Zweimal „Messe in D“

Der „Chor2020“ aus dem Chorhaus St. Michael Dormagen befindet sich seit Monaten in intensiven Vorbereitungen auf ein ganz besonderes musikalisches Projekt. Unter der Führung von Chorleiter und Kantor Horst Herbertz bereitet sich die Sängerschar auf zwei Aufführungen der weltweit bekannten „Messe in D“ von Antonín Dvořák (1841 bis 1904) vor.

Dvořák wurde vom Architekten und Mäzen Josef Hlávka anlässlich der Einweihung seiner neugebauten Kapelle auf Schloß Luzany beauftragt, eine Messe zu komponieren, die in dieser Kapelle aufführbar war. Das hatte zur Folge, dass Dvořák zunächst auf eine Orchester-Besetzung oder einen größeren Chor verzichten musste. Die Uraufführung fand in der Schloßkapelle am 11. September 1887 unter der Leitung des Komponisten statt. Zdenka Hlávka, Ehefrau des Auftraggebers, und Dvořáks Ehefrau Anna sangen die weiblichen Solopartien. Die erste öffentliche Aufführung fand am 15. April 1888 im Stadttheater von Pilsen statt. Erst 1892 erschien die Messe als op. 86 im Druck, nachdem der Komponist eine Orchesterbearbeitung erstellt hatte. Diese Orchesterfassung wurde am 11. März 1893 im Londoner Crystal Palace uraufgeführt. 

Zur Vorbereitung gehörte für den „Chor2020“ auch ein intensives Probenwochenende am 7. und 8. November. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist es dann so weit: Zusammen mit vier Solisten des WDR-Rundfunkchors und einem Holzbläser-Ensemble erklingt am Freitag, 26. Dezember, um 11 Uhr in der Kirche St. Martinus in Zons die Dvořák-Messe. Wer an diesem Tag nicht kann, der hat eine zweite Chance, um das schöne Werk aus der Feder des tschechischen Komponisten zu hören: am Dienstag, 6. Januar 2026, um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael. Nach dem Festhochamt zum Dreikönigstag geht im benachbarten Römerhaus der Neujahrsempfang der katholischen Kirchengemeinde St. Michael Dormagen über die Bühne. Alle Beteiligten freuen sich an beiden Tagen auf viele Besucher in den Kirchen. Der Eintritt ist frei. (O. Baum)

Baustellenampel aus

Auf der Roggendorfer Straße (K18) in Hackenbroich wurde am Donnerstag, 27. November, die Ampel an der Baustelle ausgeschaltet, die Absicherung angepasst und der Arbeitsbereich verkleinert. Dadurch kann der Verkehr wieder in beide Richtungen fahren. Die bestehenden Verkehrsregelungen bleiben jedoch weiter notwendig und gelten voraussichtlich bis Mitte Dezember, teilte die Stadt Dormagen mit. Die Einmündung zur Bergiusstraße bleibt gesperrt, die bisherige Umleitung bleibt bestehen. (md/-oli)

SB91 nicht mehr nach Dormagen?

Die Schnellbuslinie SB91 wird ab dem 14. Dezember nicht mehr bis Dormagen fahren. Hintergrund ist die vor wenigen Wochen verhängte Haushaltssperre der Stadt Köln, die derzeit verhindert, dass notwendige finanzielle Mittel für den Weiterbetrieb der Linie bereitgestellt werden können. Die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) lässt den Linienweg daher vorerst an der Haltestelle „Sinnersdorf Feld“ enden. Die SB91 bot seit Dezember 2020 eine direkte, umsteigearme Verbindung aus Dormagen über Sinnersdorf, Pulheim (Rathaus), Weiden-West und Frechen bis nach Hürth und Brühl.

Die Stadt Köln hatte im Sommer angekündigt, ihren finanziellen Anteil am Betrieb der SB91 um 283.000 Euro pro Jahr kürzen zu wollen. Bei einem Ortstermin am Dormagener Bahnhof im September sprachen sich der Dormagener Bürgermeister Erik Lierenfeld und Kölns damaliger Oberbürgermeister-Kandidat Torsten Burmester für den Erhalt der Linie bis Dormagen aus. Die Stadt Dormagen sagte zu, die Verbindung weiter mit jährlich rund 239.000 Euro zu unterstützen. Auch Burmester sicherte zu, im Falle seiner Wahl die Entscheidung der Stadt Köln zurückzunehmen und die benötigten Mittel bereitzustellen.

„Wir stehen zu unserer Finanzierungszusage, weil die SB91 für viele Pendlerinnen und Pendler eine schnelle und direkte Verbindung in die Nachbarstädte ist“, betonte Lierenfeld jetzt. „Wir bedauern, dass die Stadt Köln die zugesagten Mittel aufgrund der aktuellen Haushaltssperre momentan nicht freigibt. Nichtsdestotrotz sind wir optimistisch, dass wir im neuen Jahr gemeinsam eine Lösung finden werden“, führte der Dormagener Verwaltungschef aus. (md/-oli)

Dartspiel mit Gewinn

Um 12 Uhr öffnen sich am Samstag, 29. November, in Delhoven die Türen dser Gaststätte „Zum Timo“, Hauptstraße 58, zum „Delver Darts Open“. Beginn des Turniers ist um 13.30 Uhr. Gespielt wird 501 SI/DO Best of 5 Gruppenphase und K.o.-Runde. Die drei Erstplatzierten erhalten eine Sofortauszahlung des Gewinns. Um teilzunehmen ist eine Startgebühr von 20 Euro fällig. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an delver.darts@gmail.com. (md/av)

Arbeitsfelder im Berufsparcours kennenlernen

Die Berufsbildungszentren des Rhein-Kreises Neuss in Grevenbroich, Neuss und Dormagen sind jetzt zu lebendigen Orten der Berufsorientierung geworden. Schüler hatten dort die Chance, an Berufsparcours teilzunehmen und einen praxisnahen Einblick in verschiedene Arbeitsfelder zu gewinnen. Berufsparcours sind ein Format, bei dem Jugendliche Ausbildungsberufe durch kurze, praktische Aufgaben kennenlernen können. Der Rhein-Kreis Neuss übernahm die Finanzierung.

Die Veranstaltungen waren Teil der Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“, die mit Unterstützung des Landes NRW, der Europäischen Union und der Kommunen darauf abzielt, junge Menschen optimal auf den Übergang ins Berufsleben vorzubereiten. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Kommunale Koordinierung: Sie bringt Schulen, Unternehmen und weitere Akteure zusammen, sorgt für reibungslose Abläufe und stellt sicher, dass die Jugendlichen bestmöglich unterstützt werden. Rund 1.100 Teilnehmer nutzten jetzt die Chance, mit Vertretern von 35 Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Die Betriebe stammten aus einem breiten Spektrum an Branchen – darunter Automobil- und Industrietechnik, Pflege und Gesundheit, Handel, Energieversorgung, Elektronik, Chemie sowie öffentliche Verwaltung. An verschiedenen Stationen konnten die Schüler ihre Stärken unter Beweis stellen. Dabei gab es ein abwechslungsreiches Angebot: So konnten die Jugendlichen unter anderem eine Steuererklärung ausfüllen, eine Handzeichnung anfertigen, Schätzfragen beantworten oder eine PH-Wert-Messung durchführen.

Ziel der Berufsparcours ist es, den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern und den Jugendlichen eine realistische Vorstellung von den Anforderungen der Arbeitswelt zu vermitteln. Durch die direkten Kontakte zu den Unternehmen konnten Praktika und Ausbildungsplätze vereinbart werden. Die Betriebe haben zahlreiche Termine an interessierte Jugendliche vergeben. Für viele Teilnehmer wiederum waren die Parcours ein wertvoller Schritt auf dem Weg in die Zukunft. (md/-oli)

Fahrer lebensgefährlich verletzt

Am Montag, 24. November, kam es gegen 21.07 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall auf der K12. Ein 18-jähriger Dormagener befuhr mit einem 19-jährigen Dormagener Beifahrer in seinem Pkw die Kreisstraße aus Richtung Stürzelberg kommend in Richtung Zons. Dabei verlor er aus bislang nicht bekannten Gründen die Kontrolle über das Fahrzeug, das ins Schleudern geriet und dann mit dem entgegenkommenden Auto eines 32-jährigen Dormagener kollidierte. Danach waren beide Fahrzeuge nicht mehr fahrbereit. Der 18-Jährige wurde in seinem Pkw eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr freigeschnitten werden. Im Anschluss wurde er mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die beiden weiteren Beteiligten erlitten ebenfalls Verletzungen, die im Krankenhaus behandelt werden musste. Für die Dauer der Unfallaufnahme war die K12 in dem Bereich gesperrt. (-oli/md)

Petrauschke mit Ratschlag

Der 59. CDU-Kreisparteitag am vergangenen Samstag in Jüchen war ein denkwürdig schlechter für den CDU-Stadtverband Dormagen. Die Kandidaten der Parteivereinigungen – Lisa Kern von der JU und Dr. Michael Conrad von der MIT – wurden nach Informationen von meinDormagen mit guten Ergebnissen gewählt, die „direkten“ Kandidaten des Stadtverbandes nicht.

Bei den Wahlen zum Kreisparteivorstand hatten in der Peter-Giesen-Halle für den Stadtverband Dormagen Monika Walter und Peter-Olaf Hoffmann als Beisitzer kandidiert. Beide wurden nicht gewählt. Die Stadtverbandsvorsitzende Anissa Saysay ist kraft Amtes „geborenes“  Mitglied im Kreisparteivorstand. Bei den Wahlen der Delegierten für den Bundesesparteitag standen drei Kanidaten mehr auf der Liste, als Plätze zu vergeben waren. Auf die beiden letzten Plätze kamen Walter und Saysay – beide waren damit nicht gewählt. Bei den Wahlen zum Landesparteitag stand ein Kandidat mehr auf der Liste, als Plätze zu vergeben waren. Saysay belegte den letzten Platz, wurde also erneut nicht gewählt. Übrigens: Der Bundestasabgeordnete Ansgar Heveling wurde als Vorsitzender des CDU-Kreisparteiverbandes mit 86,3 Prozent Stimmen der anwesenden 150 stimmberechtigten Delegierten wiedergewählt.

„Eine Vollklatsche für den Stadtverband Dormagen“, kommentierte ein politischer Beobachter die Ereignisse in Jüchen. Dabei bezog er sich auch auf das, was zu Beginn des Kreisparteitages passiert war. Da war der ehemalige Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verabschiedet worden. Er nutzte bei seinem Grußwort die Gelegenheit auf der Bühne, um Saysay zu empfehlen, seinen Ratschlag anzunehmen: „Wer Führung nicht kann, sollte den Weg für eine Nachfolge frei machen.“

Der ehemalige Dormagener Bürgermeister Reinhard Hauschild kommentierte die aktuelle Entwicklung der CDU Dormagen so: „Die ,Historische Blamage für CDU‘ (Zitat meinDormagen vom 21.11.2025) wird auf ewig mit den Namen Peter-Olaf Hoffmann und Anissa Saysay verbunden sein. Hoffmann und Saysay agieren wie übelwollende Intensivtäter zum Schaden der CDU und der Politik in Dormagen.“ Hauschild ist nach eigenen Angaben vor vier Jahren wegen der beiden aus der CDU ausgetreten. (O. Baum)