Walddorf präsentierte sich der Kommission in Bestform

Authentisch, mit viel Engagement, Dauerregen und dem Dorfältesten begrüßte Straberg am vorigen Freitag die Landes-Kommission von „Unser Dorf hat Zukunft“. Der Kreissieger aus dem vorigen Jahr präsentierte sein Dorf von der besten Seite.
Blitzsauber, mit vielen Blumen und Fahnen geschmückt präsentierte sich das Walddorf am vorigen Freitag. Noch bei Sonnenschein hatte es am frühen Morgen ein großes gemeinsames Frühstück, quasi zum Einstieg in den Tag, gegeben. Dann aber schüttete es aus Eimern. Der Regen trübte die Stimmung keineswegs. Ein Trüppchen sang schunkelnd, samt Dorfpfarrer Johannes Kallarackal, im Hintergrund lächelnd „I’m singing in the rain“. Zur Begrüßung sprach der Dorfälteste Wille Welter (90) und erzählte von seiner Heimat. Als Landwirt zeigte er sich glücklich über den Regen. Der Rhein-Kreis Neuss schickte mit Kreisdirektor Dirk Brügge und die Stadt Dormagen mit dem Ersten Beigeordneten Robert Krumbein Vertreter, die Flagge für Straberg zeigten. Dann ging es erst einmal rund eineinhalb Stunden mit dem Festwagen durch den Ort. Ute Güsgen moderierte die einzelnen Stationen. Angefangen beim Linden-Kirch-Platz, der Veedelsbank, dem Strabi, dem „Tuttifrutti–Viertel (Neubaugebiet), der neuen bunten Wand an der Norberstraße bis hin zur grünsten Grundschule, dem Waldstadion des FC Straberg, dem Wald an sich, der Biogas-Anlage von Bauer Lemper, die im übrigen das ganze Dorf mit Strom versorgt. Jung und Alt berichteten auf dem Festwagen von ihren Aktivitäten in den Vereinen oder Initiativen. Dabei wurde klar, dass sich Schützen, Sportler, Feuerwehrleute, die Waldjugend, Sportschützen oder der Förderverein Jugend Straberg keine Sorgen um ihren Nachwuchs machen müssen. Ihre Begeisterung bei den einzelnen Präsentationen schlug auch die Jury in ihren Bann, die am Ende der Fahrt beim Abschlussgespräch im Alfred-Delp-Haus positiv angetan war. „Sie konnten uns ihre Dorfgemeinschaft demonstrieren, an der sich Jung und Alt offenbar gleichermaßen beteiligen“, so Dr. Waldemar Gruber von der Landwirtschaftskammer NRW. Besonders angetan war die Jury davon, dass der Wettbewerb das Dorf beflügelt hat. „An vielen Stellen tut sich was“, bestätigten Anke Güsgen und Manfred Steiner von der Steuerungsgruppe. Seit dem Titelgewinn auf Kreisebene beteiligen sich in der Tat zahlreiche Bürger. So konnte beispielsweise auch ein Garten einer Landwirtin für „Urban Gardening“ kostenfrei beackert werden. Beim Projekt „Himmel un Äd“ soll es demnächst sprießen und wachsen. Zahlreiches Gemüse wurde bereits eingebracht. Besonders Kinder und Jugendliche beteiligen sich an diesem dorfweiten Projekt. Ein weiteres Ziel ist es zudem die E-Mobilität zu fördern. Dazu hatte Projektleiter Thomas Gongoll einen Van mit E-Motor präsentiert, der zukünftig die älteren Menschen zum Einkaufen oder Seniorenkino fahren könnte oder den Vereine als Dienstfahrzeug nutzen könnten. Manfred Steiner, Koordinator bei „Unser Dorf hat Zukunft“, war am Ende eines ereignisreichen Tages im „Alten Ulan“ noch super glücklich und sagte: „Es ist fantastisch was sich alles im Dorf bewegt, einfach unglaublich.“ -Andrea Lemke
————————————
Info: Die Kommission beendete am gestrigen Freitag ihre erste Bewertungswoche. Insgesamt 44 Dörfer bis 3.000 Einwohnern in NRW bereist die Jury in 17 Tagen. Wer am Ende das Rennen macht, erfahren die Beteiligten am Sonntag, 9. September, in Bad Sassendorf. Dort werden die Ergebnisse des Landesentscheids 2018 bekannt gegeben. Alle Aktivitäten im Dorf gibt es im Netz auf www.straberg.de- Dort gibt es auch die Termine zu den Stammtischen, zu denen jeder Interessierte eingeladen ist.

Trotz Dauerregen während der Präsentation herrschte eine schöne Stimmung im Dorf. Fotos (3): ale