Das von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen vorgestellte neue Parkkonzept für die Zollfeste ist in dem Stadtteil erwartungsgemäß sehr kritisch aufgenommen worden. Viele Anwohner stören sich daran, dass durch die Vergrößerung des Rheintorparkplatzes direkt am Zonser Deich unverhältnismäßig in die Natur eingegriffen und die optische Anmutung der Altstadt beim Blick vom Rhein aus durch noch mehr parkende Autos, Busse und Wohnmobile nachhaltig gestört wird. Die Förderung dieser Bürger: Die Grünfläche zwischen Herrenweg und Deich darf nicht zum Zwecke der Parkplatzanlegung zerstört werden. Unter der Federführung des Zonser Architekten Kim Leiermann haben er und seine Mitstreiter in den vergangenen Wochen mehr als 1.000 Unterschriften online und analog zusammen getragen. Diese übergab Leiermann zusammen mit Sabine Bogawski jetzt im Neuen Rathaus an Bürgermeister Erik Lierenfeld (Foto auf der Startseite: Oliver Baum).
Leiermann betonte, dass er nicht grundsätzlich gegen die Schaffung weiterer Parkplätze sei. Ihm und den Unterzeichnern gehe es vor allem darum, die Vergrößerung des Rheintorparkplatzes zu verhindern. Die SDW hatte dies in Abstimmung mit der Stadt als Kompensation für eventuell wegfallende Parkplätze am Flügeldeich, woe ein Neubaugebiet in Planung ist und der vorhandene Parkplatz mit 40 Stellplätzen wegfallen würde, vorgeschlagen. Lierenfeld hatte bei einer Bürgerversammlung sinngemäß zugesagt, dass Ersatzparkplätze geschaffen würden, falls das Baugebiet realisiert werden. „Die Schaffung von neuem Wohnraum ist auch in Zons eine weiterhin wichtige Aufgabe“, sagte der Bürgermeister bei der Unterschriftenübergabe. Das Thema „Parkplätze in Zons“, insbesondere für die Anwohner der Altstadt, werde immer ein spezielles und kontroverses bleiben. „Egal, welches Konzept wir am Ende umsetzen. Es werden nie alle zufrieden sein. Aber es geht darum, ein Konzept zu finden, das möglichst viele zufrieden stellt“, erklärte der Verwaltungschef. Es werde deshalb auch zu keinem Schnellschuss kommen. Der Bürgerantrag von Norbert Sijben, Andrea Lenden und Sabine Prosch, der bei der Sitzung des Stadtrates am 5. Dezember auf der Tagesordnung stehe, beinhalte eine „charmante Idee“, die die Verwaltung aber erst noch prüfen müsse: Es geht um einen Großparkplatz auf dem Gelände des Eselparks an der Aldenhovenstraße 100 und das im Tausch gegen ein anderes Grundstück, so dass das beliebte Tierparadies weiter bestehen kann. „Da müssen Umweltgutachten erstellt und der Landschaftsschutz abgeklärt werden“, so Lierenfeld. Und weiter: „Wenn es einen bewirtschafteten Parkplatz vor Ort gibt, müssen wir zwingend die Autofahrer aus der Altstadt heraushalten.“ Versenkbare Poller und Anwohnerparken ohne Plätze für private Besucher könnten die Folge sein. (Oliver Baum)