Ein Kreisverkehr an der Ecke Lübecker Straße/Kieler Straße im Einkaufs- und Gewerbepark TopWest zur Entlastung des Autoverkehrs – Das war der Wunsch, den der Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) „TopWest“, Norbert Heinen, im Rahmen der Offenen Fraktionssitzung von CDU und SPD am 22. Januar in der „Kulle“ geäußert hatte. Am vergangenen Dienstag befasste sich der städtische Planungs- und Umweltausschuss mit dem Thema. Das Ergebnis: Unter anderem aus Platzgründen ist selbst der Bau eines „kleinen Kreisverkehrsplatzes“ nicht möglich. Aber auch nicht nötig. Zu diesem Schluss kam zumindest die Stadtverwaltung, die bei der „derzeitigen Verkehrssituation keinen Handlungsbedarf für eine Umgestaltung des Knotenpunkts“ sieht. Nach Auskunft der Polizei sei „die Unfalllage unauffällig. Die meisten Kraftfahrer kennen die erschwerte Querbarkeit der Lübecker Straße und umfahren diesen Bereich daher über die Emdener Straße und über die Mathias-Giesen-Straße.“ Gelegentliche kurze Rückstaus, so die Verwaltung, würden einem normalen Verkehrsgeschehen entsprechen und kämen selbst beim Einsatz einer Ampel oder bei einem Kreisverkehr vor. Der Grund dafür liegt nicht nur in der stetig steigenden Zahl an angemeldeten Fahrzeugen und dem hohen Verkehrsaufkommen im „TopWest“, das samstags seinen absoluten Höhepunkt erreicht. Ein weiterer wichtiger Grund ist auch das Verhalten der Fahrzeugführer: Immer wieder blockieren Autos, die von der Feuerwehr kommend links in die Emdener Straße abbiegen wollen, dafür aber zu weit rechts auf der Straße stehen, Fahrzeuge, die rechts abbiegen könnten, aber einfach nicht durchkommen. So gilt das auch auf der anderen Seite, wenn Fahrzeuge auf dem westlichen Teil der Kieler Straße fahren und rechts in die Emdener Straße abbiegen wollen. Auch Autofahrer, die gerade aus weiter wollen, aber ebenfalls zu weit links respektive rechts stehen, sorgen durch ihre „Breitmacherei“ immer wieder für Rückstaus.
In baulicher Hinsicht gibt es zwei Gründe, die der Realisierung eines Kreisverkehrs entgegenstehen: Selbst ein „kleiner Kreisverkehrsplatz“ mit überfahrbarer Mittelinsel braucht einen Mindestdurchmesser von etwa 27 Metern. Innerhalb der vorhandenen Fahrbahnen ist an der „TopWest“-Kreuzung baulich aber nur ein Durchmesser von 17 Metern umsetzbar. „Grunderwerb aufgrund der Randbebauung ist nicht möglich“, schreibt die Verwaltung in der Drucksache. Im Vorfeld der Ausschusssitzung waren Vertreter von CDU und SPD sowie die Verwaltung an einem Freitagmittag vor Ort, um die Gegebenheiten in Augenschein zu nehmen. „Da ein Kreisverkehr leider nicht möglich ist, soll die Verwaltung alternative Lösungsansätze prüfen, um die verkehrliche Situation vor Ort zu verbessern“, so Martin Voigt für die SPD, die das Thema mit einem Antrag in den Stadtrat gehoben hatte. Dort war am 6. März eine Verweisung in den Planungs- und Umweltausschuss erfolgt, der den von Voigt vorgeschlagenen Prüfauftrag einstimmig auf den Weg brachte.-Oliver Baum