Warum wird ein Schreibstift heute gelegentlich noch als „Griffel“ bezeichnet? Das können Kinder in Zukunft bei den Führungen durch die römischen Welterbe-Ausstellungen im Historischen Rathaus und im Römerkeller lernen. Mit einer Spende des Chemparks Dormagen konnte die Stadt zahlreiche Materialien anschaffen, um die Vergangenheit lebendig zu vermitteln. Dazu gehören zum Beispiel kleine Wachstafeln, wie sie die Römer zum Schreiben benutzten. Die jüngsten Ausstellungsgäste können selbst einmal mit der spitzen Seite des Griffels ihren Namen einritzen und das Wachs anschließend mit der flachen Seite des Holzstäbchens wieder glätten. Römische Duftstoffe schnuppern, einmal ein Reiterschwert in seiner Scheide unter Aufsicht anheben, eine römische Rechenmaschine ausprobieren oder ein Mosaik zusammenlegen – auch das ist für die Kinder möglich.
Das Römerfest, mit dem die Stadt am kommenden Wochenende die Welterbe-Ausstellung im Historischen Rathaus eröffnet, wird vom Chempark ebenfalls finanziell unterstützt. Dort können sich Kinder – natürlich auch Erwachsene – die Ausrüstung der in Dormagen stationierten Reiter erklären lassen, selbst einmal Korn mahlen oder ein Torsionsgeschütz bestaunen. „Der Chempark und die Römer haben in Dormagen eine enge Verbindung, denn die vermutlich erste Fabrik in unserer Stadtgeschichte – eine römische Militärziegelei – hat schon in der Nähe des Chemparks auf dem Gelände der Römer Therme gestanden. Dort gefundene Ziegel sind ebenfalls in unserer Ausstellung zu sehen“, so der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen. (md/-oli)