SOS-Paket nicht neu?

Bürgermeister Erik Lierenfeld verkündete beim städtischen Neujahrsempfang in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums ein Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit (“SOS“) im und um den Bahnhof herum. Nach Ansicht der CDU-Fraktion sind unter den vorgeschlagenen Maßnahmen kaum neue.

Bürgermeister Erik Lierenfeld bei seiner Rede beim Neujahrsempfang. (Foto: A. Lemke)

Zwei zusätzliche Kräfte des Ordnungsdienstes sollen, so Lierenfeld, künftig mit dem Bezirksbeamten der Polizei dauerhaft am Bahnhof stationiert werden, um vor Ort präsent und ansprechbar zu sein. Im Hinblick auf die Mitarbeiter des Ordnungsamtes hatte der Stadtrat schon längst zwei zusätzliche Stellen beschlossen. Ende März 2017 ließ sich Lierenfeld mit dem damaligen Ordnungsamtsleiter und zwei Mitarbeitern des Ordnungsamtes, darunter einer der gerade seinen Dienst in Dormagen angetreten hatte, am Bahnhof vor dem neuen „Büro“ am Treppenabgang des Haupteingangs ablichten: Seitdem gibt es dort also schon die Außenstelle des Ordnungsamtes, in der allerdings nur Sprechstunden an sechs Stunden auf drei Wochentage verteilt angeboten werden sollten. Doch die wurden nach Informationen des RA so wenig in Anspruch genommen, dass sich Mitarbeiter des Ordnungsamtes dort gar nicht mehr aufhielten. Daher auch die Wahrnehmung vieler Bürger, dass das „Büro“ nicht besetzt sei. Wenn die Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor Ort waren, so geschah dies, um „auf Streife zu gehen“. Das war auch Ende März 2017 schon der konzeptionelle Ansatz. Problem: Viele Kommunen suchen nach neuen Mitarbeitern im Ordnungsdienst. Nach Informationen des RA ist es der Verwaltung insbesondere im Laufe des vergangenen Jahres nicht gelungen, die beiden vom Stadtrat bewilligten Stellen dauerhaft zu besetzen.

Es gelte, so Lierenfeld, das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. Schmuddelecken und Angsträume sollen nun beseitigt werden. Neu ist: Am Bahnhof sollen künftig an sieben Tagen die Woche durch zwei Bahnhofsbeauftragte Reinigungsarbeiten stattfinden. Zudem will die Verwaltung mit deutlich erhöhten Bußgeldern für Verunreinigungen – auch außerhalb des Bahnhofs – ein weiteres Zeichen setzen. „Ich hoffe, dass auch im Stadtrat Konsens darüber herrscht, dass wir über das Portemonnaie in die Köpfe der Umweltsünder kommen“, so der Verwaltungschef. Für die auf den Boden geworfene Kippe könnten so künftig 40 statt bisher 20 €, für Verunreinigungen durch Hundekot 55 statt bisher 30 € Bußgeld verhängt werden.

Hinzu kommt, aber auch das ist nicht neu, sondern nur noch nicht umgesetzt, der vom Stadtrat bereits beschlossene Einsatz eines Streetworkers. Er soll insbesondere Kontakt zu Personen aufbauen, die sich häufig und lange im Bahnhofsumfeld aufhalten und dort Alkohol konsumieren. „Diese Personen begehen in der Regel keine Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten. Dennoch empfinden manche Pendler und Bahnreisende sie als unangenehm“, so Lierenfeld. Er rechne insgesamt mit einmaligen Investitionen von rund 80.000 € für das „Maßnahmenpaket“. Zudem entstünden jährliche Kosten in einer ähnlichen Größenordnung. Die Stadt wolle mit der Deutsche Bahn über eine finanzielle Beteiligung verhandeln, da die Kommune auch Aufgaben übernehme, für die die Bahn originär zuständig sei.

Die CDU-Fraktion reagierte „hocherfreut“ darauf, dass nun auch endlich der Bürgermeister den Handlungsbedarf am Bahnhof erkannt habe. „Allerdings können wir nicht so recht erkennen, was an den vorgestellten Maßnahmen neu sein soll“, so Fraktionschef Kai Weber. „Jetzt, wo die Stadt von der Deutschen Bahn die Aufgabe übernommen hat, auch auf den Bahnsteigen für Sicherheit und Ordnung zu sorgen, ruft der Bürgermeister wieder reflexartig als erstes nach weiteren Mitarbeitern und Finanzmitteln“, kritisierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jo Deußen. Die CDU sei strikt gegen die Bewilligung weiterer Mittel und die Schaffung weiterer Stellen. Letztere Position hatte Weber auch schon im Rahmen der Etatberatungen für den Doppelhaushalt 2019/20 vertreten. (Oliver Baum)

Schlechtestes Ergebnis

Bei den Anmeldezahlen für das Schuljahr 2019/20 für die weiterführenden Schulen im Stadtgebiet hat die Sekundarschule ihr bislang schlechtestes Ergebnis eingefahren: Nur 28 Anmeldungen für die derzeit im Umbau befindliche Schule, deren Schüler für den Unterricht immer auch in das Gebäude der auslaufenden Realschule am Sportpark wechseln müssen, liegen der Schulleitung und damit auch der städtischen Schulverwaltung vor. Dass das nicht nur an der immer teurer werdenden und immer länger dauernden Sanierung des Schulgebäudes liegt, das wird das SCHAUFENSTER in seiner Ausgabe am Samstag, 23. Februar, beleuchten. (-oli)

Die Sekundarschule entwickelt sich mehr und mehr zum Problemfall für die Stadt Dormagen. (Foto: Archiv)

„CityBeach“ in Ferien

In diesem Jahr soll es im Sommerurlaub – zumindest wenn es nach der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SWD) geht – nicht an die Nord-, Süd- oder Ostsee gehen, sondern mitten in die Dormagener Innenstadt. Auf dem Platz vor und neben dem Historischen Rathaus lädt vom 12. Juli (Beginn der Sommerferien) bis zum 28. Juli der „SWD-City Beach“ mit Beachparty, Strandclub, Cocktailbar und Sportfläche alle Interessierten dazu ein, den Sommer mitten in der Stadt zu genießen.

Die Aufsichtsratsvorsitzende Tanja Gaspers, Geschäftsführer Michael Bison (hinten) und Thomas Schmitt (Stadtmarketing) freuen sich auf den „SWD-CityBeach“. (Foto: -oli)

Der Chempark als Hauptsponsor sowie weitere Unternehmen machen den „SWD-CityBeach“ erst möglich. Organisiert wird die innerstädtische Strandoase federführend vom Stadtmarketing der SWD. „Mit geballter Kraft der örtlichen Wirtschaft werden wir ein Sommer-Event auf die Beine stellen, dass es so in Dormagen bislang noch nicht gegeben hat“, ist sich SWD-Geschäftsführer Michael Bison sicher und ergänzt: „Wir planen Aktionen für die ganze Familie.“ Eine Kinder-Planschparty wird es am Wochenende 26./27. Juli geben, Generationen umspannende Sportwettbewerbe, ein Firmen-Turnier (BeachSoccer als Firmen-Cup und auch als Familien-Cup, also zwei Wettbewerbe) am Wochenende 19./20.7., lange Einkaufstage und ein Streetfood-Festival. Auch die Abschlussveranstaltung des diesjährigen kreisweiten Wettbewerbs „Stadtradeln“ wird in den Reigen der Events auf dem SWD-CityBeach eingebettet. Dormagen hatte den Wettbewerb im vergangenen Jahr gewonnnen (SCHAUFENSTER berichtete) und ist damit in diesem Jahr der Ausrichter des großen Finales. Chillen im Liegestuhl mit den Füßen im Sand inklusive, das ist das Motto im Sommer in der Innenstadt. Denn der Strandclub vor dem Historischen Rathaus ist täglich geöffnet. Für sportliche Aktivitäten wird eine zweite Fläche neben dem Rathaus und neben der Caféserie Lemke angelegt, auf der ein zehn mal 15 Meter großer „Käfig“ Ballspiele aller Art ermöglicht.

Stadtmarketing-Leiter Thomas Schmitt spricht von einem „bunten Programm mit Spiel, Spaß und Sport“. Vereine, Kindertagesstätten, Schulen, Offene Ganztagsschulen und andere örtliche Akteure sind aufgerufen, sich an der Gestaltung des Strandprogramms zu beteiligen und ihre Vorschläge einzubringen. „Wir stellen die Fläche gerne zur Verfügung, wenn zum Beispiel ein Verein sie für seine Aktivitäten nutzen möchte“, so Schmitt. Interessenten sollten sich rechtzeitig bei der SWD melden, damit die Nutzung des Sport-Strandes koordiniert werden kann. Eröffnet wird der SWD-CityBeach am ersten Wochenende der Sommerferien mit der Mega-Beachparty von Eventmacher Marc Pesch, der die 90er-Kultband „Mr. President“ (12. Juli) und die Kölsch-Rocker „Paveier“ (13. Juli) auf einer großen Bühne präsentiert. (-oli/-sf)

Happy end durch Hüter

Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen hat am Freitagabend, 15. Februar, einen wichtigen Heimsieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Gegen den TV Hüttenberg setzte sich die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic in einer extrem spannenden Schlussphase auf das ganze Spiel gesehen verdient mit 21:20 (Halbzeit 12:8) durch. Damit verabschiedeten sich die Hausherren vorerst aus der Abstiegszone. Über weite Strecken der Partie, in der der Aufsteiger vor knapp 1.450 Zuschauern im Sportcenter immer in Führung lag (19:14; 49. Minute), war der TSV die bessere Mannschaft. Erst als die 3:2:1-Abwehrformation der Gäste ab der 50. Minute noch offensiver, teilweise im 3:3 bis zur Mittellinie, agierte, kam Sand ins Getriebe des Dormagener Angriffs. Hinzu kamen etliche nicht nachvollziehbare Entscheidungen der Schiedsrichter, die den Hüttenbergern bei der Aufholjagd bis zum 20:20 (59.) halfen. Am Ende war es Rückraumspieler Ian Hüter, der den TSV von Linksaußen mit seinem Tor zum 21:20 sechs Sekunden vor dem Ende erlöste. Die ausführliche Berichterstattung folgt in der nächsten Ausgabe des Rheinischen Anzeigers am Mittwoch, 20. Februar. (Oliver Baum)

Zweimal der Strom weg

Am Donnerstagabend, 14. Februar, kam es gegen 19.20 Uhr zu einem etwa einstündigen Stromausfall im Stadtteil Horrem. Betroffen waren etwa 400 Haushalte sowie das städtische Hallenbad an der Robert-Koch-Straße. Grund für die Versorgungsunterbrechung war nach Angaben der energieversorgung dormagen (evd) eine Kabelstörung an der Straße, an der das „Sammys“ liegt. Nach etwa einer halben Stunde seien bereits fünf von acht betroffenen Stationen wieder mit Strom versorgt gewesen. Der Bereitschaftsdienst der evd sei schnell vor Ort gewesen und habe die Störung „nach kurzer Ausfalldauer“, so die evd, beheben können. Gegen 20.20 Uhr hätten dann alle betroffenen Haushalte wieder Strom zur Verfügung gehabt. Die Instandsetzungsarbeiten würden aber noch andauern. Insbesondere soll der Grund für die Kabelstörung ermittelt werden.

Horrem war in dieser Woche schon einmal von einem Stromausfall betroffen – und zwar am Montagabend, 11. Februar. Da war der Strom gegen 19.30 Uhr für etwa zwei Stunden weg. Betroffen waren nach Angaben der evd zwischen 800 und 1.000 Haushalte. Grund für die Versorgungsunterbrechung sei eine Kabelstörung auf der Strecke zwischen dem Bahnhof und der Knechtstedener Straße gewesen. Insgesamt seien 13 Stationen im Bereich zwischen dem Rudolf-Harbig-Weg und der Knechtstedener Straße betroffen gewesen. Gegen 21 Uhr sollen alle betroffenen Haushalte wieder Strom gehabt haben. (-oli/eb)