„Dormapark“ oder „Schausteller-Tour“?

Am Donnerstag, 18. Juni, diskutierte Bürgermeister Erik Lierenfeld im Ratssaal mit den Vorsitzenden der Schützenvereine ein Ideenkonzept zur Unterstützung der Schausteller. Über einen „Dormapark“ vom 1. bis 18. August auf dem Kirmesplatz in der Innenstadt unter Beteiligung aller zwölf Vereine im Stadtgebiet wurde an dem Abend nicht abschließend beschlossen. Jetzt soll bei den Schaustellern erst einmal weitergehend Interesse und Bedarf abgefragt werden. Der Vorschlag zu der Unterstützungsaktion (alle Volksfeste fallen bis mindestens Ende Oktober aus) kam von den Delrather Schützen.

Der Verwaltungschef griff den Ansatz auf und legte vor dem Treffen einen Konzeptvorschlag vor. Der wiederum war grundsätzlich vom Bürger-Schützen-Verein (BSV) Dormagen erarbeitet und dann mit der Verwaltung verfeinert worden: Jeder Schützenverein sollte sich an mindestens an einem Tag – zum Beispiel dem „Dormagen-Tag“, dem „Nievenheim-Tag“ und dem „Zons-Tag“ – beteiligen. Die Schausteller sollten ihre Fahrgeschäfte zu günstigen Preisen anbieten. Zum Ausgleich würde ein Tageseintritt erhoben, wobei Kinder immer freien Eintritt haben sollen. Bei einer Online-Buchung würde eine erwachsenen Person 9 € Eintritt, an der Tageskasse 11 € bezahlen. Angeboten werden sollten die Einlassuhrzeiten 10 bis 12.30 Uhr, 12.45 bis 15.15 Uhr, 15.30 bis 18 Uhr und 18.15 bis 20.45 Uhr. Die Einnahmen aus dem Onlinesystem sowie die Einnahmen an der Tageskasse sollten auf ein Verwahrkonto der Stadt eingezahlt werden. Die erzielten Einnahmen wären durch die Stadt auf alle Schützenvereine und alle Schausteller nach einem noch festzulegenden Modus ausgezahlt worden. Die Stadt hätte keine Platzgebühren erhoben und die Kosten für Strom und Wasser übernommen. Die Gesamtpersonenzahl wäre pro Zeitfenster auf maximal 500 Personen begrenzt. Das Betreten des Freizeitparks wäre nach vorheriger Onlineanmeldung für jeweils 2,5 Stunden möglich. Im Bereich „Hauptzugang Schützenplatz“ sollte eine stationäre Zugangskontrolle eingerichtet werden. Diese wäre durch den jeweils zuständigen Verein während der gesamten Öffnungszeit zu besetzen (zwölf ehrenamtliche Helfer). Der Ausgang wäre an anderer Stelle.

Aus einzelnen Vereinen gab es nach Informationen unserer Redaktion schon im Vorfeld der Versammlung Kritik und teilweise auch Ablehnung. Dies wurde unter anderem damit begründet, dass die Schausteller noch nicht ausreichend eingebunden worden seien. Unterschiedliche Vorstellungen gab es auch über die Einnahmeaufteilung; einige Vereine signalisierten, das Geld solle in vollem Umfang den Schaustellern zugute kommen. Einige Vereine sind nur an einer lokalen Lösung, also an einer Kirmes in ihrem Stadtteil interessiert. Nach Informationen unserer Redaktion arbeiten deshalb mindestens vier Vereine an einer „Schausteller-Tour“ durch ihre Stadtteile. „Es war von Anfang an klar, das beide Konzepte diskutiert und möglichst umgesetzt werden. Das eine schließt das andere gar nicht aus“, so Bürgermeister Erik Lierenfeld. Einige Vereine haben Interesse an einer Beteiligung am „Dormapark“ signalisiert. Fragezeichen gab es aber unter anderem wegen des erforderlichen Hygienekonzeptes und dem Thema „Absperrung des Areals“. Das Thema wird jetzt von den Vorsitzenden in die Vorstände getragen und dort beraten. (Oliver Baum)