußen Joshua Reuland, Ian Hüter auf Halbrechts (Nuno Rebelo und Daniel Eggert wurden wie schon gegen Emsdetten von Bilanoviv nicht eingesetzt) und Kreisläufer Carl Löfström, die jeweils fünf Tore zum in der zweiten Halbzeit nie gefährdeten Auswärtssieg beisteuerten. Auch Abwehrspezialist Heider Thomas erzielte zwei Treffer. Die Hausherren wirkten vor der Pause oftmals pomadig, vor allem in der Abwehr bekamen sie kaum Zugriff auf die quirlige Offensive des TSV. Zudem hatten die beiden Essener Torhüter einen rabenschwarzen Abend erwischt, kamen nur auf fünf Paraden. Bei Sven Bartmann waren es zwar nur doppelt so viele, er steigerte sich aber in den letzten 20 Minuten und trug so dazu bei, dass der TUSEM nur einmal auf drei Tore (23:26; 40. Minute) herankam. (Oliver Baum)  

Drei Titel geholt

Lea Krüger (hinten v.l.), Anna Limbach, Larissa Eifler sowie Judith Kusian und Robin Schrödter (unten v.l.), Lorenz Kempf, Benno Schneider sowie Raoul Bonah. (Foto: TSV)

Bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven in Nürnberg gingen drei der vier Titel an die Säbelfechter vom Höhenberg. In den Teamwettbewerben konnten die Teilnehmer des TSV Bayer Dormagen beide Titel erfolgreich verteidigen. Im Einzel wurde Raoul Bonah zum ersten Mal Deutscher Meister. Er entschied das Finale gegen den aus einer Verletzungspause zurückgekehrten Björn Hübner (FF Werbach) mit 15:14 für sich. Beinahe wäre es zu einem familieninternen Finale gekommen. Luis Bonah, der ältere Bruder von Raoul, scheiterte im Halbfinale knapp mit 14:15 an Hübner und musste sich mit Bronze begnügen. Die zweite Bronzemedaille sicherte sich mit Benno Schneider ein weiterer Dormagener. Er war im Halbfinale mit 10:15 am späteren Deutschen Meister Raoul Bonah gescheitert. Im Mannschaftswettbewerb setzte sich das Quartett des TSV Bayer Dormagen mit Benno Schneider, Raoul Bonah, Robin Schrödter und Lorenz Kempf im Finale mit 45:42 gegen die Mannschaft des TSG Eislingen um Maximilian Kindler durch.

Ebenso erfolgreich war das Damen-Team des TSV. Lea Krüger, Anna Limbach, Judith Kusian und Larissa Eifler dominierten die Konkurrenz und verteidigten den Deutschen Mannschaftsmeistertitel im Finale gegen Würth Künzelsau souverän mit 45:23. „Mit drei von vier möglichen Titeln haben wir erneut gezeigt, wie stark der Standort Dormagen im deutschen Säbelfechten ist“, bilanzierte Olaf Kawald, sportlicher Leiter der Dormagener Fecht-Abteilung, mehr als zufrieden. (-sf/ale)

Vorstand zurückgetreten

In der vergangenen Woche hat es in der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Nievenheim-Ückerath mächtig gekracht. Während der Generalversammlung bei „Manes am Bösch“ spitzten sich Differenzen zwischen dem Vorstand um Brudermeister Stefan Schillings und Oberst Wolfgang van Bömmel-Wegmann zu. Aus einem  Misstrauensantrag gegen den Regimentschef, den Schillings Vorgänger Detlef Spitzenberg gestellt hatte, ging van Bömmel-Wegmann gestärkt hervor. Nach einer Sitzungsunterbrechung und Beratung trat der Vorstand um Schillings zurück (meinDORMAGEN berichtete).

So steht die Bruderschaft also ohne Vorstand da und das, obwohl sie am 5. Mai Ausrichter des Bezirksjungschützentages ist und im Juli das große Schützenfest ansteht. Es muss also schnell wieder ein handlungsfähiger Vorstand gewählt werden. An dieser Stelle ist der Regimentschef gefragt. Zumal er noch als einziger des alten Vorstandes auf der Internetseite steht – wie ein Fels in der Brandung. Die Fotos der alten Vorstandsmitglieder wurden bereits entfernt und die Posten stehen auf „vakant“, außen vor sind dabei auch Edelknabenführer Ralf Mende und Präses Klaus Koltermann. Es ist kein Geheimnis, dass zurzeit alle Augen auf die Nievenheimer Schützen gerichtet sind, vor allem die der anderen Schützenvereine und -bruderschaften. So lacht sich zum Beispiel der Bürger-Schützen-Verein (BSV) Dormagen im Stillen ins Fäustchen, weil er jahrelang von den Nievenheimern, wenn auch humorvoll, aufgezogen wurde. Nach dem Motto: „Was die Dormagener nicht schaffen, das schaffen wir“ oder „Bei uns sind mehr Schützen auf der Straße als in Dormagen“. Nun sind die Nievenheimer selber in negativer Hinsicht im Gespräch. So schließt sich manchmal der Kreis. Der alte Vorstand aber hält zusammen und versteckt sich nicht. Das bewies eine Aktion am vergangenen Mittwoch, als die ehemaligen Vorstandskollegen beim Besuch der Abendandacht im „Ückerather Kapellchen“, im Volksmund „Annos-Kapellchen“ genannt, gemeinsam auftraten. Der ehemalige Vorstand gehört nämlich mit zum Arbeitsteam und der ehemalige Brudermeister Stefan Schillings schickte meinDORMAGEN das Foto (auf der Startseite; Foto: „privat“) samt Pressetext zu. Einmal im Monat wird das „Kapellchen“ übrigens von Werner Knöchel für die Bevölkerung geöffnet. (-ale)

Staufrust bleibt

Wer auf die B 9 abbiegen möchte, kann dabei wegen der Wanderbaustelle im Berufsverkehr Probleme haben. (Foto: Andrea Lemke)

Seit Juni vergangenen Jahres verlegen die „energieversorgung dormagen“ (evd) und die Kreiswerke Grevenbroich diverse Leitungen im Bereich des Radweges der B 9. Angefangen hat die Wanderbaustelle an der Edisonstraße und Hagelkreuzstraße in Fahrtrichtung Dormagen. Die Straße blieb zwar für Pkw und Lkw befahrbar, aber der Verkehrsfluss wird seither durch eine Baustellenampel geregelt. Das führte damals wie heute zu massiven Rückstaus gerade in Zeiten des Berufsverkehrs. Mittlerweile ist die Baustelle „weiter gewandert“ und der Kreuzung, die nach Zons und Horrem führt, verdammt nahe gekommen. Die Folge: Zu Stoßzeiten weiterhin heftige Rückstaus, oft kommen viele Fahrzeuge nicht um die Kurve, weil dort alles voller Autos steht – bis in den Kreuzungsbereich hinein. Dadurch werden dahinter auch Fahrzeuge am Weiterfahren gehindert, die gar nicht in Richtung Neuss abbiegen wollen. Das frustriert viele Verkehrsteilnehmer, aber auch die Radfahrer, die seit Beginn der Bauarbeiten den für sie vorgesehenen Weg direkt an der B 9 nicht mehr nutzen können. Für sie wurde eine entsprechende Umleitung eingerichtet. Ursprünglich war ein Zeitraum von sechs Monaten für diese Baumaßnahme, die sich insgesamt über drei Kilometer erstreckt, geplant. Seinerzeit bat die evd Anwohner sowie Auto- und Radfahrer um Verständnis für die möglichen Beeinträchtigungen. Doch deren Geduld wird offenbar noch etwas länger strapaziert. Da das Unternehmen bis Mitte dieser Woche keine Informationen zur Verzögerung kommunizierte, hakte meinDORMAGEN am vergangenen Mittwoch, 20. März, nach. Das Ergebnis: Die Baustelle wird noch voraussichtlich bis Juni bleiben. Grund dafür ist nach Angaben der Pressesprecherin Carina Backhaus, dass die Verkabelungsarbeiten im Erdreich viel aufwendiger sind als gedacht. „Den wahren Aufwand sieht man leider erst, wenn der Boden geöffnet ist“, erklärte Backhaus. Ein weiterer Grund für die Verzögerung seien die schlechten Witterungsverhältnisse. Am Donnerstag, 21. März, teilte das Unternehmen dies auch endlich in einer Pressemitteilung mit – und das drei Monate, nachdem das Projekt ursprünglich fertig sein sollte. (-ale/-oli)