Heißes Ding gegen Vinnhorst

Nach zwei Spieltagen in der Zweiten Handball-Bundesliga mit zwei Niederlagen gegen den TuS N-Lübbecke (20:25) und bei TuSEM Essen (23:26) steht der TSV Bayer Dormagen als Tabellenvorletzter schon unter Druck. Denn am Freitag, 15. September, 19.30 Uhr, trifft die Mannschaft von Trainer Matthias Flohr im Sportcenter mit dem TuS Vinnhorst auf ein Team, das als Aufsteiger bei seiner Premiere in der Zweiten Liga ebenfalls noch keinen Punkt geholt hat. In den bisherigen drei Pflichtspielen mussten Trainer Davor Dominikovic und seine Spieler zunächst der HSG Nordhorn-Lingen gratulieren (30:35 im DHB-Pokal). Zum Saisonauftakt folgte eine 27:31-Niederlage bei den Eulen Ludwigshafen, dem sich eine 26:27-Heimniederlage gegen den VfL Lübeck-Schwartau anschloss. Da hatte der TuS Pech, denn den möglichen Punktgewinn vereitelte in der Schlusssekunde ein erfolgreicher Siebenmeter der Gäste.

„Wir hatten in Essen zu viele Fehlwürfe. Insgesamt müssen wir unsere vorhandenen Torchancen einfach besser nutzen und noch torgefährlicher werden“,  analysierte der TSV-Coach, der nach dem Essen-Spiel für Verwunderung gesorgt hatte, indem er zunächst berichtete, TuSEM-Trainer Michael Hegemann habe ihm gesagt, Dormagen habe einen Punkt verdient gehabt. Um kurz danach selber festzustellen, dass der Heimsieg für die Essener verdient war – unter anderem weil seine Spieler in der entscheidenden Phase nach dem 22:22 (55. Minute) zweimal am Essener Keeper Lukas Diedrich scheiterten und einmal sogar neben das Tor warfen. Insgesamt haben die „Wiesel“ bisher nur 43 Tore in zwei Partien erzielt und liegen damit in der Angriffsstatistik der Liga auf dem letzten Platz. Ähnlich wie in der vergangenen Spielzeit klafft zwischen der Defensive und der Offensive eine nicht unerhebliche Leistungslücke.

Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft von Dominikovic, der von 2013 bis 2015 zusammen mit Flohr beim HSV Hamburg als Spieler aktiv war, ist Falk Kolodziej. „Falk, den ich noch aus seiner Balinger Zeit kenne, hat sich zu einem gestandenen Spieler auf höchsten Zweitliganiveau entwickelt und ist der dominierende Spieler beim TuS“, so Flohr. Der Vinnhorster Spielmacher hat bisher neun Saisontore auf seinem Konto, einen Treffer mehr als Dormagens erfolgreichster Torschütze Lucas Rehfus. Flohr erwartet am Freitag einen Gegner, der „sehr variantenreich und mit einem hohen Tempo aus der Abwehr herausspielt. Das wird ein ganz heißes Ding.“ Wer sich da am Ende die Finger verbrennt, bleibt erst einmal im Tabellenkeller stecken. (O. Baum)