Wieder neue Giftköder

In dieser Frikadelle wurde die Klinge eines Teppichmessers gefunden. (Foto: Barbara Basner)

Nägel, Teppichmesser, Rasierklingen oder Gift sind die Mittel, mit denen Hundehasser ans Leben der Vierbeiner wollen. Vor allem in und um Hackenbroich hat es in der jüngsten Vergangenheit auffallend oft Funde dieser grausamen Köder gegeben. Gerade vergangenen Samstag wurde zwischen Schloss Arff und Haus Furt eine mit Klingen gespickte Frikadelle unter einem Laubhaufen gefunden.

Fotos nach zu urteilen sieht sie aus wie eine handelsübliche Fertigfrikadelle aus dem Discounter oder Supermarkt. Auch am vergangenen Sonntag soll es im Wald bei Schloss Arff einen weiteren Fund gegeben haben. Während die einen als Konsequenz mittlerweile den Chorbusch aus Angst um ihren Liebling meiden, halten es andere dagegen nach dem Motto „Der Hundehasser soll nicht siegen.“ Am Wochenende wurde zudem laut Facebook ein weiterer Giftköder an der Waldstraße in Straberg gefunden. Die Polizei bestätigte den Fund. „Wann endet der Irrsinn des Giftköderauslegens endlich?“, fragen sich besorgte Hundebesitzer. Der Täter wurde bis heute nicht gefasst. Seit Juli 2018 wurden bei der Polizei fünf Vorfälle mit Giftködern gemeldet oder zur Anzeige gebracht. Im September vergangenen Jahres starb sogar ein Hund aus Zons an einem Giftköder. Auch das Ordnungsamt erhielt im vorigen Jahr vier Meldungen zu Giftködern und warnte über die Presse. Doch wie können Hundehalter sich schützen? Babette Teveer vom Tierschutzverein Dormagen rät: „Am besten gewöhnt man Hunde an einen Maulkorb. Das ist der einzige sichere Schutz. Man kann einfach nicht jede Sekunde aufmerksam sein.“ Andere gehen noch weiter und raten, sich wirklich vorbildlich samt Hund zu verhalten, damit sich niemand belästigt fühlt. Im Klartext: Hunde anleinen, wenn sich Personen oder Radfahrer nähern, Kot aufnehmen und den Beutel korrekt entsorgen. Nichtsdestotrotz bleibt Hundehaltern nichts anderes übrig, als extrem aufmerksam zu sein. Wer einen Giftköder findet, sollte ihn sofort von der Stelle entfernen. Am besten dann das Ordnungsamt informieren. Denn: Sofern das Ordnungsamt Kenntnis erlangt, fahren Mitarbeiter des Außendienstes raus und kontrollieren die Umgebung des Fundortes nach weiteren Giftködern. Wer eine Anzeige aufgeben möchte, sollte sich bei der Polizei melden. Als nächsten Schritt sollte die Fundstelle sofort auf Facebook gepostet werden, damit andere Hundehalter gewarnt sind. Es gibt dort extra eine Gruppe mit dem Namen „Giftköder in und um Dormagen“.

Hat ein Tier nun aber einen vergifteten oder mit Klingen gespickten Köder aufgenommen, sollte keine Zeit verloren und sofort zum Tierarzt gefahren werden. Wenn möglich auch die Reste des Köders, sofern vorhanden, einpacken, damit beim Tierarzt beispielsweise ausgeschlossen werden kann, dass spitze Gegenstände enthalten sind, bevor der Hund zum Erbrechen gebracht wird. Handelt es sich um Gift, kann eine entsprechende Laboranalyse Auskunft über die Art geben und das kann am Ende möglicherweise Leben retten. (Andrea Lemke)

Narrenzoff im Rathaus

Per E-Mail hat Bürgermeister Erik Lierenfeld allen Mitarbeitern der Verwaltung eine Frist bis zum 16. Januar gesetzt. Sollte sich bis dahin niemand bereit erklären, die traditionelle Altweiberfeier im Großen Trausaal des Historischen Rathaus federführend zu organisieren, wird es in der gesamten Verwaltung keine Feiern geben. Dann muss bis 11 Uhr gearbeitet werden.

Bürgermeister Erik Lierenfeld, hier am Altweiberdonnerstag 2017 im Historischen Rathaus, ist eigentlich ein totaler Karnevalsfreund. (Foto: Archiv)

Dabei ist der Verwaltungschef, der Geschäftsführer des Vorstandes der Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“ ist und selber schon einmal als Jungfrau in der Session 2011/12 Mitglied im Dormagener Dreigestirn war, ein ausgewiesener Freund des närrischen Brauchtums. Doch zur Vorgeschichte: Viele Jahre lang hatte Christel Vogel die Mitarbeiterfeier im Historischen Rathaus im Anschluss an den Tollitätenempfang und die Schlüsselübergabe organisiert. Sie steht nun nicht mehr zur Verfügung. Es begann die Suche nach einem Nachfolger. Doch die gestaltete sich bisher schwer, blieb ohne Erfolg. Lierenfeld: „Es gibt einige Kolleginnen und Kollegen, die bereit wären zu helfen, aber niemand ist bereit die Verantwortung zu übernehmen und, den Hut auf zu haben’.“ Sogar der erweiterte Verwaltungsvorstand befasste sich mit dem Thema. Von dort aus nahmen die Führungskräfte die Anfrage mit in ihre jeweiligen Dienstbesprechungen. Selbst der Personalrat wurde in die Suche nach einem Vogel-Nachfolger eingebunden. Doch es blieb dabei: Niemand meldete sich, niemand war bereit, die Aufgabe zu übernehmen. In der E-Mail des Verwaltungschefs folgt dann die Fristsetzung: „Sollte sich bis zum 16. Januar 2019 12 Uhr niemand mir gegenüber bereit erklären die Organisation zu übernehmen wird es dieses Jahr leider keine Karnevalsveranstaltung geben.“ Sollte dieser Fall eintreten, ist „bis 11 Uhr der normale Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten. Ab 11 Uhr wird Dienstbefreiung gewährt, wie es in Punkt 4.1 der Dienstvereinbarung über die flexible Arbeitszeit geregelt ist. Sonstige Feierlichkeiten an diesem Tag in den Dienstgebäuden sind dann ausdrücklich ausgeschlossen.“ Der „Rathausfunk“ sendet seit dieser Rund-Mail auf höchster Leistung. Bei nicht wenigen Mitarbeitern sollen die Ausführungen ihres obersten Vorgesetzten gar nicht gut angekommen sein. Die eingetrübte Stimmungslage könnte sich aber noch verbessern: Noch sind es ja ein paar Tage bis zum Fristablauf am 16. Januar um 12 Uhr. (Oliver Baum)

Oliver Baum

Prozess gegen Betrüger

Am Mittwoch, 9. Januar, begann der Prozess gegen zwei mutmaßliche „falsche Polizisten“ aus Horrem und Hackenbroich. Einer der beiden (27) gestand in einer umfassenden Schilderung, für eine internationale Betrügerbande tätig gewesen zu sein und Senioren um rund 400.000 Euro in Form von Bargeld, Schmuck oder sogar Goldbarren gebracht zu haben. Außerdem erklärte er detailliert das Vorgehen der Bande. Täglich habe er 200 Euro für Kokain ausgegeben, seinen Job als Paketbote verloren und sei glücksspielsüchtig gewesen – Aus diesen Gründen habe er dringend Geld gebraucht, weshalb der 33-jährige Angeklagte ihm vorgeschlagen habe, für die internationale Betrügerbande zu arbeiten. Die Pressedezernentin des Düsseldorfer Landgerichts, Dr. Elisabeth Stöve, bestätigte dem SCHAUFENSTER am vergangenen Mittwoch, dass die beiden Tatverdächtigen gebürtig aus Dormagen stammen und bereits zuvor straffällig geworden waren. Konkret ist die Betrügerbande laut des Geständnisses des 27-Jährigen folgendermaßen vorgegangen: Erst riefen angebliche Polizisten mit den Namen „Lehmann“, „Brenner“ oder „Jung“ bei Senioren in Bonn, Aachen, Lindlar, Schweinfurt oder Bad Hersfeld an. Dass die Anrufe von einem Callcenter in der Türkei ausgingen, erfuhren die Opfer dabei nicht, denn es erschien auf ihren Telefondisplays die Nummer „110“. Die „falschen Polizisten“ erzählten den ahnungslosen Senioren, dass diese ins Visier von Verbrechern geraten seien und unmittelbar einen Einbruch fürchten müssten. Deshalb sollten sie ihr Erspartes oder ihre Wertgegenstände zur Sicherheit der Polizei übergeben. Der 27-jährige Angeklagte aus Horrem habe dann die Beute abgeholt. In einem Fall in Bonn seien es 20.000 Euro gewesen, wovon er zehn Prozent behalten durfte. Diese gingen allerdings innerhalb kürzester Zeit für Drogen und Besuche in Spielotheken drauf. Weil ihn sein schlechtes Gewissen plagte und auch seine Familie mit hineingezogen wurde, habe er sich dazu entschieden, ein Geständnis bei der Polizei abzulegen. Am vergangenen Mittwoch sagte er, dass er sich bei allen Opfern der Betrügerbande entschuldigen möchte. Die jungen Männer müssen jeweils mit mehrjährigen Haftstrafen wegen bandenmäßigen Betrugs rechnen. Das Landgericht Düsseldorf hat für den Fall bis Mitte Februar weitere drei Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird am 14. Februar erwartet. Auch der Hackenbroicher Tatverdächtige hat eine Aussage angekündigt. (-jvh/sf)

Container für Altpapier

Die Entleerung der grünen Tonnen sorgte für heftigen Ärger. (Foto: Andrea Lemke)

Mächtig Ärger gab es in der vergangenen Woche über die Abholung der grünen Tonne. Die wurde zwar vom Entsorgungsunternehmen Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH (EGN) geleert, aber die Kartonagen wurden nicht wie üblich mitgenommen. Zahlreiche Bürger machten ihrem Unmut darüber in den sozialen Netzwerken Luft, andere beschwerten sich direkt beim Unternehmen oder bei der Stadt. Sogar Alt-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann meldete sich in einem Brief an Bürgermeister Erik Lierenfeld zu Wort, den er auch dem SCHAUFENSTER zur Verfügung stellte. Darin stand unter anderem, dass er den gleichen Ärger zu Beginn seiner Amtszeit Anfang 2010 hatte und „die Kartonagen stehen zu lassen, ist für das Unternehmen die einfachste Lösung, sie entspricht aber nicht dem Entsorgungsvertrag und ist im Übrigen auch nicht die Lösung, die den Menschen in unserer Stadt weiterhilft“. Er hält die derzeitige Vorgehensweise des Entsorgers zudem nicht für sehr partnerschaftlich. Auch die Redaktion erreichten einige E-Mails zum Thema. Tenor: Wenn das Altpapier nicht entsorgt wird, landet es vermutlich als wilder Müll in der Natur. Die Beschwerden haben sich gelohnt. Denn: Ab Februar steht an jedem ersten Samstag im Monat für jeweils eine Stunde an fünf verschiedenen Standorten im Stadtgebiet ein mobiler Altpapiercontainer der EGN für die Bürger bereit. Die haben außerdem die Möglichkeit, kostenlos von der 120-Liter-Altpapiertonne auf die 240-Liter-Tonne umzusteigen. Zudem soll dem Rat vorgeschlagen werden, die Gebührensatzung so anzupassen, dass Haushalte künftig eine kostenlose zweite grüne Tonne beantragen können, wenn sie dauerhaft nicht mit einer Tonne ne auskommen. Das sind die Ergebnisse der Gespräche, die zwischen der Stadt und EGN geführt wurden. Anlass für diese Gespräche war die geänderte Abfuhrpraxis des Entsorgers, der seit dem Jahreswechsel keine neben der grünen Tonne abgestellten Kartonagen mehr mitgenommen hatte. „Die bisherige Praxis, einzelne neben den Tonnen abgestellte Kartonagen bei Privathaushalten mitzunehmen, obwohl hierzu weder nach dem Entsorgungsvertrag noch nach der Satzung über die Abfallentsorgung je eine rechtliche Verpflichtung bestand, wird EGN nicht länger aufrechterhalten“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Wir haben deshalb jetzt gemeinsam nach bürgerfreundlichen Alternativen gesucht – und mit dem mobilen Altpapiercontainer eine vernünftige Lösung gefunden. Nach der sechsmonatigen Testphase setzen wir uns zusammen und schauen, wie das neue Angebot von den Bürgern angenommen wird“, so Lierenfeld weiter. „In der letzten Zeit sind die Kartons, die neben den grünen Tonnen stehen, immer mehr und immer schwerer geworden und stellen somit für unsere Mitarbeiter eine Gesundheitsgefährdung dar“, erläutert EGN-Betriebsstättenleiter Christoph Kropp. „Sowohl in unserem Entsorgungsvertrag als auch in der Abfallsatzung der Stadt ist zudem festgeschrieben, dass keine Abfälle neben die Abfallgefäße gestellt werden dürfen. Nun sind wir froh, dass wir einen praktikablen Entsorgungsweg für die Bürger gefunden haben“, so Kropp. In Sachen wilder Müll in Straberg in unmittelbarer Nähe des Balgheimer Sees gibt es auch Neuigkeiten. In der Zwischenzeit ließ die Stadt dort zwei Container aufstellen. Der eine ist bereits randvoll mit Sperrmüll, der so, wie er aussieht, aus einem sehr alten Haus stammen muss. Der andere ist zur Hälfte mit Dämmstoffen voll. Vom Täter fehlt aber nach wie vor jede Spur. (-ale/sf)

Müll dreist entsorgt

Türen, mit oder ohne Fenstereinrichtung, Stühle, alte Kleiderschränke, eine Sitzbank: Am Ufer des Balgheimer Sees im Norden, an einem Feldweg zwischen Straberg und Delhoven, liegt ein großer Berg Sperrmüll (Stand vergangenen Mittwoch). Es sind schon ein paar Quadratmeter, die dieser Berg unschön in der Natur einnimmt und das bereits seit vergangener Woche. Fast mannshoch ist er. Verursacher unbekannt. Da die ehemalige Inneneinrichtung fast säuberlich gestapelt ist, hatte der Müllsünder offenbar alle Ruhe der Welt, seinen Schutt abzuladen, der schon einen größeren Container füllen würde. Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Feldweg zur wilden Müllhalde mutiert. Bereits dreimal wurde in

Bei Straberg wurde ein riesiger Berg Sperrmüll in der Landschaft entsorgt. (Foto: Andrea Lemke)

den vergangenen drei Monaten dort illegal Müll entsorgt. Und nicht nur dort: In Rheinfeld traute ein Paar kaum seinen Augen bei seinem Neujahrsspaziergang in unmittelbarer Nähe der Kläranlage. Dort am Rande des Gebüschs sah es aus, als hätten Berserker getobt. Müll ohne Ende, breit verteilt. Auf Facebook häufen sich ebenfalls die Meldungen über wilde Müllhalden. So wurde auch in Horrem in Nähe der Schrebergärten große Mengen an Sperrmüll entdeckt. Alleine in 2018 musste die Stadt die Abholung solchen Mülls gleich unzählige Mal veranlassen. In vielen Fällen kümmert sich der Baubetriebshof um die Entsorgung. Im vergangenen Jahr waren das alleine 85 Tonnen, die die Mitarbeiter weggeräumt haben. Handelt es sich um zu große Berge, wie der bei Straberg, rückt ein Entsorgungsunternehmen an, räumt den Mist weg und stellt es der Stadt in Rechnung. Kostenpunkt für die Stadt in 2018: insgesamt 66.000 Euro. Bis Ende November entsorgte oder ließ die Stadt rund 222 Tonnen illegalen Müll legal entsorgen. Für Dezember 2018 rechnet die Stadt nach Aussagen von Pressesprecher Jonathan Benninghaus mit weiteren acht Tonnen Dreck. Dabei wäre es durchaus einfach und vor allem umweltbewusster den Müll richtig zu entsorgen. In vielen Fällen sogar umsonst. Sperrige Gegenstände können auf Antrag abgeholt werden. Sperrige Gegenstände sind solche, die nicht in das graue Sammelgefäß passen, die aber üblicherweise bei einem Umzug mitgenommen werden. Maximal dürfen pro Anmeldung „Sperrmüll“ bis zu drei Quadratmeter als Sperrgut bereitgestellt werden. Zum Sperrmüll gehören beispielsweise Betten, Matratzen, Schränke inklusive Glas oder Spiegel, Teppiche, Sessel, Sofas, Stühle, Tische, Gartenmöbel, Schubkarre oder Regale.
Wer aber gar nicht weiß, wohin mit seinem Müll oder welche Art von Müll er hat und wie er ihn korrekt entsorgt, für den stehen die Mitarbeiter der städtischen Abfallberatung unter Tel. 02133/25 73 02 zur Verfügung. Wer einen Müllsünder erwischt, sollte sich an das städtische Ordnungsamt wenden. Die Mitarbeiter dort nehmen auch anonym Hinweise unter Tel. 02133/25 73 03 entgegen. Wer beim Entsorgen in der Landschaft erwischt wird, sollte wissen, dass es sich nicht um ein Kavaliersdelikt handelt. Die Stadt Dormagen kann in schwerwiegenden Fällen ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro verhängen. (Andrea Lemke)

Fallen Parkplätze weg?

Ob die Einwände etwas nützen? Schon jetzt sieht der Parkplatz wie eine Baustelle aus. (Foto: Andrea Lemke)

„Die ohnehin schon knappen Parkplätze in Zons sollen weiter reduziert werden. Die Stadt plant, mehr als die Hälfte der öffentlichen Parkplätze am Herrenweg in Zons „umzunutzen“ und an einen Bauträger zu verkaufen, um darauf Wohnhäuser zu errichten“, schreibt der Heimat- und Verkehrsverein Zons (HVV) in einer Pressemitteilung, die die Redaktion erreichte. Wegen angeblich mangelnder durchschnittlicher Auslastung der rund 100 Stellplätze werden mit dieser Planung rund 60 Plätze dauerhaft entfallen. Im Rahmen der aktuellen Öffentlichkeitsbeteiligung spricht sich der Vorstand des HVV entschieden gegen diese Planungen aus, weil damit 60 dringend benötigte Parkplätze ersatzlos wegfallen sollen. „Als einer der Hauptveranstalter wissen wir, dass Durchschnittszahlen keinerlei Bedeutung haben“, so der HVV. Für Zons zähle nur die Spitzenbelastung an den vielen Veranstaltungstagen und sonnigen Wochenenden, an denen jeder Parkplatz dringend benötigt werde. „Unser diesjähriger Matthäusmarkt stand wegen fehlender Parkplätze durch die nicht abgestimmte Sperrung der Tiefgarage und der Archiv-Dauerbaustelle kurz vor dem Aus und konnte nur durchgeführt werden, weil unsere Marktteilnehmer auf dem Dormagener Schützenplatz parken mussten“, erklärte der HVV. Bei einem ersatzlosen Wegfall der Stellplätze würde sich die touristische Infrastruktur in der Zollfeste deutlich verschlechtern und der Ärger vieler Anwohner und Besucher weiter zunehmen. Nach Meinung des HVV sollten sich Politik und Verwaltung dafür einsetzen, die Parksituation zu verbessern anstelle sie weiter zu verschlechtern. Mit seiner Einwendung gegen die Vorentwürfe appelliert der Vorstand deshalb an die Politik, „in diesem Fall auf zusätzliche Einnahmen für die Umnutzung der heutigen Parkflächen zu verzichten, um die örtliche und touristische Infrastruktur der alten Zollfeste für Bewohner und Besucher lebens- und liebenswert zu erhalten. (-sf/ale)

VdS wird immer kleiner

Zum Jahresbeginn 2019 wird sich die Vereinslandschaft in Nievenheim verändern. „Der bisher als Mehrspartenverein aufgestellte ,Verein der Sportfreunde Nievenheim’ (VdS) wird seine derzeitigen Abteilungen ,Turnen’ und ,Radsport’ in die Selbständigkeit überführen“, heißt es in einer Pressemitteilung, die vergangene Woche verschickt wurde.

Der VdS Nievenheim gliedert immer mehr Abteilungen aus. (Foto: Andrea Lemke)

Der neue Verein „VbN“ („Verein bewegt Nievenheim“) wird die bisherige Turnabteilung sowie die Fitness- und Volleyballgruppe umfassen. Die Radsportler firmieren als eigenständiger Radsportverein unter  „RSC Nievenheim“. Alle Fußballaktivitäten verbleiben im VdS Nievenheim. „Nachdem sich die Judoabteilung unseres Vereins zum 1. Juli diesen Jahres erfolgreich als eigener Club ausgegründet hatte, haben wir gemeinsam überlegt, ob die Organisationsform ,Mehrspartenverein’ mit einem abteilungsübergreifendem Hauptvorstand noch erforderlich sei“, erklärt die Vorsitzende Daniela Herz. „Mittlerweile haben wir die Weichen für drei selbständige Vereine mit sportartspezifisch agierenden Vorständen gestellt. Die Satzungen sind geprüft und verabschiedet, die Gründungsversammlungen durchgeführt“, berichtet die stellvertretende Vorsitzende Doris Meya, die zukünftig dem neuen Verein „VbN“ vorsteht. Im RSC-Vorstand bekleidet Bernd Kratz die Position des Vorsitzenden. Auch die bisherige Fußballabteilung wird ihren Führungsstab, angeführt von Siegfried Ritterbach und Heinz-Walter Giesen, als Vorstand des „neuen“ VdS Nievenheim einsetzen. „Seit die Änderung der Vereinsstruktur angegangen wurde, konnte eine positive Aufbruchsstimmung überall spürbar wahrgenommen werden“, resümiert Werner Völkel, Kassenwart im VdS-Vorstand. (-sf/ale)