Kein Handball bis 22. April

Die Handball-Bundesliga GmbH (HBL) hat aufgrund der bundesweiten Corona-Epidemie und der damit einhergehenden behördlichen Entscheidungen am Donnerstag, 12. März, mit sofortiger Wirkung den Spielbetrieb der Handball-Profiligen ausgesetzt. Für die HBL und alle 36 Klubs der Ersten und Zweiten Liga, darunter der TSV Bayer Dormagen, stellt diese Entscheidung einen sportlich und wirtschaftlich einzigartigen, massiven und bedrohlichen Einschnitt dar, heißt es in der Pressemitteilung der HBL. Dennoch habe sich der gesamte Handball-Profisport zu diesem sehr schwierigen Schritt entschlossen, da die Gesundheit und der Schutz der Bevölkerung oberste Priorität haben müsse. Die Aussetzung des Spielbetriebs gilt vorerst bis mindestens 22. April. In der Zweiten Liga sind insgesamt fünf Spieltage betroffen. Die Fortsetzung der laufenden Zweitliga-Meisterschaft soll danach stattfinden. Die ausgefallenen Spieltage 25 bis 29 sollen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, um die Saison komplett zu Ende zu spielen. Feste Nachholtermine gibt es noch nicht.

Bereits erworbene Tickets für alle noch ausstehenden Heimspiele des TSV Bayer Dormagen behalten vorerst ihre Gültigkeit. Der laufende Ticketverkauf wurde jedoch zunächst eingestellt. „Für uns alle stellt die derzeitige Lage eine noch nie dagewesene Ausnahmesituation dar. Wir stehen jetzt vor der äußerst schwierigen Aufgabe, angemessene Entscheidungen im Interesse aller Beteiligten zu treffen“, machte Handball-Geschäftsführer Björn Barthel deutlich. „Die Gesundheit unserer Bevölkerung ist das höchste Gut. Wir bitten darum, von individuellen schriftlichen oder mündlichen Nachfragen abzusehen“, so Barthel weiter. Der TSV will in der nächsten Woche darauf eingehen, welche Konsequenzen sich aus der über fünfwöchigen Spielpause ergeben. „Wir bitten bereits jetzt um die Unterstützung aus der Politik, dem Dormagener Sport und ganz viel Solidarität aller“, betonte Barthel. Bereits am vergangenen Dienstagnachmittag hatte der TSV Bayer Dormagen bei der ligaleitenden HBL eine Verlegung des heutigen Heimspiels gegen die HSG Krefeld beantragt. Der Tabellenletzte hatte dem schon  zugestimmt. (-oli)

Auch Sauberhafttag abgesagt

Die Stadt Dormagen hat alle städtischen Veranstaltungen zunächst einmal bis zum 19. April abgesagt – darunter auch den Sauberhafttag am Samstag, 14. März. „Um zu verhindern, dass sich das Coronavirus weiterhin so schnell ausbreitet, müssen wir unser soziales Leben und gesellschaftliche Aktivitäten einschränken“, so der Erste Beigeordnete Robert Krumbein. „Wir stehen am Anfang der Epidemie. Deshalb haben wir uns als Stadt dazu entschieden, alle größeren Veranstaltungen abzusagen. Und appellieren an alle anderen Veranstalter, es uns gleichzutun“, so Krumbein weiter.

Von den Absagen betroffen sind auch Veranstaltungen mit weniger als 1.000 Teilnehmern. „Der Kampf gegen das Virus ist in eine neue Phase übergegangen, deshalb ist es eine bewusste Entscheidung, im Zweifel auch kleinere Veranstaltungen abzusagen. Denn auch dort herrscht eine latente Infektionsgefahr“, erklärte Krumbein am Mittwochnachmittag, 11. März. Die vom städtischen Kulturbüro veranstaltete „Tork-Show“ am Freitag, 13. März, entfällt ebenso wie der große stadtweite Frühjahrsputz.

Zunächst sind von der Entscheidung alle Veranstaltungen bis zum 19. April betroffen. „Da die Lage sich dynamisch entwickelt, werden wir ständig Neubewertungen vornehmen – in enger Abstimmung mit dem Rhein-Kreis Neuss. Und in Anlehnung an die Einschätzungen und Empfehlungen der Landes- und Bundesbehörden sowie des Robert-Koch-Instituts“, so Krumbein.

Im März außerdem abgesagt: Die Veranstaltung „Gesicht zeigen – Stimme erheben“ am 20. März in der BvA-Aula, die Aufführung von „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ des Rheinischen Landestheaters am 20. März in der NGK-Aula , der Auftritt von Katie Freudenschuss mit ihrem Programm „Einfach Compli-Katie!“ am 21. März in der Kulturhalle und der Instrumenten-Tag der Musikschule Dormagen am 28. März.

Aktuelle Informationen zum Thema Coronavirus gibt es auf www.dormagen.de/coronavirus. Das Kulturbüro der Stadt bietet Ticketkäufern die Möglichkeit, ihre Karten gegen Erstattung des Kaufpreises zurückzugeben. Weitere Informationen dazu gibt es beim Kulturbüroleiter unter Tel. 02133/257-338 oder per E-Mail an olaf.moll@stadt-dormagen.de. (md/-oli)

Rheinderby wird verlegt

Handball-Bundesligist TSV Bayer Dormagen erklärte am Dienstagabend, 10. März: Der TSV Bayer Dormagen steht in Sachen Coronavirus im engen Austausch mit der Handball-Bundesliga und den zuständigen örtlichen Behörden. Nunmehr müssen wir auf einen aktuellen Erlass der Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 10. März reagieren: Dieser Erlass sieht vor, dass wegen des Coronavirus Großveranstaltungen, bei denen mehr als 1000 Personen erwartet werden, grundsätzlich abgesagt werden müssen – oder ohne Zuschauer stattfinden.

Der Erlass ist bindend und zeitlich nicht befristet. Auch eine Durchführung mit weniger als 1000 Zuschauern wird aufgrund sehr hoher hygienischer Auflagen nur schwer machbar sein. Da wir aufgrund unseres Zuschauerschnitts davon ausgehen, dass wir die genannte Grenze auch im Lokalderby zwischen dem TSV und der HSG Krefeld am Samstag, 14. März, überschreiten, haben wir offiziell bei der HBL um Spielverlegung gebeten. Wir sind daran interessiert, dass unsere Mannschaft von den Fans unterstützt wird und wollen alles versuchen, um Spiele vor möglichst vollen Rängen durchzuführen.

Die erworbenen Tickets für das Spiel gegen Krefeld behalten vorerst ihre Gültigkeit für einen noch nicht festgelegten Nachholtermin. Darüber hinaus werden wir für alle weiteren Spiele der Saison den Ticketverkauf vorerst einstellen.

Am Montag, 16. März, findet eine außerordentliche Ligaversammlung statt, bei der ein gemeinsamer Weg des Handballs mit Blick auf die Durchführung der Meisterschaftsspiele vereinbart werden soll. Danach werden wir eine Erklärung zu den nächsten Schritten bekanntgeben. Vorrangiges Ziel bleibt es, alle Entscheidungen bzgl. Auf- und Abstieg bis zum Saisonende unter gleichen Voraussetzungen für alle Zweitligisten im sportlichen Wettbewerb zu ermitteln.

Wir haben Verständnis für das Vorgehen der Behörden aufgrund der aktuellen Bedrohung durch das Coronavirus. Gleichfalls hoffen wir auf Verständnis unserer Fans für die Entscheidungen, die uns alle vor eine große Herausforderung stellen. (md/-oli)

Gesicht zeigen – Stimme erheben

Unter dem Motto „Gesicht zeigen – Stimme erheben“ laden Dormagens Schüler der weiterführenden Schulen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus alle Interessierten zu einem gemeinsamen Aktionstag ein. Am Freitag, 20. März, bieten sie in der Aula des Bettina-von-Arnim Gymnasiums ein facettenreiches Programm. Dieses hält einiges für die Besucher bereit – von musikalischen Stücken, über Poetry Slam, einer Theateraufführung und kurzen Filmvorführungen bis hin zu Mitmachaktionen wie etwa einem Quiz, einer digitalen Rallye und einer Foto-Ecke.

Die Idee einer von Jugendlichen gestalteten Veranstaltung entstand beim Treffen des Runden Tisches gegen Rassismus und Diskriminierung Mitte November 2019. Angesichts der Ergebnisse der vergangenen drei Landtagswahlen in Ostdeutschland und des antisemitisch motivierten Anschlages in Halle (Saale) überlegten die Veranstalter, wie sie ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen können. Dazu sollte ihrer Meinung nach eine Aktion ins Leben gerufen werden, die vor allem auch junge Menschen mit einbezieht und ihnen die Möglichkeit bietet, Flagge zu zeigen. Die Idee fand bei vielen Schülern großen Anklang, nicht umsonst tragen die meisten weiterführenden Schulen in Dormagen den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Am 20. März bieten sechs Schulen ab 14 Uhr gemeinsam ein buntes Programm an: das Leibniz-Gymnasium, das Bettina-von-Arnim-Gymnasium, das Norbert-Gymnasium Knechtsteden, die Bertha-von Suttner-Gesamtschule, die Realschule Hackenbroich und das Berufsbildungszentrum. Bei der Gestaltung ihrer Beiträge hatten die Schüler freie Hand. Zusätzlich zum Bühnenprogramm werden im Foyer der BvA-Aula verschiedene Info- und Mitmachstände aufgebaut. Bürgermeister Erik Lierenfeld wird die Veranstaltung um 14.30 Uhr offiziell eröffnen. Der Eintritt ist frei. (md/-oli)

Frau wurde verletzt

Am Freitag, 6. März, kam es gegen 8.15 Uhr zu einem Verkehrsunfall in Horrem, bei dem eine Autofahrerin Verletzungen erlitt. Nach bisherigen Informationen der Polizei kam ein Lastwagen von der Autobahn 57 und beabsichtigte, nach links auf die Provinzialstraße (Landstraße 280) abzubiegen. Zur gleichen Zeit befuhr ein Opel die „Alte Heerstraße“ in Richtung Autobahn. Im Kreuzungsbereich kam es zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge. Die Frau am Steuer des Opels erlitt Verletzungen. Sie wurde mit einem Rettungswagen zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei sperrte die Kreuzung für die Dauer der Unfallaufnahme. Die Maßnahmen wurden durch das Zentrale Verkehrsunfallaufnahmeteam der Polizei im Rhein-Kreis Neuss unterstützt. Ein Abschleppunternehmen musste beide Fahrzeuge von der Unfallstelle entfernen, da sie nicht mehr fahrbereit waren. Die Feuerwehr band auslaufende Betriebsmittel ab. Die Straßensperrung konnte gegen 10.20 Uhr aufgehoben werden. (md/-oli)

Erste Infektion im Kreisgebiet

Bei einem 49-jährigen Mann aus Neuss-Norf ist am Abend des 3. März (Dienstag) eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt worden. Bislang zeigt er nur leichte Erkältungssymptome. Er wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern durch die Stadt Neuss auf Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes bis zum 17. März unter Quarantäne gestellt.

Ein Kind der Familie besucht die Kindertagesstätte Lessingplatz, eines die St. Andreas-Grundschule in Neuss-Norf. Die Kindertagesstätte sowie die Grundschule wurden bis zum 17. März geschlossen. Den betroffenen Kindern, Lehrern und Erziehern sowie weiteren Kontaktpersonen der Familie wurde eine Kontaktreduktion empfohlen. Der Mann wurde dem Kreisgesundheitsamt am 3. März als Verdachtsfall gemeldet, da er Kontakt zu einem mit dem Coronavirus infizierten Kollegen aus Heinsberg an der Arbeitsstätte in Köln hatte. Er wurde nach Bekanntwerden des Kontaktes umgehend unter Quarantäne gestellt.

„Es besteht für die Menschen im Rhein-Kreis Neuss weiter kein Grund zur Angst. Für gesunde Menschen ist eine Infektion in der Regel nicht gefährlich und hat einen ähnlichen Verlauf wie eine Grippe“, ordnet Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ein. „Das gut strukturierte und ruhige Handeln aller Beteiligten hat gezeigt, dass wir gut vorbereitet sind“, so der Landrat. Petrauschke rät aber zur Vorsicht: „Der wirksamste Schutz ist weiter eine gute Handhygiene, also häufiges und gründliches Händewaschen. Die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus steigt in der Regel erst bei einem mindestens 15-minütigen Kontakt mit einem Abstand von weniger als zwei Metern an.“

Insgesamt sind aktuell 34 Personen im Kreisgebiet aufgrund eines Kontaktes mit einem mit dem Virus infizierten Patienten in Quarantäne gesetzt. Hiervon wohnen zehn Personen in Neuss, neun Personen in Grevenbroich, sieben in Kaarst, sechs in Meerbusch und je eine in Jüchen und Korschenbroich. Alle durch das Kreis-Gesundheitsamt empfohlenen Maßnahmen richten sich nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes.

Für wichtige Fragen hat das Kreis-Gesundheitsamt unter der Tel. 02181/601 77 77 eine auch am Wochenende besetzte Hotline eingerichtet. Diese ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr erreichbar. (md/tg)

Corona-Diagnostik-Zentrum eingerichtet

Das Praxisnetz Dormagen richtet in Zusammenarbeit mit dem Rheinlandklinikum Dormagen und der Stadt ein Corona-Diagnostik-Zentrum (CDZ) ein. „Dort können ab Mittwoch, 4. März, die Abstriche für Tests auf das Coronavirus zentralisiert so durchgeführt werden, wie vom Robert Koch-Institut gefordert“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld in einer Pressemitteilung am Dienstagvormittag, 3. März. Bürger, die den begründeten Verdacht haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben – etwa, weil sie entsprechende Symptome zeigen oder Kontakt zu Infizierten hatten – sollen sich zunächst telefonisch an ihren Hausarzt wenden. Der Hausarzt wiederum empfiehlt dann gegebenenfalls einen Test im CDZ – und überweist die Betroffenen dorthin.

„Wir planen derzeit, das CDZ an drei bis vier Tagen in der Woche für jeweils zwei Stunden mit ärztlichem Personal zu besetzen“, sagte Dr. Udo Kratel, Sprecher des Praxisnetzwerks. Im CDZ führen niedergelassene Ärzte des Praxisnetzes außerhalb ihrer Dienstzeiten auf Überweisung der Hausärzte freiwillig die Tests durch. „Das ist eine sinnvolle Bündelung von Ressourcen für besorgte Menschen in Dormagen und Rommerskirchen“, sagt Claudia Benthake, Direktorin des Rheinlandklinikums. Denn auch Patienten aus Rommerskirchen können von den dort ansässigen Hausärzten ins Dormagener CDZ überwiesen werden. (md/tg)