Die Haberlandstraße stellt im Dormagener Verkehrsstraßennetz eine wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Horrem, dem Malerviertel und der Innenstadt dar. Über sie sind diverse Wohngebiete, das Bahnhofsviertel, das Schulzentrum sowie das städtische Hallenbad erschlossen. Die Verkehrsbelastung liegt nach Angaben der Stadtverwaltung je nach Abschnitt zwischen 6.000 und 7.500 Kraftfahrzeugen (Kfz) pro Tag. Die Knotenpunkte der Haberlandstraße mit der Konrad-Adenauer-Straße und der Robert-Koch-Straße sowie ein Stück weiter mit der Zonser Straße werden aktuell beide „lichtsignalgeregelt“. Der im Jahr 2009 aufgestellte Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Dormagen enthält die Empfehlung, die beiden Knotenpunkte mittelfristig zu Kreisverkehrsplätzen umzubauen. Damit sollen folgende positive Effekte verbunden sein: Reduzierung der Geschwindigkeit; Verstetigung des Verkehrsaufkommens in sogenannten Schwachlastzeiten; Verminderung des Widerstandes in den Knotenpunkten und dadurch Vermeidung des Ausweichens von Fahrzeugen auf untergeordnete Wohnstraßen; eine für Fußgänger und Schüler „freundliche“ Lösung durch umlaufende Zebrastreifen (keine Wartezeiten für Fußgänger mehr); Aufrechterhaltung einer hohen Verkehrsqualität und Leistungsfähigkeit. So steht es in der entsprechenden Drucksache, die dem städtischen Planungsausschuss Anfang des Jahres vorlag.
In der Bürgerinfoveranstaltung der Stadt in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums vor drei Wochen waren die beiden Kreisverkehre ebenfalls Thema – und das durchaus kontrovers. Es wurde deutlich, dass es bei den Anwohnereltern, die Kinder auf der Erich-Kästner-Grundschule und auf dem Gymnasium haben, durchaus starke Vorbehalte gibt. Ein Kind fragte: „Welchen Vorteil haben wir dadurch?“ Bürgermeister Erik Lierenfeld versuchte dies kindgerecht zu erläutern. Der Verwaltungschef verwies zudem darauf, dass die beiden Ampelanlagen in die Jahre gekommen seien. Es müsse in absehbarer Zeit entschieden werden, ob Ersatz angeschafft wird. Ein Vater verwies auf eine Studie zur Schulwegsicherheit der Deutschen Verkehrswacht, wonach für Kinder der sicherste Übergang über eine Kreuzung durch eine Signalanlage gewährleistet ist: „Kinder achten auf Rot oder Grün und wissen, was jeweils zu tun ist.“ Bei einem Zebrastreifen sei ein vorheriger Blickkontakt erforderlich; Kinder wären latent unsicher, ob sie denn nun auf die Straße gehen könnten. Der Bürgermeister möchte sich am Montag, 1. Juli, ab 7.45 Uhr vor Ort ein Bild von den Zuständen im Schul- und Berufsverkehr machen. (Oliver Baum)