Förderung für Bunkerprojekt

„Politische Bildung erfahrbar machen“, das ist es, was Marco Gillrath, Direktor des Kinder- und Jugendhilfezentrums Raphaelshaus, und sein Stellvertreter Daniel Mastalerz mit dem Umbau eines der drei Zweiten-Weltkriegs-Bunker auf dem Gelände des Raphaelshauses erreichen wollen. Als Erinnerungsstätte sollen die vier Schutzräume im Innern des zufällig geöffneten, gut erhaltenen Bunkers begehbar gemacht und thematisch unterschiedlich gestaltet werden, um vor allem Kindern und Jugendlichen die Zustände während der Kriegszeit zu veranschaulichen, um sie emotional zu berühren und sie zum Nachdenken anzuregen.

Gefördert wird das rund 101.700 Euro teure Projekt mit einem 90-prozentigen Zuschuss der NRW-Landesregierung. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, händigte den Zuwendungsbescheid des Förderprogramms „Heimat-Zeugnis“ am Dienstag persönlich an Direktor Gillrath aus und verschaffte sich bei der Begehung des Bunkers zusammen mit der CDU-Landtagsabgeordneten Heike Troles und Bürgermeister Erik Lierenfeld einen ersten Überblick über die geplanten Baumaßnahmen. Für Gillrath und seine Mitarbeiter sei das Fördergeld in Höhe von rund 91.505 Euro „wie ein Sechser im Lotto“. Ihr Dank galt nicht nur der Ministerin, sondern auch Heike Troles, die auf die Möglichkeit einer Förderung des Projekts hingewiesen hatte sowie Bürgermeister Erik Lierenfeld, der diesem „schönen Gemeinschaftsprojekt“ als einer „anderen Art von Heimatkunde“ zugestimmt und baurechtliche Schritte eingeleitet hatte. Mit den Umbauarbeiten könne nun bereits nach Weihnachten begonnen werden, sodass der Eröffnung des Museums-Bunkers am 08. Mai 2020, einem historischen Datum, genau 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, nichts mehr im Wege stehe, so Gillrath.

Bis dahin soll die Ausstattung der Räume technisch auf dem aktuellen Stand sein, aber ansonsten so wiederhergestellt werden, wie Schutzsuchende sie damals vorfanden. Während Raum eins planmäßig der digitalen Dokumentation diene, werde in Raum zwei gezeigt, welche Rolle das Raphaelshaus im Krieg gespielt habe. In Raum drei hingegen werde es einen thematischen Bezug zu aktuellen Krisengebieten geben und in Raum vier sollen Kriegsutensilien ausgestellt werden. Nach vorheriger Anmeldung werden dann vor allem Schulen und Vereine die Erinnerungsstätte besuchen können. (Tamara Gross)