Der TSV Bayer Dormagen spielt auch in der Saison 2022/23 in der Zweiten Handball-Bundesliga. Was selbst vehemente Verfechter des in der Rückrunde eingeschlagenen Weges noch vor zwei Wochen selbst in Zweifel gezogen hatten, ist seit gestern Abend Gewissheit: Durch den 29:26-Erfolg (16:14) bei der HSG Nordhorn – der vierte Sieg in Folge – sicherten sich die „Wiesel“ die Pluspunkte 30 und 31. Da der TV Großwallstadt am Freitag bei Aufsteiger ASV Hamm/Westfalen verlor (27:34) und sich Tabellenführer VfL Gummersbach gestern beim TuS Ferndorf durchsetzte (32:28), ist die Mannschaft von Trainer Peer Pütz und Co-Trainer David Röhrig bei drei Punkten Vorsprung auf den TVG und TuS am letzten Saisonspieltag auf Platz 16 nicht mehr einholbar.
Den dritten Absteiger nach dem TV Emsdetten und dem EHV Aue ermitteln am Samstag, 11. Juni, im Fernduell die Ferndorfer, die um 18 Uhr im Sportcenter gegen den TSV Bayer antreten, und Großwallstadt, das die SG BBM Bietigheim empfängt. Beide Mannschaften haben derzeit 28 Punkte auf der Habenseite, das bessere Torverhältnis besitzt aktuell der TVG. Der „Ritt auf der Rasierklinge“ im schwersten Abstiegskampf, den es jemals in der Zweiten Liga gab, endet für den TSV also nicht mit dem im Raume stehenden Endspiel gegen die Siegerländer. Den Klassenerhalt konnten Spieler, Trainer und ihr Umfeld schon in der vergangenen Nacht ausgiebig feiern. Am Samstag geht es nur noch darum, sich ordentlich aus dieser denkwürdigen Spielzeit zu verabschieden und mit den eigenen Fans im Sportcenter zu feiern. Tickets dafür gibt es weiterhin online auf www.handball-dormagen.de (> Tickets > Online-Ticketshop).
In Nordhorn zeigten die Dormagener vor etwa 50 mitgereisten Fans einmal mehr die Tugenden, die das Team im Saisonendspurt ausgezeichnet haben: immer die Ruhe bewahren, auch wenn es gerade einmal nicht so läuft; unbedingter Kampf und Leidenschaft in der Abwehr; eine gute Torhüterleistung (Martin Juzbasic mit zehn Paraden, darunter ein Siebenmeter); im Angriff aus möglichst hohem Tempo heraus die individuellen Qualitäten abrufen. Nach einer ersten Halbzeit, in der die Führung zweimal mit einem 7:0-Lauf wechselte (zuletzt 16:9 für die Gäste), gelang es dem TSV, seinen Vorsprung nach der Pause dauerhaft zu verteidigen. Bester Torschütze beim 13. Saisonsieg war einmal mehr Rechtsaußen Jan Reimer (8/2). Der Rückraumlinke Alexander Senden stand ihm bei der Anzahl der Feldtore (6) in nichts nach. Der Rest im Nordhorner Euregium war am Ende grenzenloser Jubel auf Dormagener Seite. Dass dem einen oder anderen Beteiligten riesige Steine vom Herzen gefallen sind, war selbst im Livestream auf sportdeutschland.tv spürbar. (Oliver Baum; ausführliche Saisonanalyse in der Printausgabe am Samstag, 11. Juni)