Eltern haben Nase voll

Lange haben die Kinder der Kindertagesstätte (Kita) „St. Josef“ auf ihr Außengelände aufgrund eines Erweiterungsbaus verzichtet. Doch nun reicht es den Eltern. Ihre Kinder sollen endlich wieder ein schönen Außenplatz zum Spielen haben – ohne Gefahren.
Die Kita wurde in der Vergangenheit auf fünf Gruppen erweitert. Dafür mussten die Kinder und Eltern verständlicherweise einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Nun aber ist der Anbau fertig, doch das Außengelände wurde in einem desolaten Zustand zurück gelassen. In einem offenen Brief wand sich daher der Elternrat der Kita am 23. Oktober an Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Hauptsache das Gebäude steht, die Gruppen sind eröffnet, alle Rechtsansprüche auf Kitaplätze sind erfüllt, niemand klagt – alles andere ist zweitrangig“, schreibt Sascha Weick für den Elternrat. Weite Teile seien immer noch durch Bauzäune abgesperrt, Schutt, Steine und sogar Scherben seien liegengelassen worden, Fluchtwege verliefen über Paletten oder Teppich und eine Ersatzpflanzung für gefällte Bäume fehle auch, sind einige der Kritikpunkte. „Mit dem Hochziehen des Gebäudes ist der Ausbau nicht abgeschlossen. Ein attraktives Außengelände ist ein essenzieller Bestandteil einer guten Kita“, bringt Weick es auf den Punkt. Der Brief blieb nicht ungelesen. Zwei Tage später schon kam die Antwort aus dem Rathaus. „Was die Situation auf dem Außengelände der Kita St. Josef in Delhoven angeht, sage ich Ihnen geradeheraus: Das ist nicht zufriedenstellend. Mir war der Zustand der Außenanlagen nicht bekannt“, schrieb der Bürgermeister. Er habe sich bereits die Gründe, die zu Verzögerungen bei der Ausführung der Außenanlagen geführt haben, berichten lassen. Demnach sei die Fertigstellung ursprünglich bis zum Ende der Herbstferien angedacht gewesen. Verzögerungen bei der Bauausführung sowie die starke Auslastung von Garten- und Landschaftsbaufirmen hätten letztlich zu der gegenwärtigen Situation geführt. Am vergangenen Mittwoch hat sich Lierenfeld auch selbst ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. Das Ergebnis war bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Über die schnelle Antwort hat sich der Elternrat gefreut. „Letztlich sind die genauen Gründe für uns zweitrangig. Wichtiger ist für uns, dass der monatelange Stillstand nun hoffentlich ein Ende hat“, erklärte Weick. -Andrea Lemke

Bauzäune und Schutt vermiesen zurzeit den Kindern das Spielen auf dem Außengelände.
Foto: privat

Kunden sauer auf Post

Dormagen hat über 64.000 Einwohner, aber keine Post. Jedenfalls keine Hauptpost, die regelmäßige Öffnungszeiten hat, sondern vielmehr schließt, wie es ihr passt. Das führt zu großem Frust bei den Kunden.

Wer auf ein Paket mit wichtigen Medikamenten wartet und selbst bei Anlieferung nicht zu Hause war, kann es in aller Regel bei der Hauptpost an der Römerstraße abholen, zumindest wenn er in der Innenstadt oder Rheinfeld wohnt. Allerdings nicht in den vergangenen zwei Wochen. Denn seitdem öffnet und schließt diese Filiale der Post, wie sie möchte. Zwar hängt ein „Wisch“, anders kann man das formlose Blatt nicht nennen, an der Tür, aber selbst die darauf angekündigten Zeiten stimmen nicht. So zum Beispiel am vorigen Mittwoch. Laut des „Wischs“ sollte die Post ganztägig geschlossen bleiben. Allerdings hatte sie nach Informationen eines zweiten Zettels dann offenbar doch bis 12.30 Uhr auf. Die Öffnungszeiten sind zurzeit ein reines Ratespiel. Ist die Post auf oder zu? Dumm nur für die Kunden, die ihr Geld dort abholen möchten, was sie eventuell dringend benötigen. Dumm gelaufen auch für Kunden, die ihre Post aus den Schließfächern nicht abholen können. Denn zum einen waren sie oft nicht zugängig und wenn doch, dann meist leer. Zum anderen erreichte wichtige Post, wie zum Beispiel Rechnungen, ihre Empfänger nicht oder verspätet. Offenbar ist noch nicht einmal ein Postangestellter da, der dann diese Post in die Fächer einsortieren könnte. „Ein Unding“, wie es ein Geschäftsmann unserer Redaktion gegenüber sagte. Die Kunden sind zu recht frustriert und zum Teil richtig sauer. Jörg B. beispielsweise schilderte dem SCHAUFENSTER gegenüber seinen Frust. Nach einem zweiwöchigen Urlaub hätten bei der Filiale an der Römer Straße insgesamt drei Pakete zur Abholung bereit liegen sollen. Mehrere Besuche brauchte er, um endlich alle Pakete in Empfang nehmen zu können, freche Kommentare seitens der Postangestellten inklusive. Eine Nachricht in seinem Briefkasten informierte ihn am 9. Oktober, also Dienstag vergangener Woche, darüber, dass ein weiteres Paket bei der Post an der Römerstraße abholbereit liegen würde. B. versuchte es. Er besuchte die Filiale dann an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Sie war nach seinen Aussagen immer geschlossen. Ihn regt vor allem auf, dass es keine Gründe für die willkürlichen Schließungen gibt. Die Post ist zurzeit Thema auf Facebook, beim Bäcker oder Friseur. Kopfschütteln wohin man sieht.
Das SCHAUFENSTER hat bei der Deutschen Post nachgehakt. Die ist aber dafür nicht zuständig. Die Postbank hingegen schon. Iris Laduch-Reichelt von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erklärt: „Bedauerlicherweise sind aktuell auch Vertretungskräfte erkrankt, daher kommt es zu temporären Schließungen der Filiale. Dies bedauern wir angesichts der Unannehmlichkeiten, die dies für unsere Kunden mit sich bringt sehr. Die uneinheitlichen Informationen über die Öffnungszeiten der Filiale hängen auch mit der Kurzfristigkeit der Personalausfälle zusammen. Wir bitten um Verständnis.“ Das Verständnis fehlt den Kunden mittlerweile. Das Problem wird offenbar billigend in Kauf genommen, wie das SCHAUFENSTER aus Insiderkreisen erfuhr. Das Personal werde so schmalspurig gefahren, dass Krankheitsfälle dann nicht aufgefangen werden können. Auch ein Abzug aus anderen Filialen sei nicht möglich. Es ist nicht das erste Mal, dass diese Filiale kurzfristig ohne Angaben von Gründen schließt (SCHAUFENSTER berichtete). Aber vielleicht gibt es doch einen Hoffnungsschimmer. „Um zukünftig stabilere Öffnungszeiten gewährleisten zu können, wird die Postbank im nächsten Monat in der Filiale Dormagen eine zusätzliche Stelle besetzen“, erklärt Laduch-Reichelt. -Andrea Lemke

Die Postfiliale der Postbank steht bei ihren Dormagener Kunden gerade im Kreuzfeuer. Foto: A. Lemke

 

 

Feuerteufel wieder da?

Im Walddorf hat es wieder gebrannt. An der Straße „An der Burg“ brannte kurz vor Mitternacht um 23.59 Uhr am vergangenen Mittwoch ein silberner Kombi. Die ortsansässige Feuerwehr war schnell vor Ort und konnte das Fahrzeug löschen. Der Pkw ist nicht mehr zu gebrauchen und wurde von der Polizei sichergestellt, da eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden kann. Dies war mittlerweile der dritte Brand an dieser Straße. Im vorigen Dezember hatten „An der Burg“ ebenfalls zwei Fahrzeuge und auch an der Schützenstraße ein Fahrzeug gebrannt. Die drei Brände an der Straße „An der Burg“ erzeugen bei den Bewohnern ein mulmiges Gefühl, zumal im Vorjahr auch gleich mehrere Mülleimer im Dorf und auch ein Hauseingang gebrannt hatten. Ist in Straberg ein Feuerteufel unterwegs? Wie das SCHAUFENSTER herausfand, ist das Brandmuster „An der Burg“ offenbar gleich. Das Feuer fing in allen drei Fällen dort vom Reifen her an. Die Polizei konnte bis dato keinen Tatverdächtigen finden oder gar festnehmen. Zeugenhinweise nimmt die Kriminalpolizei daher unter Tel. 02131/30 00 entgegen. -A. Lemke

Tierheim in großer Not

Dieser Tage könnten sich die dunklen Haare der Vorsitzenden des Tierschutzvereins Dormagen, Babette Terveer, vor Sorgen grau verfärben. Grund ist ein Wasserschaden aus Mitte August, bei dem die Zwischendecken im Tierheim an der Bergiusstraße stark beschädigt wurden. Der Schaden beläuft sich nach eigenen Angaben auf 35.000 Euro. Alleine das war eine Nachricht, wie sie kaum jemand im Tierschutz gebrauchen kann, der vor allem auf Spenden angewiesen ist, um Tiere aufzunehmen und versorgen zu können. Doch dann kam nun der nächste Schock. Die Versicherung will nicht zahlen. Ein Umstand, den das Tierheim an den Rand des Existenzverlustes bringen kann. Dank vieler Spender und Firmen aus dem Umfeld konnten die Aufräumarbeiten bereits gestemmt werden und den Tieren geht es gut. Laut Terveer stellte Ineos beispielsweise sechs Auszubildende zur Verfügung. Auch viele Freiwillige hatten geholfen. Darüber freute sich der Vorstand um Terveer, der das Tierheim betreibt. „Ganz besonders hat es uns gefreut, dass wir insgesamt Spenden in Höhe von 14.000 Euro erhalten haben. Dafür möchten wir uns sehr bedanken. Das hat geholfen“, freut sich die Vorsitzende. Allerdings reicht das noch nicht. Das Dach muss erneuert werden, damit solch ein Vorfall, hervorgerufen durch extrem starke Regenfälle, nicht mehr passiert. Daher ist das Tierheim auf weitere Spenden angewiesen. Das Spendenkonto des Tierheims ist bei der Sparkasse Neuss, IBAN: DE27 3055 0000 0000 3301 34. Jeder noch so kleine Betrag hilft, vor allem den Tieren. Schneller geht es mit „paypal“. Dazu folgende E-Mail nutzen: „info@tierheim-dormagen.de“. Am Samstag, 1. Dezember, veranstaltet zudem die Tierarztpraxis „An St. Michael“ in der Innenstadt eine Benefizveranstaltung zugunsten des Tierheims. -Andrea Lemke

Nur noch bis Saisonende

Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen wird den am 30. Juni 2019 auslaufenden Vertrag mit Trainer Ulli Kriebel nicht verlängern. Die Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden, fiel im Einvernehmen zwischen Handball-Geschäftsführer Björn Barthel und dem dreiköpfigen Kompetenzteam. Sie wurde dem Coach frühzeitig mitgeteilt, sollte aber erst in der zweiwöchigen Spielpause Ende Oktober veröffentlicht werden.

Doch es kam anders, obwohl es eine entsprechende Absprache gegeben haben soll. Schon vor rund zwei Wochen ploppte ein in der Öffentlichkeit allerdings so gut wie gar nicht registrierter Post im Online-Forum „Handballecke“ auf. Da war es nur ein Gerücht in Bezug auf Kriebel, das hinterfragt wurde. Doch am vergangenen Dienstag wurde der Vorgang öffentlich: Im Solinger Tageblatt erschien auf der Lokalsportseite ein Artikel mit der Überschrift „Trainer Ulli Kriebel verlässt Dormagen“. Darin erklärte der 40-Jährige, er werde sich zu neuen Saison neu orientieren. „Die Gespräche mit Dormagen sind abgeschlossen. Es obliegt dem Verein, darüber zu informieren“, wird der dreifache Familienvater, der mitten in der Saisonvorbereitung überraschenderweise einen zweiwöchigen Urlaub in Holland dazwischenschob und vor Ort phasenweise von Co-Trainer Peer Pütz vertreten wurde, in der Ausgabe direkt zitiert. Der Artikel machte dann auch gleich die Runde – zunächst in der WhatsApp-Gruppe der zweiten Mannschaft des TSV, die in der Oberliga spielt. Doch auch schon vorher war gerüchteweise zu hören, dass Spieler der ersten Mannschaft irgendwie erfahren hatten, dass Kriebel zum Saisonende gehen muss. Der Diplom-Ingenieur im Maschinenbau, der Vollzeit arbeitet, das Trainergeschäft also nur im Nebenberuf betreibt, hatte nach Informationen des SCHAUFENSTERS die Verantwortlichen dazu gedrängt, die Personalie sofort bekannt zu geben. Diesem Wunsch folgten Geschäftsführer und Kompetenzteam offenbar nicht. Statt dessen präferierte der TSV die Lösung „Ende Oktober in der Spielpause“. An diese Absprache hat sich Kriebel offenbar nicht gehalten, wenn er denn in dem Artikel im Solinger Tageblatt nicht falsch und (oder) nicht unautorisiert zitiert worden ist.
Die Personalentscheidung dürfte nicht wenige Fans des Dormagener Handballs überraschen – zumal der TSV Bayer Dormagen als Aufsteiger nach dem überraschenden 37:29-Erfolg beim TV Emsdetten am vergangenen Dienstagabend mit 7:7 Punkten insgesamt gut in die Spielzeit gestartet ist. (Gestern Abend fand nach Drucklegung dieser Ausgabe das Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TUSEM Essen statt.) Doch die Verantwortlichen am Höhenberg sind offensichtlich frühzeitig zu einer anderen Einschätzung gekommen. Ihr Ziel: In dieser Saison soll unbedingt der Klassenerhalt gelingen, um sich dann dauerhaft in der Zweiten Liga zu etablieren. Diese perspektivische Zielsetzung erfordert aber wohl eine weitere Professionalisierung – auch auf der Position des Cheftrainers. Barthel erklärte auf Anfrage des SCHAUFENSTERS am vergangenen Donnerstag: „Ich muss mit Ulli Kriebel erst mal über den Artikel sprechen. Die Mannschaft werden wir aber vor dem Spiel gegen Essen nicht noch offiziell informieren.“ In der nächsten Woche werde eine offizielle Pressemitteilung folgen. (Oliver Baum)

 

Tiefschlag für die „Kö“

Ende März 2019 werden die beiden Markengeschäfte „Majolie“ und „Satellite“ aus der Galerie „Alten Post“ am Kappesberg ausziehen und eine neue Heimat im Ring-Center finden. Das teilte Geschäftsführer Hans-Dieter Lehnhoff bei einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche mit. Eine Entscheidung mit Folgen.
Die Gründe sind verständlich: zu geringe Kundenfrequenz und negative Prognosen. Spätestens dann muss jeder Unternehmer handeln. Das hat Lehnhoff mit dieser Entscheidung getan, um weiter erfolgreich für die Zukunft und den Wettbewerb gerüstet zu sein. Eine Folge dieser Entscheidung wird einen Umbau sowie eine Umstrukturierung des Stammhauses „Ring-Centers“ nach sich ziehen. So werden beispielsweise Glas, Porzellan und Kurzwaren weichen, um mehr Platz für attraktivere Angebote zu schaffen. Denn diese Artikel werden nach eigenen Angaben nicht mehr so gekauft wie früher. Das liege auch an dem Angebot großer Möbelhäuser im Umfeld. Freuen können sich die Kunden zukünftig auf neue Marken-Shops im Damenoberbekleidungsbereich, eine größere Lederwaren- und Kofferabteilung, mehr Freiraum mit Wohlfühlatmosphäre, neue Marken wie Levis oder Diesel, mehr Info-Screens durch sogenanntes „InStore-TV“ mit Produktinfos, Einsatz von Tablets, neue Lüftungs- und Klimaanlagen und vieles mehr. Kurz: Es wird ein sechsstelliger Betrag in das Stamm-Haus investiert. Für das Ring-Center ist das der richtige Schritt und die Kunden können sich auf gesteigertes Einkaufsvergnügen dort freuen. Die Entscheidung hat aber auch weniger angenehme Folgen. Zum Beispiel für die südliche Kölner Straße (kurz „Kö“). Das werde die Einkaufslage dort nicht verbessern, räumte Lehnhoff ein. Seine Schuld ist das aber nicht. Die Galerie „Alte Post“ wird nach dem Wegzug der beiden Marken in weiten Teilen leer stehen. Wenn es dem Eigentümer nicht gelingt, dort für attraktive Geschäfte zu sorgen oder andere Alternativen, ist der Eingang zur südlichen „Kö“ von dieser Seite verwaist. Das könnte dann wieder ein altes Thema aufs Tapet bringen: Öffnen der südlichen „Kö“ für den Einbahnstraßenverkehr. Schon öfters wurde darüber diskutiert. Sogar Anträge gab es dazu schon. Die Politik aber konnte sich zu diesem Schritt nie durchringen. Hintergrund war immer, die südliche „Kö“ damit zu beleben und die fast 700 Meter lange Fußgängerzone einzukürzen. -Andrea Lemke

Was wird Ende März 2019 aus der „Galerie Alte Post“, wenn „Majolie“ und „Satellite“ gehen? Foto: ale

Raumkonzept genehmigt

Zweieinhalb Stunden dauerten die Beratungen in der gemeinsamen Sitzung von Schulausschuss und Betriebsausschuss des Eigenbetriebs Dormagen über die Sanierung und den Ausbau der Regenbogenschule sowie den Neubau für die Offene Ganztagsschule (OGS) auf dem Gelände der Grundschule. Ergebnis: Das von allen Beteiligten erarbeitete und favorisierte pädagogische Raumkonzept geht nun in die Ausschreibung der Planungsleistungen.

Der große Gebäudekörper ist die vorhandene Grundschule in Rheinfeld. Links daneben, in Richtung der Straße „In der Au“, soll der Neubau für die OGS hin. (Repro: ED)

Es war teilweise ein zähes Ringen, das sich in der Sitzung am Dienstag, 25. September,  im Ratssaal abspielte. Im Ergebnis brachte der Schulausschuss die nächste Verfahrensstufe einstimmig auf den Weg. Bei der Abstimmung des Betriebsausschusses votierte lediglich die Zentrums-Fraktion dagegen. Zuvor, also am Ende von Präsentationen, Nachfragen und Diskussion, sorgte der Erste Beigeordnete der Stadt, Robert Krumbein, mit einem für ihn eher ungewohnt flammenden Appell für das passende Schlussstatement: „Wer eine gute Schule will, der muss bereit sein, dafür auch einmal einen neuen Kredit aufzunehmen, um entsprechend in die Bildungschancen unserer Kinder zu investieren. Mit dem vorgestellten ,partizipativ’ entwickelten Raumkonzept setzen wir den Standard für alle Schulsanierungen und Schulerweiterungen in der Zukunft im Stadtgebiet.“ Es könne nicht angehen, dass beim 80-Millionen-Euro-Paket für die beiden Schulzentren in Hackenbroich und am Bahnhof („ÖPP-Projekt“) die Beteiligten zukünftig hervorragende Standards hätten, während andere Schulstandorte schauen müssten, wie sie mit weitaus weniger Möglichkeiten klarkommen. Krumbein betonte auch, dass das vorliegende Konzept für die deutlich in die Jahre gekommene Regenbogenschule in Rheinfeld dem Konzept für den „LernOrt Horrem“ (SCHAUFENSTER berichtete) „sehr ähnlich ist“. Die Grundschule, die an der Straße „In der Au“ liegt, wird zukünftig von zwei auf drei Züge erweitert – der steigende Bedarf in Form von höheren Kinderzahlen und geplantem Neubaugebiet in Rheinfeld machen es möglich. Hinzu kommt, dass der bisherige OGS-Standort einige hundert Meter weit weg von der Schule liegt. Es wird nach dem Umbau und der Erweiterung also zusammengeführt, was zusammengehört. Schulleiter Thomas May hatte zu Beginn anschaulich und verständlich erläutert, wie das pädagogischen Raumkonzept aussieht – geprägt von multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten in beide Richtungen, also für die Schule und für die OGS. Dazu soll es mehr Rückzugsbereiche geben, Räume für Einzel- und Gruppenarbeit. „Viele sind von 7 bis 16 Uhr in der Schule. Wir reden also auch über einen Lebensraum, der attraktiv für die Kinder sein sollte“, betonte May. Dass das seinen Preis hat, ist klar: Eine erste grobe Kostenschätzung geht von zehn bis elf Millionen Euro aus. (Oliver Baum)