Ende März 2019 werden die beiden Markengeschäfte „Majolie“ und „Satellite“ aus der Galerie „Alten Post“ am Kappesberg ausziehen und eine neue Heimat im Ring-Center finden. Das teilte Geschäftsführer Hans-Dieter Lehnhoff bei einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche mit. Eine Entscheidung mit Folgen.
Die Gründe sind verständlich: zu geringe Kundenfrequenz und negative Prognosen. Spätestens dann muss jeder Unternehmer handeln. Das hat Lehnhoff mit dieser Entscheidung getan, um weiter erfolgreich für die Zukunft und den Wettbewerb gerüstet zu sein. Eine Folge dieser Entscheidung wird einen Umbau sowie eine Umstrukturierung des Stammhauses „Ring-Centers“ nach sich ziehen. So werden beispielsweise Glas, Porzellan und Kurzwaren weichen, um mehr Platz für attraktivere Angebote zu schaffen. Denn diese Artikel werden nach eigenen Angaben nicht mehr so gekauft wie früher. Das liege auch an dem Angebot großer Möbelhäuser im Umfeld. Freuen können sich die Kunden zukünftig auf neue Marken-Shops im Damenoberbekleidungsbereich, eine größere Lederwaren- und Kofferabteilung, mehr Freiraum mit Wohlfühlatmosphäre, neue Marken wie Levis oder Diesel, mehr Info-Screens durch sogenanntes „InStore-TV“ mit Produktinfos, Einsatz von Tablets, neue Lüftungs- und Klimaanlagen und vieles mehr. Kurz: Es wird ein sechsstelliger Betrag in das Stamm-Haus investiert. Für das Ring-Center ist das der richtige Schritt und die Kunden können sich auf gesteigertes Einkaufsvergnügen dort freuen. Die Entscheidung hat aber auch weniger angenehme Folgen. Zum Beispiel für die südliche Kölner Straße (kurz „Kö“). Das werde die Einkaufslage dort nicht verbessern, räumte Lehnhoff ein. Seine Schuld ist das aber nicht. Die Galerie „Alte Post“ wird nach dem Wegzug der beiden Marken in weiten Teilen leer stehen. Wenn es dem Eigentümer nicht gelingt, dort für attraktive Geschäfte zu sorgen oder andere Alternativen, ist der Eingang zur südlichen „Kö“ von dieser Seite verwaist. Das könnte dann wieder ein altes Thema aufs Tapet bringen: Öffnen der südlichen „Kö“ für den Einbahnstraßenverkehr. Schon öfters wurde darüber diskutiert. Sogar Anträge gab es dazu schon. Die Politik aber konnte sich zu diesem Schritt nie durchringen. Hintergrund war immer, die südliche „Kö“ damit zu beleben und die fast 700 Meter lange Fußgängerzone einzukürzen. -Andrea Lemke