Egal ob in Zons, Straberg oder Stürzelberg – Die Dormagener haben das Gefühl, der Flugverkehr über der Stadt hätte zugenommen. Woran liegt das? Dieser Frage ist das SCHAUFENSTER nach gegangen und hat mit Flugberater Peter Krämer gesprochen. Gleich 55 Kommentare brachte das Thema vor gut zwei Wochen auf Facebook. Abgesehen davon, ob Flugreisen nötig sind oder die Umwelt belasten, eins eint die Usergemeinschaft in der Diskussion: Der Flugverkehr hat zugenommen. Und schaut man sich vor allen den abendlichen Himmel an, so könnte man in manchen Ortsteilen tatsächlich denken: Da oben ist eine Flugautobahn. Im Minutentakt kreisen die Flieger. „Das Empfinden ist nicht so verkehrt“, stimmt Krämer, der in Dormagen lebt, den Usern zu und erklärt: „Die Warteschleife vom Düsseldorfer Flughafen beispielsweise, die die ankommenden Flieger hin und wiedernutzen müssen, liegt nördlich über Dormagen. Das bedeutet, die Flugzeuge, die in Düsseldorf landen und dort kreisen, fliegen gefühlt nah über Stürzelberg.“ Der Fachmann der für Piloten die Flugplanvorbereitungen macht, kennt sich aus und erklärt weiter: „Auch alle Flieger, die vom Düsseldorfer Flughafen aus starten, fliegen über Dormagen hinweg, um dann auf ihre zukünftige Flugroute zu gelangen. Das sind zum Beispiel Flüge in Richtung München oder Berlin.“ Hinzu komme, dass der Endanflug auf den Flughafen Köln/Bonn knapp über Dormagen liegt. Das werden dann die Bürger in Straberg oder Nievenheim bemerken. „Und da die Flugzeuge dann in einer Höhe von circa 1.000 Metern fliegen, werden sie sie auch sehr gut sehen können.“ Zudem sei ein neues Anflugverfahren für Köln/Bonn eingerichtet worden, dass die Flugzeuge noch näher an Dormagen heranrückt. Auf Anfrage bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) GmbH in Düsseldorf erfuhr das SCHAUFENSTER jetzt Folgendes: „Dass Ihre Leser verstärkt Flugverkehr wahrnehmen, liegt höchstwahrscheinlich daran, dass wir in den vergangenen zwei Wochen die ersten ,Sommertage“ hatten“, so Michael Fuhrmann von der DFS. Man halte sich dann mehr im Freien auf und nehme den Flugverkehr vermehrt wahr. Denn: Einen Grund dafür gäbe es nicht. „Es gibt keine Änderung der An- oder Abflugverfahren. Entsprechend unverändert ist die Flugsituation über Dormagen“, so Fuhrmann. Er bestätigt aber Krämers Aussagen dahingehend, dass eine der Abflugrouten des Düsseldorfer Flughafens nördlich über Dormagen liege. „Hier liegt die Größenordnung bei rund 70 bis 100 Abflügen in Höhen von drei Kilometern, allerdings nur bei Westwindwetterlagen“, so der Fachmann. Er hat zudem einen Tipp für die Leser: Auf der Homepage der Flugsicherung gibt es die Möglichkeit quasi live dem Flugverkehr zu folgen. Der Link dazu ist: http://www.dfs.de/dfs_homepage/de/Flugsicherung/Umwelt/Flugverläufe online/Düsseldorf/. Wer den Flugverkehr live über sein Handy beobachten möchte kann dies, wenn er die kostenlose App „flightradar24“ herunterlädt. Damit gibt es auch Infos über die Art der Maschine und deren Flugziele. -Andrea Lemke