Druck auf Betreiber steigt

Der RegionalExpress (RE) 6 von Minden nach Köln/Bonn-Flughafen wurde am 15. Dezember zum RRX umgewandelt und wird seitdem vom Unternehmen „National Express“ mit modernen Wagen betrieben. Bis mindestens Ende 2022 werden die Züge aber – bis auf eine kurze Unterbrechung (das SF berichtete) – nicht über Neuss und Dormagen verkehren. Stattdessen werden die Züge ab dem Düsseldorfer Hauptbahnhof teilweise über Güterzugstrecken über Leverkusen-Opladen umgeleitet. Ziel sei es, unbedingt die Sperrungen einiger Gleise an der Großbaustelle der Bahnüberführung an der Mülheimer Straße in Köln-Deutz zu umgehen, um dann den Flughafen Köln/Bonn zu erreichen. Dies ist aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion nicht zielführend, da genügend Regionalzüge zwischen Düsseldorf und Köln-Deutz fahren und diese Umleitung sehr zeitraubend ist. In der jüngsten Kreistagssitzung hat die SPD daher eine Initiative eingebracht, um zu erreichen, dass spätestens ab dem kleinen Fahrplanwechsel im Sommer 2020 wieder Neuss und Dormagen mit dem RRX 6 angebunden wird. Vorschlag eins: Der RRX 6 fährt wie bisher wieder ab Düsseldorf Hauptbahnhof über Neuss und Dormagen und endet am Hauptbahnhof in Köln. Dadurch wird das Befahren der Baustelle in Köln-Deutz vermieden; die Verbindung zum Flughafen Köln/ Bonn erfolgt mit einem anderen RegionalExpress oder per S-Bahn. Vorschlag zwei: Der Ausfall des RRX 6 wird kompensiert durch einen zusätzlichen Zug RE 6a, der von Düsseldorf über Neuss, Dormagen nach Köln verkehrt. Dieser Zug verkehrte auch so bis vor zwei Jahren, so die SPD.

Die CDU-Kreistagsfraktion sprach von einer „nicht hinnehmbaren Verschlechterung der schienengebundenen Personenbeförderung“. Der Verweis auf die Benutzung der S 11 (Fahrtzeit etwa 50 Minuten statt etwa 22 Minuten bis zum Flughafen Köln/Bonn) oder den Umweg über Düsseldorf ist nach Ansicht der CDU  wenig zielführend. Um auch in Zukunft eine Verbindung im zumindest halbstündigen Takt zu gewährleisten, setzt sich die CDU beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) dafür ein, den RE 7 (Krefeld-Neuss-Dormagen-Köln-Rheine) zumindest zu Zeiten erhöhten Kundenbedarfs halbstündig verkehren zu lassen, gegebenenfalls auf einer verkürzten Strecke bis Köln Hauptbahnhof, Köln-Deutz oder Flughafen Köln/Bonn. Letzterer sei auch von Köln Hauptbahnhof über die Kölner Südbrücke (Poll) erreichbar, wenn in Köln gebaut wird.(sf/-oli)