Es sind nur wenige Minuten, die der neue Film der Stadt Dormagen dauert, die dafür aber umso mehr unter die Haut gehen. Lars Janzen warnt darin vor den Gefahren von Gewässern. Er muss es wissen, denn er ist seit einem Sprung in einen See gelähmt.
„Es war Sommer. Ich war mit Freunden am See. Wir hatten Spaß. Die Sonne schien. Es war ein perfekter Tag bis zu dem Moment, als ich von der Umrandung in den See sprang und mich danach nicht mehr bewegen konnte“, erzählt der 41-Jährige, der bei der Stadtverwaltung arbeitet und seit diesem Tag im Rollstuhl sitzt. „Hätte ich das vorher gewusst, dass ich mich nie mehr bewegen kann, hätte ich das nicht getan“, so Janzen. Immer wieder wird vor den Gefahren von unbekannten Gewässern gewarnt. Sei es am Rhein oder auch am Straberger See, wo seit Jahren im verbotenen Teil geschwommen wird. Wenn im Sommer die Temperaturen jenseits der 30 Grad-Grenze liegen, ist das bei vielen vergessen. In Neuss ist gerade im Frühjahr ein junger Mann in einem See ertrunken. Daher wird die DLRG nicht müde, immer wieder auf die Gefahren hinzuweisen. „Das Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich“, veröffentlichte sie gerade in dieser Woche. Denn: Im vorigen Jahr sind allein nach Angaben der DLRG in NRW 55 Menschen ertrunken. Die meisten davon in Flüssen, unter anderem im Rhein. Auch die Wasserretter der Dormagener DLRG sowie der Feuerwehr Dormagen rücken immer wieder aus, um Menschen zu helfen, die im Rhein in Not geraten sind und das nicht immer mit einem glücklichen Ende. Für die Stadt Dormagen ist jeder Tod oder ein Schwimmunfall einer zu viel. Daher hat sie nun diesen Film machen lassen, um die Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Der unter die Haut gehende Film wird dieser Tage von der Stadt auf Facebook gestellt und ist für jeden, der gerne schwimmt, empfehlenswert. Die Stadt ist derzeit mit der DLRG Dormagen in Gesprächen, um das Thema auch in die Schulen zu bringen. Es wird schon gut gehen, klappt halt nicht immer. Es kann viel passieren, auch an Gewässern, die manche zu kennen meinen. Das zeigt das Beispiel von Lars Janzen. „Auch wenn es sich viele nicht vorstellen können, ich hatte Glück, ich lebe. Also passt auf!“, so sein dringender Appell. -Andrea Lemke
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Auf www.dlrg.de/informieren/sicherheitstipps/offene-gewaesser.html gibt die DLRG Sicherheitstipps .