Bis zum Jahresanfang dachte manch ein Dormagener, die Mitarbeiter der neuen städtischen Tochtergesellschaft „Stadtmarketing und Wirtschaft“ (SWG) sitzen versteckt in irgendwelchen städtischen Hinterzimmern und beratschlagen nur neue Ideen für Stadtfeste, Weihnachtsmärkte und Events in der Zollfeste. Dann aber „knallte“ es beim Neujahrsempfang der Stadt Dormagen – und das so richtig.
Bürgermeister Erik Lierenfeld stellte den erstaunten Gästen das neue Stadtlogo vor: „DORMAGEN Natürlich! Am Rhein.“ Der Marketing-Clou von Geschäftsführer Michael Bison und seinem SWG-Team ging voll auf. Jetzt – drei Monate später – präsentieren die Dormagener Werbefachleute die erste große Marketing-Aktion zum neuen Logo. Natürlich am Rhein. Im städtischen Auftrag besorgten die Macher ein Schnellboot aus der Konkursmasse eines Reeders vom Bodensee. Erst einmal leihweise. Das Boot soll in den nächsten vier Monaten probeweise, zweimal an jedem Samstag und jedem Sonntag, als Linienschiff die „Piwipp“ und Zons mit Düsseldorf verbinden. Es startet am Anleger des „Piwipper Böötchen“ in Rheinfeld, schippert über Zons nach Benrath und legt dann an einem Anleger vor der Düsseldorfer Altstadt an. Ziel dieses Experiments der Tourismusstrategen ist, Besucher der beliebten Ausflugziele Düsseldorfer Altstadt und Schloss Benrath nach Zons und Dormagen zu locken, der neuen Perle am (Nieder-)Rhein. Natürlich!
Auch die Dormagener Bevölkerung soll das Boot als neue Freizeitattraktion annehmen. Das schmucke Schiff verfügt neben einer Kaffee- und Kuchentheke auch über eine Cocktailbar und eine moderne Musikanlage. 37 Passagiere haben auf dem Rhein-Cruiser Platz. (Tiere und Fahrräder werden leider nicht befördert.) In den vier Probemonaten wird der Verein „Piwipper Böötchen“ die Flusskapitäne stellen. Wenn die Testphase gut läuft und das Ausflugsangebot angenommen wird, plant die SWG den Ankauf des Schnellboots. Dann wird auch ein eigener Kapitän eingestellt. Die Jungfernfahrten finden am heutigen Ostersonntag statt. Die erste Abfahrt ab dem Schiffsanleger an der „Piwipp“ ist um 11.30 Uhr, die zweite um 16 Uhr. Wieder einmal sorgt das SCHAUFENSTER dabei für eine tolle Aktion exklusiv für seine Leser. Denn an den beiden ersten Rheinkreuzfahrten dürfen diese kostenlos teilnehmen. Für das Unterhaltungsprogramm an Bord sorgen SCHAUFENSTER-DJ Marc Pesch und das SCHAUFENSTER-Schiffsmaskottchen „Hase Hein“. Die Speisen und Getränke werden auf der Jungfernfahrt zum Selbstkostenpreis abgegeben. Bezahlt werden kann allerdings nur in DM (Deutsche Mark); EC- und Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Wer dabei sein möchte, muss einfach nur das grüne SCHAUFENSTER-Logo von der Titelseite ausschneiden und mit zur „Piwipp“ bringen. Dort wird das Logo gegen einen Fahrschein eingetauscht – jeweils eine halbe Stunde vor der planmäßigen Abfahrt.
Wer nicht mitfahren möchte, sollte sich trotzdem das Spektakel der ersten Jungfernfahrt nicht entgehen lassen. Das Stadtmarketing hat ein schönes Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie vorbereitet. Vor der Abfahrt singt der Männerchor Bayer Dormagen einige Shanty-Lieder und die Band „Altreucher“ spielt zum letzten Mal die kölschen Lieder „Warum ist es am Rhein so schön“, „Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehen“ und „Eine Rheinfahrt die ist lustig“. Erst danach startet das Boot zur ersten Fahrt. Begleitet vom „Piwipper Böötchen“, den beiden Dormagener DLRG-Booten sowie den Booten der Werksfeuerwehr und der Feuerwehr Dormagen als Schiffscorso. Außerdem erklingt die Ouvertüre aus der Oper „Rheingold“ – gespielt vom Big Band-Orchester der Musikschule Dormagen. Durch das Programm führt André Heryschek von der SWG verkleidet als „Käpt’n Blaubär“. Auch am Fähranleger in Zons wird die Jungfernfahrt feierlich mit einem Unterhaltungsprogramm aller erster Kajüte begleitet. Die beiden Tambourcorps aus Zons und Stürzelberg spielen gemeinsam ein Rheinlieder-Medley. Das Schnellboot kommt unter den Wasserfontainen zahlreicher Feuerwehrschläuche zum ersten Mal an den Anleger. KInder können in den herunterkommenden Wasserspritzern in ihren Badesachen herumtollen, wenn denn das Wetter mitspielt. Vor Ort führt der ehemalige SWG-Mitarbeiter Guido Schenk in seinem Gewand als Zonser Nachtwächter durch das Programm. (-I.S. Nitwar)