Sieg gegen Coburg war möglich

Der TSV Bayer Dormagen hat es am vergangenen Mittwochabend versäumt, die zwei Auswärtspunkte aus Bietigheim im Heimspiel der Zweiten Handball-Bundesliga gegen den HSC Coburg zu „vergolden“. Am Ende einer umkämpften Partie stand ein letztlich glückliches 23:23 (Halbzeit 13:11). Dabei war der Erstliga-Absteiger vor 532 Zuschauern im Sportcenter durchaus besiegbar.

In der ersten Halbzeit war die Mannschaft von Trainer Peer Pütz die bessere, versäumte es aber, sich weiter als bis auf drei Tore abzusetzen. Alleine bis zum 8:8 (22. Minute) hatten es die Gastgeber schon auf fünf Fehlwürfe und einen Fehlpass ins Seitenaus gebracht. Trotzdem stand es unentschieden, ohne dass Gästekeeper Jan Kulhanek eine Bestleistung darbot. Er steigerte sich aber wie die gesamte Coburger Mannschaft nach der Pause und kam am Ende auf 16 Paraden. Das Torhüterduell ging damit klar an den HSC, denn Martin Juzbasic brachte es nur auf sieben Paraden. Was aber auch damit zu tun hatte, dass seine Vorderleute nicht an die sehr gute Abwehrleistung aus dem Bietigheim-Spiel anknüpfen konnten.

Nach dem Seitenwechsel rückten leider immer mehr die beiden Unparteiischen in den Mittelpunkt. Das hatten sich Eelco und Robin Schmitz vor allem selber zuzuschreiben. Die beiden Referees hatten schon in den ersten 30 Minuten mit einigen Fehlentscheidungen aufgewartet – diese aber in etwa gleichmäßig auf beide Seiten verteilt. Das änderte sich nach der Pause zu Lasten der Hausherren. Doch das war nicht alleine der Grund dafür, dass die Gäste die zweite Halbzeit mit zwei Toren gewannen. Denn in der 39. Minute hatte es noch 16:13 für den TSV gestanden. Im aufgebauten Angriff konnten die „Wiesel“ danach aber nicht mehr den notwendigen Druck aufbauen, spielten deutlich zu rückraumlastig. Einzige Ausnahme waren zwei sehenswerte Treffer in Folge von Linksaußen Joshua Reuland – trotz schlechten Winkels. Dass ausgerechnet der gefährlichste Angreifer Ian Hüter am Ende als Rechtshänder nur noch im rechten Rückraum eingesetzt wurde, tat sein übriges. Doch auf Ian Hüter hatten sich die Gäste offensichtlich gut eingestellt.

So kam es zu einer Schlussphase, in der es Spitz auf Knopf stand. Karl Toom hatte für Coburg das 22:22 erzielt, als Pütz überraschend seine dritte Auszeit nahm. Als Merlin Fuß 20 Sekunden vor dem Spielende das 23:23 für den HSC erzielte, fehlte  Pütz genau diese Auszeit, um seine Spieler für den letzten Angriff zu briefen. Da passte es ins Bild, dass auf einmal Alexander Senden für Sören Steinhaus in den linken Rückraum beordert wurde: Senden hatte in der ersten Halbzeit nach seiner langen Verletzung gute Ansätze gezeigt, vor der Crunch Time am Ende aber länger auf der Bank gesessen. Er vertendelte den Ball. Glück im Unglück: Die letzten Sekunden reichten nicht mehr für einen Coburger Wurfversuch.

Wer danach in die Gesichter der Dormagener Spieler sehen konnte, der sah eher den Ärger darüber, dass es nicht für einen zweiten Punkt gereicht hatte. Aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz steht nun der TV Großwallstadt am rettenden Ufer. Bis dort hin sind es für den TSV drei Pluspunkte zuzüglich des deutlich schlechteren Torverhältnisses (-21 zu -52). (-oli)

(Korrektur zur Printausgabe: Das Heimspiel der „Wiesel“ gegen den Tabellenführer aus Gummersbach findet nicht am Samstag, sondern am Freitag, 4. März, statt!)