TSV Bayer Dormagen startet mit Heimspiel in die neue Saison

Der Spielplan der Zweiten Handball-Bundesliga für die Saison 2018/19 steht. Aufsteiger TSV Bayer Dormagen kann nach dem DHB-Pokalturnier in Göttingen an diesem Wochenende mit einem Heimspiel beginnen und trifft am Freitag, 24. August, ab 19.30 Uhr auf Erstliga-Absteiger TuS N-Lübbecke. Es folgen gleich zwei Auswärtsspiele beim EHV Aue am Sonntag, 2. September, und in Hüttenberg am Samstag, 8. September. Anschließend begrüßt der TSV am Samstag, 15. September, mit dem Wilhelmshavener HV einen alten Bekannten im TSV Bayer Sportcenter. Die letzten beiden Spiele des Jahres bestreitet die Auswahl von Ulli Kriebel in fremden Hallen: Am Freitag, 21. Dezember, kommt es in Düsseldorf am letzten Spieltag der Hinrunde zum Lokalderby mit den Rhein-Vikings. Das erste Spiel der Rückrunde müssen die Dormagener am zweiten Weihnachtstag, Mittwoch, 26. Dezember, ab 17 Uhr in Lübbecke bestreiten.
Nach der WM-Pause setzt die Zweite Liga ihren Spielbetrieb im Februar 2019 fort. Das erste Pflichtheimspiel im neuen Jahr ist am Samstag, 9. Februar, gegen Aue. Zur 38. und letzten Partie erwartet der TSV am Samstag, 8. Juni, die Rhein-Vikings. Die Heimspiele werden künftig an Freitagen und Samstagen in der Regel um 19.30 Uhr ausgetragen. „Wir haben die Anwurfzeiten angepasst und entsprechen damit auch vielfach geäußerten Wünschen der Zuschauer“, sagt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Bei der Festsetzung der Termine wurde auch Rücksicht auf andere Großveranstaltungen im Sportcenter genommen. Zudem sieht die Liga Doppelspieltage (Freitag / Sonntag) vor. Der Verkauf der Dauerkarten und der WieselCard findet in der TSV-Geschäftsstelle, Höhenberg 40, statt. -sf/ale

Nur noch wenige Tage, dann geht es wieder los. Der TSV Bayer Dormagen freut sich schon auf die Zweite Handball-Bundesliga. Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Warntag mit Probealarm soll Bevölkerung sensibilisieren

Am Donnerstag, 6. September, ist es soweit: Erstmals findet ein landesweiter Warntag statt, der sich von nun an jährlich am ersten Donnerstag im September wiederholt. Dabei wird um 10 Uhr ein Sirenen-Probealarm durchgeführt. Zugleich werden weitere Mittel, wie zum Beispiel eine Probemeldung, mit der Warn-App NINA getestet. „Ziel des Warntags ist es, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren“, erklärt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Häufig wüssten die Bürger nämlich nicht mehr, was Warnsignale bedeuteten oder wie man sich im Ereignisfall richtig verhalte. Die Verbreitung der Warnungen erfolgt über die Leitstelle des Rhein-Kreises Neuss. Die Warnung im Verteidigungsfall ist Aufgabe des Bundes. Der Katastrophenschutz und die ständige Aufgabe der Gefahrenabwehr sind Ländersache. „Eine Vielzahl der daraus resultierenden Aufgaben hat das Land Nordrhein-Westfalen aber auf die Kreise und Kommunen übertragen – so auch die Warnung der Bevölkerung an den Rhein-Kreis Neuss und seine acht Städte und Gemeinden“, so Stefan Meuter, Vorsitzender des Verbands der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss. Großbrände, Unwetter, Bombenentschärfungen – nur wenn die Menschen rechtzeitig gewarnt werden, können Gefahren gebannt und Schäden erfolgreich bewältigt werden. „Die Selbsthilfefähigkeit jedes Einzelnen ist deshalb entscheidend, um das Risiko so gering wie möglich zu halten“, so Petrauschke. Regionale Warnungen werden bei Bedarf umgehend an das Lokalradio NE-WS 89,4 übermittelt. Die Leitstelle hat außerdem unmittelbaren Zugriff auf die Internet-Seite des Rhein-Kreises Neuss, so dass jederzeit erste Informationen eingestellt werden können. Auch über Facebook und Twitter informiert der Kreis. Lautsprecherdurchsagen sind darüber hinaus eine Möglichkeit, in einem begrenzten Gebiet auch solche Menschen anzusprechen, die nicht über elektronische Medien verfügen. Um den erhöhten Informationsbedarf bei größeren Schadenereignissen zu bedienen und zugleich die Leitstelle von Anrufen ratsuchender Bürger zu entlasten, wird im Bedarfsfall unter einer vorbereiteten Hotline-Rufnummer ein Bürgertelefon eingerichtet.
Die kostenlose Notfall-Informations- und Nachrichten-App (NINA) des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe schließt den Kreis. Der Nutzen des Systems hängt maßgeblich davon ab, dass möglichst viele Personen über eine Warn-App wie NINA verfügen. Nur dann ist sichergestellt, dass die Menschen zeitnah informiert werden. Der Appell von Stefan Meuter fällt denn auch eindeutig aus: „Warnsignale der Sirenen einprägen, Radio einschalten, Anweisungen beachten! Und bevor es dazu kommt: NINA gehört auf jedes Handy!“ -sf/ale

Die Sirenensignale auf einem Blick. Skizze: Rhein-Kreis Neuss

Dormagen startet mit Elektro-Mobilität in die Zukunft durch

Bereits 2011 hat die Stadt Dormagen ein integriertes Kommunales Klimaschutzkonzept erarbeitet und damit die Voraussetzung dafür geschaffen, sich beim Projektaufruf „KommunalerKlimaschutz. NRW“ zu bewerben. In der ersten Runde dieses Wettbewerbs hat eine Expertenjury insgesamt 16 Projekte ausgewählt. Darunter auch Dormagen. Die Stadt hat nun als erste Gewinner-Kommune im Rahmen dieses Aufrufs einen Förderbescheid erhalten. Übergabe war am vergangenen Mittwoch.Die Stadt Dormagen geht neue Wege, um die Mobilität klimaschonend neu zu gestalten: Die Mitarbeiter sollen künftig alle Dienstfahrten mit elektrischen Poolfahrzeugen zurücklegen. Dazu beauftragt die Stadt einen Dienstleister, der die E-Fahrzeuge zur Verfügung stellt und eine CarSharing-Plattform für Pkw, Pedelecs sowie Fahrräder programmiert und betreibt. Diese können die Beschäftigten auch privat anmieten. Land und EU unterstützen das Projekt: Wirtschafts-Staatssekretär Christoph Dammermann übergab vorigen Mittwoch den Förderbescheid über 637.000 Euro an Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Mobilität wandelt sich in Zukunft massiv. Als moderner Stadtkonzern setzen wir mit unserem Fuhrparkkonzept einen Impuls für den Klima-
schutz, der hoffentlich nicht nur bei unseren Mitarbeitern, sondern auch bei den Bürgern langfristig zu einem echten Bewusstseinswandel führen wird“, erklärte der Bürgermeister, der nach seiner Bandscheiben-OP mit anschließender Reha nach 75 Tagen seit vergangenem Montag wieder im Dienst ist. „Städte und Gemeinden können mit dem intelligenten Einsatz von Elektrofahrzeugen sowie Pedelecs die Lebensqualität in den Innenstädten verbessern, einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und ihren Mitarbeitern einen besonderen Service bieten. Dies zeigt das innovative Konzept der Stadt Dormagen, dem wir in NRW viele Nachahmer wünschen“, so Dammermann. Bisher nutzt die Stadtverwaltung Dormagen für Dienstfahrten oder -reisen benzin- und dieselbetriebene Dienst-Pkw sowie private Pkw gegen Wegstreckenentschädigung. Insgesamt legen die Mitarbeiter auf diese Weise rund 119.000 Kilometer pro Jahr zurück. Die Stadt hat ermittelt, dass drei Viertel der Beschäftigten weniger als zehn Kilometer zu ihrem Arbeitsplatz zurücklegen müssen, fast die Hälfte weniger als fünf Kilometer. Um die klimaschonende Wirkung zu verstärken und die Flotte effizienter zu nutzen, wird die Stadt ihnen die E-Fahrzeuge außerhalb der Dienstzeiten auch zur
kostenpflichtigen privaten Nutzung anbieten. Die Stadt Dormagen hat drei Jahre Zeit, das Mobilitätsprojekt im Gesamtvolumen von 796.000 Euro durchzuführen. -sf/ale

Bürgermeister Erik Lierenfeld, (Mitte), freute sich gemeinsam mit Kämmerin Tanja Gaspers (l.) über den Förderbescheid, den Dormagen aus den Händen von Staatssekretär Christoph Dammermann erhielt. Foto: Joëlle von Hagen

Dieser Sommer lässt die Natur nach Wasser japsen

Bäume, Weizen, Mais, Insekten oder Wildtiere eint ein Problem: Sie haben Durst, viel Durst. Denn seit Wochen hat es nicht mehr richtig geregnet. Für die Dormagener Landwirte hat das schon ernste Folgen bei der Ernte.Manche Songtexte bergen einfach viel Wahrheit in sich, so auch dieser Refrain aus einem Lied der Bläck Fööss: „Oh, leever Jott, jev uns Wasser, denn janz Kölle hät Doosch.“ Der „leeve Jott“ hat sich, was das Wasser angeht, sehr rar gemacht. Das freut viele, denn so einen Topsommer hatten wir schon lange nicht mehr. Temperaturen wie im Süden lassen die Herzen von Sonnenanbetern höher schlagen. Die Blumen allerdings lassen die Köpfe fast verzweifelt hängen, die Bäume schmeißen ihre Rinden fort. So zum Beispiel die Platanen am Willi-Brandt-Platz. Das hat aber nichts mit dem Mangel an Wasser zu tun, vielmehr sind diese Bäume in diesem Jahr sehr gut gewachsen und die Rinde ist quasi zu klein geworden. Anders sieht es bei den rund 7.000 Straßenbäumen sowie den 15.000 Bäumen auf städtischen Grünflächen in Dormagen aus. Sie haben Durst. „Die gegen Trockenheit besonders empfindlichen Jungbäume werden deshalb täglich von den Technischen Betrieben Dormagen gewässert. Meistens erholen sich Bäume bei einer anschließenden feuchteren Wetterlage wieder“, erklärt Stadtpressesprecher Max Laufer. Doch Regen scheint noch in weiter Ferne. Daher hilft jeder Liter Wasser. „Da es nicht möglich ist, alle Bäume im Stadtgebiet täglich zu wässern, können die Bürger mithelfen: Zum Beispiel, indem der Baum vor der eigenen Haustür mit Wasser versorgt wird“, so Laufer weiter. Durch die Trockenheit hat auch eine Baumsorte in den heimischen Wäldern Stress, wie Revierförster Theo Peters erklärt: „Bei den Birken sieht man das besonders gut, sie verlieren ihre Blätter. Das ist verfrühter Laubabfall. Damit schützt sich der Baum und kann die Nährsubstanz in den Stamm zurückholen.“ Für Waldbesucher hat die Trockenheit auch Folgen. „Die Bremsen und Zecken lieben das Wetter und sind daher in diesem Jahr vermehrt vorhanden“, weiß Peters.
Die Mitarbeiter im Tannenbusch müssen derzeit Schwerstarbeit leisten. „Durch die Hitze verdunstet das Wasser in den Behältern schneller, so dass die Mitarbeiter öfters nachfüllen müssen“, erklärt Marc Pellekoorne, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen, die auch
für die Tiere dort verantwortlich ist. Gepflegt werden sie aber von den Mitarbeitern der SVGD (Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen mbH). So wollen Greifvögel beispielsweise täglich ein Bad nehmen. Auch für Bienen und Co. ist es zum Teil schwierig an Wasser zu gelangen. Daher hilft im Garten oder Balkon ein mit Wasser und Murmeln gefülltes flaches Gefäß. Bienen können sich dort dann sorglos niederlassen und trinken. Wie einfach manchmal Hilfe sein kann, zeigt das Beispiel von Getraud B. aus Rheinfeld: „Jeden Abend habe ich Besuch von einem Igel, der den von mir aufgestellten Wassernapf auf der Wiese rege nutzt. Auch die Vögel und Eichhörnchen trinken täglich an der Wasserquelle. Im Übrigen füttere ich auch die Vögel. Die haben immer Hunger.“
Für die Landwirte ist das Wetter eine Katastrophe, wie Bauer Willi Feiser aus Broich zu berichten weiß: „Zurzeit ist die Verdunstung dreimal so hoch wie normal. Wir haben jetzt schon ein 50 prozentiges Defizit an Wassermenge. Das wirkt sich auf den Ackerbau aus.“ Demnach hat es den Weizen am heftigsten getroffen. Der wird normalerweise erst ab Mitte August geerntet. Doch die meisten Bauern haben den Weizen bereits zu Strohballen gepresst. „Wir rechnen mit 30 Prozent
weniger Ertrag bei Weizen“, so Feiser weiter. Auch für die Erdbeeren sei das Wetter zu heiß. „Wir müssen die Früchte jetzt jeden Tag wässern.“ Der super Sommer könnte aber noch weitere Folgen haben. Die Trockenheit hat auch die Böden ausgedörrt. Daher bittet die Stadt Dormagen Bürger um Achtsamkeit. „Bei anhaltender Hitze kann eine Glasscherbe oder eine weggeworfene Zigarette ein Feuer auslösen – es besteht also insbesondere in der Natur erhöhte Brandgefahr“, erklärt Laufer. Gefährlich wird es auch für Autos, die über trockenem Gras abgestellt werden. Der heiße Katalysator könnte es entzünden. Und last but not least: Die anhaltende Hitze macht gerade älteren Menschen zu schaffen. Nicht selten, dass sie im Krankenhaus landen, weil sie einfach viel zu wenig getrunken haben. Also, viel trinken! Das gilt im Übrigen auch für Kinder und chronisch Kranke. -Andrea Lemke

Der Mais sieht an vielen Stellen schon arg verkümmert aus. Auch ihm ist es zu heiß. Foto: Andrea Lemke

 

Stadtradeln: Dormagener fuhren 266.079 Kilometer auf dem Rad

Die Stadt Dormagen hat zum zweiten Mal in Folge die Aktion „Stadtradeln“ des Klima-Bündnisses im Rhein-Kreis Neuss gewonnen. Kreisdirektor Dirk Brügge übergab am vergangenen Mittwoch den Wanderpokal an die Kämmerin und Beigeordnete Tanja Gaspers sowie den städtischen Klimaschutzbeauftragten Dennis Fels. Mit dabei war auch Michael Russ von der Kreiswirtschaftsförderung. „Das Stadtradeln ist ein tolles Format, um Menschen für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Und gesund ist es dazu“, sagt Gaspers, die selbst begeisterte Rennradfahrerin ist.
Beim „Stadtradeln 2018“ konnten die Teilnehmer aus Dormagen erneut Rekorde aufstellen: Mit 1.947 registrierten Radfahrern in 34 Teams nahmen so viele Dormagener wie nie an der Klimaschutz-Aktion teil. Insgesamt fuhren sie innerhalb von drei Wochen 266.079 Kilometer – rund 100.000 mehr als im Vorjahr. „Ein echtes Ausrufezeichen, das uns natürlich sehr freut“, sagt Dormagens Klimaschutzmanager Dennis Fels. „So viele Kilometer wurden bisher in keiner Kommune im Rhein-Kreis Neuss gefahren.“ Rein rechnerisch sei jeder Dormagener über vier Kilometer gefahren. Auch Stadtradel-Star und Fahrradbeauftragter Peter Tümmers ist begeistert: „Ein tolles Engagement für Umwelt und Gesundheit!“
Der beste Einzelfahrer legte 2.510 Kilometer zurück. In der Teamwertung liegt das LGD-Team des Leibniz-Gymnasiums mit 71.958 Kilometern vorn. Auf dem zweiten Platz folgt die ADFC-Ortsgruppe Dormagen mit 28.034 Kilometern und der FC Straberg/Unser Dorf hat Zukunft mit 27.104 Kilometern. Die meisten Kilometer pro Teilnehmer brachte das Team Dackelfreunde auf die Straße: 1.043.
Im Städtevergleich verweisen die Dormagener die Stadt Neuss (156.614 Kilometer) und die Stadt Meerbusch (110.985 Kilometer) deutlich auf die Plätze zwei und drei. Die registrierten Radfahrer aus dem Dormagener Stadtgebiet legten in drei Wochen Stadtradeln mehr als den sechsfachen Umfang des Äquators zurück und vermieden dabei fast 38 Tonnen CO2. -sf/ale

Entwarnung zu Vorfall in Delrath und Hintergründe

Soeben gab es Entwarnung für den Raucgasalarm in Delrath. Darauf weist die Feuerwehr Dormagen hin. Stand 22 Uhr. -ale

Hintergründe: Gegen 19 Uhr drang am Donnerstagabend dichter Rauch aus einer Industriehalle an der Edisonstraße im Gewerbegebiet Delrath. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Dormagener Feuerwehr gab es starke Rauchentwicklung. Drei Trupps begannen sofort damit, das Feuer von innen zu bekämpfen. Es flackerten unterdessen immer wieder Flammen in der Halle auf. Zur Brandbekämpfung wurde Wasser sowie Löschschaum eingesetzt. Ein Übergriff der Flammen auf weitere Bereiche der Halle und auf andere Gebäude konnte verhindert werden. Die Brandursache ist derzeit noch unklar. 

Die Anwohner wurden  vorsorglich gewarnt Fenster und Türen weiter geschlossen zu halten. Mittlerweile hat die Feuerwehr Entwarnung gegeben.

Zur Zeit befinden sich 80 Kräfte der Feuerwehr Dormagen im Einsatz – unterstützt durch die Feuerwehren Neuss, Grevenbroich und die Werkfeuerwehr der Aluminium Norf GmbH. Drei Feuerwehrleute wurden im Einsatz leicht verletzt. -sf/ale 

„Der Rhein ist nicht zum Schwimmen geeignet“

Mal eben ins kühle Nass springen und sich abkühlen: Das ist für viele das ultimative Sommererlebnis, gerade dann, wenn die Temperaturen über 25 Grad steigen, so wie dieses Wochenende. Leider kann das schlimme Folgen haben. Gerade in den vergangenen Tagen wären fast drei Kinder im Rhein auf der Höhe von Himmelgeist ertrunken. Sie waren im Alter von fünf bis acht Jahren und offenbar beim Spielen zu weit in den Fluss geraten. Dank eines Zufalls wurden die Kinder, die bereits in großer Not waren, entdeckt. Die DLRG-Ortsgruppe Neuss hatte sie nämlich bei einer Patrouillenfahrt gesehen. Sie konnten alle wohlbehalten gerettet werden. Weniger Glück hatte hingegen ein 18-Jähriger vergangenen Samstag. Er war in einem unbewachten See bei Meerbusch verunglückt und musste reanimiert werden. Sein Zustand war Anfang der Woche noch kritisch. Und für die Eltern eines vierjährigen Jungen endete der Ausflug an den Kaarster See tragisch. Dort war Anfang Juli ihr Kind ertrunken. Auch in diesem Fall konnten die Retter den Jungen reanimieren, doch er verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus. Und: Im April starb ein 18-Jähriger am Baggersee Blankenwasser in Neuss. Baden ist in diesem See verboten. „Alle diese Fälle sind tragisch. Man hat in diesem Jahr wirklich das Empfinden, dass mehr passiert als sonst“, so Jörg Dittmar von der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), Ortsgruppe Dormagen. „Zum Glück ist in Dormagen dieses Jahr noch nichts Tragisches passiert.“ Vermutlich liegt es einfach an den langanhaltenden hohen Temperaturen. „Immerhin seit Mai haben wir tolles Wetter. Da gehen viele schwimmen“, versucht Dittmar das Empfinden näher zu erklären. Er warnt davor, an unbewachten Gewässern schwimmen zu gehen. „Viele unterschätzen die Gefahren oder sind einfach unbedacht. In unseren Seen gibt es keine geraden Böden, daher gibt es extreme Temperaturunterschiede. Die können dann zum Beispiel für einen Kreislaufkollaps sorgen, egal, ob man fit oder jung ist. Andere schätzen die Entfernung falsch ein, wenn sie ans gegenüberliegende Ufer schwimmen und geraten dann in Not. Aber auch ein einfacher Krampf im Bein kann tödlich enden“, weiß Dittmar. Er rät daher unbedingt auf Alkohol zu verzichten und ruft dazu auf, mehr aufeinander zu achten. „Wenn jeder den anderen im Auge behält, wird eine brenzlige Situation auch schnell erkannt. Dann gilt es, schnell die 112 anzurufen und die in Not geratenen Person im Auge zu behalten.“ Die DLRG rät auch dringend vom Schwimmen im Rhein ab. „Der Rhein ist nicht zum Schwimmen, Baden oder Planschen geeignet. Wir können das nicht oft genug sagen. Gerade am Montag waren wir dort wieder im Einsatz“, so Dittmar. In Dormagen gibt es genug Alternativen. Wer ins kühle Nass tauchen möchte, kann dies ganz unbeschwert im Badeteil des „Strabis“ (Straberger See), im Freibad „Römer-Therme“ oder im Stadtbad Sammys machen. Zu guter Letzt hat Dittmar auch noch einen Tipp: „Die Baderegeln (siehe unten rechts) sind immer noch gut und aktuell. Wer sich daran hält, ist eigentlich immer auf der sicheren Seite.“ -Andrea Lemke

Die DLRG Dormagen trainiert oft am Rhein, damit im Notfall jeder Handgriff sitzt. Foto: DLRG