Corona-Diagnostik-Zentrum eingerichtet

Das Praxisnetz Dormagen richtet in Zusammenarbeit mit dem Rheinlandklinikum Dormagen und der Stadt ein Corona-Diagnostik-Zentrum (CDZ) ein. „Dort können ab Mittwoch, 4. März, die Abstriche für Tests auf das Coronavirus zentralisiert so durchgeführt werden, wie vom Robert Koch-Institut gefordert“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld in einer Pressemitteilung am Dienstagvormittag, 3. März. Bürger, die den begründeten Verdacht haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben – etwa, weil sie entsprechende Symptome zeigen oder Kontakt zu Infizierten hatten – sollen sich zunächst telefonisch an ihren Hausarzt wenden. Der Hausarzt wiederum empfiehlt dann gegebenenfalls einen Test im CDZ – und überweist die Betroffenen dorthin.

„Wir planen derzeit, das CDZ an drei bis vier Tagen in der Woche für jeweils zwei Stunden mit ärztlichem Personal zu besetzen“, sagte Dr. Udo Kratel, Sprecher des Praxisnetzwerks. Im CDZ führen niedergelassene Ärzte des Praxisnetzes außerhalb ihrer Dienstzeiten auf Überweisung der Hausärzte freiwillig die Tests durch. „Das ist eine sinnvolle Bündelung von Ressourcen für besorgte Menschen in Dormagen und Rommerskirchen“, sagt Claudia Benthake, Direktorin des Rheinlandklinikums. Denn auch Patienten aus Rommerskirchen können von den dort ansässigen Hausärzten ins Dormagener CDZ überwiesen werden. (md/tg)

Coronavirus: Sechste Klasse am NGK mit einem Verdachtsfall

Im Rhein-Kreis Neuss gibt es Stand Sonntag (1. März) insgesamt 16 begründete Verdachtsfälle auf das Coronavirus. Bei keiner der Personen zeigen sich bislang Krankheitssymptome. Das teilte die Kreisverwaltung am Samstagabend, 29. Februar, mit.

Eine vierköpfige Familie aus Grevenbroich-Hülchrath hatte am Rosenmontag auf einer Familienfeier Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person. Die Familie wurde durch die Stadt Grevenbroich auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes bis zum Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit am 9. März unter Quarantäne gesetzt. Ein Kind dieser Familie besucht das Norbert-Gymnasium Knechtsteden. Die 6. Klasse des Kindes mit 34 Schülern und die sechs Lehrer, die in der Klasse seit Rosenmontag unterrichtet hatten, wurden durch die Schulleitung auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes ebenfalls bis zum 9. März vom Unterricht befreit.

Das zweite Kind besucht die Kindertagesstätte „Spatzennest“ in Grevenbroich-Hülchrath. Die Einrichtung wurde durch die Stadt Grevenbroich auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes bis zum 9. März geschlossen. Die betroffenen Schüler und Kinder sollen möglichst zuhause bleiben und Kontakt zu weiteren Personen meiden. Die Familie wird durch das Kreis-Gesundheitsamt täglich zum Auftreten von Symptomen befragt. Ein erster Test, ob eine Infizierung mit dem Coronavirus erfolgt ist, wurde durchgeführt. Er fiel für die Familie zwar negativ aus, aber da der Test erst ab einer bestimmten Anzahl von Viren anschlägt, die sich noch vermehren können, ist dies noch kein abschließender Befund.

Eine vierköpfige Familie in Meerbusch wurde durch den Kreis Wesel bis zum 10. März unter Quarantäne gesetzt. Je ein weiterer Bürger aus Grevenbroich, Kaarst, Korschenbroich und Neuss hatten Kontakt zu einem mit dem Coronavirus infizierten Mann aus Mönchengladbach. Diese wurden durch die Städte auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes unter Quarantäne gesetzt. Auch diese Personen werden täglich zum Auftreten von Symptomen befragt. Alle durch das Kreisgesundheitsamt empfohlenen Maßnahmen richten sich nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

Das Robert-Koch-Institut schätzt die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland weiter als gering bis mäßig ein. Für die meisten jungen Menschen oder Menschen im mittleren Alter ist das Virus laut Gesundheitsexperten nicht lebensgefährlich, wenn sie grundsätzlich gesund sind. Die meisten Erkrankten zeigen vermutlich nur einen Infekt der oberen Atemwege, also erkältungsähnliche Symptome. Bei den bisher gut dokumentierten Fällen allerdings weiß man: Gefährlich ist das Coronavirus für ältere Menschen und die mit Vorerkrankungen. Es gibt (bisher) kaum schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen, und Männer sind ein wenig stärker betroffen als Frauen.

Umfangreiche Informationen zum Coronavirus finden sich auf der Homepage des Robert-Koch-Institutes: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste.html. Für wichtige Fragen hat das Kreisgesundheitsamt unter der Tel. 02181/601-7777 eine auch am Wochenende besetzte Hotline eingerichtet. (md/-oli)

„Teilquartier Horrem“

Links am Rand befindet sich die A57, oben die Horremer Straße mit der Sportanlage des RS Horrem. (Foto: Stadt)

Für den Städtebau-Wettbewerb „Teilquartier Horrem“ findet im Rahmen einer Bürgerveranstaltung am Montag, 2. März, die zweite von drei Veranstaltungen statt. Um 19 Uhr stellen die fünf Planungsteams ihre Entwürfe im Bürgerhaus Horrem, Knechtstedener Straße 18a, vor. Erneut haben Interessierte die Gelegenheit, ihre Anregungen zu den Entwürfen an die Planer weiterzugeben. „Gemeinsam möchten die Baugenossenschaft Dormagen und die Stadt die Bürger in den gesamten Entwicklungsprozess eng einbinden und ihre Ideen in die Entwürfe einfließen lassen,“ so Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Bereits Mitte November 2019 wurden im Rahmen der öffentlichen Auftaktveranstaltung die Ideen, Meinungen und Anregungen der Öffentlichkeit gesammelt und den 15 teilnehmenden Wettbewerbsbüros mit auf den Weg gegeben. Einen Monat später hat das Preisgericht – bestehend aus renommierten Architekten, Stadtplanern, Landschaftsplanern sowie Verwaltung, Politik und Baugenossenschaft – aus den eingegangenen Entwürfen der teilnehmenden Planungsteams fünf Entwürfe für die zweite vertiefende Bearbeitungsphase ausgewählt. Das „Teil-Quartier Horrem“ umfasst rund 2.000 Wohnungen der Baugenossenschaft Dormagen. Die damals moderne bauliche Struktur aber auch die Lage im städtebaulichen Kontext führte mit der Zeit zur sozialen und stadträumlichen Isolierung des Gebietes. Durch das bereits erfolgreiche Förderprojekt „Soziale Stadt Horrem“ hat sich das Gesamtquartier bereits positiv im öffentlichen Raum verändert. Durch den städtebaulichen Wettbewerb „Teil-Quartier Horrem“ der Baugenossenschaft sollen nun die in die Jahre gekommenen städtebaulichen Strukturen an die veränderten Anforderungen an Wohnqualität und Wohnumfeld erfolgen. (md/-oli)

Zu viele Verletzte

Ohne sechs Stammspieler, ohne Wechselmöglichkeiten im Rückraum und mit drei Jugendspielern auf der Bank hatte der TSV Bayer Dormagen am vergangenen Samstagabend beim TuS N-Lübbecke keine Chance. Jetzt muss am Freitag, 28. Februar, ein Sieg im Heimspiel gegen Emsdetten her. Anwurf im Sportcenter ist um 19.30 Uhr.

Die Zeichen standen schon vor der Partie am 22. Spieltag der Zweiten Handball-Bundesliga nicht gut: Die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic musste ohne sechs Stammspieler in Nettelstedt antreten. Der Tabellensechste kannte kein Pardon, gewann mit 36:25 (18:13) und behielt den Anschluss zu den Aufstiegsplätzen. Die „Wiesel“ hingegen rutschten vom achten auf den neunten Tabellenrang – mit einem nun ausgeglichenen Punktekonto (22:22). „Nettelstedt hat unseren dünnen Kader ausgenutzt“, analysierte Bilanovic mit Blick auf die schwierige personelle Situation. Nach Pascal Noll, André Meuser und Heider Thomas musste auch Eloy Morante Maldonado (Kniebeschwerden) passen. Julian Köster brachte vom DHB-Lehrgang Fußprobleme mit, die einen Einsatz nicht zuließen. Und Rechtsaußen Jakub Sterba konnte wegen der Schmerzen am Sprunggelenk nicht auflaufen. Mit Moritz Görgen (3) stand immerhin auf Rechtsaußen eine gute Alternative zur Verfügung. TuS-Trainer Emir Kurtagic: „Wir wussten, dass Dormagen aus personellen Gründen nicht viel wechseln konnte. Und dass wir auch daher als klarer Favorit hier heute Abend ins Rennen gehen würden. Aber gerade solche Spiele können dann sehr gefährlich werden.“ Am Anfang war das tatsächlich der Fall. Der TSV spielte gut mit, ließ sich auch vom 1:4-Rückstand nicht irritieren und ging in der 9. Minute zum zweiten Mal in Führung (6:5). Bis zum 10:9 nach einer Viertelstunde blieben die Rheinländer dran. Doch dann schlichen sich mehrere Fehler ins Dormagener Spiel ein. Nettelstedt setzte sich bis auf 14:9 ab. Nur einmal konnte der TSV noch bis auf drei Tore verkürzen – beim 15:12 in der 25. Minute. Die Vorentscheidung bahnte sich bereits bald nach dem Seitenwechsel an: Den Pausenvorsprung 18:13 bauten die Westfalen bis zur 37. Minute auf 22:13 aus. Anschließend wehrte der TSV sich gegen die zweistellige Niederlage, die aber letztlich doch nicht verhindert werden konnte. Das 36:25 ist zugleich die höchste Niederlage der laufenden Saison.

Mit dem TV Emsdetten stellt sich am Freitagabend der Tabellenvorletzte im Sportcenter vor. Doch die Emsländer haben nicht nur in der Vorwoche den Trainer gewechselt, sie haben sich auch noch mal im Kader verstärkt und am vergangenen Wochenende überraschend mit 31:27 gegen Aufstiegsanwärter ASV Hamm-Westfalen (jetzt nur noch Fünfter) gewonnen. Tickets gibt es unter anderem im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online auf www.handball-dormagen.de (print@home). (-oli/md)

Mülleimer brannte

Die Kölner Straße ist die „goldene Mitte“ der Innenstadt. Besucher, die Dormagen kennenlernen wollen, laufen entsprechend oft zuerst über die „Kö“. Doch so mancher Spaziergänger findet eher unschöne Dinge in der Fußgängerzone. Beispielsweise lag am Samstag, 15. Februar, ein herrenloser Tannenbaum mitten auf der Kölner Straße, direkt vor einem Reisebüro. Anhand der kleinen Größe lässt sich vermuten, dass das Bäumchen wohl zur Weihnachtszeit seinen feiertäglichen Dienst getan hatte. An dem Samstag lag dort nur noch ein trostloser Haufen in grün. Aber wo kommt die Tanne eigentlich her? Wir haben doch schon Mitte Februar. Ein Scherzkeks würde jetzt antworten: „Na, das ist doch glasklar. Die kommt aus dem Wald.“ Doch ganz so einfach und klar ist es leider nicht. Wer den Baum in die Fußgängerzone gelegt hat, weiß wohl nur der ehemalige Besitzer. Aber es gibt noch weitere Vermutungen. Womöglich wurde das grüne Stück einfach bei der Entsorgung des Grünabfalls dort vergessen oder das Sturmtief „Sabine“ hat sich in die kleine Tanne verguckt und hat mit ihr einen kleinen Tanz im Wind gemacht. Irgendwann hatte sie dann genug und widmete sich einem anderen Gegenstand. So ganz genau werden wir es wohl nie erfahren.

Ein bisschen Feuer im Korb bekam am Dienstagabend, 18. Februar, der Mülleimer vor der Volksbank. Fußgänger konnten beobachten, wie der grüne Eimer lichterloh in Flammen stand. Ein gemütliches schönes Lagerfeuer war das nicht. Doch das Schlimmste an der ganzen Sache: Die meisten Menschen standen dort nur herum und schauten zu, aber keiner tat zunächst etwas, um das Feuer zu löschen. Nur eine aufmerksame Fußgängerin bewaffnete sich schließlich mit einem großen Eimer Wasser und setzte dem Brand ein Ende. Fakt ist, dass einige Papierblätter, die jemand zuvor in diesem Mülleimer entsorgt hatte, offenbar Feuer gefangen hatten. Ob es Brandstiftung oder ein nicht ausgedrückter Zigarettenstummel war, weiß niemand so genau. Eins ist aber sicher: Aufmerksame Menschen schauen nicht nur zu, sie handeln sofort. Und das nicht nur, wenn der Müll brennt. (av)

Steller-Abend am 28. März

Seit dem Jahr 2007 veranstaltet die Dormagener Hospizbewegung alle zwei Jahre einen Lyrikabend mit dem Musiker und Rezitator Oliver Steller. Am Samstag, 28. März, ist es wieder so weit: Mit seinem neuen Programm „Hell und Schnell“ über den Schriftsteller, Dichter, Zeichner und Maler Robert Gernhardt tritt Steller wieder in den schönen Räumen der Baptistengemeinde hinter dem Dormagener Schützenplatz auf, in denen die Hospizbewegung schon oft zu Gast sein durfte.

Robert Gernhardt gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Dichter deutscher Sprache. In den 60er Jahren war er Redakteur der Satire-Zeitschrift „Pardon“, war später beteiligt an satirischen Radio- und Fernsehsendungen, Co-Autor bei Otto-Shows und als Drehbuchautor auch an Otto-Filmen beteiligt. Sein dichterisches Werk hat sich im Laufe der Jahre von Nonsens-Versen zu vielseitiger Lyrik entwickelt und schließt auch Gedichte über die Krebserkrankung ein, an der Gernhardt im Jahr 2006 verstarb. Oliver Steller, nicht nur ein wunderbarer Rezitator, sondern auch ein begnadeter Musiker, hat manche Texte und Gedichte vertont, begleitet sich selbst auf seiner akustischen oder elektrischen Gitarre. So breitet er das Leben Robert Gernhardts vor dem Publikum aus, spannt einen mit Zitaten und Geschichten gefüllten Bogen von Gernhardts Geburt in Estland bis hin zu seinem Tod.

In diesem abendfüllenden Programm wird es traditionell eine Pause geben, in der die Hospizbewegung Dormagen wie immer zu fair gehandelten Getränken und Knabbereien aus dem Dormagener Weltladen einlädt. Ebenfalls in der Pause sind die CDs und Bücher von Steller erhältlich. Das Team der Hospizbewegung freut sich auf ein volles Haus, auf viele treue Fans der Lyrik, des Hospizgedankens und der jazzig angehauchten Musik. Die Eintrittskarten für das Konzert gibt es für 15 Euro pro Ticket in der City-Buchhandlung in der Fußgängerzone und im Hospizbüro an der Krefelder Straße 23. Als ständiger Medienpartner der Hospizbewegung Dormagen präsentiert der Rheinische Anzeiger den Steller-Abend. (md/-oli)

Neues Torhütergespann

Die Kaderplanungen des TSV Bayer Dormagen für die Saison 2020/21 in der Zweiten Handball-Bundesliga nehmen weiter Gestalt an: Drittligist HSG Bieberau/Modau verliert zum Ende der laufenden Spielzeit seinen Torhüter Martin Juzbasic, der die Falken in Richtung Höhenberg verlassen wird. Der Kroate unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag beim TSV. „Juzbasic geht schweren Herzens, will sich aber mit dann 32 Jahren nochmal den Traum von der Zweiten Liga erfüllen“, heißt es dazu auf der Homepage der Südhessen. „Das ist sehr schade. Martin ist ein Supertyp und einer der besten Torhüter der Liga. Eine echte Identifikationsfigur für die HSG“, wird Trainer Thorsten Schmid, der „die Entscheidung aber auch nachvollziehen kann“, zitiert.

Zusammen mit dem Neuzugang wird Sven Bartmann in der nächsten Saison das Torhüter-Duo beim TSV Bayer bilden. Der Vertrag von „Barti“ wurde um ein Jahr verlängert, es ist dann seine achte Spielzeit in Dormagen. „Ich weiß, was ich in Dormagen habe und freue mich, weiter vor den hervorragenden Zuschauern spielen zu können. Sie sind mir und auch meiner Frau ans Herz gewachsen“, so der 32-jährige Industriemechaniker. Derzeit rangiert Bartmann in der Liga-Statistik der Torhüter auf dem zweiten Platz hinter Felix Storbeck (ASV Hamm). Dormagens Keeper wehrte bislang 183 Bälle ab und weist damit eine starke Halte-Quote von knapp 30 Prozent auf. Janis Boieck (21), der 2012 zum TSV kam, erhält hingegen keinen neuen Vertrag. Handball-Geschäftsführer Björn Barthel: „Wir glauben, dass es für seinen weiteren sportlichen Weg gut sein kann, eine neue Herausforderung in einem neuen Umfeld anzunehmen. Janis wurde leider häufiger durch Verletzungen zurückgeworfen. Wir hoffen, dass es ihm gelingt, sein großes Potenzial unter anderen Bedingungen abzurufen.“

Offen sind jetzt noch zwei Positionen im Kader der „Wiesel“: ein Ersatz für den nach Lübeck wechselnden Kreisläufer Carl Löfström und ein Linkshänder für den rechten Rückraum (Nuno Rebelo ist bereits bei den Füchse Berlin II, Dritte Liga).  Den Abgang von Mittelmann Eloy Morante Maldonado will der TSV mit den vorhandenen Rückraumspielern kompensieren. (-oli)