HSV hatte keine Chance

Super Stimmung im TSV-Bayer-Sportcenter am vergangenen Sonntagabend (2. Februar). Mit einer souveränen Leistung fertigte der TSV Bayer Dormagen den HSV Hamburg ab: Mit dem 32:23 (Halbzeit 18:11) waren die Gäste vor 2.122 Zuschauern, darunter etwa 20 Fans aus dem hohen Norden, am Ende noch gut bedient.

Denn hätte sich der heimische Handball-Zweitligist nicht zwischen der 45. und 54. Spielminute eine Torauszeit gegönnt, hätte TSV-Trainer Dusko Bilanovic dem nach seiner Finger-Operation nach vier Monaten endlich wieder einsatzbereiten Ian Hüter (1) nicht so viel Einsatzzeit gegönnt, die Hamburger wären noch deutlicher unter die Räder gekommen. Zudem hatte Julian Köster (1) am ersten Spieltag nach der EM-Pause nicht gerade Zielwasser getrunken. Alles das konnte die „Wiesel“ auf ihrem Weg zu einem unerwartet souveränen Heimsieg nicht aufhalten: Näher als auf sechs Tore kam der HSV nach dem Seitenwechsel nicht mehr heran. Egal, welche Abwehrformation HSV-Trainer Torsten „Toto“ Jansen auch gegen den Tabellensechsten versuchte, auf jede hatte der Gastgeber die passende Antwort.

Den Grundstein für den überraschend deutlichen Heimerfolg legte der TSV in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit. Von 8:8 (17. Minute) setzten sich die Hausherren vorentscheidend auf 18:11 ab. Dank einer sehr guten Deckungsleistung um den bärenstarken Heider Thomas und dank einer sehr guten Leistung von Sven Bartmann im Tor, der seine anfänglichen Probleme gegen die Würfe von Rechtsaußen Thies Bergemann (6) glücklicherweise schnell in den Griff bekam, kam der TSV in sein erfolgreiches Tempospiel aus erster und zweiter Welle. Phasenweise wurden die Gäste, die dann auch einige Zeitstrafen verkraften mussten, überrollt. Das geschah nach dem Seitenwechsel nicht mehr so oft, war aber auch nicht nötig, denn zu keiner Zeit kam das Gefühl auf, der HSV könne die Partie noch einmal richtig eng gestalten. Und in der Phase, wo im Angriff des TSV im Angesicht der sicheren Führung die Konzentration im Abschluss nachließ, war immer wieder auf Bartmann verlass, der den Hamburgern einige völlig freie Würfe wegnahm. Entsprechend enttäuscht und unzufrieden zeigte sich Jansen während des Spiels und danach: „So was wie heute habe ich lange nicht erlebt.“ Dem Ex-Weltmeister fehlte bei seinen Spielern die Grundaggressivität, zudem habe die Bewegung ohne Ball nicht gestimmt. Bilanovic hingegen strahlte und dankte den Fans für die leidenschaftliche Unterstützung von den Rängen. Weiter geht es für den TSV am Samstag, 8. Februar,  um 19.30 Uhr mit dem Auswärtsspiel beim ThSV Eisenach. (Oliver Baum)

 

Schiebeliste für Bauprojekte?

Die drei Spitzen der Stadtverwaltung legten für den Eigenbetrieb Dormagen (ED) jetzt eine aktuelle, aus ihrer Sicht machbare Planung für das laufende Jahr vor. Diese Priorisierung dürfte vor allem bei einigen Schulgemeinden im Stadtgebiet gar nicht gut ankommen. Denn von den im Vorjahr mit dem „Zukunftsplan Schule“ politisch verabschiedeten Großbaumaßnahmen werden aus Sicht von Bürgermeister Erik Lierenfeld, Kämmerin Tanja Gaspers und dem Ersten Beigeordneten Robert Krumbein Stand heute keine in die Planung, geschweige denn in die Ausschreibung oder Umsetzung gehen.

Wenn die Politik nicht in den anstehenden Sitzungen von Fach- und Hauptausschuss sowie Stadtrat eine Verrschiebung der Prioritäten beschließt, sind davon unter anderem folgende Projekte betroffen: das Schulzentrum Hackenbroich, insbesondere mit dem Neubau für die Realschule; die Sanierung der Turnhalle der Grundschule in Hackenbroich; die Sanierung der teilweise sehr mangelhaften Entwässerung auf den Schulhöfen; die Planung für die Erweiterung der Gesamtschule, der Neubau der Feuerwache in Stürzelberg; die Erweiterung der Feuerwehr-Hauptwache im TopWest. Sie wurden als „nicht umsetzbar“ eingestuft. Das gilt auch für den „Zukunftsplan Schule“ und die für dieses Jahr vorgesehene Grundsanierung der Theodor-Angerhausen-Schule in der Innenstadt. Dabei befindet sich dort Schimmel in Räumen des Kellergeschosses, wo die Erstklässler in der OGS betreut werden. Der Neubau einer Dreifachturnhalle am Bettina-von-Arnmim-Gymnasium taucht jetzt nur noch bei den Projekten auf, die die Priorität zwei haben. Das gilt auch für die Erweiterung und den Umbau der Regenbogenschule in Rheinfeld. Nur noch in der Priorität drei taucht die Sanierung der Sparkassen-Treppe in der City auf.

Die Einschätzung der Verwaltungsspitze beruht auf dem aktuellen Personalstand des Eigenbetriebs. Seit den Haushaltsberatungen im vergangenen November wird politisch heftig darüber gestritten, ob es neue Stellen für den ED geben soll, um mehr Projekte pro Jahr abarbeiten zu können. Lierenfeld forderte mehr Stellen, der Stadtrat lehnte diese bisher mehrheitlich ab. Auf eine Sondersitzung des Stadtrates im vergangenen Dezember folgt nun am Mittwoch, 5. Februar, eine Sondersitzung des Betriebsausschusses des ED. Im Ratssaal im Neuen Rathaus (Eingang an der Ecke Römerstraße/Castellstraße) geht es um 17.30 Uhr los. Gleich zu Beginn gibt es die obligatorische Einwohnerfragestunde. Das Grummeln und die Kritik, zum Beispiel in den betroffenen Schulen, wird immer lauter. Aufgrund der Serie an Pleiten, Pech und Pannen bei der Sanierung und Erweiterung der Sekundarschule, bei der vor allem die Kosten erheblich aus dem Ruder laufen (mein DORMAGEN berichtete mehrfach), ist bei nicht wenigen Bürgern der Eindruck entstanden, dass die Stadt ihre Bauprojekte nicht hinbekommt. (Oliver Baum)

 

Zwei Top-Sportevents

Das erste Februar-Wochenende bietet in Dormagen gleich zwei Sportevents mit Top-Niveau: Am Samstag beim „Preis der Chemiestadt“, dem Weltcup der Juniorinnen und Junioren im Säbelfechten, und am Sonntag beim Heimspiel der Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen gegen den HSV Hamburg. Ort des Geschehens in beiden Fällen: das Sportcenter.

Am Samstag, 1. Februar, messen sich dort die weltweit besten Säbelfechterinnen und -fechter der Junioren. Das Weltcup-Turnier „Preis der Chemiestadt“ findet bereits zum 45. Mal in Dormagen statt. Mehr als 300 Fechter aus rund 30 Nationen erwartet Olaf Kawald, Sportlicher Leiter Fechten beim TSV, am Höhenberg. „Die Favoriten kommen in diesem Jahr aus Russland, den USA und auch aus Italien. Aber vielleicht erleben wir auch eine faustdicke Überraschung. Alles ist möglich“, gibt Kawald eine vorsichtige Prognose ab. Natürlich stehen beim Heim-Weltcup vor allem die Starter aus Deutschland und im Speziellen aus den Reihen des gastgebenden TSV im Fokus. Bei den Damen ruhen die Hoffnungen des Deutschen Fechter-Bundes auf Julika Funke vom FC Würth Künzelsau, die bereits mehrfach international auf sich aufmerksam machen konnte. Aus den Reihen des TSV könnte Lisa Rütgers für eine Überraschung sorgen. Bei den Herren waren die beiden Dormagener Stefan Friedheim und Leon Schlaffer zuletzt in guter Form. „Wir freuen uns auf ein tolles Sportevent mit Fechtsport der Spitzenklasse und viele Gäste aus Sport und Politik, besonders aber natürlich über jeden Sportfan, der den Weg ins Sportcenter findet und die Athleten unterstützt“, so Kawald. Besonders spannend wird es am Samstag ab 18.30 Uhr, wenn auf der Hauptplanche die Finalgefechte (Top acht) starten.

Am Sonntag, 2. Februar, geht es um 17 Uhr im Sportcenter weiter: Zum Auftakt nach der Pause wegen der Handball-Europameisterschaft empfängt die Handball-Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic als Tabellensechster der Zweiten Bundesliga die Hamburger mit ihrem Trainer und Ex-Weltmeister Toto Jansen. Der HSV hat nur einen Punkt weniger auf dem Konto als der TSV. Der Spieltag der RheinLand-Versicherungsgruppe wartet mit verschiedenen Aktionen auf. Um 15 Uhr beginnt der „Familientag“ der Handball-Abteilung. Eine Hüpfburg ist vorhanden, geplant ist zudem Kinderschminken. Auf alle Gäste wartet eine riesige Kuchentheke. Gegen 15.30 Uhr präsentieren die Tanzmäuse der Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“ ihr Können. Zwei Stunden vor dem Anpfiff werden die Tageskassen öffnen. Zuvor gibt es Tickets auch online auf www.handball-dormagen.de (print@home). (-oli)

Geschichten aus dem Stadtbus

Den Stadtbus nutzen meist die Menschen, die keinen Führerschein haben, wie beispielsweise Schüler. Aber auch Senioren sind häufig Fahrgäste. Demnach müssten die Busfahrer vielen verschiedenen Menschen begegnen. Das kann Oma Hilde von nebenan sein, die entweder mit dem Fahrer oder mit dir als Fahrgast einen kurzen Plausch hält, oder aber auch eher unbequeme Menschen wie ein angetrunkener Alkoholiker. Doch muss der Busfahrer betrunkene Menschen wirklich mitnehmen? Gemäß Paragraph 22 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) besteht eine Beförderungspflicht im Straßenpersonenverkehr. Demnach ist der Unternehmer zur Beförderung regelmäßig verpflichtet. Doch geht von dem zu befördernden Fahrgast eine Bedrohung oder Gefährdung für die anderen Fahrgäste aus, darf der Betrunkene auch an der Haltestelle stehen gelassen werden. Leider hat dies ein Busfahrer in Dormagen nicht getan. So wurde ein älterer, sichtlich betrunkener Mann im Bus mitgenommen und zog durch wirres Gerede sämtliche Blicke auf sich. Ich war dabei. Der „Walk of Fame“ war es ganz bestimmt nicht.

Dann gibt es ja auch noch solche Personen, denen es nie schnell genug geht. Bedingt durch die Baustelle zwischen Zons und Stürzelberg entfallen in der Zollfeste gerade die Haltestellen „Kurfürstenstraße“ und „Nievenheimer Straße“. Dadurch entsteht eine zirka fünfminütige Wartezeit an der Haltestelle „Zollstraße“;  der Busfahrer nutzt die Zeit für eine Verschnaufspause und liest seine Zeitung. Dies passte einem jungen Mann offenbar nicht: Er beschwerte sich lautstark über die Wartezeit und das seiner Meinung nach „nicht angepasste Verhalten des Busfahrers“. Der Busfahrer forderte den Fahrgast daraufhin auf auszusteigen und den Weg zu Fuß fortzusetzen, wenn es ihm nicht schnell genug geht. Der junge Mann gab anschließend kleinlaut bei und blieb mucksmäuschenstill. Er wollte auf dem schnellsten Weg in die Innenstadt gelangen und das offensichtlich nicht zu Fuß.

Wie aus diesen Erlebnissen unschwer zu erkennen ist, erleben sowohl der Fahrgast als auch der Busfahrer Tag für Tag jede Menge. Busfahren ist im übertragenen Sinn so etwas wie eine Sozialstudie unserer Gesellschaft. Am schönsten sind doch immer die unerwarteten Begegnungen mit fremden Menschen. Wenn Oma Gisela von ihrer ersten Liebe schwärmt und Opa Herbert von seiner Zeit bei der Bundeswehr erzählt, dann ist das wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, zumindest für meine Fahrzeit von 20 Minuten.

Nun sind Sie gefragt, liebe Leserinnen und Leser. Schicken Sie uns ihre spannenden Erlebnisse und besondere Geschichten, die Ihnen während einer Busfahrt im Stadtgebiet von Dormagen passiert sind – am besten per E-Mail an redaktion@schaufenster-online.de. Wir freuen uns auf Ihre bunten Beiträge, die wir hinterher ganz oder teilweise im „Schaufenster zum Sonntag“ veröffentlichen wollen. (Amelie Vallbracht)

Hallenboden defekt

Im Jahr 2013 hat die Schulleitung der Christoph-Rensing-Schule den ersten Antrag mit dem Ziel gestellt, eine grundlegende Sanierung der gesamten Grundschule zu erreichen. Die ist bis heute nicht erfolgt. Immerhin: Eine Förderung durch das Land NRW in Höhe von 80 Prozent und das dazu gehörige  Stadtteilerneuerungsprojekt mit dem „LernOrt Horrem“ machen es möglich, dass eine Modernisierung und Erweiterung geplant sind. Dass die bauliche Ausführung auf sich immer länger warten lässt, liegt an den Verzögerungen bei der Sanierung der Sekundarschule. Die ist mit ihrem Schulbetrieb mittlerweile komplett in die ehemalige Realschule am Sportpark ausgewichen. Erst wenn die Sekundarschüler dort zum Unterricht gehen können, wo ihre eigentliche Schule steht, können die Grundschüler aus Horrem in die alte Realschule einziehen. Erst danach können die Baumaßnahmen an der Knechtstedener Straße anlaufen. Eine zeitliche Prognose ist schwierig, aber anderthalb Jahre wird es bis dahin wohl noch mindestens dauern.

Diese insgesamt für die Schulgemeinde sehr unerfreuliche Entwicklung ändert nichts daran, dass es immer mal wieder kurzfristigen Sanierungsbedarf gibt. Aktueller Fall: Im vergangenen Dezember entschied sich die Schulleitung dazu, die Turnhalle der Grundschule zu sperren. Grund dafür war der kaputte Hallenboden. Dort hatten sich Bahnen an ihrer Verbindungsstelle gelöst. Die Verletzungsgefahr für die Kinder wurde einfach zu groß. Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien rückte eine Fachfirma an, um die mangelhaften Verbindungsstellen zu schweißen. Dieses Unterfangen wurde schnell abgebrochen, weil es nicht zum gewünschten Erfolg führte respektive deutlich zu aufwendig war. Ein zweiter Anlauf der Mängelbeseitigung sollte am Freitagvormittag, 17. Januar, erfolgen.  Der zuständige Eigenbetrieb hatte für die notdürftigen Ausbesserungsarbeiten eine Bodenleger-Firma beauftragt. Diese hatte einen Mitarbeiter dafür eingesetzt, der sich aber just an diesem Morgen krank meldete. Die Firma sagte zu, den Auftrag am Montagmorgen, 20. Januar, zu erledigen – und dies unabhängig davon, ob der Mitarbeiter weiter krank ist oder nicht. „Damit sollte eine Verlegung des Sports an der Schule erst zum vollständigen Austausch des Bodens in Frage kommen“, schrieb der städtische Sport-Service am vergangenen Freitag auf Anfrage des RA dazu. Fakt ist: Seit Dezember behelfen sich Lehrer und Schüler damit, dass der Sportunterricht ersatzweise an der frischen Luft auf dem Schulhof oder in einem der Räume der Offenen Ganztagsschule stattfindet, der eine Kletterwand hat. Das Problem daran: Auch der Asphaltbelag des Schulhofs hat einige kritische Stellen, zumal das sportliche Treiben dort wetterabhängig ist. Auf Anfrage des RA verwies die Pressestelle der Stadt Dormagen darauf, dass „die Schließung der Turnhalle in der Verantwortung der Schulleitung“ lag. Rothenburg: „Mir war das Risiko zu groß, dass Kinder dort stolpern und sich dabei verletzen.“ (Oliver Baum)

Zwei Personalien

Zwei Personalien gab Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen jetzt bekannt: Joshua Reuland hat seinen Vertrag um zwei weitere Jahre bis 2022 verlängert. Der Linksaußen kam 2018 an den Höhenberg. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Josh. Er ist in seinen Leistungen deutlich konstanter geworden. Daher war es keine große Überlegung, mit ihm auch weiterhin unseren Weg zu bestreiten“, sagt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Der 25-Jährige ist mit aktuell 75 Treffern (23 Siebenmetern) nach Ante Grbavac (81/14) der erfolgreichste Dormagener Torschütze. „In der Hinrunde lief es gut – bei mir und dem gesamten Team. Ich hoffe natürlich, dass wir alle auf dem Niveau weiterspielen werden“, betont Reuland. Die gestiegene Konkurrenzsituation spiele für seine starke Leistung im abgelaufenen Jahr eine gewisse Rolle. „Entscheidender ist aber meiner Meinung nach der Sprung von der Dritten in die Zweite Liga. Der war doch sehr groß und da muss man sich erst zurecht finden.“ In die Schlussphase geht es mit seinem Sport- und Geschichtsstudium an der Kölner Uni und Sporthochschule. In diesem Jahr will Reuland gerne seine Masterarbeit schreiben und dann vor dem späteren Referendariat die Gelegenheit nutzen, um schon mal in den Lehrbetrieb einer Schule reinzuschnuppern. „Ich bin zuversichtlich, dass dies in Dormagen möglich sein wird. Der TSV verfügt ja im Rahmen seiner anerkannt guten Nachwuchsarbeit über beste Kontakte.“

„Spieler bleiben beim Verein, neue kommen, einige verlassen uns“, erinnerte Barthel beim Neujahrsempfang des TSV an übliche Veränderungen zum Saisonende. Dabei wusste der Handball-Geschäftsführer, dass er einen Spieler auf jeden Fall am letzten Spieltag dieser Saison am 23. Mai verabschieden wird: Eloy Morante Maldonado hatte den TSV nämlich darüber informiert, dass er nach fünf Jahren in Dormagen eine neue Herausforderung sucht. „Natürlich hätten wir Eloy sehr gerne in unserem gewachsenen Team weiterhin halten wollen. Wir können jedoch den Wunsch sich verändern zu wollen nachvollziehen“, sagt Barthel. Maldonado, der am 25. Februar seinen 22. Geburtstag feiert, werde sicher Spuren in Dormagen hinterlassen. Barthel: „Dafür sorgen schon seine Leistungen in der Dormagener A-Jugend, in der Dritten und nun in der Zweiten Liga.“ Deutschlandweit ist er in der Handballszene durch seine Einsätze in den Nachwuchs-Nationalmannschaften bekannt. Man werde auch die loyale und freundliche Ausstrahlung des aus Wermelskirchen stammenden Rückraumspielers vermissen. „Wir spielen eine tolle Saison. Und ich werde bis zur letzten Sekunde Vollgas für den TSV geben“, kündigt Eloy Morante Maldonado an. (md/-oli)

Bei Zuschauern auf Platz 14

Wenn der TSV Bayer Dormagen am Sonntag, 2. Februar, ab 17 Uhr im Sportcenter das erste Spiel in der Zweiten Handball-Bundesliga nach der EM-Pause bestreitet, dann trifft er dort auf Rang 14 liegend auf den Tabellenersten: Gemeint ist die Zuschauertabelle, die der HSV Hamburg nach dem ersten Spieltag der Rückrunde und nach bisher acht Heimspielen mit einem Schnitt von 3.697 Zuschauern anführt (gesamt 29.580). Der TSV (auch acht Heimspiele) begrüßte im Schnitt 1.294 Zuschauer im Sportcenter (gesamt 10.353). Sportlich betrachtet sieht die Lage anders aus: Mit 20:16 Punkten rangiert die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic auf dem sechsten Tabellenplatz. Die Norddeutschen folgen mit 19:17 Punkten, aber dem besseren Torverhältnis (plus 34 zu plus 25) auf dem neunten Rang. Das Hinspiel gewann das Team von Trainer Torsten Jansen am 1. September, dem zweiten Spieltag der Saison 2019/20, mit 26:22. „Gegen Hamburg müssen wir topfit sein, das ist ein sehr guter Gegner“, so Bilanovic am Montag, 13. Januar, beim Trainingsauftakt nach der „Winterpause“.

Bis Samstag holt Bilanovic seine Truppe zweimal täglich zum Training zusammen, am Samstag dann „nur“ noch einmal. Denn am Sonntag, 19. Januar, fahren die „Wiesel“ zur HSG Wetzlar, um gegen den dortigen Erstligisten um 17 Uhr ein Testspiel zu absolvieren. Immerhin kann er für das Wetzlar-Spiel fast mit dem gesamten Kader planen. Rechtsaußen Jakub Sterba weilte zwar bei der tschechischen Nationalmannschaft, wurde dann aber doch nicht für die Europameisterschaft benötigt, da die Erstbesetzung auf der Position rechtzeitig wieder fit wurde. Rückraumspieler Julian Köster war mit dem U20-Nationalmannschaft bei einem Vier-Länder-Turnier in Portugal im Einsatz – und das rundum erfolgreich (drei Siege in drei Spielen). Er wurde am Montag zurück in Dormagen erwartet, hat aber noch bis Freitag drei Tage frei, um sich zu regenerieren. Sorgenkind ist hingegen der am Finger operierte Ian Hüter, der noch immer nicht mit dem Ball trainieren kann und darf. Grund dafür: Das kleine Fingergelenk über dem operierten Mittelgelenk ist nach wie vor entzündet.

Nach dem Test in Hessen ist der Montag trainingsfrei. Dann geht es weiter mit der Vorbereitung, in deren Rahmen für Samstag, 25. Januar, ein weiteres Testspiel geplant ist. Für das der Gegner aber noch offen ist. Bilanovic: „Die Dritte Liga und die Nordrheinliga darunter spielen ja schon wieder. Wir brauchen einen adäquaten Gegner.“ Sollte der nicht gefunden werden, wird der Trainer ein internes Testspiel ansetzen. „Unser Kader ist breit genug, so dass wir zwei Mannschaften bilden können, die zwei mal 30 Minuten unter vollen Wettkampfbedingungen gegeneinander spielen“, so Bilanovic.

Dann beginnt die konkrete Vorbereitung auf das Hamburg-Spiel. Der Trainer und seine Spieler hoffen dabei auf ein ähnlich volles Sportcenter wie am Gründonnerstag 2019. Vor 1.754 Zuschauern feierte der Aufsteiger in der Rückrunde der Vorsaison einen 31:28-Sieg über den seinerzeit punktgleichen HSV. Ein volles Sportcenter würde dem TSV aktuell auch dabei helfen, in der Zuschauertabelle etwas auf die Hamburger aufzuholen. (Oliver Baum)